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Rappelkater
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- Mitglied seit
- 17. Januar 2013
- Beiträge
- 2
Hallo,
ich habe vor ein paar Tagen unsere Katzenklappe automatisiert. Sie geht jetzt mit einer Zeitschaltuhr vor der Dämmerung auf "nur noch rein". Im Winter ist es uns lieber, wenn die Katzen nicht mehr im Berufsverkehr bei Dunkelheit draußen sind. Zweiter Zweck ist, dass Vögel in der Brutzeit am Morgen und in der Abenddämmerung deutlich aktiver sein sollen - wenn wir die Katzen also erst am späteren Vormittag rauslassen, sinkt die Gefährdung hoffentlich etwas. Da wir aber tagsüber beide arbeiten, muss die Katzenklappe sich dann - sagen wir: um zehn Uhr - von selbst öffnen. Oder dritter Fall: Nachdem unser Kater im Sommer kurz hintereinander zweimal übers Wochenende auf einem Hof oder in einem Keller eingesperrt war, gibt es Dienstags und Freitags keinen Freigang mehr - da kommt nämlich die Müllabfuhr und alle Türen stehen auf...
Mich wundert, dass einfache zeitgesteuerte Katzenklappen bisher nicht auf dem Markt sind. Als schnelle und einfache Lösung ist das hier gut selbst zu bauen.
Bei einem befreundeten Modellbahner hatte ich einen Vorschlag für einen einfachen und kleinen Signalantrieb mit einem Servo gesehen:
http://www.fktt-module.de/de/node/329
Das Grundprinzip ist ziemlich einfach: Die im Servo befindliche Steuerelektronik fliegt raus - was übrigbleibt ist ein kleiner Getriebemotor. Um den Motor in der richtigen Position anzuhalten, wird - je nach Richtung - durch eine Schubstange ein kleiner Schalter betätigt, der den Strom abstellt. Der Schalter für die andere Richtung ist dann wieder freigegeben, lässt aber durch die Diode den Strom nur in der anderen Richtung durch. Eine genauere Beschreibung bietet der Link oben.
Entkernter Servo
Als Stromversorgung für den Servo habe ich zwei Mignon-Akkus eingesetzt - damit ist das Schließen der Klappe "fail safe" und unabhängig vom Netzstrom. Als einfachste Lösung für die Zeitsteuerung nehme ich eine Steckdosen-Zeitschaltuhr, an die ein 4,5V-Steckernetzteil angeschlossen ist. Wenn das Netzteil Strom liefert, polt ein kleines 5V-Relais (2 Wechselkontakte) den Strom für den Motor um. Das kann man sicher noch eleganter machen, aber mit den Teilen die rumlagen war es so am einfachsten.
Das Gehäuse der Katzenklappe braucht ein paar Ausschnitte. In Richtung Klappe muss ein Ausschnitt für den schwenkbaren Riegel ausgesägt werden. Der Servo ist dann auch ein wenig zu groß für das Gehäuse und muss ein kleines bisschen nach vorne rausragen - den Ausschnitt dafür habe ich mit ca. zwanzig Bohrlöchern perforiert und dann mit einem losen Handbügelsägeblatt ausgeschnitten. Ähnlich habe ich es beim Ausschnitt für das Batteriepaket gemacht.
Das neue Innenleben
Die zwei kleinen Mikroschalter sind entgegengesetzt auf eine Lochrasterplatine gelötet und mit den Dioden verdrahtet. Daneben war noch genug Platz für das Relais. Den Servo und die Platine habe ich nach dem Aufbau und Test der Schaltung mit Zweikomponentenkleber eingeklebt. Für das Steckernetzteil habe ich eine kleine Buchse seitlich in das Gehäuse eingebaut und auch festgeklebt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der "Tunnelansatz" etwas in den Ausschnitt hineinragt. Der Servo darf also nicht zu weit nach außen sitzen, denn da befindet sich die Platte an der man die Katzenklappe anschrauben will... Das Batteriepaket sitzt in einem kleinen Halter, der solche Polklemmen hat, wie ein 9V-Block. Damit lässt sich das ganze leicht auswechseln, wenn man merkt, dass die Batterien schwach werden.
Aus einer Lüsterklemme habe ich den Metalleinsatz rausgeholt und zum Platzsparen mittig durchgesägt. Entsprechend der Bauanleitung aus dem Netz habe ich dann zwei Stückchen Modellschienenprofil drangelötet - das ist schön stabil und war zufällig auch bei mir gerade verfügbar. Ein Stück 1mm-Messingdraht trägt jetzt die beiden Lüsterklemmen, mit denen die Schalter ausgelöst werden. Die Führung des Drahts übernimmt einfach die Lochrasterplatine.
Die Ansteuerung im Detail
Auf der Stellscheibe des Servos habe ich den Riegel aus einem weiteren Stück Messingdraht gebogen. Dabei habe ich die Enden des Drahts wieder nach unten gebogen, so dass oben keine scharfen Kanten sind. Zur Stabilisierung habe ich den Messingdraht noch mit sich selbst verlötet (wobei das Plastik-Stellscheibchen geschmolzen ist - das war nicht geplant, aber nach dem Abkühlen ist der Riegel jetzt quasi eingegossen...).
...nochmal von rechts
Mit der Zeitschaltuhr geht es jetzt sauber auf und zu. Beim Abschalten dauert es ein paar Sekunden, bis das Netzteil keinen Strom mehr liefert und das Relais abfällt. Wichtig ist vor allem, dass der Servo in beiden Positionen zuverlässig abgeschaltet wird, sonst läuft er mit Dauerstrom gegen seinen Endanschlag. Die Original-Handverschlussmechanik habe ich gelassen wo sie ist - wenn man die Batterie im offenen Zustand abklemmt, kann man die Klappe weiterhin manuell benutzen.
Die fertig eingebaute Katzenklappe
Mit ein bisschen Elektronik-Grundkenntnissen, einem Lötkolben und einer Säge lässt sich eine günstige Steuerung für die Katzenklappe bauen. Ich habe einen Abend ca. drei Stunden damit verbracht, ohne mich zu hetzen. Der größte Kostenfaktor ist dabei noch immer die Katzenklappe selbst. Wir haben ein einfaches Modell für 15 €, die anderen Komponenten sind im Prinzip ungefähr nochmal so teuer. Ich habe alles bei Conrad Elektronik gekauft - manches kriegt man vielleicht anderswo noch etwas billiger. Die Schaltuhr hat man vielleicht sowieso zuhause rumliegen oder man kauft eine (programmierbar für verschiedene Wochentage etc...) für 6 €.
Gruß,
Martin
ich habe vor ein paar Tagen unsere Katzenklappe automatisiert. Sie geht jetzt mit einer Zeitschaltuhr vor der Dämmerung auf "nur noch rein". Im Winter ist es uns lieber, wenn die Katzen nicht mehr im Berufsverkehr bei Dunkelheit draußen sind. Zweiter Zweck ist, dass Vögel in der Brutzeit am Morgen und in der Abenddämmerung deutlich aktiver sein sollen - wenn wir die Katzen also erst am späteren Vormittag rauslassen, sinkt die Gefährdung hoffentlich etwas. Da wir aber tagsüber beide arbeiten, muss die Katzenklappe sich dann - sagen wir: um zehn Uhr - von selbst öffnen. Oder dritter Fall: Nachdem unser Kater im Sommer kurz hintereinander zweimal übers Wochenende auf einem Hof oder in einem Keller eingesperrt war, gibt es Dienstags und Freitags keinen Freigang mehr - da kommt nämlich die Müllabfuhr und alle Türen stehen auf...
Mich wundert, dass einfache zeitgesteuerte Katzenklappen bisher nicht auf dem Markt sind. Als schnelle und einfache Lösung ist das hier gut selbst zu bauen.
Bei einem befreundeten Modellbahner hatte ich einen Vorschlag für einen einfachen und kleinen Signalantrieb mit einem Servo gesehen:
http://www.fktt-module.de/de/node/329
Das Grundprinzip ist ziemlich einfach: Die im Servo befindliche Steuerelektronik fliegt raus - was übrigbleibt ist ein kleiner Getriebemotor. Um den Motor in der richtigen Position anzuhalten, wird - je nach Richtung - durch eine Schubstange ein kleiner Schalter betätigt, der den Strom abstellt. Der Schalter für die andere Richtung ist dann wieder freigegeben, lässt aber durch die Diode den Strom nur in der anderen Richtung durch. Eine genauere Beschreibung bietet der Link oben.
Entkernter Servo
Als Stromversorgung für den Servo habe ich zwei Mignon-Akkus eingesetzt - damit ist das Schließen der Klappe "fail safe" und unabhängig vom Netzstrom. Als einfachste Lösung für die Zeitsteuerung nehme ich eine Steckdosen-Zeitschaltuhr, an die ein 4,5V-Steckernetzteil angeschlossen ist. Wenn das Netzteil Strom liefert, polt ein kleines 5V-Relais (2 Wechselkontakte) den Strom für den Motor um. Das kann man sicher noch eleganter machen, aber mit den Teilen die rumlagen war es so am einfachsten.
Das Gehäuse der Katzenklappe braucht ein paar Ausschnitte. In Richtung Klappe muss ein Ausschnitt für den schwenkbaren Riegel ausgesägt werden. Der Servo ist dann auch ein wenig zu groß für das Gehäuse und muss ein kleines bisschen nach vorne rausragen - den Ausschnitt dafür habe ich mit ca. zwanzig Bohrlöchern perforiert und dann mit einem losen Handbügelsägeblatt ausgeschnitten. Ähnlich habe ich es beim Ausschnitt für das Batteriepaket gemacht.
Das neue Innenleben
Die zwei kleinen Mikroschalter sind entgegengesetzt auf eine Lochrasterplatine gelötet und mit den Dioden verdrahtet. Daneben war noch genug Platz für das Relais. Den Servo und die Platine habe ich nach dem Aufbau und Test der Schaltung mit Zweikomponentenkleber eingeklebt. Für das Steckernetzteil habe ich eine kleine Buchse seitlich in das Gehäuse eingebaut und auch festgeklebt. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der "Tunnelansatz" etwas in den Ausschnitt hineinragt. Der Servo darf also nicht zu weit nach außen sitzen, denn da befindet sich die Platte an der man die Katzenklappe anschrauben will... Das Batteriepaket sitzt in einem kleinen Halter, der solche Polklemmen hat, wie ein 9V-Block. Damit lässt sich das ganze leicht auswechseln, wenn man merkt, dass die Batterien schwach werden.
Aus einer Lüsterklemme habe ich den Metalleinsatz rausgeholt und zum Platzsparen mittig durchgesägt. Entsprechend der Bauanleitung aus dem Netz habe ich dann zwei Stückchen Modellschienenprofil drangelötet - das ist schön stabil und war zufällig auch bei mir gerade verfügbar. Ein Stück 1mm-Messingdraht trägt jetzt die beiden Lüsterklemmen, mit denen die Schalter ausgelöst werden. Die Führung des Drahts übernimmt einfach die Lochrasterplatine.
Die Ansteuerung im Detail
Auf der Stellscheibe des Servos habe ich den Riegel aus einem weiteren Stück Messingdraht gebogen. Dabei habe ich die Enden des Drahts wieder nach unten gebogen, so dass oben keine scharfen Kanten sind. Zur Stabilisierung habe ich den Messingdraht noch mit sich selbst verlötet (wobei das Plastik-Stellscheibchen geschmolzen ist - das war nicht geplant, aber nach dem Abkühlen ist der Riegel jetzt quasi eingegossen...).
...nochmal von rechts
Mit der Zeitschaltuhr geht es jetzt sauber auf und zu. Beim Abschalten dauert es ein paar Sekunden, bis das Netzteil keinen Strom mehr liefert und das Relais abfällt. Wichtig ist vor allem, dass der Servo in beiden Positionen zuverlässig abgeschaltet wird, sonst läuft er mit Dauerstrom gegen seinen Endanschlag. Die Original-Handverschlussmechanik habe ich gelassen wo sie ist - wenn man die Batterie im offenen Zustand abklemmt, kann man die Klappe weiterhin manuell benutzen.
Die fertig eingebaute Katzenklappe
Mit ein bisschen Elektronik-Grundkenntnissen, einem Lötkolben und einer Säge lässt sich eine günstige Steuerung für die Katzenklappe bauen. Ich habe einen Abend ca. drei Stunden damit verbracht, ohne mich zu hetzen. Der größte Kostenfaktor ist dabei noch immer die Katzenklappe selbst. Wir haben ein einfaches Modell für 15 €, die anderen Komponenten sind im Prinzip ungefähr nochmal so teuer. Ich habe alles bei Conrad Elektronik gekauft - manches kriegt man vielleicht anderswo noch etwas billiger. Die Schaltuhr hat man vielleicht sowieso zuhause rumliegen oder man kauft eine (programmierbar für verschiedene Wochentage etc...) für 6 €.
Gruß,
Martin
