oxfordblue
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sz-online, 13.07.2009:
Meister der Manipulation
Katzen sind als Haustiere ein Kapitel für sich: Charmant, aber eigenwillig und nur schwer für etwas zu gewinnen, was ihnen widerstrebt.
New York - Umgekehrt setzen sie ihren Willen fast immer durch, etwa am frühen Morgen, wenn ihnen der Magen knurrt. Katzen sind Meister der Manipulation, bestätigen britische und US-Forscher im Journal "Current Biology" (Bd. 19, S. R507). In einer Studie gingen sie diesem Geschick nach und fanden die Erklärung in einem Mix von Signalen, der Frauchen oder Herrchen bis ins Mark treffen kann.
Demnach betten die kleinen Samtpfoten ein hohes, herzerweichendes Miau geschickt in ihr übliches Schnurren ein. Das Team um Karen McComb von der Universität von Sussex in Brighton nahm den Ruf bettelnder Kätzchen auf Band auf und spielte ihn anschließend vor zweibeinigen Teilnehmern ihrer Studie ab. Diese gaben zu Protokoll, dass sie das Miau als dringenden Hilfeschrei empfanden, der sie aufrüttelte und zum Handeln bewegte. Wurde das Miau auf den Aufnahmen aus dem tiefen, zufriedenen Schnurren eliminiert, entfiel bei den Teilnehmern das Gefühl, zu Hilfe eilen zu müssen.
In einer Analyse des Katzengejammers hielten die Wissenschaftler fest, dass ein hochfrequentes Miau mit 300 bis 600 Hertz etwa die gleiche Tonlage hat wie der Schrei eines hungrigen Babys. Diesen Trick wenden Katzen McComb zufolge vor allem dann an, wenn sie in einem kleinen Haushalt mit nur einer oder zwei Bezugspersonen leben. "Wir glauben, dass Katzen (ihr Miau) dramatisch übertreiben, wenn sie damit Erfolg haben und die gewünschte Reaktion bei Menschen erreichen." Gehören sie aber einer großen Familie an, in der sie nur eine untergeordnete Rolle spielen, ersparen sie sich die Anstrengung und sind kaum zu vernehmen, schreiben die Forscher in dem Journal. (dpa)
Meister der Manipulation
Katzen sind als Haustiere ein Kapitel für sich: Charmant, aber eigenwillig und nur schwer für etwas zu gewinnen, was ihnen widerstrebt.
New York - Umgekehrt setzen sie ihren Willen fast immer durch, etwa am frühen Morgen, wenn ihnen der Magen knurrt. Katzen sind Meister der Manipulation, bestätigen britische und US-Forscher im Journal "Current Biology" (Bd. 19, S. R507). In einer Studie gingen sie diesem Geschick nach und fanden die Erklärung in einem Mix von Signalen, der Frauchen oder Herrchen bis ins Mark treffen kann.
Demnach betten die kleinen Samtpfoten ein hohes, herzerweichendes Miau geschickt in ihr übliches Schnurren ein. Das Team um Karen McComb von der Universität von Sussex in Brighton nahm den Ruf bettelnder Kätzchen auf Band auf und spielte ihn anschließend vor zweibeinigen Teilnehmern ihrer Studie ab. Diese gaben zu Protokoll, dass sie das Miau als dringenden Hilfeschrei empfanden, der sie aufrüttelte und zum Handeln bewegte. Wurde das Miau auf den Aufnahmen aus dem tiefen, zufriedenen Schnurren eliminiert, entfiel bei den Teilnehmern das Gefühl, zu Hilfe eilen zu müssen.
In einer Analyse des Katzengejammers hielten die Wissenschaftler fest, dass ein hochfrequentes Miau mit 300 bis 600 Hertz etwa die gleiche Tonlage hat wie der Schrei eines hungrigen Babys. Diesen Trick wenden Katzen McComb zufolge vor allem dann an, wenn sie in einem kleinen Haushalt mit nur einer oder zwei Bezugspersonen leben. "Wir glauben, dass Katzen (ihr Miau) dramatisch übertreiben, wenn sie damit Erfolg haben und die gewünschte Reaktion bei Menschen erreichen." Gehören sie aber einer großen Familie an, in der sie nur eine untergeordnete Rolle spielen, ersparen sie sich die Anstrengung und sind kaum zu vernehmen, schreiben die Forscher in dem Journal. (dpa)