Kratzanfälle

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Jani

Jani

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11. Juli 2010
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21
Ort
Schwäbisch Hall
Hallo,
ich bin noch relativ neu hier und wäre über eure Hilfe dankbar!

Meine Elli (vermutlich so um die 5 Jahre alt, kastriert) leidet seit diesem Frühjahr an einer Futtermittelallergie. Sie hat offene Stellen am Kopf bekommen, die wir aber in den Griff bekommen haben (sie bekommt nur noch Allergie-Futter).
Allerdings hat sie seit zwei Wochen ganz böse Kratzanfälle! Es scheint sie am ganzen Körper zu jucken und sie kratzt sich richtig hysterisch (kratzen, hektisches Lecken, beißen; allerdings verletzt sie sich dabei zum Glück nicht). Dabei rennt sie wild durch die Wohnung. Als es so heiß war, wäre sie fast umgekippt, weil sie rumgerannt ist wie eine Irre. (Ich musste sie festhalten, dass sie nicht weiterrennt, weil sie schon fast keine Luft mehr bekommen hatte; beim Festhalten haben wir sie mit Wasser etwas eingerieben, das hat sie dann zum Glück beruhigt.) Sie hat Tage unter dem Sofa verbracht, wo es sie scheinbar nicht gejuckt hat (auch ganz oben auf dem Kratzbaum schien es okay zu sein).
Inzwischen bekommt sie Kortison (anfangs hochdosiert; jetzt wird wieder reduziert) und es geht ihr schon besser, aber richtig gut ist es leider immer noch nicht!
Hat jemand mit sowas Erfahrung??
Der TA hat Parasiten ausgeschlossen (wurde mehrfach untersucht).

Wäre dankbar über jeden Tipp!

Viele Grüße
Jani
 
A

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Herzlich willkommen im Forum.
Leider kann ich Dir hinsichtlich der Futtermittelallergie und den Kratzanfällen Deiner Katze nicht weiterhelfen.
Vielleicht meldet sich jemand mit guten Ratschlägen.

🙂
 
Wenn die Katze tatsächlich nur an einer Futtermittelallergie leidet, sollte dies durch Weglassen der problematischen Inhaltsstoffe zu lösen sein. Hier ist

1. ein Blutallergietest angebracht, um klarzustellen (oder zumindest Hinweise zu geben), dass/ob die Katze nicht zusätzlich noch andere Allergien hat (Milben, Pilzsporen etc.), und

2. eine Ausschlussdiät durchzuführen, da das teure Allergiefutter ansonsten unnötigerweise ein Leben lang gegeben werden muss, selbst wenn die Katze nur gegen ein einziges Protein allergisch sein sollte, und somit abwechslungsreich und lecker fressen könnte. Ein seriöser TA weist euch immer auf die Möglichkeit der Ausschlussdiät hin und wird nicht sofort versuchen, euch Allergiefutter zu verkaufen.

Ihr habt jetzt 6 Wochen Zeit, um einen Plan zu überlegen, so lange wirkt nämlich das Cortison, und vorher sind alle Tests und Diäten sinnlos. Für die cortisonfreie Zeit sollte man eine Halskrause bereithalten, falls es zu schlimm wird. Insgesamt muss man im Hinterkopf behalten, dass es in der Tat bis zu 12 Wochen oder sogar länger dauern kann, bis alle Allergene aus dem Körper raus sind, vorausgesetzt, die Auslöser werden strengstens gemieden. In dieser Zeit kann es immer wieder zu Rückfällen kommen, wenn das Tier z.B. einmal Stress ausgesetzt ist. Auch hilft Cortison nicht gegen alles und ist vor allem keine Dauerlösung. Es ist eigentlich das letzte Mittel, wenn nichts anderes geholfen hat.

Neben Parasiten sollten auch Pilze und das Eosinophile Granulom vom TA ausgeschlossen werden.

Ich wünsch euch viel Erfolg und gute Nerven, und eurer Katze schnell gute Besserung!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antwort!
Ausschlussdiät hat der TA empfohlen. Wir sind inzwischen auch schon bei Futter Nr. 4! Bisher haben wir das Hypoallergen-Futter aus dem Fressnapf probiert (das hat sie vom Magen her nicht vertragen; nach zwei Tagen hat sie angefangen zu spucken, die Ärmste), dann RC Hair and Skin, dann RC Sensitivity Control und jetzt sind wir gerade bei Allergy von Vet Concept. Ich hoffe, zumindest ein Futter zu finden, wo ich mir sicher sein kann, dass sie es verträgt (bevor ich anfange "normale" Futter zu testen).
Sie hat vor drei Jahren schon mal sehr viel Kortison bekommen, weil sie starkes Asthma hatte (hab sie aus dem Tierheim und die haben Kortison gegeben). Eben weil sie es schon über längere Zeit bekommen hat, möchte ich es natürlich so schnell wie möglich absetzen; ist ja schließlich nicht besonders gesund auf Dauer!
Beide Tierärzte, bei denen ich bisher war, haben mir von dem Allergietest (Bluttest) abgeraten. Der eine meinte, das wäre wie Kaffeesatz lesen, weil man nur einen Bruchteil testet. Der andere meinte, dass er sehr viel kosten würde und eben auch nur ein geringer Teil getestet wird und er sehr häufig ergebnislos sei.
Ich hoffe, dass die Kratzanfälle besser werden! Das ist ja für meine Elli auch total lästig, sich ständig kratzen zu müssen!
Danke nochmal!
Gruß, Jani
 
Hallo Jani,

auch mir sagte die Tierklinik dass diese Tests noch sehr unzuverlässig sind, aber man riet mir trotzdem dazu. Es sei eine Chance die wir nützten sollten!

Zum damaligen Zeitpunkte kratzte sich meine Katze nur noch, die Wunden hatten keine Zeit zu verheilen. Ich konnte diesen Zustand nicht mehr anschauen und riskierte dafür gern die ca. 170 Euro.

Es wurden verschiedene Nahrungsbestandteile gefunden auf die sie reagiert, von Rindfleisch angefangen bis hin zu Kaninchen, Thunfisch. Besonders heftig reagiert sie auf Milben, sei es im Hausstaub, Futter oder auch Herbstgrasmilben. Dazu wurde eine Flohstichallergie gefunden.

Der Arzt sagte gleich dazu, es muss nicht sein dass all diese Punkte das fürchterliche Jucken auslösen aber wir haben jetzt einen Anhaltspunkt um z.B. die Ernährung zielgerichtet zu testen.

Konsequent strich ich alle Rindfleischbestandteile aus ihrer Ernährung, Thunfisch ebenso, Kaninchen moche sie nie besonders. Sie bekommt seither ein Spot-On Präperat gegen Flöhe und ich führe meine Haushalt wie es bei Hausstauballergikern eben sein muss.

Ergebnis: Sie kratzt nur noch sehr, sehr wenig, keine Wunden mehr. Vom Wesen her hat sie sich sehr positiv zu einer schmusigen Katze verändert.

Ich würde das Geld für den Allergietest immer wieder riskieren, ewige Futtertesterei kostet auch Geld und ob dass Sinn macht?
 
Jani, RC Hair and Skin etc. sind *keine* Ausschlussdiät. Bitte belies dich hier im Forum (Suchfunktion) darüber, nur kurz dieses: Eine Ausschlussdiät besteht aus einem einzigen Protein OHNE ALLES (z.B. NUR Lammfleisch oder Pferdefleisch oder irgendwas, wogegen die Katze laut Test, der hier wertvolle Anhaltspunkte bietet, nicht allergisch ist). Und das so lange, bis die Symptome sich deutlich bessern, selbst wenn es drei Monate dauert. Erst nach und nach dürfen dann einzelne weitere Proteine, pflanzliche Stoffe und Supplemente dazugegeben werden. Nur mit so einer Diät kann man den Test, der in der Tat nicht übermäßig sicher ist, bestätigen. Die Kombination aus Test und Diät macht es also, ansonsten kriegt ihr nie raus, wogegen die Katze allergisch ist. Ebenso MUSS auf Milben etc. getestet werden, das sind mit die häufigsten Allergieauslöser und in jedem Trockenfutter zu finden!

Ansonsten kann ich mich shirkaninchen nur anschließen, mir (bzw. einer meiner Katzen) ging es ganz ähnlich. Schon allein die Wesensänderung von einer hibbeligen, nie zur Ruhe kommenden, sich ständig zerkratzenden armen Katze zu einer ruhigen, selbstbewussten, ausgeglichenen Katze ist die ganze Mühe und das Geld wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hallihallo!
Jetzt wird es Zeit, dass ich berichte, wie es uns im "Kampf gegen das Futter" erging:
Inzwischen ist meine Elli fast vollständig von ihren Kratzanfällen geheilt. Nur ab und zu kommt es noch durch.
Es war wirklich anstrengend! Meine Elli mochte ja nur Trofu. Alles was aus der Dose kam wurde abgelehnt. Nun wollte ich ja eine ordentliche Ausschlussdiät machen und das ist mit Trofu nahezu unmöglich (da wird ja alles mögliche reingemischt) und außerdem will ich nicht, dass sie NUR Trofu futtert.
Mit dem Vet Concept Cat Allergy Trofu fanden wir wenigstens ein Trofu, das sie verträgt. Wir haben es portionsweise eingefroren und das hat ganz gut geklappt. Allerdings hat dieses Futter mehr Energie (weil ja viele Miezen Probleme mit dem Magen haben, wenn eine Allergie auftritt) und das machte sie noch moppeliger (hatte vorher schon einen "Anschiss" vom TA bekommen, weil sie zu dick ist; naja, er hat sich diplomatischer ausgedrückt: "es wäre nicht schlimm, wenn sie ein paar Gramm weniger hätte":stumm:).
Sie hatte immer Zugang zu Nafu, weil mein Francis ja immer welches bekommt. Sie hat aber nie Anstalten gemacht, es wenigstens zu probieren. Also habe ich erst versucht, Nafu ins Trofu zu mischen (wirklich nur minimal), aber dann hat sie nicht mal mehr ihr heißgeliebtes Trofu gefressen. Nicht mal mehr, wenn im Futternapf vorher Nafu war, hat sie's nicht mehr angerührt. Kater Francis musste immer als "Mülleimer" herhalten, wenn sie extra gekauftes Futter nicht gefressen hat (fand aber nicht schlimm, er frisst wirklich alles!).
Eines schönen Tages haben wir per Zufall herausgefunden, dass Elli total auf Thunfisch steht! Zum Glück!! Wir haben den Atlantikthunfisch von Almo Nature gefunden, was sie förmlich weginhaliert! Bei Thunfisch-Futter, in dem wirklich NUR Thunfisch ist, muss man sehr aufpassen, weil es oft nur Ergänzungsfutter (wie z.B. Schmusy oder Animonda) ist. Außerdem darf bei Elli nichts anderes mit drin sein (irgendwelche tierischen Nebenerzeugnisse z.B.), sonst wirds nicht gefressen. Almo bekommt sie jetzt seit einigen Wochen und sie scheint es zu vertragen (toitoitoi). Andere Sorten von dieser Marke mag sie auch, d.h. wenn wir 100% sicher sind, dass sie es verträgt, können wir mit der eigentlichen Ausschlussdiät beginnen. Zwar möchte ich sie nicht markenabhängig machen, aber gerade gehts noch nicht anders... *seufz* Für die Haut gebe ich einige Tropfen Nachtkerzenöl übers Futter, das gibt mehr Feuchtigkeit für die Haut und lindert Juckreiz.
Bin jetzt richtig happy, dass sie 1. kaum noch Allergie-Symptome zeigt und 2. ENDLICH Nafu frisst!!!:yeah:
Viele Grüße
Jani
 
Bitte Vorsicht bei Thunfisch! Fast jede Katze mag ihn, weil er einen starken Eigengeruch hat, aber er ist zum einen sehr mineralreich, was auf Dauer zu einer Überversorgung führen kann und zum anderen mit Schadstoffen stark belastet, weil er in sehr verschmutzten Gewässern gefischt wird.

Thunfisch sollte immer nur eine Besonderheit sein und nicht regelmäßig gefüttert werden. Und dann tut es auch eine normale Dose Thunfisch in eigenem Saft - der ist genauso gut wie die teuer bezahlten Katzenfutterminidöschen.

Die Frage, die sich mir bei Deiner Beschreibung stellt: Ist Elli vielleicht nicht nur auf Proteine (Fleisch), sondern auch auf Zusatzstoffe allergisch (davon ist in Almo ja nix drin) wie z.B. Taurin oder die Quelle für Vitamin E?
 
Oooooooh, nein! Ich hab mich schon sooo gefreut, dass ich endlich was gefunden habe!
:sad:
Danke für den Hinweis!!
Es kann gut sein, dass sie gegen die Zusatzstoffe allergisch ist. Ich hatte bisher keine Gelegenheit das richtig zu testen, da Madam ja was Dosenfutter angeht sehr wählerisch ist (wie gesagt Thunfisch ist das einzige...). Ich werde mal probieren, ob sie doch noch andere Sorten mag.

Grüße, Jani
 
Über eine Ausschlussdiät kann man herausfinden, auf welche Proteine und/oder Zusatzstoffe ein Tier reagiert. Dazu wird zunächst eine Fleischsorte gefüttert, die vorher noch nie (das ist wichtig! der Körper darf das Protein noch nicht kennen) gegeben wurde. Dazu bietet sich z.B. Pferdefleisch an, gibt es in Dosen von Boos. Dies bekommt die Katze solange, bis die Symptome verschwunden sind. Dann wird Stück für Stück ein Puzzleteil nach dem anderen dazugegeben. Tritt eine Reaktion auf, lässt man die entsprechende Ergänzung eben weg.

Wir haben bei unserem Kater Sammy so herausgefunden, dass er nicht nur auf Rind reagiert, sondern auch auf künstl. Taurin, Lachs und sämtl. Vitamin E-Quellen - all dies ist in irgendeiner Form immer in Fertigfutter. Es hat eine Zeit gedauert, aber nun haben wir ihn prima eingestellt und es geht ihm gut. Es lohnt sich also!
 
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Ich glaube, ich muss mir wirklich mal einen Tierheilpraktiker suchen, der die Analyse durchführt!

Aaaaaber: es gibt einen Lichtblick! Habe meiner Elli vorhin Futter mit nur-Huhn untergeschoben und: sie hat's gefressen! Ohne wenn und aber! Ganz ohne Nase hochziehen und entsetzt gucken! :grin:
Werde ihr das jetzt eine Weile füttern und wenn sie es verträgt, das nächste probieren!
 

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