Kater (10 Jahre alt) HCM und Hyperthyreose

[Natalie_]

Hallo,

ich bin neu hier im Forum, habe schon einiges durchstöbert und wollte jetzt mal nach Tipps, Ratschlägen etc. fragen.

Bei meinem Kater wurde am 29. August eine HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) und eine Hyperthyreose diagnostiziert. Am 28. August hatte er nach dem Spielen kurzzeitig Maulatmung, was mir sehr seltsam vorkam. Da ich ein ungutes Gefühl hatte, sind wir sofort in die Notfalltierklinik gefahren, wo er dann drei Tage blieb.

Am 30. August durfte ich ihn wieder abholen. In der ersten Woche zu Hause musste er noch eine Menge Tabletten nehmen (Apelka, Tenormin, Kesium, Inflacam, Nexium, Furosoral).
Kesium bekam er, weil wir seit zwei Jahren mit Niesen und hin und wieder Husten zu kämpfen haben. Ja, ich war beim Tierarzt, aber er hat leider nie seine Blutwerte kontrolliert, da sich die Symptome nach der Gabe von Antibiotika immer gebessert haben.

Beim Kontrolltermin vier Tage später meinte der Tierarzt, dass es ihm schon viel besser geht und die Lunge in Ordnung sei. Es klang so, als wäre das Furosoral eher vorsorglich verabreicht worden.

Momentan bekommt er zweimal täglich je 0,5 ml Apelka und ein Viertel Tenormin 25. Mir scheint, dass es ihm von Tag zu Tag besser geht. Er ist schon viel ruhiger und nicht mehr so hyperaktiv. Seine Atemfrequenz sinkt auch stetig; im Schlaf liegt sie teilweise bei 17 bis 18 Atemzügen pro Minute. Die letzten zwei Tage war er allgemein viel entspannter, wahrscheinlich aufgrund der Herztabletten.

Allerdings gab es vor zwei Tagen eine merkwürdige Situation: Beim Einschlafen lag seine Atemfrequenz plötzlich bei 52 Atemzügen pro Minute, beruhigte sich aber nach 2–3 Minuten wieder. Seitdem habe ich nichts Ungewöhnliches mehr bemerkt.

Er hat hin und wieder noch Durchfall, aber es scheint besser zu werden. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er nur sehr wenig frisst, außer bei Leckerlis – da spare ich momentan nicht. Ich achte auf den Jodgehalt des Futters und gebe ihm Nassfutter, das ich mit Wasser vermische (Trockenfutter steht ihm immer zur Verfügung).
Apelka nimmt er gut mit Schleckerlis, aber die Herztabletten sind immer etwas schwieriger.

Ich bin also sehr dankbar für Tipps, Ratschläge und Hinweise, auf was ich besonders achten sollte. Wie erkenne ich, ob die Medikamente gut anschlagen? Wir haben leider erst am 13. Oktober den nächsten Kontrolltermin, da die Kardiologin erkrankt ist.

Liebe Grüße und vielen Dank im Voraus
Natalie

 

[tiha]

Hallo Natalie und willkommen im Forum 🙂

Ich würde Kontakt zu ein Kardiologen suchen und von dem das Ganze beurteilen lassen. Ggf. ändert er was an der Medikation oder bestätigt sie, aber auf jeden Fall wäre das sicherer als nur mit dem TA und deinem Gefühl "vorsorglich", das sollte schon alles kontrolliert und gezielt sein.

Zur Hyperthyreose ... ihr seid hoch eingestiegen, aber gut, ist jetzt so.
Am Anfang einer SDÜ (Schildddrüsenüberfunktion) kontrolliert man alle 3 Wochen das Blut. Am aussagekräftigsten ist es 4-6 Stunden nach dem SD-Medikament. Nachdem dein Schatz jetzt seit guten 4 Wochen die Medikamente bekommt, wäre es gut, wenn jetzt diese Kontrolle stattfinden würde.

Ein guter T4 ist so um 2,5-3,0 bzw. 32-36 - natürlich auch unter Berücksichtigung des persönlichen Wohlfühlens.

Und die Nieren sind wichtig. Je höher der T4, umso tiefer die Nierenwerte, weil der Körper auf Hochtouren läuft und u.a. die Nieren supergut spült. Wird der Körper ruhiger, wird alles andere auch wieder "normaler" und dann sieht man erst, wie es den Nieren wirklich geht. Deshalb bei der Blutkontrolle bitte auf jeden Fall auch die Nierenwerte mitmachen lassen. Sollten die dann nicht mehr so gut sein, muss man schauen, dass man den T4 wieder etwas nach oben schiebt. Aber das sind ungelegte Eier, jetzt erst mal die Blutkontrolle und dann schauen wir weiter.

VG Tina 🙂

 

[Natalie_]

Hallo Natalie und willkommen im Forum 🙂

Ich würde Kontakt zu ein Kardiologen suchen und von dem das Ganze beurteilen lassen. Ggf. ändert er was an der Medikation oder bestätigt sie, aber auf jeden Fall wäre das sicherer als nur mit dem TA und deinem Gefühl "vorsorglich", das sollte schon alles kontrolliert und gezielt sein.

Zur Hyperthyreose ... ihr seid hoch eingestiegen, aber gut, ist jetzt so.
Am Anfang einer SDÜ (Schildddrüsenüberfunktion) kontrolliert man alle 3 Wochen das Blut. Am aussagekräftigsten ist es 4-6 Stunden nach dem SD-Medikament. Nachdem dein Schatz jetzt seit guten 4 Wochen die Medikamente bekommt, wäre es gut, wenn jetzt diese Kontrolle stattfinden würde.

Ein guter T4 ist so um 2,5-3,0 bzw. 32-36 - natürlich auch unter Berücksichtigung des persönlichen Wohlfühlens.

Und die Nieren sind wichtig. Je höher der T4, umso tiefer die Nierenwerte, weil der Körper auf Hochtouren läuft und u.a. die Nieren supergut spült. Wird der Körper ruhiger, wird alles andere auch wieder "normaler" und dann sieht man erst, wie es den Nieren wirklich geht. Deshalb bei der Blutkontrolle bitte auf jeden Fall auch die Nierenwerte mitmachen lassen. Sollten die dann nicht mehr so gut sein, muss man schauen, dass man den T4 wieder etwas nach oben schiebt. Aber das sind ungelegte Eier, jetzt erst mal die Blutkontrolle und dann schauen wir weiter.

VG Tina 🙂

Hallo,
vielen lieben Dank für die Antwort.
In dem Ärzteteam wurde mein Kater auch von einer Kardiologin betreut – wir sind direkt in eine Tierklinik gegangen und nicht zu einem normalen Tierarzt.
Das mit den Nieren wurde mir ebenfalls mitgeteilt, und laut ihrer Aussage wird das immer mit kontrolliert.
Wie gesagt, wurde der Termin leider verschoben, weil die Kardiologin erkrankt ist, und wir müssen nun noch eine Woche warten.

Sein T4-Wert lag bei der ersten Blutuntersuchung bei 8.

Das mit dem "vorsorglich" war von mir etwas unglücklich ausgedrückt. Bei der ersten Kontrolle der Lunge wurde kaum oder gar kein Wasser entdeckt – wenn ich mich richtig erinnere, war es eher eine Vorsichtsmaßnahme, um eine mögliche Verschlechterung zu verhindern. Leider war ich da ziemlich durch den Wind und habe mir nicht alles gemerkt, was sie mir sagten. Ich habe ihm dann nach seiner Rückkehr vier Tage lang die Entwässerungsmedikamente gegeben, und der Arzt meinte, ich könne sie absetzen, da alles super aussieht.

Ich habe im Forum gelesen, dass die HCM vermutlich von der Schilddrüsenüberfunktion kommt. Heißt das, wenn wir die Schilddrüsenwerte in den Griff bekommen, dass sein Herz stabil bleibt?
Gibt es Anzeichen dafür, dass die Medikamente nicht anschlagen? Worauf sollte ich dabei achten?
Entschuldigung, ich weiß, das sind sehr viele Fragen. Aber das Ganze beschäftigt mich wirklich sehr.
Ist es eigentlich ein gutes Zeichen, dass die Ärzte nie gesagt haben, es sehe sehr schlecht für ihn aus?

Lg Natalie

 

[tiha]

Das klingt alles recht gut 🙂

Klar ist das gut, wenn Ärzte nicht sagen, dass es schlecht für ihn ausschaut 🙂

Grundsätzlich ist es ja so, dass eine SDÜ den ganzen Körper schädigen kann, besonders aber Nieren und auch das Herz. Wenn der T4 dann gut eingestellt ist, dann ist das zumindest von großem Vorteil für das Herz. Auf die Atemfrequenz achtest du ja schon, das ist gut. Was noch wichtig wäre ist der Blutdruck, da würde ich schauen, dass sie den messen.

Ansonsten ist Herz und HCM nicht wirklich mein Thema, da antworten hoffentlich noch andere.

 

[Natalie_]

Vielen Dank für deine rasche Antwort 😍
Ich bin seit der Diagnose leider etwas durch den Wind – ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Leider plagen mich auch ein bisschen Schuldgefühle, weil ich vorher nichts bemerkt habe, und jetzt versuche ich, das irgendwie wieder gutzumachen.

 

[tiha]

Kenne ich, geht uns allen so in so einer Situation 🙂

Jetzt mach dir keine Vorwürfe - du kümmerst dich jetzt drum und ihr werdet das in den Griff bekommen 🙂
Es gibt hier einen HCM Sammelthread. Da könntest du nachfragen, die können dir sicher mehr zu den Herzfragen sagen.

 

[ottilie]

Grüß dich
Ich kenne mich eher mit primärer HCM aus
Wenn die Schilddrüse beteiligt ist, kann das eine sekundäre HCM sein, durch die Schilddrüse ausgelöst
Schaut einfach mal, ob sich durch die medikamentöse Einstellung der Schilddrüse evtl auch das Herz bessert…