Kater faucht uns oft an! :(

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Forfi

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6. Februar 2017
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Hallo!
Wir haben seit 3 Wochen einen Kater aus dem Tierheim bei uns, sein Name ist Cola. 🙂 Er ist ein EKH und ca 3,5 Jahre alt.
Cola hat schon viel erlebt, er wurde mit 13 anderen Katzen und ein paar Hunden in einem verlassenen Haus gefunden. Im Tierheim war er ein Einzelgänger, dem es mit den anderen Katzen nicht gut ging. Die meiste Zeit saß er in einer Ecke hatte Angst.
Seit er bei uns ist hat er im Grunde gute Fortschritte gemacht. Er frisst gut, sein Fell glänzt, er spielt Abends viel, manchmal lässt er sich auch streicheln.
Doch ein Problem gibt es, dem wir etwas hilflos gegenüber stehen: er faucht uns sehr oft ohne ersichtlichen Grund an. Richtig laut, obwohl wir nicht mal auf ihn zugegangen sind. Ein Beispiel:
Er geht in den Flur Richtung Katzenklo. Ich gehe in die Küche die zum Flur hinaus geht um mir etwas zu trinken zu holen: er faucht mich laut an. 🙁

Wir wissen, drei Wochen ist noch keine lange Zeit für einen Kater mit so einer Geschichte. Aber ist dieses Verhalten noch "normal" und wenn ja, wie sollen wir damit umgehen? Ihn sanktionieren und schimpfen oder einfach in Ruhe lassen?
 
A

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Erstmal nix machen. Einfach ignorieren, nicht anschauen. Komplett von ihm abwenden, wenn ihr an ihm vorbei geht.

Und dann - vom Tierarzt mal komplett durchchecken lassen, wenn er sich etwas eingelebt hat.

3 Wochen ist nix. Katzen brauchen oft sehr viel länger, um sich an Veränderungen anzupassen.

Mir fällt gerade ein, dass jedes Mal, wenn du an ihm vorbeigehst, kannst du ihm doch ein Leckerei zuwerfen. So verbindet er deine Gegenwart mit was Tollem. Ich weiss nicht, ob das funktioniert, ist halt so eine Idee.
 
Hallo,
ja das Verhalten ist normal, denn Katzen haben invividuelle Tempi sich in ihr Zuhause eingewöhnen.Besonders die sensiblen oder eher ängstlich-vorsichtigen Charaktere.

Den Ausdruck von Angst sanktionieren, also wegschimpfen?
Stell dir vor, man steckt dich in ein Zoogehege mit Tigern und wenn du vor Angst anfängst mit den Zähnen zu klappern, schimpft dich der Pfleger an.

Am besten ganz normal verhalten und weder besonders vorsichtig durch die Wohnung schleichen (das verunsichert Katzen), aber natürlich auch nicht schimpfen.
Sei katzenhöflich: Blinzele ihn im Vorbeigehen langsam + kurz an.Aber nicht extra dafür angucken, sondern nur wenn es sich ergibt. Überhaupt ist langsames Anblinzeln etwas, das du garnicht oft genug machen kannst!
Das heißt nämlich "ich tu dir nichts".

Wenn Cola irgendwann zurückblinzelt, hast du es richtig gemacht.
 
Ja, das mit dem Leckerli könnten wir versuchen. Eine gute Idee, danke! 🙂
 
Huhu 🙂

Geduld Geduld Geduld 🙂

Er muss erstmal bei euch ankommen.
Das kann durchaus Monate dauern.

Wenn er faucht, dann möchte er in Ruhe gelassen werden
bzw er fühlt sich bedrängt.

Was ihr machen könnt?
In Ruhe lassen, gehen und ihn den Freiraum lassen. 🙂

Schimpfen und Drohgebärde macht es nur schlimmer.

VLG
 
@Schwarzfell: Das mit dem Blinzeln versuchen wir schon etwas länger, ein, zweimal kam sogar etwas zurück.
Mit dem sanktionieren waren wir auch unsicher, weil wir ihn ja nicht noch extra verunsichern wollen. Er ist wirklich sehr unsicher, aber wir geben uns alle Mühe ihm hier ein ruhiges, entspanntes zu Hause zu bieten.
 
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Katzen verstehen Sanktionen nicht. Sie sind anders als Kinder.

Positive Motivation ist definitiv das beste Mittel, um Katzen "rumzukriegen". Also Rituale einführen (gibt Sicherheit), mit besonderem Tonfall sprechen (er weiss dann, dass keine Gefahr droht), seinen Namen nur mit etwas positivem Besetzen (also nicht mit Namen ansprechen, wenn er in die Transportbox soll oder ähnlich "schlimmes").
Und einfach ganz normal leben und bewegen und reden. Nur nie direkt auf ihn zu, da er anscheinend unsicher ist.

Beispiel - Felisa, die Grautigerin in meiner Sig, war eine gaaaanz scheue Katze. 10 Monate ware sie unanfassbar. Und dann habe ich rausbekommen, dass sie Rückenmassage (also so wie bei Menschen nur eben in Miniformat) liebt. Ich durfte sie dabei allerdings nicht anschauen. Also habe ich sie täglich rückenmassiert und dabei immer den Kopf demonstrativ zur Seite gedreht. Das hat Ewigkeiten gedauert, bis ich sie dabei mal angucken durfte, und das wo sie sich immer so süss geräkelt hat.
Ich habe auch immer ein und dasselbe Ritual mit Futter und Streicheleinheiten durchgeführt. Täglich. Mit Sprache angelockt und dann gestreichelt. Das gibt Sicherheit und irgendwann blieb sie auch mal sitzen, wenn ich an ihr vorbeigegangen bin - sonst ist sie immer sofort geflüchtet.
Also hier war Geduld und passives Verhalten nebst täglicher Rituale das Zaubermittel.
 
Rituale haben wir inzwischen auch eingeführt. Cola ist tags meistens in einem seiner Schlafplätze und ruht. Abends, so ab 18 Uhr wird er meist aktiver. Um 20 Uhr bekommt er jeden Abend Futter, danach wird gespielt. 🙂 Leckerli fangen mag er sehr gerne, oder wir spielen mit seiner Angel mit ihm. Da geht er dann auch immer gut drauf ein.
Tagsüber locken wir ihn manchmal mit ein, zwei Leckerlis zu uns und streicheln ihn dann. Das macht er auch meist ganz gut mit. Wenn er uns anfaucht ist das auch eher morgens oder tagsüber... :hmm:
 
@Schwarzfell: Das mit dem Blinzeln versuchen wir schon etwas länger, ein, zweimal kam sogar etwas zurück.
Mit dem sanktionieren waren wir auch unsicher, weil wir ihn ja nicht noch extra verunsichern wollen. Er ist wirklich sehr unsicher, aber wir geben uns alle Mühe ihm hier ein ruhiges, entspanntes zu Hause zu bieten.

Das ist gut, immer schön weiterblinzeln.3 Wochen ist wirklich nichts.Wenn man hier zu viel von unkompliziert-vertrauensvollen Katzen liest,dann könnte man auf die Idee kommen, diese Katzen seien das Maß aller Dinge.Kaum im neuen Zuhause erkunden sie schon die Umgebung und legen sich auf einen Stuhl.

Die ängstlichen Katzen brauchen oft wirklich ein paar Monate oder wenn es Scheuchen sind sogar vieeele Monate.

Fauchen ist nix schlimmes.Es heißt nur "Komm mir nicht zu nah, damit fühle ich mich unwohl".

Meine letzte Katze war auch ein großer Angsthase. Sie hat nicht nur gefaucht,sondern auch bei Geräuschen ( Nachbarn im Treppenhaus usw) geknurrt und ist unters Bettb gerannt. Oder ich habe ihr ungewollt den Weg abgeschnitten als ich mich an den Schreibtisch setzte, während sie auf der Fensterbank saß. Da gab es dann einen Abwehrtatzer und das war absolut in Ordnung!
Die Ängstelchen brauchen immer ihren freien Fluchtweg nach vorn.Und den müssen sie haben dürfen.
Zu viel Aufmerksamkeit( auch durch Blicke oder Unsicherheit eines eifrigen Dosis,der alles richtig machen will) auf sie gerichtet empfinden sie, als würde jemand den Bunsenbrenner auf sie richten. Das können sie nicht aushalten und sind dann zu ängstlich um von sich aus beschwichtigend zu blinzeln. Deshalb müssen sie fauchen. Für kleine große Angsthasen ist die anfangszeits ehr stressig, denn sie sind innerlich immr auf Habacht eingestellt. Spielen wäre im Prinzip eine tolle Möglichkeit Sterss abzubauen, aber das geht nur,wenn er dazu schon bereit ist.

Edit: Dann achtet mal darauf,ob ihr morgens und abends anders mit ihm umgeht.

Wenn ihr entspannt seid und selbstverständliche Beiläufigkeit ausstrahlt,dann kann Cola sich entspannen. Wenn ihr Abläufe ritualisieren könnt, helft ihr ihm übrigens, sich in das Leben mit euch besser einzufinden
Ich mache das z.B. indem ich feste Spielzeiten mit einem Codewort belege. Auch wenn ich Fellpflege einübe, mache ich das an einem festen Platz und immer abends.

Mein wichtigstes Requisit und meine "Leine" ist übrigens das Lob "fein". Wann immer Miss Angstmaus etwas gut gemacht hatte (mutig war, ihr Futter gefressen hat,was auch immer) gab es Lob. Kurz und begeistert muss das "feiin" sein. Denn mit zu viel Lobenergie übertreibt man und erreicht eher das Gegenteil.

Für kleine große Angstmäuse ist ein Wohnungsflur der kritischste Ort im Zuhause. Von dort geht es in alle Zimmer,dort gibt es häufig Engpässe, dh eine Angstmaus kann gar nicht schön im Bogen ausweichen, wie sie es wollen würde. In freier Natur weicht eine Katze gerne mal in einem Bogen von mehreren Metern aus. Am besten noch hinter ein paar Büschen verborgen.Das wäre der natürliche Sicherheitsabstand unter Katzen.

In einem Hausflur, mehr noch in einem Wohnungsflur geht es nicht,denn so viel Platz gibt es dort selten.Und deshalb sind kleine große Angsthasen dort immer sehr angespannt.

Aber.. die Zeit arbeitet für euch.Irgendwann gewöhnt sich auch eine kleine große Angstmaus an die Abläufe und dann darfst du dich freuen. Denn wenn dann dein Cola auspackt und sich auf dich einlässt, wird das ein ganz besonders schöner Glücksmoment für dich.

🙂


PS:Euer Schritt ist zu groß und im Prinzip nutzt man damit den Augenblick aus, dass die Katze ihr Leckerchen fressen will.
Ich würde ihn nicht mit Leckerchen zum Streicheln locken, sondern höchstens in eure Nähe.
 
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