Katze mit Asthma?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Chanchen

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18. Januar 2017
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Hallo,

Vor fast einem Jahr habe ich meine Aimi aus dem Tierheim geholt. Sie ist FIV Positiv und wird auf ca. 6 Jahre geschätzt. Ihr geht es auch richtig gut, allerdings hat sie manchmal (1-2x die Woche) seltsame Anfälle. Es sieht aus wie bei einem Asthma Anfall und geht auch höchstens 2 Minuten. Ab und an muss sie danach auch brechen. Natürlich war ich auch schon beim Tierarzt und sie meinte, dass es auch wahrscheinlich so ist mit dem Asthma, da sie auch leichte Lungengeräuschr hat. Sie bekommt jetzt auch das Flutide 125 mit dem Aerokat. Ich hatte gehofft, dass sie dadurch Symptomfrei wird aber das ist sie leider nicht. Nur es ist nicht mehr so schlimm.
 
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Um Asthma sicher zu diagnostizieren bedarf es einer Ausschlussdiagnostik. Wurde die Lunge schon mal geröngt?
 
Um Asthma sicher zu diagnostizieren bedarf es einer Ausschlussdiagnostik. Wurde die Lunge schon mal geröngt?
Völlig korrekt!
Um Asthma zu diagnostizieren, muss man "alle anderen möglichen Ursachen" ausschließen: Das bedeutet nicht nur Röntgenbild der Lunge, sondern auch Blutbild und Ausschluss von Lungenwürmern im Kot.
Idealerweise - wenn der Zustand des Tieres eine Narkose zulässt und das Risiko vertretbar ist - auch eine Trachealspülung, um eine Infektion auszuschließen.

Also: Alleine durch "Lunge abhören" Asthma zu diagnostizieren, finde ich tatsächlich "gewagt" (und das ist jetzt sehr freundlich ausgedrückt).
 
Idealerweise - wenn der Zustand des Tieres eine Narkose zulässt und das Risiko vertretbar ist - auch eine Trachealspülung, um eine Infektion auszuschließen.

Das ist so nicht ganz richtig. Zur sauberen Ausschlussdiagnostik gehört u.a. eine BAL (bronchoalveoläre Lavage/Lungenspülung), weil die Flora in der Luftröhre nicht zwingend identisch mit der in der Lungentiefe sein muss.
 
Hallo,

Vor fast einem Jahr habe ich meine Aimi aus dem Tierheim geholt. Sie ist FIV Positiv und wird auf ca. 6 Jahre geschätzt. Ihr geht es auch richtig gut, allerdings hat sie manchmal (1-2x die Woche) seltsame Anfälle. Es sieht aus wie bei einem Asthma Anfall und geht auch höchstens 2 Minuten. Ab und an muss sie danach auch brechen. Natürlich war ich auch schon beim Tierarzt und sie meinte, dass es auch wahrscheinlich so ist mit dem Asthma, da sie auch leichte Lungengeräuschr hat. Sie bekommt jetzt auch das Flutide 125 mit dem Aerokat. Ich hatte gehofft, dass sie dadurch Symptomfrei wird aber das ist sie leider nicht. Nur es ist nicht mehr so schlimm.


Hallo,

es gibt eine Reihe von Ursachen für Hustenanfälle und wie die anderen schon richtig gesagt haben, wird felines Asthma per Ausschlussdiagnose diagnostiziert.

Mögliche Ursachen für Hustenanfälle sind:

- Katzenschupfenkomplex (dh Viren und/oder Bakterien wie Mykoplasmen )
- leider nicht so selten, wie man denken würde: Zigarettenrauch
- Pollen, Milben, Staub des Katzenstreus; im Winter: trockene Luft durch ..Heizungen, Schimmelpilze in der Wohnung, Chemikalien usw
- Herz- oder Lungenwürmer
- Pilzbesiedelung der Bronchien/Lunge
- selten: Herzerkrankungen oder Leukämie
- in seltenen Fällen Refluxstörungen

Wie du siehst gibt es eine Menge ganz unterschiedlicher Auslöser. Wenn deine Katze z.B. am Katzenschnupfenkomplex erkrankt wäre, dann bessern sich unter Cortison die Symptome etwas aber nicht vollständig, weil eben nur die Entzündungsraktion, dh die Immunantwort unterdrückt wird. Bei Viren als Auslöser würde man deren Verbreitung sogar erleichtern, dh es kommt nach einer Weile unter Cortison zu einer Verschlechterung des Zustandes.

Andererseits macht deine TÄ den häufigen Fehler, ein für die allermeisten Asthma-Katzen zu gering Cortisonaerosol zu verschreiben. Denn Katzen atmen vom 125er Flutide einfach zu wenig ein, deswegen werden die Entzündungen nicht vollständig unterdrückt. Auch sträuben sich manche Katzenhalter, Cortison ausreichend hoch zu verabreichen, weil sie Vorurteile und Aversionen gegen Cortison hegen, obwohl dieses bei Asthma oder chronischer Bronchitis notwendig und unersetzbar ist.

Eine Katze nur abzuhören und dann Cortison zu verschreiben, halte ich für fahrlässig von deinem TA.
Aimi könnte auch an einer akuten Bronchitis leiden oder an einer Lungenentzündung.

Ein Röntgenbild gehört dringend zur Anamnese dazu, weil man dadurch weitere und wichtige Hinweis bekommt. Nur so kann der TA erkennen, wie und in welchem Umfang Brochien oder Lunge beeinträchtigt sind, ob Wasser in der Lunge ist usw.


Da der Katzenschnupfenkomplex viel häufiger als Asthma ist, muss man diesen zuvor wirklich gut und sauber auschließen und natürlich auch richtig behandeln, wenn er die Ursache ist. (Kein AB, das der Ta standardisiert gegen alle möglichen Erkankungen reinkloppt und beim Katzenschnupfenkomplex ggf. falsch einsetzt).

Es muss für Atemwegserkrankungen geeignet sein und im besten Fall gegen gleich mehrere typische Bakterien wirken, die den Katzenschnupfenkomplex auslösen.
Dosis +Dauer müssen stimmen und besorgter Dosi sollte sich unbedingt eine Übersicht der passenden Antibiotika(z.b. bei Laboklin) ausdrucken und dem TA mitbringen.
Wenn man zuvor ein Antibiogramm anfertigen lässt, kann man das wirksamste AB herausfinden, denn durch den übertriebenen oder leider falschen Einsatz von AB´s gibt es Resistenzen.


Zumal deine Katze ein Fivie ist, dh ihr Immunsystem wird bereits durch ein Virus belastet und wenngleich das inhalative Cortison viel weniger Schaden anrichten kann als jede systemische Verabreichung, so wäre es doch fatal, eine Katze unter Umständen lebenslang falsch+ teuer zu behandeln+ leider auch oft einzuschläfern, wenn der Zustand sich verschlechtert, nur weil man bei der Diagnoseerhebung geschlampt hat.


Falls es aber tatsächlich Asthma ist, dann bitte mit der angemessenen Dosierung des Flutides= Flutide Forte.
Inhaliert wird immer 2x täglich im 12 Stunden Intervall.
Bei einigen Katzen ist sogar das Flutide forte nicht ausreichend, deshalb muss man zusammen mit dem TA gucken, ob man entweder die Cortisondosis erhöht oder zusätzlich einen Bronchienerweiterer(Serevent) gibt.
1-2 Anfälle wöchentlich sind definitiv viel zu viel!

Als Faustregel gilt: 1 Anfall pro Monat wäre noch tolerierbar, aber dann beobachten, ob es dauerhaft dabei bleibt oder nur vorübergehend ist. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Krankheitstagebuch zu führen, da dir so Zusammenhänge besser auffallen und du beim TA-Besuch immer konkrete Angaben machen kannst.

Das ist wichtig, denn Asthma belastet auf Dauer auch das Herz, wodurch es in der Folge zu Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge kommen kann.

Deswegen muss man unbedingt Symptomfreiheit anstreben!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen dank für die hilfreichen Beiträge. Ich werde morgen direkt einen Termin in der Tierklinik machen. Ich will ja auch im Sinne von Aimi wissen woran wir sind. Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, die Symptome zeigt sie schon direkt nachdem ich sie geholt habe. Und das ist ja bereits fast ein Jahr her. Das mit dem Katzenschnupfen-Komplex scheint auch plausibel. Sie niest auch öfters aber ich dachte, das liegt vielleicht am Katzenstreu. Sie hat aber keinen Ausfluß, ihre Schleimhäute und Augen sehen auch gut aus. Bald werde ich ja mehr wissen, und die Ergebnisse natürlich mit euch teilen. 🙂
 
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Was ich noch vergessen habe zu erwähnen, die Symptome zeigt sie schon direkt nachdem ich sie geholt habe. Und das ist ja bereits fast ein Jahr her. Das mit dem Katzenschnupfen-Komplex scheint auch plausibel. Sie niest auch öfters aber ich dachte, das liegt vielleicht am Katzenstreu. Sie hat aber keinen Ausfluß, ihre Schleimhäute und Augen sehen auch gut aus.

sie braucht keine augengeschichte, um eine erkrankung aus dem ka-schnu-komplex zu haben.

ich zitiere mich mal selbst:

der katzenschnupfenkomplex ist ein komplex diverser verschiedener krankheitsbilder, die einzeln oder kombiniert auftreten können, verursacht durch bestimmte einzelne oder kombinierte bakterien und/oder viren.
ALLE atemwegsinfektionen gehören in den katzenschnupfenkomplex - denn als primärerreger kommen nur bakterien und viren in frage, die eben, bingo, dem katzenschnupfenkomplex angehören. bindehautentzündungen gehören ebenfalls zum ka-schnu-komplex. fieber kann sein, muss aber nicht sein.

1 - Eine Katze nur abzuhören und dann Cortison zu verschreiben, halte ich für fahrlässig von deinem TA.
Aimi könnte auch an einer akuten Bronchitis leiden oder an einer Lungenentzündung.

2 - Ein Röntgenbild gehört dringend zur Anamnese dazu, weil man dadurch weitere und wichtige Hinweis bekommt. Nur so kann der TA erkennen, wie und in welchem Umfang Brochien oder Lunge beeinträchtigt sind, ob Wasser in der Lunge ist usw.

3 - Da der Katzenschnupfenkomplex viel häufiger als Asthma ist, muss man diesen zuvor wirklich gut und sauber auschließen und natürlich auch richtig behandeln, wenn er die Ursache ist. (Kein AB, das der Ta standardisiert gegen alle möglichen Erkankungen reinkloppt und beim Katzenschnupfenkomplex ggf. falsch einsetzt).

ich kann den ganzen post nur DICK UNTERSTREICHEN, picke mir hier aber mal ein paar einzelheiten heraus, die ich ergänzen mag und habe der einfachheit halber durchnummiert.

1 - yep. ich ergänze fahrlässig durch gemeingefährlich. atemwegsinfektionen bei katzen sind ernstzunehmend, obschon gut in den griff zu bekommen - WENN man richtig behandelt. tut man das nicht UND gießt dann noch hübsch öl ins feuer, was mit cortison auf eine infektion getan ist, riskiert man eine fette lungenentzündung, die auch tödlich enden kann und/oder mit schweren folgeschäden.

2 - ja, ein röntgenbild schadet nicht. ABER: an der lunge ist erst etwas zu erkennen, wenn richtig was da ist. sprich: der umkehrschluss "nichts an der lunge, keine atemwegsinfektion" ist NICHT zulässig! und: auf einen stinknormalen tierarzt, der z.b. wasser in der lunge oder felines asthma oder eine lungenentzündung ausschließlich anhand eines röntgenbildes diagnostiziert, würde ich mich nicht verlassen. hier im forum gibt es zig fälle, in denen normale tierärzte diese drei sehr unterschiedlichen befunde, die sehr unterschiedlich behandelt werden müssen, verwechselt haben. dumm ist daran, dass die jeweilige behandlung eines dieser befunde das potential hat, wenn es sich doch um einen der anderen befunde handelt, diesen signifikant zu verschlimmern.

3 - ich habe keine ahnung, woher dieses ganze kacke kommt, dass tierärzte mittlerweile hier ständig "felines asthma" in den raum werfen ... es ist in der tat statistisch so viel seltener als eine hundsnormale infektion der atemwege. und es bedarf eben genau dieser ausschlussdiagnostik, weil man im falle von felinem asthma cortison gibt, das, siehe oben, jede infektion verschlimmern wird und schnell auch mal lebensgefährlich werden lassen kann.
 
Das ist so nicht ganz richtig. Zur sauberen Ausschlussdiagnostik gehört u.a. eine BAL (bronchoalveoläre Lavage/Lungenspülung), weil die Flora in der Luftröhre nicht zwingend identisch mit der in der Lungentiefe sein muss.

dick unterstreich.


habe selbst die erfahrung gemacht - trachealspülung und lungenspülung mit nicht identischen ergebnissen (und einem klinikleiter, der vorher stein auf bein geschworen hat, dass eine trachealspülung NATÜRLICH EXAKT DIESELBEN ergebnisse bringen wird ...). hat meine katze fast das leben gekostet, siehe hier, posting nr. 16.
 
dick unterstreich.


habe selbst die erfahrung gemacht - trachealspülung und lungenspülung mit nicht identischen ergebnissen (und einem klinikleiter, der vorher stein auf bein geschworen hat, dass eine trachealspülung NATÜRLICH EXAKT DIESELBEN ergebnisse bringen wird ...). hat meine katze fast das leben gekostet, siehe hier, posting nr. 16.

Gut zu wissen, falls es das nächste Mal in der Diskussion ist. Ich war bisher tatsächlich auch so informiert worden, dass es die gleichen Ergebnisse bringt.
 
Tut mir leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe. Also Aimi wurde jetzt gründlich untersucht, und es hat sich rausgestellt, dass es kein Asthma sondern eine Chronische Bronchitis ist. Da ich einen Pariboy besitze, hat mir meine neue Tierärztin geraten (ich habe ihr natürlich eine extra Maske besorgt) mit ihr zu inhalieren. Und die sterile Kochsalzlösung tut ihr wirklich gut, ich habe seitdem auch keine Anfälle mehr mitbekommen.

Danke nochmal an alle, für die Tipps. :pink-heart:
 
wie genau wurde das festgestellt? gab es sonst ein therapie? zb ab oder so?
 
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Als erstes musste ich mir einen Tierarzt suchen, der nicht sofort nach dem Abhorchen schon irgendwelche Diagonosen gestellt hat. Dann bin ich zum Glück auf eine TA gestoßen, die mehrere Untersuchungen gemacht hat: Röntgen, Kotprobe auf Lungenwürmer, Blutuntersuchung. Bronchalveoläre Lavage (ich hoffe, ich habe es richtig geschrieben). Ich war erstmal gegen eine AB gabe, da ihr schon in letzter Zeit so viel an Medikamenten zugemutet wurden. Und meine TA somit vorschlug, dass ich es mit dem Pariboy und der Kochsalzlösung versuche. Sollte das nicht anschlagen, würden wir es wahrscheinlich doch mit AB versuchen. Aber ich merke, dass es ihr besser geht und ich hoffe es bleibt so -auf Holz klopf- :yeah:
 
Auf was wurden denn die Spülproben aus der Lunge untersucht und mit welchem Ergebnis? Der TA hat eine AB-Gabe vorgeschlagen. Wurden Bakterien gefunden?

Bzgl. Kotprobe: Besser wäre es gewesen, die Spülproben auf Lungenwürmer zu untersuchen.
 
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