Jetzt kommt Cortison dazu. Die arme Maus will und will nicht gesund werden und ich merke langsam, wie sie aufgibt und schlapp wird. Es ist schrecklich zu sehen, wie das Tier resigniert und aufgibt.
aber mal langsam mit den pferden oder vielmehr katzen
🙂
katzenschnupfen ist eine hundsgewöhnliche erkrankung bzw. ein total normaler krankheitskomplex, der viele katzen irgendwann mal in ihrem leben ereilt, ich würde sagen - die meisten. es ist eine 0815-krankheit, die man zwar ernst nehmen sollte und die behandlungsbedürftig ist, die aber eigentlich im normalfall gut in den griff zu bekommen ist, in abhängigkeit der individuellen ausgangslage und der erregerkombination.
ich kenne deine katze nicht, aber ... wegen einem katzenschnupfen gibt sich keine katze "auf". es ist halt vergleichbar von dem gefühl her wie bei uns eine grippe, eine fette erkältung: nase dicht, unwohlsein, evtl. fieber - da hängen die mupfen auch in den seilen und sehen aus "wie ein schluck wasser in der kurve".
wichtig hier: wieso bekommt deine katze cortison? in verbindung mit katzenschnupfen ist das keine gute wahl - ich hoffe, sie bekommt es nicht deshalb? das wäre in so gut wie jedem fall FALSCH und kontraindiziert!
nicker hat dir schon einiges geschrieben, ich ergänze mal:
Der Katzenschnupfenkomplex besteht aus verschiedenen Grundinfektionen. Es sind v. a. zwei Viren beteiligt (einzeln oder gemeinsam, das variiert), das feline Herpesvirus, das sehr gern auf die Augen geht (Augentränen), und das feline Calicivirus, das besonders für Veränderungen an der Maul- und Rachenschleimhaut verantwortlich ist (Stomatitis). Mykoplasmen und Chlamydien sind weitere (bakterielle) Erreger, die bei Katzenschnupfen einzeln oder im Verbund mit anderen Erregern nicht selten vorkommen.
obschon in der literatur immer wieder steht, dass viren den ausschlag geben, wage ich das erfahrungsgemäß doch etwas zu bezweifeln: es gibt etliche tiere, die keinerlei anzeichen eines viralen befalls zeigen und dennoch an bakteriellen infektionen aus dem katzenschnupfen erkranken. oft genug zeigen sich dem krankheitsbild zufolge "nur" schnupfen, husten etc., und das ohne viren vorzuweisen.
Viren und Bakterien müssen getrennt für sich behandelt werden; daher macht es auch keinen Sinn "nur so" ein Breitband-AB zu geben! Am besten ist es, wenn während eines akuten Schnupfenschubs die Katze im Wege eines Abstrichs getestet und dann gezielt behandelt wird (incl. Antibiogramm, sofern bakterielle Erreger nachgewiesen werden).
jein. prinzipiell ist ein abstrich sicher der klinisch saubere weg, allerdings kann ein guter tierarzt auch anders vorgehen.
bindehautentzündungen beispielsweise werden in 99% der fälle durch herpesviren, mykoplasmen und/oder chlamydien ausgelöst. da man bei vireninfektionen ohnehin zusätzlich ein lokales ab gibt, verfahren so gut wie alle augentierärzte, die ich kenne, so, dass sie ein lokales herpesvirostatikum verschreiben UND ein lokales antibiotikum, dass mykoplasmen als auch chlamydien bestmöglich abdeckt.
im falle von schnupfen, husten OHNE läsionen, rötungen, bläschen im rachen (die auf einen viralen befall hindeuten), gibt es sehr wohl antibiotika, die die in frage kommenden bakteriellen erreger allesamt umfassen und im idealfall die erkrankung dann auch in den griff bekommen. wenn ein antibiotikum nicht greift, kann man dann immer noch einen abstrich machen.
"blind" heißt ja eigentlich nicht "bescheuert im sinne von unwissend", sondern eine auf erfahrungswerten, wissenschaftlich gesicherten, basierende antibiose. macht z.b. ein hum-med-hno-arzt bei einer angina auch nicht anders - die wird in 99% der fälle von kokken ausgelöst, dafür gibt es ein antibiotikum 1., 2., 3. wahl ...
Viele Katzen haben (trotz Impfung) in ihrem Leben schon Katzenschnupfen durchgemacht und überlebt. Die Infektionen wirken besonders bei immunschwachen Tieren (Jungtiere, ältere Tiere, chronisch kranke Tiere) schwer und können im ungünstigen Fall dann auch tödlich verlaufen.
nicker schreibt es im nicht zitierten text auch, ich wiederhole mich hier ebenfalls immer gebetsmühlenartig: katzenschnupfen ist kein todesurteil und eine hundsgewöhnliche, sehr häufig auftretende erkrankung. sie ist ernstzunehmend und behandlungsbedürftig, dann aber - siehe oben.
die impfung, das steht auch weiter unten bei nicker, verhindert weder ansteckung noch ausbruch der erkrankung und umfasst normalerweise NUR herpes- und caliciviren. man impft nämlich seltenst gegen bakterien wegen deren resistenzentwicklung, mutationsfreude etc..
ABER: alle bakterien des katzenschnupfenkomplexes sind, eine ansonsten halbwegs gesunde katze vorausgesetzt, vollständig zu eliminieren. hier bleibt dann auch nichts im körper.
bei den viren verhält es sich anders: nach einer infektion mit herpes oder calici bleiben, je nach virus, zwischen 2/3 und 3/4 aller tiere (bitte googeln, habe die genauen zahlen gerade nicht im kopf) virusträger. das virus ist aber NUR nachweisbar, wenn ein akuter schub, ergo eine infektion vorliegt! was heißt das? das man bei keiner katze sagen kann, ob sie virusträger ist oder nicht. weder bei einer, die schon mal eine infektion hatte noch bei einer, die noch nie eine hatte oder bei der die vergangenheit unbekannt ist. ein virusträger ist NICHT automatisch auch ausscheider. und er muss NICHT, kann aber wohl wieder erkranken.
lange rede, kurzer sinn: lebenserwartungsverkürzend ist eine einmalige erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex, wenn man sie behandelt, nicht.