Hallo,
Vor fast einem Jahr habe ich meine Aimi aus dem Tierheim geholt. Sie ist FIV Positiv und wird auf ca. 6 Jahre geschätzt. Ihr geht es auch richtig gut, allerdings hat sie manchmal (1-2x die Woche) seltsame Anfälle. Es sieht aus wie bei einem Asthma Anfall und geht auch höchstens 2 Minuten. Ab und an muss sie danach auch brechen. Natürlich war ich auch schon beim Tierarzt und sie meinte, dass es auch wahrscheinlich so ist mit dem Asthma, da sie auch leichte Lungengeräuschr hat. Sie bekommt jetzt auch das Flutide 125 mit dem Aerokat. Ich hatte gehofft, dass sie dadurch Symptomfrei wird aber das ist sie leider nicht. Nur es ist nicht mehr so schlimm.
Hallo,
es gibt eine Reihe von Ursachen für Hustenanfälle und wie die anderen schon richtig gesagt haben, wird felines Asthma per Ausschlussdiagnose diagnostiziert.
Mögliche Ursachen für Hustenanfälle sind:
- Katzenschupfenkomplex (dh Viren und/oder Bakterien wie Mykoplasmen )
- leider nicht so selten, wie man denken würde: Zigarettenrauch
- Pollen, Milben, Staub des Katzenstreus; im Winter: trockene Luft durch ..Heizungen, Schimmelpilze in der Wohnung, Chemikalien usw
- Herz- oder Lungenwürmer
- Pilzbesiedelung der Bronchien/Lunge
- selten: Herzerkrankungen oder Leukämie
- in seltenen Fällen Refluxstörungen
Wie du siehst gibt es eine Menge ganz unterschiedlicher Auslöser. Wenn deine Katze z.B. am Katzenschnupfenkomplex erkrankt wäre, dann bessern sich unter Cortison die Symptome etwas aber nicht vollständig, weil eben nur die Entzündungsraktion, dh die Immunantwort unterdrückt wird. Bei Viren als Auslöser würde man deren Verbreitung sogar erleichtern, dh es kommt nach einer Weile unter Cortison zu einer Verschlechterung des Zustandes.
Andererseits macht deine TÄ den häufigen Fehler, ein für die allermeisten Asthma-Katzen zu gering Cortisonaerosol zu verschreiben. Denn Katzen atmen vom 125er Flutide einfach zu wenig ein, deswegen werden die Entzündungen nicht vollständig unterdrückt. Auch sträuben sich manche Katzenhalter, Cortison ausreichend hoch zu verabreichen, weil sie Vorurteile und Aversionen gegen Cortison hegen, obwohl dieses bei Asthma oder chronischer Bronchitis notwendig und unersetzbar ist.
Eine Katze nur abzuhören und dann Cortison zu verschreiben, halte ich für fahrlässig von deinem TA.
Aimi könnte auch an einer akuten Bronchitis leiden oder an einer Lungenentzündung.
Ein Röntgenbild gehört dringend zur Anamnese dazu, weil man dadurch weitere und wichtige Hinweis bekommt. Nur so kann der TA erkennen, wie und in welchem Umfang Brochien oder Lunge beeinträchtigt sind, ob Wasser in der Lunge ist usw.
Da der Katzenschnupfenkomplex viel häufiger als Asthma ist, muss man diesen zuvor wirklich gut und sauber auschließen und natürlich auch richtig behandeln, wenn er die Ursache ist. (Kein AB, das der Ta standardisiert gegen alle möglichen Erkankungen reinkloppt und beim Katzenschnupfenkomplex ggf. falsch einsetzt).
Es muss für Atemwegserkrankungen geeignet sein und im besten Fall gegen gleich mehrere typische Bakterien wirken, die den Katzenschnupfenkomplex auslösen.
Dosis +Dauer müssen stimmen und besorgter Dosi sollte sich unbedingt eine Übersicht der passenden Antibiotika(z.b. bei Laboklin) ausdrucken und dem TA mitbringen.
Wenn man zuvor ein Antibiogramm anfertigen lässt, kann man das wirksamste AB herausfinden, denn durch den übertriebenen oder leider falschen Einsatz von AB´s gibt es Resistenzen.
Zumal deine Katze ein Fivie ist, dh ihr Immunsystem wird bereits durch ein Virus belastet und wenngleich das inhalative Cortison viel weniger Schaden anrichten kann als jede systemische Verabreichung, so wäre es doch fatal, eine Katze unter Umständen lebenslang falsch+ teuer zu behandeln+ leider auch oft einzuschläfern, wenn der Zustand sich verschlechtert, nur weil man bei der Diagnoseerhebung geschlampt hat.
Falls es aber tatsächlich Asthma ist, dann bitte mit der angemessenen Dosierung des Flutides= Flutide Forte.
Inhaliert wird immer 2x täglich im 12 Stunden Intervall.
Bei einigen Katzen ist sogar das Flutide forte nicht ausreichend, deshalb muss man zusammen mit dem TA gucken, ob man entweder die Cortisondosis erhöht oder zusätzlich einen Bronchienerweiterer(Serevent) gibt.
1-2 Anfälle wöchentlich sind definitiv viel zu viel!
Als Faustregel gilt: 1 Anfall pro Monat wäre noch tolerierbar, aber dann beobachten, ob es dauerhaft dabei bleibt oder nur vorübergehend ist. Es lohnt sich auf jeden Fall, ein Krankheitstagebuch zu führen, da dir so Zusammenhänge besser auffallen und du beim TA-Besuch immer konkrete Angaben machen kannst.
Das ist wichtig, denn Asthma belastet auf Dauer auch das Herz, wodurch es in der Folge zu Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge kommen kann.
Deswegen muss man unbedingt Symptomfreiheit anstreben!