Katze Nr.1 war wirklich "gelehrig"- da reichte wegnehmen, "Nein!" sagen und an den Kratzbaum setzen...vorderpfoten nehmen, über die "Kratzfläche" streichen, und sie hat die Kratzerei mit ca. 7 Monaten aufgegeben. Bzw. kratzt sie wirklich nur noch da, wo sie wirklich kratzen darf....
Katze Nr.2 reißt das Haus ab. Wirklich wahr. Nicht nur, daß sie an allen sichtbaren Ecken kratzt- auch am Kratzbaum, am Brett, an den überall angebrachten Teppich"ecken"....ich sauge täglich Tapetenreste weg, und heute hat sie es geschafft, eine Ecke der Wand rund zu kratzen..sprich: Den Stein wegzukratzen....sie ist wie ein Kleinkind-findet sie irgendwo ein loses Eckchen Tapete,zuppelt sie daran herum.
Mein Mann schimpfte neulich: "Herrje! Die Kinder sind groß, und nun muß ich wegen der Katzen ständig tapezieren..." böser Blick auf die Katze: "Wenn ich Dich noch EINMAL dabei erwische, wohnst Du demnächst in der Scheune!" Katze guckt ihn treuherzig an....
Katze streicht durchs Wohnzimmer, tüdelt mal hier, tüdelt mal dort. Findet HINTER dem Sideboard ein loses Fitzel Tapete....und reißt so kräftig dran rum, daß eine halbe Bahn abgeht....Also, da muß man wirklich ständig hinterher.
Erwischt man sie und ruft- Zwerg! Nein! dreht sie sich um und guckt verwirrt...wer? was? ICH? Man nimmt den Winzling, trägt ihn zur nächsten Kratzgelegenheit, nimmt die Vorderpfoten und legt sie ans "Kratzobjekt"....also, bei Katze 1 hat das gut funktioniert.
"Naja, " seufzte mein Mann vorhin, " die hellste Kerze auf der Torte ist sie ja nun wirklich nicht. Aber wer weiß- erst das Hochwasser, dann die Krankheit...vielleicht hat sie einen leichten Hirnschaden erlitten..durchs Beatmen oder so. Was weiß man denn, was mit so einem kleinen Tier passiert...."
Ich glaube, sie hat wirklich etwas zurückbehalten. Sie miaut "ohne Ton", also- Schnauze auf, kein Ton, fiept dafür aber wie ein Gummiquietschtier, reagiert mitunter nicht auf Rufen...und wirkt ein bißchen "torkelig", manchmal. Und sie erinnert mich an ein Kind mit Wahrnehmungsstörungen- leichte Berührungen nimmt sie kaum wahr. Da muß alles etwas "fester" sein, damit sie sie spürt.
Die Tierärztin hat uns überwiesen in eine Tierklinik, ein Tumor oder eine andere ernsthafte Erkrankung ( im Sinne von lebensbedrohlich) liegt definitiv nicht vor. Dort vermutet man auch- eine minimale Schädigung des Gehirns, evtl. hervorgerufen durch Sauerstoffmangel. Entweder während des Hochwassers oder später, als sie die Lungeninfektion hatte.
Katze 3 verhält sich noch recht zurückhaltend und stellt gar nichts an. Sie ist noch viel zu sehr damit beschäftigt, die Lage zu peilen😀