Tintenfisch
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 15. April 2011
- Beiträge
- 389
- Ort
- Elmshorn
Juten Abend,
Nach anderthalb Jahren melde ich mich aus der Versenkung, und das leider ohne gute Neuigkeiten.
Meine EKH Wohnungskatze Ruby (Ende Februar 5 Jahre alt), habe ich 2011 bekommen, wie ein oder zwei in meinen Threads vielleicht gelesen haben.
Sie wurde uns als Einzeltier vermittelt, ist sterilisiert und war leicht übergewichtig.
Es gab einige Hochs und Tiefs, die wir ganz gut gemeistert haben, aber seit dem 09.01. legt sie ein Verhalten an den Tag, das ich mir einfach nicht erklären kann:
Ende November, bei der jährlichen Impfung, hat der TA beschlossen, dass der Zahnstein nun wegmüsse (ihre Zähne waren schon bei der Adoption gelb, allerdings in sehr geringem Maße). Da nach der Spritze erst drei Wochen verstreichen mussten und dann die Feiertage kamen, haben wir uns in der ersten Januarwoche auf einen Termin geeinigt.
Am Donnerstag Abend (09.01.) hatte Ruby dann ihre Toilette benutzt und ein bisschen daneben gepischert. Das passiert ihr ab und zu, da sie sich gerne dicht an den Rand setzt. Ich habe sie nicht beachtet und ganz ruhig gewartet, bis sie weggegangen ist, dann habe ich die kleine Pfütze (der Großteil war in der Toilette) mit Küchenpapier aufgesaugt und die Schreibtischunterlage, die seit den ersten Fehlschüssen unterm Klo liegt, mit warmem Wasser und Febreeze gegen Tiergerüche abgewischt.
Als ich mit der Tüte in die Küche wollte, um sie wegzuwerfen, hat mich Ruby plötzlich angefaucht. Ich hab mir nichts dabei gedacht, da sie Mülltüten im Allgemeinen nicht leiden kann. Als ich aber nach dem Händewaschen wiederkam, ging das Theater weiter. Zum Fauchen kam ein Knurren, das ich noch nie von ihr gehört habe und eigentlich nur von Wildkatzen aus Dokus kenne. Erst habe ich noch mit "Nein" und "Ab" reagiert, aber das hat sie so weit hochgeschaukelt, dass sie sich wie ein Brückentroll unterm Hocker verkrochen und schon richtig gegrunzt hat beim Luftholen. Egal, was ich in welcher Ecke meines Zimmers gemacht habe, es wurde mit Geräuschen untermalt.
Kurz bevor ich ins Bett bin, hatte sie sich dann so weit aufgeregt, dass sie mir keifend durch die ganze Wohnung gefolgt ist. Meine Mutter und ihr Freund wurden nicht beachtet, nur ich war der Buhmann. Da ich keine Lust hatte, im Schlaf gemeuchelt zu werden, habe ich ihr Wasser und Toilette in den Flur gestellt und sie kurzerhand über Nacht aus meinem Zimmer ausgesperrt. Sie hat zweimal an der Tür gekratzt und dann im Wohnzimmer geschlafen.
Am nächsten Morgen, als die Tür aufging, kam die alte Katze rein, mit erhobenem Schwanz und morgendlichem Gejodel immer um den Napf herum, denn Frühstück war schon vor einer halben Stunde. Wegen der OP musste sie nüchtern bleiben, und ich hab ihren Ausraster auf eventuelle Schmerzen (ihr Zahnfleisch war leicht entzündet) und eine Verbindung durch das Kloputzen auf mich zurückgeführt, da es ihr sehr peinlich ist, wenn ich die Ködelkisten ausräume. Also habe ich sie pünktlich in ihre Kiste gepackt und bin ab zum TA, um hoffentlich beide Probleme auf einmal zu lösen.
Leider kam es zu einer Verwechslung, weshalb wir am vereinbarten Freitag (10.01) vor verschlossener Tür standen und mitsamt Zahnstein wieder heimkehrten. Um den Transportbox-Stress wiedergutzumachen, gab es lecker almo und viele Liebkosungen, und alles war normal.
Ein paar Tage später ging das Spiel dann wieder von vorne los: Ich hab das Klo saubergemacht und prompt wurde ich angezetert. Komischerweise hatte sie auch da nicht ein einziges Mal die Pfote gegen mich erhoben oder irgendwie einen Angriff signalisiert.
Da weder das Streu, die Schaufel, das Reinigungsmittel, die Tücher, der Lappen oder sogar die Mülltüten irgendwie anders waren als sonst, habe ich sie wieder über Nacht in die Wohnung "gesperrt" und mir vorgenommen, sie beim nächsten Saubermachen aus dem Zimmer zu locken und die Tür zuzumachen. Vielleicht würde sie ruhig bleiben, wenn sie mich nicht beim Ködelsammeln sieht.
Tja, da hat sie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wieder ein paar Tage später saß sie auf ihrem Kratzbaum, der neben meiner Kommode direkt hinterm Schwenkbereich der Tür steht. Ich kam rein, habe sie wie immer gegrüßt und gerade meinen Gürtel aufgemacht, um meine Schlafsachen anzuziehen, da faucht sie mich an, springt vom Baum und knurrt wie eine Wilde. Wieder kein tätlicher Übergriff, nur Schimpfworte. Ihre Pupillen waren schmal wie immer, der Schwanz nicht buschig. Nicht mal die Ohren hatte sie richtig angelegt, sie waren nur leicht zurückgeklappt. Sogar der Staubsauger bekommt mehr Aggressionen!
Seitdem gab es ca. 3 Situationen, in denen ich wenig bis gar nicht mit ihr agiert habe, beliebig weit weg von ihr war und verschiedene Sachen gemacht habe, und plötzlich geht das Gefauche wieder los. Es wird durch die ganze Wohnung verfolgt, und hier im Zimmer gehts dann ab unter den Hocker, der sehr zentral steht, wie mir grad auffällt. Sobald ich auf dem Bett liege, schaut sie mich normal an (fixieren tut sie mich nicht, sie lässt sich nach wie vor von anderen Sachen ablenken), und manchmal ist es nach 10 Minuten auch wieder gut, aber gerade jetzt hockt sie wieder außerhalb, da sie sich in den Türspalt gesetzt und mehr gezickt hatte, als ein Zeuge Jehovas über Gott reden kann.
Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende. Der TA hat meiner Ignorier-Methode zugestimmt, als wir am 17.01. dann den Zahnstein tatsächlich weggemacht haben. Nun scheint es mir aber, dass ihr Verhalten nicht von den Zahnschmerzen herrührt, sondern eine andere Ursache haben muss. Und für andere Schmerzen scheint mir ihr Verhalten viel zu passiv, sie ist sonst sehr schnell mit den Krallen unterwegs.
Vor ihrem ersten Ausraster konnte ich fast alles bei ihr machen, wir haben uns gegenseitig geärgert, und ich konnte sehr genau absehen, ob und wie lange ich sie anfassen durfte. Ihre Körpersprache war immer sehr eindeutig. Aber nun bewege ich mich aufmerksamer, wenn sie ihren Platz auf meinem Sofa einnimmt. Ich komme seltener auf sie zu, streichle sie weniger und vorsichtiger, weil ihre Anfälle ohne sichtbares Anzeichen kommen und ich nicht riskieren möchte, meine Hand in der Nähe zu haben, wenn es wieder losgeht.
Ich weiß einfach nicht, was ihr so querschlägt, dass sie mich am liebsten die ganze Nacht anfauchen möchte. Normalerweise schläft sie immer in meinem Zimmer, kommt morgens ins Bett und liegt neben mir, wenn ich lese oder am PC bin. Jetzt halten wir uns voneinander fern.
Seit der OP ist sie ein bisschen ruhiger und frisst auch nicht mehr so gierig wie früher, aber ich glaube, das hat sich eher positiv auf ihre Anfälle ausgewirkt, da sie sich auch einmal beruhigt hat, ohne die Nacht im Wohnzimmer zu verbringen.
Ich möchte sie ungern gleich nochmal zum TA schleppen, zumal mir ihre Reaktionen einfach zu wenig erscheinen für Schmerzen als Auslöser. Ich habe das Gefühl, wir haben irgendwo ein Schlüsselerlebnis gehabt, das ich nicht mitbekommen habe und das sie nun mit ihrer Keiferei in Verbindung bringt, aber ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann, wieder ruhig zu werden.
Über Bachblüten und Ähnliches habe ich schon nachgedacht, allerdings lösen Medikamente keine Probleme auf Dauer, und ich will ihr ja helfen und sie nicht einfach ruhig stellen. Als Unterstützung würde ich es schon nehmen, aber erstmal brauche ich einen Ansatz.
Meine Suche im Forum hat nichts ergeben, was uns helfen könnte, und ich bin für jeden Tipp und Ratschlag sehr dankbar, denn die Situation stresst uns beide, da sie eigentlich sehr auf mich bezogen ist.
Außerdem schäme ich mich zutiefst für einen derart langen Post, aber ich wollte alle eventuellen Fragen abklären..
Besorgte und ratlose Grüße,
Tintenfisch
Nach anderthalb Jahren melde ich mich aus der Versenkung, und das leider ohne gute Neuigkeiten.
Meine EKH Wohnungskatze Ruby (Ende Februar 5 Jahre alt), habe ich 2011 bekommen, wie ein oder zwei in meinen Threads vielleicht gelesen haben.
Sie wurde uns als Einzeltier vermittelt, ist sterilisiert und war leicht übergewichtig.
Es gab einige Hochs und Tiefs, die wir ganz gut gemeistert haben, aber seit dem 09.01. legt sie ein Verhalten an den Tag, das ich mir einfach nicht erklären kann:
Ende November, bei der jährlichen Impfung, hat der TA beschlossen, dass der Zahnstein nun wegmüsse (ihre Zähne waren schon bei der Adoption gelb, allerdings in sehr geringem Maße). Da nach der Spritze erst drei Wochen verstreichen mussten und dann die Feiertage kamen, haben wir uns in der ersten Januarwoche auf einen Termin geeinigt.
Am Donnerstag Abend (09.01.) hatte Ruby dann ihre Toilette benutzt und ein bisschen daneben gepischert. Das passiert ihr ab und zu, da sie sich gerne dicht an den Rand setzt. Ich habe sie nicht beachtet und ganz ruhig gewartet, bis sie weggegangen ist, dann habe ich die kleine Pfütze (der Großteil war in der Toilette) mit Küchenpapier aufgesaugt und die Schreibtischunterlage, die seit den ersten Fehlschüssen unterm Klo liegt, mit warmem Wasser und Febreeze gegen Tiergerüche abgewischt.
Als ich mit der Tüte in die Küche wollte, um sie wegzuwerfen, hat mich Ruby plötzlich angefaucht. Ich hab mir nichts dabei gedacht, da sie Mülltüten im Allgemeinen nicht leiden kann. Als ich aber nach dem Händewaschen wiederkam, ging das Theater weiter. Zum Fauchen kam ein Knurren, das ich noch nie von ihr gehört habe und eigentlich nur von Wildkatzen aus Dokus kenne. Erst habe ich noch mit "Nein" und "Ab" reagiert, aber das hat sie so weit hochgeschaukelt, dass sie sich wie ein Brückentroll unterm Hocker verkrochen und schon richtig gegrunzt hat beim Luftholen. Egal, was ich in welcher Ecke meines Zimmers gemacht habe, es wurde mit Geräuschen untermalt.
Kurz bevor ich ins Bett bin, hatte sie sich dann so weit aufgeregt, dass sie mir keifend durch die ganze Wohnung gefolgt ist. Meine Mutter und ihr Freund wurden nicht beachtet, nur ich war der Buhmann. Da ich keine Lust hatte, im Schlaf gemeuchelt zu werden, habe ich ihr Wasser und Toilette in den Flur gestellt und sie kurzerhand über Nacht aus meinem Zimmer ausgesperrt. Sie hat zweimal an der Tür gekratzt und dann im Wohnzimmer geschlafen.
Am nächsten Morgen, als die Tür aufging, kam die alte Katze rein, mit erhobenem Schwanz und morgendlichem Gejodel immer um den Napf herum, denn Frühstück war schon vor einer halben Stunde. Wegen der OP musste sie nüchtern bleiben, und ich hab ihren Ausraster auf eventuelle Schmerzen (ihr Zahnfleisch war leicht entzündet) und eine Verbindung durch das Kloputzen auf mich zurückgeführt, da es ihr sehr peinlich ist, wenn ich die Ködelkisten ausräume. Also habe ich sie pünktlich in ihre Kiste gepackt und bin ab zum TA, um hoffentlich beide Probleme auf einmal zu lösen.
Leider kam es zu einer Verwechslung, weshalb wir am vereinbarten Freitag (10.01) vor verschlossener Tür standen und mitsamt Zahnstein wieder heimkehrten. Um den Transportbox-Stress wiedergutzumachen, gab es lecker almo und viele Liebkosungen, und alles war normal.
Ein paar Tage später ging das Spiel dann wieder von vorne los: Ich hab das Klo saubergemacht und prompt wurde ich angezetert. Komischerweise hatte sie auch da nicht ein einziges Mal die Pfote gegen mich erhoben oder irgendwie einen Angriff signalisiert.
Da weder das Streu, die Schaufel, das Reinigungsmittel, die Tücher, der Lappen oder sogar die Mülltüten irgendwie anders waren als sonst, habe ich sie wieder über Nacht in die Wohnung "gesperrt" und mir vorgenommen, sie beim nächsten Saubermachen aus dem Zimmer zu locken und die Tür zuzumachen. Vielleicht würde sie ruhig bleiben, wenn sie mich nicht beim Ködelsammeln sieht.
Tja, da hat sie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wieder ein paar Tage später saß sie auf ihrem Kratzbaum, der neben meiner Kommode direkt hinterm Schwenkbereich der Tür steht. Ich kam rein, habe sie wie immer gegrüßt und gerade meinen Gürtel aufgemacht, um meine Schlafsachen anzuziehen, da faucht sie mich an, springt vom Baum und knurrt wie eine Wilde. Wieder kein tätlicher Übergriff, nur Schimpfworte. Ihre Pupillen waren schmal wie immer, der Schwanz nicht buschig. Nicht mal die Ohren hatte sie richtig angelegt, sie waren nur leicht zurückgeklappt. Sogar der Staubsauger bekommt mehr Aggressionen!
Seitdem gab es ca. 3 Situationen, in denen ich wenig bis gar nicht mit ihr agiert habe, beliebig weit weg von ihr war und verschiedene Sachen gemacht habe, und plötzlich geht das Gefauche wieder los. Es wird durch die ganze Wohnung verfolgt, und hier im Zimmer gehts dann ab unter den Hocker, der sehr zentral steht, wie mir grad auffällt. Sobald ich auf dem Bett liege, schaut sie mich normal an (fixieren tut sie mich nicht, sie lässt sich nach wie vor von anderen Sachen ablenken), und manchmal ist es nach 10 Minuten auch wieder gut, aber gerade jetzt hockt sie wieder außerhalb, da sie sich in den Türspalt gesetzt und mehr gezickt hatte, als ein Zeuge Jehovas über Gott reden kann.
Ich bin langsam mit meinem Latein am Ende. Der TA hat meiner Ignorier-Methode zugestimmt, als wir am 17.01. dann den Zahnstein tatsächlich weggemacht haben. Nun scheint es mir aber, dass ihr Verhalten nicht von den Zahnschmerzen herrührt, sondern eine andere Ursache haben muss. Und für andere Schmerzen scheint mir ihr Verhalten viel zu passiv, sie ist sonst sehr schnell mit den Krallen unterwegs.
Vor ihrem ersten Ausraster konnte ich fast alles bei ihr machen, wir haben uns gegenseitig geärgert, und ich konnte sehr genau absehen, ob und wie lange ich sie anfassen durfte. Ihre Körpersprache war immer sehr eindeutig. Aber nun bewege ich mich aufmerksamer, wenn sie ihren Platz auf meinem Sofa einnimmt. Ich komme seltener auf sie zu, streichle sie weniger und vorsichtiger, weil ihre Anfälle ohne sichtbares Anzeichen kommen und ich nicht riskieren möchte, meine Hand in der Nähe zu haben, wenn es wieder losgeht.
Ich weiß einfach nicht, was ihr so querschlägt, dass sie mich am liebsten die ganze Nacht anfauchen möchte. Normalerweise schläft sie immer in meinem Zimmer, kommt morgens ins Bett und liegt neben mir, wenn ich lese oder am PC bin. Jetzt halten wir uns voneinander fern.
Seit der OP ist sie ein bisschen ruhiger und frisst auch nicht mehr so gierig wie früher, aber ich glaube, das hat sich eher positiv auf ihre Anfälle ausgewirkt, da sie sich auch einmal beruhigt hat, ohne die Nacht im Wohnzimmer zu verbringen.
Ich möchte sie ungern gleich nochmal zum TA schleppen, zumal mir ihre Reaktionen einfach zu wenig erscheinen für Schmerzen als Auslöser. Ich habe das Gefühl, wir haben irgendwo ein Schlüsselerlebnis gehabt, das ich nicht mitbekommen habe und das sie nun mit ihrer Keiferei in Verbindung bringt, aber ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann, wieder ruhig zu werden.
Über Bachblüten und Ähnliches habe ich schon nachgedacht, allerdings lösen Medikamente keine Probleme auf Dauer, und ich will ihr ja helfen und sie nicht einfach ruhig stellen. Als Unterstützung würde ich es schon nehmen, aber erstmal brauche ich einen Ansatz.
Meine Suche im Forum hat nichts ergeben, was uns helfen könnte, und ich bin für jeden Tipp und Ratschlag sehr dankbar, denn die Situation stresst uns beide, da sie eigentlich sehr auf mich bezogen ist.
Außerdem schäme ich mich zutiefst für einen derart langen Post, aber ich wollte alle eventuellen Fragen abklären..
Besorgte und ratlose Grüße,
Tintenfisch
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