Kratzen aus heiterem Himmel

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Willi2014

Willi2014

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Wir haben ja jetzt seit ca. 1,5 Monaten unseren Zweitkater, den Joschi. Er versteht sich mit unserem Willi sehr gut, die beiden schlafen zusammen auf der Terrasse auf einem Stuhl, ziehen zusammen los und toben durch den Garten. Das klappt super mit ihnen! Er ist auch ein ganz lieber und verschmuster Kater. Im Grunde kann er nicht genug davon bekommen, springt uns auf den Schoß und will beschmust werden. Allerdings knallt er uns richtig eine, wenn es ihm dann wohl zu viel wird. Entweder er beißt und krallt dann auch noch fest zu oder es kommen direkt die Krallen. Für mich kommt das absolut ohne Vorwarnung und wir kennen sowas von unserem Willi auch gar nicht. Meine Hände und die meines Freundes sehen natürlich entsprechend aus. Wir sagen auch direkt "nein" und ignorieren ihn und stellen das streicheln und schmusen direkt ein. Joschi ist aus dem Tierheim und war ein Fundkater, leider wissen wir daher nichts über seine Vergangenheit. Vielleicht hat er mit Menschen ja schlechte Erfahrungen gemacht.

Er liegt auch viel mit uns im Bett und wenn er dann wach ist, sollen wir natürlich auch wach sein, entsprechend kommt er dann aber auch mit seinen Krallen an und auch gerne "tatscht" er ins Gesicht und ist dann so unruhig, dass wir keinen Schlaf mehr finden können. Er ist Freigänger, kann jederzeit raus, wann er will, hat seinen Kumpel, mit dem er sich gut versteht und auch genügend Futter. Woran kann das alles liegen und was können wir vielleicht verändern/besser machen?
 
A

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Hallo

Meine Manou macht das immer, wenn sie spielen will. Aufhören zu streicheln und ignorieren ist da die einzige Möglichkeit, glaube ich. Bei mir ist das schon ein bisschen besser geworden, aber ich bin auch nicht konsequent genug im ignorieren. 😳

Morgens, wenn ich ihrer Meinung nach aufstehen soll, krallt sie meine Füße oder kommt unter die Decke und krallt meine Hand.
Naomi macht das nicht und die beiden sind Geschwister (auch Fundkatzen), deshalb glaube ich nicht, dass es an schlechten Erfahrungen liegt.
 
Dann stehen wir mit diesem Problem ja nicht alleine da 😳.

Ja, vielleicht bin ich auch nicht immer konsequent genug mit dem Ignorieren, aber zwischendurch rutscht uns dann schon ein etwas genervtes "Joschi" raus! Heute Nacht kam er auch wieder um kurz nach 4, lief mehrfach über uns drüber, fing dann an über der Decke Füße und Hände zu jagen, wenn dann keine Reaktion kommt, drückt er einem die Nase ins Gesicht (was ich ja dann auch wieder echt niedlich finde) und wenn dann nichts kommt, tatscht er einem die Pfote ins Gesicht, wenn man Glück hat ohne Krallen (dann nicht mehr niedlich!!).

Man könnte natürlich jetzt auch sagen, dass man die Schlafzimmertür schließt, was wir im Grunde ja nicht wollen und außerdem würden wir damit auch den Willi aussperren, der sehr gerne bei uns im Bett liegt und kuschelt.
 
Genau das ist auch bei mir das Problem: Dass ich es manchmal so süß finde und dann doch wieder schwach werde ("mitkämpfe" oder ihr Aufmerksamkeit gebe). 😳 Nachts um 4:00Uhr kommt Manou zum Glück nicht auf solche Ideen... eher wenn ich zu lange schlafe, also bis 10:00Uhr oder so.
 
Geduld und Konsequenz. Ihr macht das schon ganz richtig mit Nein und kurzem ignorieren. Dazu müsst ihr aber auch die Schlafzimmersituation ändern. Ich würde es erstmal probieren, ihn in einen Korb auf den Boden zu setzen, wenn er eben fängt/kratzt/beißt. Klappt das nicht, ganz rauswerfen bei unerwünschtem Verhalten.
Ist anfangs etwas nervig, aber normalerweise lernen Katzen schnell.
Das mit dem Bett kannst du zusätzlich durch Klickern "auf Platz" oä Begriff verstärken.
 
Da scheinen wir ja schon auf dem richtigen Weg zu sein. Wir haben ihn auch schon mal ganz aus dem Bett "geschmissen", wenn es zu extrem war. Dann müssen wir das wohl noch konsequenter durchziehen. Sein Kumpel Willi ist nachts und in den frühen Morgenstunden viel draußen unterwegs, dann ist ihm wohl langweilig und er will uns zum Spielen animieren.

Kann auch noch jemand was zu der Sache mit dem Kratzen und Beißen beim Streicheln sagen? Wir haben schon so oft überlegt, in welchen Situationen er das macht oder ob es Anzeichen gibt, aber wir merken ihm nichts an. Wir drängen uns ja auch nicht zum Streicheln auf. Er kommt an, will gestreichelt werden und/oder springt auf den Schoß und auf einmal langt er heftigst zu, wenn er nicht mehr will und geht dann. Letzte Tage sind mir die Tränen in die Augen geschossen, weil er mir echt heftige Kratzer zugefügt hat, ich bin da schon echt nicht pingelig oder empfindlich.
 
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Also eigentlich gibt es fast immer Anzeichen, guck nochmal ganz genau auf das Rückenfell, die Ohren-und Schwanzstellung, Haltung der Pfoten. Manche Katzen mögen es zB nicht, am Bauch angefasst zu werden. Wenn er sich zB auf den Rücken dreht, interpretieren das viele Menschen als "streichel mich" -kann es auch heißen- es kann aber auch ebenso bedeuten "ich halte mir alle 4 Pfoten frei und wehe, du packst mich an wo ich das nicht will".
Es kann auch gut sein, dass er eben gelernt hat, so seinen Willen zu zeigen. Ich behaupte sogar, das ist recht katzentypisch. Untereinander zeigen sie es ja auch genau so. Nur, wenn man den Katzen beibringt, dass beim Menschen kein kätzisches Verhalten angesagt, unterlassen sie es. Du kannst noch ein Abbruchsignal benutzen. Mein einer Kater hat zB auch extrem gekratzt, bei ihm habe ich dann "Aua!" (etwas lauter und schärfer) benutzt. So konnte ich dann im Verlauf das Verhalten schon korrigieren, bevor es wirklich weh tat. Er hat sein Verhalten dem Menschen gegenüber dann komplett abgelegt, keinerlei Kratzen mehr.

Wie ist er denn sonst so, lässt er sich hochheben, überall anfassen oder nutzt er da auch die Krallen?
 
Wir sagen auch schon deutlich "aua" oder "Joschi", dann schaut er uns groß an und hört dann auch auf. Er legt sich lang auf den Schoß, dreht den Kopf und will da und im Nacken überall gekrault werden und auf einmal dann "zack". Bei unserem Willi merkt man, wenn er nicht mehr gekrault werden will. Die Schwanzspitze fängt an zu zucken oder er maunzt auch leise richtig meckernd so nach dem Motto "keine Lust mehr".

Joschi lässt sich hochheben, kratzt oder beißt dann auch nicht, zappelt aber meist recht schnell, dass er wieder runter möchte. Kraulen auch überall gerne, ich könnte jetzt keine Stelle nennen, wo er es sich grundsätzlich nicht gefallen lässt, auch gerne mal den Bauch. Ich weiß ja halt auch nicht, was er früher für Erfahrungen gemacht hat, hat er, bevor er Streuner war, war er vielleicht bei Leuten, die ihm nichts Gutes wollten. Die ersten Wochen bei uns hatte er richtig Angst, wenn man irgendwas getragen hat, er hat sich ängstlich geduckt und ist weggelaufen. Bei fremden Leuten oder Besuch läuft er direkt weg bzw. geht raus und kommt erst wieder, wenn er sieht, dass die Leute weg sind.
 
Den Namen würde ich nicht benutzen, den soll er ja nicht negativ verknüpfen.

Okay, super, dass er das schon kennt.
1,5 Monate sind ja jetzt auch noch nicht so lang, vlt dauert es einfach noch.
 
Er ist auch ein so lieber und dankbarer Kerl, wir haben auch alle Zeit und Geduld der Welt. Wollte mir nur mal ein paar Tipps holen und schauen, ob wir das so richtig machen oder total auf dem Holzweg sind.

Wir merken auch, dass er alles in allem schon viel ruhiger ist als am Anfang, als er auch so rastlos durch die Wohnung getigert ist. Braucht sicher alles so seine Zeit, aber dann machen wir ja schon mal nicht alles falsch. Der Willi war halt von Anfang an so unkompliziert und ist ja unser erster Kater, der war halt richtig gemacht für Anfänger wie uns!
 

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