Kochbarf

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Babyboubou

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Meine 10 Monate alten Katerchen bekommen in erster Linie NaFu, seltener mal TroFu. Auf Rohfleisch fahren sie ab, was ich mit Hühnerherzen und Filet schon mal ausprobiert habe. Trotzdem ist mir das Rohbarfen irgendwie immer noch ein wenig suspekt, weil ich viel darüber gelesen habe (Positives wie Negatives).

Deshalb meine Frage:
Ist Kochbarf genauso gut für die Katz wie Rohbarf? Ist es ok, 3 Mahlzeiten pro Woche durch Kochbarf zu ersetzen? Sie sind ja noch klein und normal bis schlank gebaut und dürfen so viel fressen, wie sie mögen. Möchte nix falsch machen...

Habs heute mal ausprobiert und schon während des Kochens hingen die Mäuse mir am Rockzipfel. Sie konntens gar nicht abwarten, bis ich ihnen das Fresschen serviere und haben während dessen total lustige Töne von sich gegeben, die ich so eigentlich nicht von ihnen kenne. Über das Fresschen haben sie sich sofort her gemacht und anscheinend auch gut vertragen.

Es gab nur zwei kleine Testportion aus
1) Hühnerherzen, Rindergulasch, Möhrenraspeln, ein mini Stück Hühnerleber - das ganze dann mit ein bisschen Taurin, Tomatenpürre und Haferflocken vermengt
2) Rinderhack in Gänseschmalz im Topf gebraten
 
A

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Danke! Hab den Fred mal überflogen... wirklich brauchbare Infos fand ich für mich allerdings nicht... 🙁
 
Und bitte keine Haferflocken drunter mischen, Getreide ist nicht so toll für Katzen.

Gemüse reicht als Ballaststoff.
 
Danke für eure Antworten. Also, was für mich gegen Rohfütterung spricht (obwohl ich bereits ein paar Mal rohes Fleisch gegeben habe), ist folgendes:

"As long as pets eat in our kitchen, sleep in our beds, and lick our children's faces, no amount of client education will obviate the fact that feeding foods that can harbor potentially pathogenic bacteria carries the risk of zoonitic spread of these organism."
Daniel Joffe, Doktor der Veterinärmedizin, USA in Can Vet J 44: 783-784, 2003


- Die propagierten Vorteile bei Futtermittelallergien oder anderen Erkrankung konnten in keiner Studie nachgewiesen werden.

- Die Gefahr, wie bei jeder selbst konzipierten Ration, besteht in der mangelnden Ausgewogenheit.

- Rohe tierische Produkte bergen ein erhebliches Infektionsrisiko, das nicht nur eine Gefahr für das Tier, sondern auch für sein Umfeld darstellt.

- Rohes Getreide und z. T. Gemüse und Obst sind im rohen Zustand schwer verdaulich.

- Rohes Ei, rohe Hülsenfrüchte und andere pflanzliche Produkte enthalten unerwünschte, antinutritive und zum Teil auch toxische Substanzen, die erst durch eine Wärmebehandlung unschädlich gemacht werden können.


Salmonelleninfektionen sind bereits vorgekommen, wie viele Tiere allerdings unentdeckte Überträger dieser Bakterien sind, ist nicht bekannt. Dass klinisch unauffällige Tiere, die salmonellenkontaminiertes Fleisch aufgenommen haben, den Keim Tage danach noch ausscheiden wurde in einer Studie nachgewiesen. Salmonelleninfektionen beim Menschen sind meldepflichtig, die unserer Tiere werden aus Kostengründen meistens nicht nachgewiesen! Selbiges gilt für Campylobacter spp., die genau wie Salmonella spp. hauptsächlich auf rohem Puten- und Hühnerfleisch (auch TK-Produkte) zu finden sind. In einer nicht signifikanten Untersuchung roher Hühnerfleisch-Rationen konnten 80 % als salmonella-positiv identifiziert werden. 30 % der Kotproben waren ebenfalls positiv. Auch Campylobacter spp. werden von medizinisch unauffälligen Tieren ausgeschieden. Hunde und Katzen im Haushalt gelten ganz allgemein als Risikofaktor für Campylobacteriosen, genau wie die Verarbeitung rohen Geflügelfleischs in der Küche und Barbecues.

Weitere Erreger gastrointestinaler Infektionen wie E. coli und Yersinia enterocolitica führten zu Erkrankungen bei Hunden und Katzen. Y. enterocolitica, die humanpathogen sind, wurden von Haustieren auf Menschen übertragen. Gesunde Tiere und Tiere, die eine Infektion durchgemacht haben, scheiden diesen Erreger aus. Es wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Verfüttern rohen Schweinefleischs an Haustiere und dem Vorkommen des Erregers im Kot von Haustieren erbracht! Haustiere werden als Bindeglied in der Übertragung vom Schwein auf Kinder vermutet.

Clostridium perfringens-Infektionen kommen auch bei Haustieren vor und sind neben Listeria monocytogenes bereits aktenkundig. Letzterer Keim kann auch zu Aborten und Frühgeborenenlisteriose beim Menschen führen. In diesem Zusammenhang sei auch Toxoplasma gondii erwähnt, mit dem man sich nicht nur durch Katzen, sondern auch durch rohes Fleisch infizieren kann. Bei einer Erstinfektion schwangerer Frauen kann es zu Früh- oder Todgeburten oder Missbildungen beim ungeborenen Kind kommen. Gefährdete Personengruppen werden dahingehend geschult, Katzen kein rohes Fleisch zu füttern und auch selbst nur durchgegartes Fleisch zu verzehren. Da die Oozysten von T. gondii im Kot durch Schuhe, Bekleidung, Wind, Wasser, bei der Gartenarbeit und diverse andere Wege transportiert werden, können auch haushaltsfremde Tiere zur Gefährdung werden. In einer Studie wurden 62 % der seropositiven Hunde mit rohem Fleisch gefüttert.
Bei unsachgemäßer Lagerung der Rationen können Staphylococcus aureus und Bacillus cereus zum Problem werden.
Der Erreger der Pseudowut (Aujeszky'sche Krankheit) kommt vorwiegend in Schweinen vor und führt unweigerlich zum Tod infizierter Hunde oder Katzen.
Die Tollwut kann möglicherweise ebenfalls durch orale Aufnahme übertragen werden und stellt somit erhebliches Risiko für den Tierhalter dar.
Seitdem aus Asien der Trend roher Fischgerichte um die Welt geht, steigt die Infektionsrate mit fischtypischen Erregern außerhalb Asiens dramatisch an. Nicht nur Menschen, sondern auch fischfressende Säugetiere sind mit diesen Trematoden infiziert.


Einige dieser erwähnten Krankheitserreger sind relativ selten, eine Infektion ist deshalb aber nicht auszuschließen. Diese Liste kann unendlich fortgeführt werden und um Einzeller, Nemathoden und anderen "Parasiten" ergänzt werden. Je nach regionaler Herkunft sind unterschiedliche Krankheitserreger häufiger oder seltener anzutreffen. Es hilft nicht, auf Fleisch anderer Tierarten zurückzugreifen, denn auch andere Tiere, Wildtiere und Fische sind von Kontaminanten betroffen. Ein sicheres Verfahren, Fleisch für den Verzehr unschädlich zu machen, bleibt das Erhitzen, das auch zur Zerstörung von Bakterientoxinen führt.
Einige Infektionen können sich Haustiere sicherlich auch in der Umwelt zuziehen, dennoch bedeutet das Verfüttern von rohem Fleisch eine Potenzierung des Risikos für Mensch, Haustier und Nutztierbestände. Bei Tierärzten sei besonders an ihre Verantwortung für die Volksgesundheit appeliert.

http://nutripets.de/fehler/barf.html
 
*Kopfschüttelichgradbeimlesenhier*

meine absolut unmaßgebliche Meinung dazu ...

Kochbarf ist nicht Barf ... dann kann es doch auch gleich DosenNafu sein.
Das ist, wenn hochwertig und ohne Getreide mit Sicherheit ausgewogener.

Barf heisst doch, die Katz so naturnah wie möglich zu ernähren und das heisst für mich, das Fleisch gibt es roh.
Mit Supplementen und ein wenig Gemüse, um der Maus nahe zu kommen ... Zubereitung natürlich unter Beachtung der Hygiene, die wir auch für unser eigenes Fresschen anwenden.
Darauf ist doch das Verdauungssystem einer Katz ausgerichtet, dass ist daran zu erkennen, das der Kot gebarfter Katzen eigentlich gar nicht riecht/stinkt.

Einige dieser erwähnten Krankheitserreger sind relativ selten, eine Infektion ist deshalb aber nicht auszuschließen.

Wenn Mensch Angst vor irgendwelchen Infektionen durch die Katz hat ... grmpf ... dann besser keine Katz ... Infektionen kann Mensch sich auch einfangen beim Drücken des Halteknopfes in der Strassenbahn, beim Anfassen von der Rolltreppenreling, Türklinken ... beim Aufenthalt in Räumen, wo mehr als Mensch ist ... bei solchen Bedenken kann ich nur nen Raumfahreranzug empfehlen :yeah:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Serafyna
DANKE :zufrieden:
 
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Das Wort "Kochbarf" habe ich diesem Forum entnommen und ist nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen.

Dass meine Katzen gekochtes Fleisch (wenn euch das so lieber ist, nenn ich es mal so) mögen, hab ich erst herausgefunden, als ich ihnen während eines Magendarminfekts Schonkost gegeben habe.

Einen Raumfahreranzug brauch ich nicht, danke. Habe tagtäglich mit mehreren Hundert Menschen zu tun und ich gehe auch sonst oft nach draußen, wo mich schreckliche Viren und Bakterien ereilen könnten 😀 Dabei beachte ich schon gewisse Hygienemaßnahmen, mit denen man Infektionsrisiken minimieren kann, zB durch häufiges Händewaschen, sich nicht ständig ins Gesicht fassen etc. Denke allerdings, dass ein Schnupfenvirus, den ich mir an einem Rolltreppengeländer einfangen könnte, nicht zu vergleichen ist mit Krankheiten, die evtl durch Rohfleisch übetragen werden können. Und ich hab zB keine Lust, ein Baby im Bauch aufgrund dessen zu verlieren...
 
Also selbst gekochtes Futter mit NaFu gleichzusetzen ist nicht so ganz richtig finde ich.

Immerhin weiß ma beim selbst gekochten genau was drinnen ist.

Rohes Futter halte ich natürlich trotzdem für wesentlich sinnvoller für Katz.
Aber es gibt auch einige Leute die ihren Katzen gekochtes Futter geben, weil diese rohes z.b. nicht mögen oder die eben auch zu große Probleme damit haben.


Wenn du dich wirklich gar nicht durchringen kannst rohes Fleisch zu füttern, dann koch es eben 😉
Letzendlich ist es allein deine Entscheidung!

Die Zubereitung funktioniert von der Supplementierung her ganz genaus wie rohes Barf.
Man nimmt die gleiche Menge an Suppis und geht dann wie folgt vor:
1. rohes Fleisch wiegen
2. Suppis abwiegen
3. Fleisch (OHNE Suppis), Lachs und Leber kann man mitkochen. Mit wenig Wasser und nicht ewig sondern nur geard solang wie nötig.
4. Abkühlen lassen und Kochwasser NICHT wegschütten sondern mitfüttern
5. Suppis zum abgekühlten Fleisch und Wasser geben und portionieren und einfrieren.



Und noch eien kleine Ergänzung.
Toxoplasmose bekommt man in den meisten Fällen durch Gartenarbeit oder nicht richtig gewachsenes Gemüse oder Salat.
Bei Katzen kannst du dich auch anstecken, egal was fürn Futter sie bekommen und rohes Fleisch verarbeitest du ja sowieso, ob du es nun kochst oder nicht.
 
Ich schließe mich Jadeds Beitrag zu 100% an!

Ich möchte nur noch hinzufügen: Eine rohfleischgefütterte Katze ist gezwungen, ihr Fleisch zu kauen, bei dieser Arbeit (und das ist wirklich Arbeit) bildet sich jede Menge Speichel, der antibakteriell wirkt und die Verdauung (bis ins Magen-Darm-System) positiv beeinflusst und außerdem die Zähne "putzt".

Eine dosenfuttergefütterte (und wohl auch eine ge"kochbarfte") Katze kann das Futter mit vergleichsweise minimalem Aufwand herunterschlingen, Belege und Bakterien bleiben auf den Zähnen und können von dort erheblich leichter wieder an die Umwelt abgegeben werden.

Allzu häufig finde ich in diesem Forum den Gedanken, dass die Fütterung rohen Fleisches das entscheidende am Barfen ist - das ist es aber nicht. Es geht auch um Fütterung großer Fleischstücke, u.U. noch mit Knochen daran, erst dann wird der gewünschte Effekt des Barfens erreicht, weil eben das Kauen eine so bedeutsame Rolle spielt.

Auch in der menschlichen Ernährung wird jeder Arzt zu viel Obst und Gemüse raten und trotzdem nicht glücklich sein, wenn du konterst, dass du täglich Möhrenbrei, Rahmspinat, Apfelmus und Fruchtzwerge isst. Man muss halt in den Apfel reinbeißen und die Möhre zermalmen...
 

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