Katzen im Alter zu Freiläufern machen?

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pleje

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17. August 2024
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Hallo zusammen!

Ich habe eine Frage, vielleicht hat ja jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps für uns. Ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.

Unsere 2 Geschwister-Katzen (Katze und Kater) sind aus dem spanischen Tierschutz und 2011 mit wenigen Monaten zu uns gekommen. Seither sind sie Hauskatzen mit Ausgang in den abgesperrten kleinen Garten. Gesichert ist dieser mit einem 10cm schiefen Netz am Zaun in einer Höhe von 1m. Jede andere Katze kommt da drüber und spaziert rein und raus. Unsere sind da nicht so kreativ - Gott sei Dank.

Mittlerweile sind sie 13 Jahre alt und wir ziehen aufs Land. Also richtig Land. Keine Nachbarn. Rundum Felder. Dafür Dachse, Füchse, Nutrias, etc. Also wirklich Natur. Und nun? Meine größte Sorge gilt dem Kater. Er ist sehr ängstlich bei allem ungewohnten. In gewohnten Ritualen ist er wahnsinnig schmusig und anhänglich, aber bei jeder Veränderung verhält er sich, als hätte er uns noch nie gesehen. Auch wenn ich direkt auf ihn zugehe rennt er weg. Ist eine fremde Person im Haus, dann versteckt er sich notfalls für Tage in der hintersten Ecke.

Das Grundstück ist riesig und nicht zu sichern. Anfangs kommen sie natürlich nur in einen Raum, dann Stück für Stück ins Haus. Dann in einen kleinen Auslauf. Aber ist dann an Freigang zu denken? Der Kater wird sich nie von uns einfangen lassen, wenn wir ihn reinholen wollen. Wir haben nun extra einen GPS-Tracker gekauft, aber die sind ja riesig und dafür bräuchte er dauerhaft ein Geschirr. Da sehe ich so viele Gefahren, dass er irgendwo hängenbleibt oder aber die Gurte direkt irgendwo aufgehen (wie es beim Hängenbleiben ja sein soll) und er nackig ohne Tracker ist.

Habt ihr irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte für uns? Bin aktuell echt planlos...

Danke im Voraus!
 
A

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Könnt ihr nicht irgendwo am Haus z.B. aus einem Fenster ne Klappe installieren, die in einen gesicherten Bereich führt?
 
Nachtrag: Der Kater ist generell speziell. Trotz gleicher Erfahrungen wie seiner Schwester, die total aufgeschlossen und jedem gegenüber aufdringlich ist, ist er einfach sofort ängstlich bei allem. Er hat auch von Geburt an keinen Schwanz, kann die Krallen nicht einziehen, läuft schon immer etwas staksig. Ich glaube da ist vielleicht vor der Geburt schon was vorgefallen, keine Ahnung. Falls es geistig behinderte Katzen gibt, ist er evtl. eine davon. 😅🙈 Deshalb weiß ich echt nicht, wieviel man ihm zutrauen kann. Normalerweise haben Katzen ja genug Instinkt, um sich draußen gut durchzuschlagen. Aber er...?
 
Ich denke das ich dan. Auf Freigang verzichten würde…
 
Habt ihr irgendwelche Tipps oder Erfahrungswerte für uns? Bin aktuell echt planlos...

Du kennst Deine Tiere am Besten, aber wenn er sich von Euch draußen so gar nicht greifen lässt, dann könnte es schon hakelig werden, falls er draußen mal Hilfe brauchen sollte. Andererseits: Er geht von selbst doch gar nicht weit weg. Warum sollte er das ändern?

Ich würde wohl einfach ähnliche Bedingungen schaffen, wie sie die bisher kennen. Also einen kleinen Teil des Gartens so "Alibi-mässig" einzäunen und darauf hoffen, dass sie das auch zukünftig als Grenze akzeptieren. Dann hast Du so eine Zwischenlösung, die der Erfahrung nach ja funktionieren müsste.

Oder aber Du vertraust darauf, dass er sein sicheres Zuhause schätzt (das tun die meisten Katzen) und von sich aus "vernünftig" sein wird. KÖNNEN tut er das an sich, aber das schließt Risiken natürlich nicht aus und es geht ja auch ein bisschen um Deine Nerven denke ich.
 
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Könnt ihr nicht irgendwo am Haus z.B. aus einem Fenster ne Klappe installieren, die in einen gesicherten Bereich führt?
Erstmal werden wir das so machen, damit sie sich an das "Draußen" gewöhnen. Aber das wird natürlich nur ein ganz kleiner Auslauf. Wir haben aber über 2ha Grundstück. Da würde ich ihnen eigentlich schon wünschen, dass sie statt 8m² oder so irgendwann wirklich Platz haben und sich frei bewegen können.
 
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Erstmal werden wir das so machen, damit sie sich an das "Draußen" gewöhnen. Aber das wird natürlich nur ein ganz kleiner Auslauf. Wir haben aber über 2ha Grundstück. Da würde ich ihnen eigentlich schon wünschen, dass sie statt 8m² oder so irgendwann wirklich Platz haben und sich frei bewegen können.
Da könntet ihr doch einen größeren Bereich sichern und beiden eine traumhafte Oase schaffen . So haben sie draußen und ihr nicht die Sorge dass der spezielle Kater draußen nicht zurecht kommt..
 
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Ganz ehrlich?
Bevor man seine Katzen zu Freigängern "macht", sollte man sich meiner Meinung nach einmal hinsetzen und eine Pro- und Contra Liste erstellen.
Für mich persönlich würde eine solche Liste immer ganz eindeutig gegen den Freigang ausfallen - ganz egal, wo ich wohne.

Hast Du bedacht, dass:

- die Katzen schon älter sind und auch noch älter werden und dann womöglich regelmäßig Medikamente nehmen müssen? Eine regelmäßige Einnahme bei Freigängerkatzen gewährleisten zu können, ist oft ein großes Problem - vor Allem, wenn das nicht nur über ein paar Tage/Wochen, sondern langfristig geschehen muss (z.B. bei Insulininjektionen oder Herz/Nieren-Medikamenten).

- die Katzen womöglich Wildtiere jagen und Dir dann in der Wohnung Mäuse/Vögel/Kaninchenbabys/kleine Reptilien freilassen? (In diesem Forum gibt es sogar einen Gesprächsfaden, in dem es ausschließlich darum geht, dass die Katzen unbemerkt irgendetwas angeschleppt haben, was dann irgendwo in der hinterletzen Wohnungsecke verendet ist und nun einen heftigen Verwesungsgeruch verbreitet. Aber das tote Beutetier ist schlicht nirgendwo zu finden. Das scheint gar nicht mal so selten vorzukommen. Für mich persönlich eine absolute Horrorvorstellung.)
Aber auch, wenn das Beutetier diese Tortur überleben sollte - kannst Du damit umgehen, verstörte/verletzte Wildtiere in der Wohnung zu haben und irgendwie retten oder nach draußen schaffen oder sonstwie beseitigen zu müssen?

- wie wirst Du damit umgehen, wenn die Katze möglicherweise irgendwann einfach nicht mehr vom Freigang zurückkert? Viele Katzenbesitzer werden nie erfahren, was mit ihren Tieren geschehen ist. Könntest Du damit umgehen?

- Könntest Du andererseits damit umgehen, Deine überfahrene/vergiftete/gebissene/erschossene Katze selber draußen zu finden?

- was geschieht, wenn Du noch einmal umziehen müsstest? Von der Wohungskatze zum Freigänger "umzuschulen" ist relativ einfach - aber was geschieht, falls Du plötzlich umziehen müsstest und keinen Freigang mehr bieten könntest?

- Wie sieht es aus, wenn die Katze krank wird oder eine Allergie gegen irgenedetwas entwickelt, oder Diät halten muss? Bei einem Freigänger wirst Du Dir niemals sicher sein können, was er draußen frisst/jagt/von Nachbarn bekommt. Du wirst niemals die Kontrolle darüber haben, was ein Freigänger alles so frisst - auch wenn er möglichweise eine Krankheit bekommt, bei der die Ernährung eine (lebens-)wichtige Rolle spielt.


Keine Pro-Liste der Welt könnte für mich persönlich diese Negativliste auch nur ansatzweise aushebeln und mich dazu bewegen, meine Katzen in den ungesicherten Freigang zu lassen.
Letzten Endes muss das aber natürlich Jeder selber entscheiden und vorher sehr, sehr gründlich abwägen.
Denn ein "Zurück" wird womöglich schwierig bis unmöglich.
Hat die Katze einmal Freigängerluft geschnuppert und dir im worst case die ersten verletzten Kaninchenbabys angeschleppt und Du merkst, dass Du damit nicht klarkommst, wird es schwierig, den "Reset Knopf" zu drücken.
 
Falls ihr eine Hinter- bzw Terassentüre habt, wäre es möglich eine Außengehege direkt dort anzuschließen? So kann der Kater nicht ausbüxen, kann aber frei rein und raus weil man die Türe offen lassen kann. Man könnte das ganze komplett mit Holzgestell und Hühnerdraht verkleiden. Und wenn euer Grundstück so groß ist, könnt ihr ihm da sicher was in der Größe eines kleinen Gartens zaubern. Für die Schwester könnte ja vielleicht in eine Holzplanke eine chipgesteuerte Katzenklappe rein, so kann sie zumindest das ganze Grundstück nutzen.

Edit: für euch könnte man ja an einer anderen stelle eine weiteres Tor einsetzten, so könnt ihr auch hinten raus und in den Garten, nur eben über das Katzengehege.
 
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Hallo ihr Lieben!

Ich bin auch kein großer Fan von der Einstellung, dass Katzen in den Freigang ,,müssen" nur weil die Umgebung es hergeben würde. Für mich kommt es immer auf die Katze selbst an.

Die Frage ob Freigang oder nicht wird oft sehr emotional und idealistisch geführt, die Überzeug oft über die Katze selbst gestellt und das geht garnicht.
Es ist in meinen Augen weder ok eine Katze einzusperren, die sich die Seele aus dem Leib schreit, an Fenstern kratzt, zur Tür rausläuft, unsauber wird, usw, genau wie es nicht ok ist eine Katze rauszulassen die draußen nicht klar kommt weil sie Angst hat, krank ist, nicht schlau genug ist, usw.
Wir haben daher auch einen Freigänger und drei drinnen Katzen. 😊

Was spricht denn dagegen einen großen, gesicherten Bereich?
Hier ein Link mit Ideen: gesicherter Garten/Balkon
 
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Lieben Dank euch allen für die vielen Denkanregungen und Argumente für und wider Freilauf. Wir werden nun nochmal in uns gehen und genau überlegen, ob vielleicht doch dauerhaft ein größerer gesicherter Auslauf möglich wäre statt des Freigangs. Evtl. mittels einer langen Röhre, die vom Haus zu einem größeren Bereich weg vom Haus führt, welchen man besser umzäunen kann. Mal schauen. Ihr habt uns auf jeden Fall nochmal neuen Input geliefert. Danke dafür!
 
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. Er hat auch von Geburt an keinen Schwanz, kann die Krallen nicht einziehen, läuft schon immer etwas staksig. Ich glaube da ist vielleicht vor der Geburt schon was vorgefallen, keine Ahnung.

Dem solltest du aber mal auf den Grund gehen.

Was sagt den der Tierarzt dazu?
Wurde er bezüglich seines auffälligen Bewegungsbild näher untersucht?

Eine Ursache muss das ja haben.
 
Ich bin normal immer pro-Freigang, wenn es die Gegebenheiten zulassen UND wenn man sich zB @Hiyanha s Anmerkungen bewusst ist. Freigang ist immer mit Gefahren verbunden, kann aber auch eine große Bereicherung sein.

Allerdings fände ich es auch nicht notwendig ältere Semester, die das garnicht kennen und auch garnicht einfordern umzuerziehen… Wenn die Indoorhaltung problemlos funktioniert und nicht mal versucht wird über den Zaun auszubüchsen ist das doch großartig. Und das dein Katerchen zumindest physisch sicher etwas eingeschränkt ist wäre für mich auch ein Ausschlusskriterium für ungesicherten Freigang… für mich zählt das genauso zu „Gegebenheiten passen nicht“ wie , wenn man direkt neben einer Bundesstraße wohnt oder die Katze so extrem zutraulich ist dass sie jedem dahergelaufenen sofort hinterherrennt etc.

Wenn ihr soviel Platz habt könnt ihr bestimmt einen tollen Aussenbereich schaffen, ein Zaun wie ihr ihn bisher habt würde doch auch schon reichen? 🙂 eine lange Röhre würde ich allerdings vermeiden , hätte zu viel Angst dass da einer stecken bleibt… oder der eine will rein, der andere raus und dann gibts Stau und Stress… horrorvorstellung 😄
 
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Mittlerweile sind sie 13 Jahre alt und wir ziehen aufs Land. Also richtig Land. Keine Nachbarn. Rundum Felder. Dafür Dachse, Füchse, Nutrias, etc. Also wirklich Natur. Und nun?

Schau doch erst mal wie sie sich in Wohnungshaltung verhalten und ob es sie nach draussen zieht oder nicht.
Aber eigentlich habt ihr doch einen Klassischen Fall von nicht Freigänger Taugliches Exemplar Zuhause.
Deine ganze Beschreibung über deinen Kater spricht ein deutliches Bild das mehr als ein Gesicherter Bereich kaum vernünftig für den Kater ist.
Es gibt Tiere die für Draussen Geboren wurden und Tiere denen man den Freien Ausgang besser verwehrt zum Eigenschutz.
 
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