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Tina55
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- 3. Oktober 2008
- Beiträge
- 9
Es war fürchterlich heiß auf Kreta, der Scirocco wolte gar nicht mehr enden. Der Sand knirrschte zwischen den Zähnen und brannte in unseren Augen. Es half nur trinken, trinken, trinken und im Schatten bleiben. Auf einmal war neben dem Brausen des Windes noch etwas hören: ein klägliches Wimmern. Da war sie: unterm Oleanderbusch, ganz klein und zitternd, kläglich maunzend. Das Mäulchen bekam sie gar nicht mehr zu, so sehr hechelte sie. Eine dreifarbige, kleine, absolut magere Kreta-Glückskatze. Mehr zu Kretakatzen gibt es z.B.hier http://www.kretakatzen.de/KK-Kretakatzen.htm
Ich dachte nur, nein, nicht schon wieder, ich kann nicht alle Katzen füttern, ärztlich versorgen und kastrieren lassen. Aber wie immer, siegte mal wieder das Herz und sie bekam einen Napf mit Wasser hingestellt. Erst traute sie sich gar nicht dran, aber dann war der Durst wohl doch zu groß, sie näherte sich vorsichtig. So schnell habe ich eine Katze noch nie trinken sehen. Einen Napf, noch einen Napf und schließlich einen dritten. Danach kringelte sie sich unter ihrem Oleander zusammen und schlief, schlief, schlief.
Am nächsten Tag schien es ihr etwas besser zu gehen, sie schaute sich neugierig um, wackelte auch schon mal ein paar Schritte auf uns zu, verschwand aber genauso schnell wieder unterm Busch. Wir mußten wir eine Entscheidung treffen: füttern und die Verantwortung übernehmen oder sie ihrem Schicksal auf Kreta überlassen. Das würde bedeuten viel zu früh trächtig werden, das Katzenelend dort weiter zu vergrößern, möglicherweise letztendlich am Ende der Touristensaison vergiftet oder erschlagen zu werden. Ein Katzenpaar könnte nach zehn Jahren rein statistisch gesehen bis zu 80 Millionen Nachkommen haben. Das ist natürlich nur eine theoretische Größe, aber auf Kreta leben mindestens so viele streunende Katzen wie Einwohner, knapp 600 000. An vielen Orten gibt es inzwischen engagierte Tierschützer (aus dem In- und Ausland), die alles menschenmögliche tun, um das Tierelend zu lindern. Auch die Akzeptanz der Kreter für diese Arbeit wächst. Ganz langsam zwar, aber mehr als noch vor wenigen Jahren. Die einzige Lösung ist, die Katzen zu kastrieren. Einige größere Organisationen führen jährlich große Kastrationsaktionen hier durch. Ich habe größten Respekt vor dieser Arbeit!
Aber zurück zu unserem "Katzel-Matzel". Wir entschieden uns (wie sollte es auch anders sein), die Verantwortung für sie zu übernehmen. Sie bekam Wasser, Futter und eine gemütlichen Schlafplatz auf der Terrasse. Sie erholte sich sehr schnell und eroberte in null komma nix unsere Herzen. Wartete, wenn wir nach Hause kamen, schnurrte wie eine kleine Nähmaschine, wenn sie ihre Streicheleinheiten bekam. Hopste auf den Schoß, schmuste, was das Zeug hält und benahm sich anhänglich, wie ein kleiner Hund. Eines Nachts entschloß sie sich nicht mehr alleine bleiben zu wollen. Wir fanden sie morgens schnurrend und wohlig schlummernd in unserem Schlafzimmer! Da hat sich die kleine Maus heimlich über's Terrassendach durch die geöffnete Balkontür ins Haus geschlichen. Unglaublich, wie menschenbezogen die kleine in wenigen Wochen wurde. Nun ging es auch nicht mehr, sie nur auf Kreta kastrieren zu lassen und an eine Futterstelle uns bekannter Tierschützer zu geben.
Also blieb nur eines: ein neues Zuhause bei lieben Menschen finden. Auf Kreta ist das nahezu ausgeschlossen. Deswegen ist Matzelchen inzwischen in Deutschland angekommen. Flug und Autofahrten hat sie neugierig, gelassen und völlig entspannt mitgemacht. Nun sitzt "Katzel-Matzel" zufrieden in Deutschland und erobert die Herzen aller, die sie kennenlernen. Sie schmust, ist neugierig und lebhaft und einfach ein richtiger Wonneproppen. Möglicherweise könnte sie auch nur in der Wohnung gehalten werden, aber ein großer Balkon oder ein sicheres Grundstück in möglichst "autofreier" Umgebung wären natürlich schöner. Vor allem braucht sie viel Liebe und ein bißchen Beschäftigung darf auch sein.
Das Kätzchen ist immer noch sehr mager, was aber nicht untypisch ist für Kretakatzen. Beim füttern muß darauf geachtet werden, daß sie nicht zu sehr zunimmt. Ich kenne Kretakatzen, die zu richtigen Knutsch - "Kugeln" geworden sind. Das soll natürlich auch nicht sein. Sie ging von Anfang an auf's Katzenklo, ist entwurmt, geimpft, gechipt und hat natürlich einen EU-Pass. Die Tierärztin auf Kreta schätzt sie auf allerhöchstens ein Jahr, eher aber jünger. Nächste Woche wird sie In Deutschland einer Tierärztin vorgestellt. Möglicherweise kann sie dann schon kastriert werden und sie wird auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Drückt die Daumen, daß alles gut ist. Ich werde dann weiter berichten.
Bitte habt Verständnis dafür, daß Matzel NICHT verschenkt wird! Alles an Kosten, was wir bisher hatten wie Flug, Untersuchungen, chippen, impfen, entwurmen, etc. tragen wir. Aber eine Spende an den Tierschutz auf Kreta darf es sein. Wir weisen gerne nach, wohin das Geld geht. Wer Interesse am Matzelchen hat, kann mir eine PN schicken. Alles weitere sehen wir dann.
Einen kleinen Film vom Katzel-Matzel könnt Ihr unter http://www.youtube.com/watch?v=gRDeiQfnAEA sehen.
Eure Tina55
Leider gibt es immer wieder Kritik,
wenn Tiere aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden.
Meine Einstellung: wir leben inzwischen in einem Europa ohne Grenzen.
Tiere können nichts dafür, wo sie geboren werden!
Ich dachte nur, nein, nicht schon wieder, ich kann nicht alle Katzen füttern, ärztlich versorgen und kastrieren lassen. Aber wie immer, siegte mal wieder das Herz und sie bekam einen Napf mit Wasser hingestellt. Erst traute sie sich gar nicht dran, aber dann war der Durst wohl doch zu groß, sie näherte sich vorsichtig. So schnell habe ich eine Katze noch nie trinken sehen. Einen Napf, noch einen Napf und schließlich einen dritten. Danach kringelte sie sich unter ihrem Oleander zusammen und schlief, schlief, schlief.
Am nächsten Tag schien es ihr etwas besser zu gehen, sie schaute sich neugierig um, wackelte auch schon mal ein paar Schritte auf uns zu, verschwand aber genauso schnell wieder unterm Busch. Wir mußten wir eine Entscheidung treffen: füttern und die Verantwortung übernehmen oder sie ihrem Schicksal auf Kreta überlassen. Das würde bedeuten viel zu früh trächtig werden, das Katzenelend dort weiter zu vergrößern, möglicherweise letztendlich am Ende der Touristensaison vergiftet oder erschlagen zu werden. Ein Katzenpaar könnte nach zehn Jahren rein statistisch gesehen bis zu 80 Millionen Nachkommen haben. Das ist natürlich nur eine theoretische Größe, aber auf Kreta leben mindestens so viele streunende Katzen wie Einwohner, knapp 600 000. An vielen Orten gibt es inzwischen engagierte Tierschützer (aus dem In- und Ausland), die alles menschenmögliche tun, um das Tierelend zu lindern. Auch die Akzeptanz der Kreter für diese Arbeit wächst. Ganz langsam zwar, aber mehr als noch vor wenigen Jahren. Die einzige Lösung ist, die Katzen zu kastrieren. Einige größere Organisationen führen jährlich große Kastrationsaktionen hier durch. Ich habe größten Respekt vor dieser Arbeit!
Aber zurück zu unserem "Katzel-Matzel". Wir entschieden uns (wie sollte es auch anders sein), die Verantwortung für sie zu übernehmen. Sie bekam Wasser, Futter und eine gemütlichen Schlafplatz auf der Terrasse. Sie erholte sich sehr schnell und eroberte in null komma nix unsere Herzen. Wartete, wenn wir nach Hause kamen, schnurrte wie eine kleine Nähmaschine, wenn sie ihre Streicheleinheiten bekam. Hopste auf den Schoß, schmuste, was das Zeug hält und benahm sich anhänglich, wie ein kleiner Hund. Eines Nachts entschloß sie sich nicht mehr alleine bleiben zu wollen. Wir fanden sie morgens schnurrend und wohlig schlummernd in unserem Schlafzimmer! Da hat sich die kleine Maus heimlich über's Terrassendach durch die geöffnete Balkontür ins Haus geschlichen. Unglaublich, wie menschenbezogen die kleine in wenigen Wochen wurde. Nun ging es auch nicht mehr, sie nur auf Kreta kastrieren zu lassen und an eine Futterstelle uns bekannter Tierschützer zu geben.
Also blieb nur eines: ein neues Zuhause bei lieben Menschen finden. Auf Kreta ist das nahezu ausgeschlossen. Deswegen ist Matzelchen inzwischen in Deutschland angekommen. Flug und Autofahrten hat sie neugierig, gelassen und völlig entspannt mitgemacht. Nun sitzt "Katzel-Matzel" zufrieden in Deutschland und erobert die Herzen aller, die sie kennenlernen. Sie schmust, ist neugierig und lebhaft und einfach ein richtiger Wonneproppen. Möglicherweise könnte sie auch nur in der Wohnung gehalten werden, aber ein großer Balkon oder ein sicheres Grundstück in möglichst "autofreier" Umgebung wären natürlich schöner. Vor allem braucht sie viel Liebe und ein bißchen Beschäftigung darf auch sein.
Das Kätzchen ist immer noch sehr mager, was aber nicht untypisch ist für Kretakatzen. Beim füttern muß darauf geachtet werden, daß sie nicht zu sehr zunimmt. Ich kenne Kretakatzen, die zu richtigen Knutsch - "Kugeln" geworden sind. Das soll natürlich auch nicht sein. Sie ging von Anfang an auf's Katzenklo, ist entwurmt, geimpft, gechipt und hat natürlich einen EU-Pass. Die Tierärztin auf Kreta schätzt sie auf allerhöchstens ein Jahr, eher aber jünger. Nächste Woche wird sie In Deutschland einer Tierärztin vorgestellt. Möglicherweise kann sie dann schon kastriert werden und sie wird auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Drückt die Daumen, daß alles gut ist. Ich werde dann weiter berichten.
Bitte habt Verständnis dafür, daß Matzel NICHT verschenkt wird! Alles an Kosten, was wir bisher hatten wie Flug, Untersuchungen, chippen, impfen, entwurmen, etc. tragen wir. Aber eine Spende an den Tierschutz auf Kreta darf es sein. Wir weisen gerne nach, wohin das Geld geht. Wer Interesse am Matzelchen hat, kann mir eine PN schicken. Alles weitere sehen wir dann.
Einen kleinen Film vom Katzel-Matzel könnt Ihr unter http://www.youtube.com/watch?v=gRDeiQfnAEA sehen.
Eure Tina55
Leider gibt es immer wieder Kritik,
wenn Tiere aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden.
Meine Einstellung: wir leben inzwischen in einem Europa ohne Grenzen.
Tiere können nichts dafür, wo sie geboren werden!
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