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jezebel089
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- 9. August 2020
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Hallo liebe Katzenfreunde,
ich bin die Julia, 35, Fotografin aus München und habe seit ein paar Monaten zwei Katzen. Erst haben wir einen bereits einjährigen Maine Coon Kater (Django) geholt und dann einen kleinen Notfall mit 8 Wochen (Pauli). Sie wurde von ihrer Mutter nicht akzeptiert und drangsaliert und ist auch ein Maine Coon-Mischling. Beide haben sich sehr schnell gut verstanden. Aber während Pauli ein wirklich unerschütterliches Naturell und riesen Vertrauen in ihre Umwelt hat (ich sag immer, wenn eine Nationalität ihren Charakter beschreiben sollte, wäre sie eine Russin), ist Django, der eigentlich unter viel besseren Bedingungen aufgewachsen sein sollte, immer wieder sehr ängstlich und verunsichert und lässt nichts mit sich machen – Kämmen, mal abwischen, wenn er voller Staub ist oder Krallenschneiden, das muss alles beim Tierarzt sein oder man übertölpelt ihn, wenn er grade tief geschlafen hat. Aber das finde ich eigentlich nicht so gut. Und hier brauche ich jetzt eure Hilfe, weil ich nicht weiß, wie ich am besten vorgehen soll. Ich habe schon viele Jahre Katzenhalter-Erfahrung, aber so ein Tier hatte ich noch nie.
Also, er ist auf der einen Seite zutiefst unsicher. Die ersten zwei Monate war er ultra auf hab acht, bei jedem Geräusch ist er zusammen gezuckt und ganz oft weggerannt und hat sich versteckt. Das ist zwar jetzt besser, aber wenn der Nachbar unten laut was auf die Terrasse fallen lässt, während das Fenster auf ist, reissts ihn auch heute noch und er versteckt sich. Er ist also teilweise sehr schreckhaft. Ebenso hat er riesige Angst, dass man auf ihn drauftritt, obwohl bei uns noch nie etwas in der Art vorgefallen ist. Er ist ein sehr schöner Kater mit Stammbaum von einer Züchterin, die ihre Aufgabe mit Liebe betreibt und sehr ernst nimmt. Er ist auf einem Bauernhof mit vielen anderen Katzen (ohne Freigang) in einem großen Haus und einem Katzengehege aufgewachsen. Sie sagt, bei ihr sei nie etwas passiert, von dem sie wüsste. Also dass keiner auf ihn draufgetreten sei oder so. Allerdings hat sie sich ganz schlimm die Achillessehne gerissen und konnte mehrere Monate, als Django noch klein war, kaum laufen und sich nicht gut kümmern. Das war sehr doof, weil sie da grade zwei Würfe hatte, die dann länger bei ihr geblieben sind. Ich hab ja schon den Verdacht, dass der Django da vielleicht öfter zwischen die Krücken geraten ist und er Schimpfe gekriegt hat, weil sie fast gestolpert wäre. Sie hat nämlich schon gemeint, dass er ihr "immer so zwischen den Füssen rumgegangen sei". Man muss dazu sagen, dass er sehr sensibel zu sein scheint und wenn man ihn schimpft, nimmt er es sich sehr zu Herzen und macht es nicht nochmal. Er will unbedingt brav sein. Ich versuche auch, ganz lieb und vertrauensbildend mit ihm umzugehen, bei mir hat er jetzt nicht mehr so schlimme Angst, dass er getreten wird und bleibt meistens liegen.
Aber das Problem ist, er ist oft abseits, weil er durch irgendwas Angst gekriegt hat, hält sich sehr im Hintergrund und ich weiß nicht, ob er glücklich ist. Auch dreht er manchmal einfach voll durch, meine Arme sind schon etwas verkratzt grade z.B., weil er vorgestern aus dem Nichts heraus plötzlich, als ich ihn gestreichelt hab und hochheben wollte, so wie Saltos gemacht hat, sich um sich selbst gedreht in totaler Panik, offenbar gar nicht mehr gewusst hat, wo er grade ist und wo oben und unten ist und dabei halt bisschen die Krallen ausgefahren hatte. Manchmal denke ich, vielleicht sieht er nicht gut. Dass man ihn überhaupt hochheben kann, ist eine monatelange Arbeit gewesen. Davor hat er ängstlich rumgezappelt wie ein Bescheuerter, ich dachte immer, vielleicht hat er Höhenangst oder so. Jetzt lässt er sich meistens kurz nehmen und schmust sich dann so ganz süss fest an, als würde er dann nicht sehen, wie weit der Boden weg ist. Und man muss ihn ganz fest halten und an sich drücken. Wenn man das macht, geht es und er ist auch entspannt und freut sich, wenn man ihn wieder absetzt und belohnt. Aber wenn was ist, z.B. dass er Durchfall hatte und die Tatzen voll sind, oder man ihm die Krallen schneiden oder ihn kämmen muss, dann ist es ganz ganz schwierig. Er haut ab und lässt sich nicht nehmen und irgendwann wehrt er einen auch ganz verzweifelt miauend mit den Pfoten mit bisschen Krallen ab, was ihm dann selbst leid tut. Man kann sich eine halbe Stunde mit ihm hinsetzen (z.B. im Bad, wo er dann nicht raus kann) und ganz lieb immer wieder zeigen "der Lappen ist nicht schlimm", das am kleinen Miez vorführen, die es super toll findet und es ist eine riesen Tortur für ihn erstmal, aber dann lässt er es über sich ergehen und am Schluss liegt er recht entspannt da und freut sich, dass er brav ist. Aber in einer "Notsituation", wie z.B. wenn er ganz voll mit Durchfall ist (sehr, sehr empfindlicher Magen, kann schonmal vorkommen bei mehr als 10% neuem Futter oder zuviel Leckerlies), dann lässt er sich gar nicht nehmen und nichts mit sich machen. Das ist echt blöd. Sorry für den langen Text und danke, dass ihr bis hier gelesen habt, ich konnte es nicht kürzer erklären. Was für einen Rat hättet ihr für mich? Ich will ja, dass er glücklich ist und man ihn auch gut pflegen kann, ohne dass er immer zum Tierarzt muss.
ich bin die Julia, 35, Fotografin aus München und habe seit ein paar Monaten zwei Katzen. Erst haben wir einen bereits einjährigen Maine Coon Kater (Django) geholt und dann einen kleinen Notfall mit 8 Wochen (Pauli). Sie wurde von ihrer Mutter nicht akzeptiert und drangsaliert und ist auch ein Maine Coon-Mischling. Beide haben sich sehr schnell gut verstanden. Aber während Pauli ein wirklich unerschütterliches Naturell und riesen Vertrauen in ihre Umwelt hat (ich sag immer, wenn eine Nationalität ihren Charakter beschreiben sollte, wäre sie eine Russin), ist Django, der eigentlich unter viel besseren Bedingungen aufgewachsen sein sollte, immer wieder sehr ängstlich und verunsichert und lässt nichts mit sich machen – Kämmen, mal abwischen, wenn er voller Staub ist oder Krallenschneiden, das muss alles beim Tierarzt sein oder man übertölpelt ihn, wenn er grade tief geschlafen hat. Aber das finde ich eigentlich nicht so gut. Und hier brauche ich jetzt eure Hilfe, weil ich nicht weiß, wie ich am besten vorgehen soll. Ich habe schon viele Jahre Katzenhalter-Erfahrung, aber so ein Tier hatte ich noch nie.
Also, er ist auf der einen Seite zutiefst unsicher. Die ersten zwei Monate war er ultra auf hab acht, bei jedem Geräusch ist er zusammen gezuckt und ganz oft weggerannt und hat sich versteckt. Das ist zwar jetzt besser, aber wenn der Nachbar unten laut was auf die Terrasse fallen lässt, während das Fenster auf ist, reissts ihn auch heute noch und er versteckt sich. Er ist also teilweise sehr schreckhaft. Ebenso hat er riesige Angst, dass man auf ihn drauftritt, obwohl bei uns noch nie etwas in der Art vorgefallen ist. Er ist ein sehr schöner Kater mit Stammbaum von einer Züchterin, die ihre Aufgabe mit Liebe betreibt und sehr ernst nimmt. Er ist auf einem Bauernhof mit vielen anderen Katzen (ohne Freigang) in einem großen Haus und einem Katzengehege aufgewachsen. Sie sagt, bei ihr sei nie etwas passiert, von dem sie wüsste. Also dass keiner auf ihn draufgetreten sei oder so. Allerdings hat sie sich ganz schlimm die Achillessehne gerissen und konnte mehrere Monate, als Django noch klein war, kaum laufen und sich nicht gut kümmern. Das war sehr doof, weil sie da grade zwei Würfe hatte, die dann länger bei ihr geblieben sind. Ich hab ja schon den Verdacht, dass der Django da vielleicht öfter zwischen die Krücken geraten ist und er Schimpfe gekriegt hat, weil sie fast gestolpert wäre. Sie hat nämlich schon gemeint, dass er ihr "immer so zwischen den Füssen rumgegangen sei". Man muss dazu sagen, dass er sehr sensibel zu sein scheint und wenn man ihn schimpft, nimmt er es sich sehr zu Herzen und macht es nicht nochmal. Er will unbedingt brav sein. Ich versuche auch, ganz lieb und vertrauensbildend mit ihm umzugehen, bei mir hat er jetzt nicht mehr so schlimme Angst, dass er getreten wird und bleibt meistens liegen.
Aber das Problem ist, er ist oft abseits, weil er durch irgendwas Angst gekriegt hat, hält sich sehr im Hintergrund und ich weiß nicht, ob er glücklich ist. Auch dreht er manchmal einfach voll durch, meine Arme sind schon etwas verkratzt grade z.B., weil er vorgestern aus dem Nichts heraus plötzlich, als ich ihn gestreichelt hab und hochheben wollte, so wie Saltos gemacht hat, sich um sich selbst gedreht in totaler Panik, offenbar gar nicht mehr gewusst hat, wo er grade ist und wo oben und unten ist und dabei halt bisschen die Krallen ausgefahren hatte. Manchmal denke ich, vielleicht sieht er nicht gut. Dass man ihn überhaupt hochheben kann, ist eine monatelange Arbeit gewesen. Davor hat er ängstlich rumgezappelt wie ein Bescheuerter, ich dachte immer, vielleicht hat er Höhenangst oder so. Jetzt lässt er sich meistens kurz nehmen und schmust sich dann so ganz süss fest an, als würde er dann nicht sehen, wie weit der Boden weg ist. Und man muss ihn ganz fest halten und an sich drücken. Wenn man das macht, geht es und er ist auch entspannt und freut sich, wenn man ihn wieder absetzt und belohnt. Aber wenn was ist, z.B. dass er Durchfall hatte und die Tatzen voll sind, oder man ihm die Krallen schneiden oder ihn kämmen muss, dann ist es ganz ganz schwierig. Er haut ab und lässt sich nicht nehmen und irgendwann wehrt er einen auch ganz verzweifelt miauend mit den Pfoten mit bisschen Krallen ab, was ihm dann selbst leid tut. Man kann sich eine halbe Stunde mit ihm hinsetzen (z.B. im Bad, wo er dann nicht raus kann) und ganz lieb immer wieder zeigen "der Lappen ist nicht schlimm", das am kleinen Miez vorführen, die es super toll findet und es ist eine riesen Tortur für ihn erstmal, aber dann lässt er es über sich ergehen und am Schluss liegt er recht entspannt da und freut sich, dass er brav ist. Aber in einer "Notsituation", wie z.B. wenn er ganz voll mit Durchfall ist (sehr, sehr empfindlicher Magen, kann schonmal vorkommen bei mehr als 10% neuem Futter oder zuviel Leckerlies), dann lässt er sich gar nicht nehmen und nichts mit sich machen. Das ist echt blöd. Sorry für den langen Text und danke, dass ihr bis hier gelesen habt, ich konnte es nicht kürzer erklären. Was für einen Rat hättet ihr für mich? Ich will ja, dass er glücklich ist und man ihn auch gut pflegen kann, ohne dass er immer zum Tierarzt muss.