Klickern bei schreckhaftem Kater

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martina021983

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Hallo zusammen,

ich habe jetzt angefangen mit meinen beiden zu Klickern. Wir sind aber noch gaaaanz am Anfang. Wobei mein Kater glaub ich schon ganz gut begriffen hat, dass *klick* was zu futtern bedeutet 😀
Wenn ich nämlich beim konditionieren mal "pause" mache greift er schon nach der Hand mit dem Klicker. So nach dem Motto "Los, mach das Geräusch, damit ich was zu futtern krieg" 😛

Mit dem klickern angefangen hab ich, um meinen beiden Stubentigern noch ein bisschen mehr Abwechslung bieten zu können.
Jetzt ist mir eingefallen, dass ich damit vielleicht auch ein bisschen was gegen die Schreckhaftigkeit von meinem Kater tun könnte. Ich weiß nur nicht, ob das wirklich funktioniert.
Manchmal erschreckt er sich vor Sachen, die er eigentlich wirklich kennt. Z. B. wenn wir gemeinsam auf dem Sofa liegen und wir "plötzlich" einen Fuß bewegen. Manchmal findet er es lustig und er fängt ihn und manchmal rennt er wirklich panisch weg. Das gleiche bei Geräuschen. Wie z.B. wenn man eine Semmel aus der Tüte holt.
Hat hier jemand eine Idee, ob man da was machen könnte. Und wen ja mit was für Übungen?

Danke!!!!
LG Martina
 
A

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Ich habe hier auch schreckhafte Katzen. Das Clickern stärkt an sich ja das Selbstbewusstsein, wirklich Übung dazu fällt mir nicht ein. Außer zum Spielen die Leckerlies in die raschelnde Semmeln-Tüte zu geben, damit er selbst das rascheln auslöst?!?

Mit klassischer Homöopathie, Bachblüten, Feliway, etc kannst du viel für das Ego 😉 der Katzen tun, bzw für das Allgemeinbefinden, Selbstbewusstsein, ...
 
Mach erstmal so weiter, bis du selbst etwas geübter bist, und deine Kater auch.

Danach kannst du mit dem Clicker ganz wunderbar "alles mögliche" beclicken. Beispiel: du nimmst eine Papiertüte, legst sie wortlos auf den Fußboden. Nun schau zu deinem Kater. Er guckt in die Richtung? Click+Belohnung. Er nähert sich der Tüte? C+B.
Und vielleicht kriegst du einen Trick draus geformt; etwa ein "Kater setzt sich auf Tüte" oder ähnliches.

Wenn man so etwas öfter mit den Tieren macht, werden sie grundsätzlich selbstbewusster. Und sie verlieren die Angst vor unbekannten und ungewohnten Dingen. Die Erwartungen ändern sich. Aus "oh nein da ist etwas neues, ich hab Angst" hin zu "oh, etwas neues...kann ich dafür vielleicht ein C+B kriegen? Muß ich mir mal näher angucken."

Erwarte da nicht gleich zu Beginn wahre Wunder. Es dauert, aber es lohnt sich. Und bis dahin hat man mit dem Clickern ganz einfach eine Menge Spaß und gemeinsame Beschäftigung. 😀
 
Bachblüten hat er ganz am Anfang bekommen. Da war es aber auch viel schlimmer als jetzt. Da hat er sich teilweise gar nicht von einem Zimmer ins nächste gehen trauen. Das ist aber zum Glück mittlerweile viel besser.
Was aber noch ganz schlimm ist, ist der Staubsauger. Den muss ich nur aus seiner Ecke holen und er ist mindestens 30 Min. verschwunden.🙁
 
Also Papiertüten an sich sind kein Problem. Egal wie klein die sind, man muss gucken, ob man nicht doch drin platz hat :pink-heart:

Aber ich glaub ich werd jetzt wirklich erstmal mit den "einfachen" Sachen anfangen und dann mal gucken, was uns so für Blödsinn einfällt 😛
 
Also Papiertüten an sich sind kein Problem. Egal wie klein die sind, man muss gucken, ob man nicht doch drin platz hat :pink-heart:
Die Papiertüte hatte ich nur als Beispiel, weil du sie erwähntest, es geht durchaus auch mit dem Staubsauger. 😀

Aber:

Aber ich glaub ich werd jetzt wirklich erstmal mit den "einfachen" Sachen anfangen und dann mal gucken, was uns so für Blödsinn einfällt 😛

Das ist dafür gaaanz wichtig!

Es ist so, das man beim Clickern irgendwann eine positive Erwartungshaltung beim Tier hat. Das heißt, das Tier erwartet nur postitives (nicht nur die Leckerlis, sondern auch Erfolgserlebnisse, spannende Dinge...eben ausschließlich positive Gefühle), wenn man zum Clicker greift.
Nun kann man denken, das man das ziemlich schnell erreicht hat, schließlich steht das Tier vielleicht schon freudig parat, wenn man nur zu den Clickerutensilien geht. Aber nach so kurzer Zeit ist diese Konditionierung nur oberflächlich.
Das reicht nicht, um gegen die lange und sehr deutliche Negativverknüpfung des Staubsaugers anzugehen.

Aber irgendwann geht es. Auch dabei nicht zu schnell vorgehen, also nicht gleich den Staubsauger anwerfen und clicken. 😉
Die Anforderungen langsam steigern. Den Staubsauger etwa einfach nur ins Zimmer stellen, diverse Tage die Clickersessions einfach nur in der Nähe des Ungetüms abhalten, in keinerlei Verbindung damit. Den Abstand langsam verringern, bis man irgendwann das Saugerding mit in die Übungen einbezieht (drüberhopsen, Pfote drauf usw.)
Dann kann das Ding vielleicht mal allein in einem anderem Raum vor sich hinsaugen, während man bei geschlossenen Türen nebenan lustige Übungen erklickert.
Das hört sich jetzt so einfach und schnell an, wenn man es im Zeitraffer aufschreibt. Aber es braucht wirklich Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl. Dann lohnt es sich aber auch!

Bleib am Ball, clickere weiter. Habt Spaß, macht Unsinn. Clickern bietet so viele Einsatzmöglichkeiten, das kommt später von ganz allein! 😀
 
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Wenn ich hier scheinbar schon mal einen Spezialisten hier hab, hab ich gleich noch mal ein paar mehr fragen 😀

1. Ich hab logischerweise 2 Stubentiger. Und ich klicker auch mit beiden. Momentan versuche ich es immer so zu timen, dass einer gerade auf dem Balkon ist, wenn ich den anderen klicker. Es wird natürlich keiner raus gesperrt, aber die sind ja nicht immer gleichzeitig draußen.
Macht es sinn, irgendwann mit beiden gleichzeitig zu klickern? Ich stell mir das irgendwie schwierig vor, weil ja für einen dann das klick dann ohne jeden zusammen hang kommt.
Ausser natürlich wir sind irgendwann so weit, dass ich was mit beiden auf einmal machen kann. Aber ich glaube, das dauert noch Jahre 😛

2. Mein Kater ist momentan noch sehr hektisch, wenn es ans klickern geht. Es gibt ja schließlich was besonderes zu futtern 😀
Macht es dann überhaupt schon sinn, sich an Schritt 2 zu wagen, oder lieber noch ein bisschen konditionieren, bis er nicht mehr ganz so hektisch ist?
 
Wenn ich hier scheinbar schon mal einen Spezialisten hier hab, hab ich gleich noch mal ein paar mehr fragen 😀
ich bin kein Spezialist, aber ich darf auch antworten, oder? 😀

1. Ich hab logischerweise 2 Stubentiger.
Für das "logischerweise" hast du ein C+B verdient! 😀

Macht es sinn, irgendwann mit beiden gleichzeitig zu klickern?
Ich finde die Frage wirklich schwierig zu beantworten. Zum einen, weil Tiere und auch die Konstellationen (also Tier+Tier und auch Tier+Tier+Mensch) einfach so individuell sind. Was mit dem einem Team problemlos klappt, verunsichert vielleicht bei jemand anderem eines der Tiere. Ich denke, da muß wirklich für sich selbst und seine Tiere jeder den eigenen Weg finden.

Ich selbst klickere durchaus mit mehreren Tieren gleichzeitig. Als mein alter Rüde noch lebte, lief der im Training mit der "verhaltensspeziellen" Hündin einfach so mit, selbst wenn der Click zu seinem Verhalten nicht passte. Er hat nie etwas falsches gemacht (und wenn doch...naja, ich habe Humor und er war einfach eine ganz friedliche Seele 😉), ich konnte ihn also immer einfach mit belohnen.
Man kann aber auch eine Session für ein Tier ankündigen; dann wird eben nur dieses Tier beclickt und belohnt, das andere Tier wird ignoriert. Das mache ich mit meiner Hündin während ich die Katzen beclicke; sie ist im Raum, aber nicht gemeint. Das weiß sie dann auch (sie war nie Einzeltier, und hat also "warten bis ich dran bin" gelernt, ich lege da Wert drauf bei Hunden 😉).
Meine Katzen beclicke ich bisher noch nicht gemeinsam, ich habe immer nur eine im Raum. Weil es alles junge Tiere sind, die noch nicht lange mit mir üben. Außerdem ist eine Katze zudem ängstlich und unsicher, es ist genug Anforderung für sie, sich auf mich und die Umgebung zu konzentrieren. Noch ein "Mitspieler" würde sie überfordern.

Meine ganz eigene Meinung dazu (und jeder hat eine andere): ich würde das auf später verschieben. Am Anfang -und wenn man später vielleicht auch in anspruchsvolleren Situationen bzw. bei Verhaltensauffälligkeiten clickern möchte- ist es wirklich wichtig, das man sich selbst übt. Man ist konzentrierter, wenn man nur ein Tier auf dem Zettel haben muß. Und es gilt; jeder Click (wirklich jeder, auch der, der vielleicht versehentlich ausgelöst wurde!) gibt eine Belohnung. Es muß also beim gemeinsamen Üben entweder jedes Tier belohnt werden nach einem Click, oder man macht das "du jetzt nicht" sehr deutlich und ist dann auch konsequent dabei. Das kann man ja auch mit zwei unterschiedlichen Clickern machen. Oder eine der Katzen übt "ich sitze ruhig in der Box", das ist nämlich durchaus auch eine Übung! 😀

Macht es dann überhaupt schon sinn, sich an Schritt 2 zu wagen, oder lieber noch ein bisschen konditionieren, bis er nicht mehr ganz so hektisch ist?
Was ist Schritt 2?😕
 
Manchmal erschreckt er sich vor Sachen, die er eigentlich wirklich kennt. Z. B. wenn wir gemeinsam auf dem Sofa liegen und wir "plötzlich" einen Fuß bewegen. Manchmal findet er es lustig und er fängt ihn und manchmal rennt er wirklich panisch weg. Das gleiche bei Geräuschen. Wie z.B. wenn man eine Semmel aus der Tüte holt.

Solche Verhaltensauffälligkeiten können ein Zeichen für Schmerzen sein, Zahnschmerzen zum Beispiel. Meine eigenen Katzen haben sich jeweils merkbar verändert, wenn sie Schmerzen hatten, ich erinnere mich an meine Freigängerkatze vor über 20 Jahren, die zeitweise Angst vor Gras hatte. Und meine beiden grundsozialen Kater bekommen Artgenossen gegenüber eine kürzere Lunte als sonst, wenn sie Schmerzen haben.
Die einen werden ängstlich und schreckhaft, die anderen gereizt.
Insofern, ich würde das abklären lassen und erst anschließend versuchen mit Verhaltenstraining die Angst am Schlafittchen zu packen.
 

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