kritischer Zustand, Nierenleiden diagnostiziert, Verlauf-Erfahrungen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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HolyWalpurga

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1. August 2017
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Hallo liebe Katzenfreunde,

ich habe euch gesucht, weil ich völlig unerfahren bei Katzenkrankheiten bin. Meine Holly ist meine erste eigene Katze, die ich mit 6 aus einer Zucht herausgekauft habe, nachdem sie nicht mehr züchten brauchte. Holly ist eine norwegische Waldkatze und 12 Jahre alt.

Bei Holly wurde am Montag ein Nierenleiden festgestellt. Sie hat in den letzten Wochen über ein Kilo abgenommen. Ein Schnupfen, schlecht gefressen, da entzündetes Zahnfleisch und vergrößerte Nieren bilden bei uns den Teufelskreis, den wir seit heut mit Infusionen bekämpfen.

Wir wollen 2-3 Tage spülen und dann hoffentlich narkosefähig sein, um an die Probleme im Maul zu können. Ich hoffe es soo sehr. Sie hat ein leichtes Schmerzmittel bekommen und frass ihre geliebte Pastete von Gourmet. Was ich ihr angeboten habe, weil ich wusste, dass sie das vom TA trotzig ablehnen wird.
Steht alles da, aber Nö. Getrunken hat sie auch nicht seit wir zurück sind. Morgen geht sie dann wieder ambulant bis nachmittags.

Ich würde mich über Erfahrungsaustausch freuen.
Ihre schlechten Werte sehen so aus:
SDMA 37
Kreatinin 3,2
Harnstoff-N 63
Chlorid 107
Gesamteiweiß 11,4
Albumin im Serum 2,3
Globulin 9,1

Alles andere ist im grünen Bereich.

Der Arzt sagt es ist kritisch, sie muss fressen. Sie hat ein bisschen was gefressen, aber das scheint mir viel zu wenig, um was anzusetzen. Sie wiegt etwas unter 3,7 Kilo. Kann nicht einfach etwas hochkalorisch geben?

Ich bin für alle Tipps und Tricks dankbar!!!

Danke euch!

Schlaflose Grüße mit Katze links und Tochter rechts.
 
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Ich vermute, dass Holly kotzübel ist und sie daher nicht fressen mag. Kannst Du die Referenzwerte dazu schreiben?

Bei vielen Laboren liegt die obere Grenze für den Harnstoff bei 11 bis 12, der wäre bei Holly dann fast verfünffacht. Ein so massiv erhöhter Harnstoff führt bei Katzen zu Übelkeit, daher ist es in solchen Fällen sinnvoll, was gegen die Übelkeit zu unternehmen, ist denn das nicht geschehen?

Sprich den Tierarzt bitte auch auf SUC an, das im Moment durchaus sinnvoll sein könnte.

Welche Ursache vermutet der Tierarzt denn für die erhöhten Nierenwerte? WAnn hast Du erste Symptome bemerkt? Wurde mal der Blutdruck gemessen? Ein Ultraschall gemacht? Wurde der Urin untersucht?

Ggf. wäre Holly in einer Tierklinik, die über gute INternisten verfügt, besser aufgehoben.

Wie wurde denn der Schnupfen behandelt?

@Edit: Wenn Ihr an die Zähne geht, dann fahr bitte mit Holly zu einem Zahnspezialisten, der zum einen dental röntgen kann, zum anderen haben diese Spezialisten oft in Sachen Narkose oft wesentlich mehr auf der Pfanne.
 
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Danke für deine hilfreiche Antwort.

Mit Homöopathie kann der Arzt leider nicht dienen.
Zw. 16-38 lautt der Referenzwert beim Harnstoff. Ursachen konnte der TA nicht eindeutig sagen. Vermutlich eine schlummernde Erkrankung der Nieren, die jetzt durch Schnupfen und Zahnfleisch ausbrach.

Dank deiner Infos habe ich am Mittwoch gezielt fragen stellen können!!

Sie war nun Dienstag bis heute zur Infusionsgabe tagsüber in der Praxis. Mittwoch war sie sehr lebendig und gefiel mir auch wieder besser. Heute hatte sie auch ziemlich viel gefressen, aber nun zu Hause ist sie recht unruhig. Kam schwer zur Ruhe, frass noch nicht wieder und möchte partout kein Wasser aus einem sauberen Napf. Sie ist mir auf die Spüle geklettert und hat Standwasser aus einer ausgespülten Salatschüssel getrunken. Jetzt liegt sie im Bad, dort hab ich drei verschiedenen Wasserquellen hingestellt.

Das Mittel gegen Übelkeit bekam sie heute und gestern. Auch was zum Appetit anregen. Und Schmerzmittel. Ich denke davon ist die nach wie vor high. Wobei ich mir nun das muntere von gestern nicht gut erklären kann.
Der Ultraschall hat nichts erkennen lassen-die Nieren sind frei. Allerdings hat sie extrem hohen Blutdruck, die Werte waren durch die Aufregung noch erhöhter, klar, aber zu hoch ist er definitiv. Dagegen gab der Arzt bisher kein Medikament.

Wir sind nun erstmal entlassen mit Schmerzmitteln und Appetitanregern plus Diätfutter. Ihr Zahnfleisch ist wieder in Ordnung. In einer Woche stelle ich sie wieder vor. Dann möchte ich auch was gegen den Blutdruck tun. Ich verstehe, dass man nicht alles auf einmal machen kann, aber. Ei Blutdruck von 236, der obere, muss es sehr bald gemacht werden.

So, nun warte ich die Nacht und den nächsten Tag ab.
 
Bei einem Blutdruck von 236 verstehe ich nicht, dass der TA nicht umgehend so was wie Amlodipin gegeben hat. Normal ist bei einer aufgeregten Katze ein BD bis 160 - da liegt der BD bei weitem drüber.

Bitte such Dir eine gute Tierklinik, mir erscheint diese Behandlung nicht ausreichend zu sein.

Okay, bei einem harnstoff mit Obergrenze von 38 ist es bei Euch natürlich nicht so dramatisch drüber, aber doch schon deutlich genug erhöht, damit ihm übel ist. Du könntest Hollys Futternäpfe erhöht aufstellen, das hilft manchmal auch ein wenig.

WEgen des SUC kannst Du bei der Firma Heel anrufen, die haben Tierärzte, die Halter beraten, Du kannst das auch selbst bestellen.
 
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Wir mussten Abschied nehmen

Liebe Silvia,

vielen Dank für deine Tipps. Ich wünschte ich wäre früher hier gelandet.

Meine Holly hat es nicht geschafft, am Freitag habe ich sie von ihrem Leid erlöst.
Es ging ihr nach den Infusionen einige Tage besser. Die Blutdruckmitteln haben wir dann auch begonnen. Der TA meinte er wollte nicht alles auf einmal geben, weil das zu viel für sie sein könnte. Ich kann es letztendlich nicht einschätzen, aber mein Gefühl sagt mir, das der Mann kein Spezialist war. Die Kollegin bei der ich danach mit Holly war hat bei mir ein sicheres Gefühl ausgelöst. Aber nachdem Holly nicht mehr fessen wollte und immer weniger trank, war mir am Mittwoch schon klar, welchen Rat man mir geben würde.

Ich mache mir große Vorwürfe, dass ich nicht besser vorinformiert war und mit einer 12,5 Jahre alten Katze nicht auf so eine Krankheit vorbereitet war. Schecklich ist das. Ich kann es nur nicht mehr gutmachen. Holly war meine erste eigene Katze und ich habe seit einigen Monaten enorm viel um die Ohren. Mir fiel im Juni auf, dass sie schlanker war, aber wir dachten, dass sie jetzt im Sommer eben viel draußen ist. Sie war eine Zuchtkatze und absolut nicht artgerecht sozialisiert, daher war ich zuletzt noch sehr beeindruckt, wie sie draußen rumgeräubert ist und sogar eine Ratte mitgebacht hat. (Ich habe Holly mit 6 aus der Zucht abgekauft und seit Anfang 2014 durfte sie raus und hatte es wunderschön und ein super Katzenleben.)

Ende Juli hatte sie wieder zugenommen und Mitte Juli hatte sie einen schnupfen, der nicht behandelt wurde. In der Pension htte man mir gesagt, dass durch den ständigen Wetterwechsel einige Katzen am schnupfen waren-völlig normal. Der Schnupfen ging auch alleine weg. Ich bin dann Ende Juli mit meiner Katze zum Arzt und wollte eine Nachimpfung, dabei habe ich darum gebeten sie abzutasten, weil ich der Meinung war, dass da etwas gewachsen wäre. Das waren die Nieren. Nach den genauen Werten hat man mir gesagt, dass es kritisch ist und wir eine medikamentöse Therapie versuchen können, sie aber fressen muss.

Seit letztem Montag wollte sie kein Fressen mehr. Ich kann nicht einschätzen, ob tierärztlich etwas falsch gelaufen ist und das uns dann mehr Zeit geschenkt hätte. Ich bin sehr traurig, dass es so schnell ging. Mir selber mache ich Vorwürfe. Nachdem ich nun viel gelesen habe, hätte man schon ab 8 Jahren mit jährlichen Checks testen können, wie sich eine ältere Katze gesundheitlich entwickelt. Ich wünschte auch, dass mich bei den vergangen Arztbesuchen mal einer der Ärzte gefragt bzw. proaktiv beraten hätte.
Diese Gedanken schnüren mir echt die Kehle zu. Hätte, wäre, wenn.

Den Abschied habe ich in ihrem Sinne nicht hinausgezögert. Mittwochabend war meine kleine Tochter mit beim Arzt, da konnte ich das nicht, auch mein Herz konnte es noch nicht. Daher gab es nochmal eine Infusion und was gegen die Übelkeit.
Ich habe in 1,5 Tagen viel über das Sterben von Katzen gelernt und gesehen. Donnestag war ich kaum in der Lage zu arbeiten und habe weder ihr Leid noch mein Bangen länger ertragen können. Ich habe sehr viel bei Holly gesessen und mit ihr gesprochen, unsere Zeit Revue passieren lassen und ich habe mich für meine Fehler entschuldigt. Ich bin dankbar, dass mir meine Katze nicht sofort genommen wurde, sondern wir einen sehr schönen Abschied nehmen konnten.

Es ging viel zu schnell-binnen drei Wochen, das haut mich gerade immer wieder um. Ich bedauere zutiefst, dass Holly neben all der Fürsorge und unserer innigen Beziehung, auch meine Lehrerin im Punkto Erkrankungen gewesen ist. Wäre ich hier nur wacher gewesen-sie hätte mit beginnender Insuffizienz umgestellt und behandelt werden können. Ich war so naiv zu denken, dass man irgendwann mal eine Krankheit diagnostizieren wird und wir dann mit den nötigen Behandlungen totzdem noch einige Zeit miteinander hätten und ich mich liebvoll um meine alte Katze kümmern werde.

Mir kommt unsere gemeinsame Zeit viel zu kuz vor. Nur 6,5 Jahre.

Freitag ist sie in meinem Arm eingeschlafen, es wr der richtige Zeitpunkt. Ich lasse sie krementieren und werde ihr ein Plätzchen einrichten. So bleiben wir immer zusammen.
Die Geschichte der Regenbogenbrücke finde ich sehr schön und werde sie dem kleinen Frauchen erzählen, Noch hat sie mit ihren fast drei Jahren nicht gemerkt was los ist, nur das Mama traurig ist, weil Holly krank ist. Ich bin ganz froh, dass sie es noch nicht gemerkt hat und ich räume auch erst nach und nach Hollys Sachen weg. Ich muss natürlich viel weinen und hasse die Stille gerade sehr. Meine fitte Holly hätte es geliebt, wenn ich jetzt noch mit ihr auf dem Sofa gesessen hätte. Was war die Maus glücklich, wenn sie neben mir schlafen konnte, gaaanz nah. Das werde ich schrechklich vermissen. Mein Ruhepool und meine Energiequelle ist eingeschlafen. Es ist verrückt wie viel Halt einem ein Tier gibt. Holly war sehr auf mich fixiert und ich habe unsere Verbindung als besonders empfunden. Es war für mich das größte Kompliment, dass sie sich als zunächst unnahbae Katze soo absolut auf mich eingelassen hat.

Hach, ich könnte hier noch ewig über sie schreiben und mich an sie erinnern.

Eine neue Katze wird es so bald eher nicht bei uns geben. Dafür sind mir meine Umstände gerade zu unklar und ich habe zu wenig Zeit. Mein Wunsch wäre es zwei Katzen aus dem Tierheim ein neues zu Hause zu schenken, dass wusste ich schon während Hollys Lebzeiten. Aber ich möchte mehr Zeit haben. Meine Tochter soll älter sein, ihr Umgng mit Tieren ist noch sehr ungestühm.

Was bleibt sind viele tolle Erinnerung und Glücksgefühle und eine kurze schmerzhafte Lehrstunde.

Danke für deine Tipps! Ich wünsche dir und deinen Katzen eine wunderschöne gemeinsame Zeit.

Herzliche Güße Juliane
 
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Tut mir sehr leid, dass es euer Kater nicht geschafft hat .
Bilder hochladen geht Am leichtesten mit Picr.de
 
Mein herzliches Beileid zu Deinem schmerzhaften Verlust. Es tut mir sehr leid, dass Deine Holly Dich verlassen musste. Aus Deinen Worten spricht so viel Liebe für Deine Maus. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Gute Reise, Holly ...
 
Vllt. Klappt es übers Handy.
 

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Danke für euer Mitgefühl.
 

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