„Tumoren am Herz sind in der Tat äußerst selten“, sagt der Kardiologe Professor Wolfram Delius. „Und in den wenigen Fällen, wo wir mit dem Ultraschall doch einmal eine Geschwulst entdecken, ist sie bei drei Viertel aller Patienten nicht bösartig.“ Meistens, so der Münchner Herzspezialist weiter, handele es sich dabei um so genannte Vorhof-Myxome in der linken Vorkammer, die keine Metastasen bilden. „Wohl aber kann so ein Myxom, das aus ungeformter bindegewebiger und schleimiger Grundsubstanz besteht, Aprikosengröße erreichen, sich in die Herzklappenöffnung legen und dort den Blutstrom behindern“, fährt Delius fort. „Dann müssen wir den Tumor möglichst rasch heraus operieren, weil es sonst zu verschiedensten Komplikationen kommen kann, beispielsweise Atemnot, Embolien oder Herzrhythmusstörungen.“ Doch auch bösartige Tumoren wie das Angiosarkom oder das Rhabdomyosarkom können sich in vereinzelten Fällen am Herz entwickeln. Delius weist noch auf eine andere, aber ebenfalls seltene Gefahr für das Pumporgan hin: „Manchmal breiten sich auch Metastasen aus der Nachbarschaft, beispielsweise aus der Lungenregion, auf das Herz aus.“