Leider nochmals gesucht: Blutgruppe B Spender in Berlin

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Peter_I

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Edit 12.11.2024: Unserem Kater geht es sehr gut. Die drei Blutspenden waren absolut hilfreich und leider auch nötig. Ich schreibe unten mehr, lasse aber das Posting so stehen, vielleicht hilf unsere Geschichte anderen weiter.

Original-Post:

Unser Kater Noir braucht nochmals eine Blutspende. Blutgruppe B ist v.a. verbreitet bei Britisch Kurzhaar. Eine Spenderkatze sollte 1-10 Jahre alt sein und kein Freigänger. Wir übernehmen gern den Transport und zahlen natürlich gern auch eine Belohnung. Bitte ruft nur an, wenn ihr die Blutgruppe eurer Spenderkatze sicher kennt!

Wegen Noir (1 Jahr alt) hatten wir in dieser Gruppe vor drei Wochen schon mal annonciert und waren durch Hinweise auch fündig geworden. Zwei Blutspenden haben uns Zeit verschafft (Hämatokrit 6 -> 12, normal wäre über 30), für die wir unendlich dankbar sind. Die Diagnose lautet nun vermutlich PRCA, eine recht selte Autoimmunerkrankung. Die meisten der oft jungen Kater schaffen das aber und Noir ist ansonsten gesund und hat einen zähen Lebenswillen! Dank der richtigen Medikamentierung (Immunsuppressiva und Cortison) und viel Pflege zuhause schient er eben gerade noch die Kurve gekriegt zu haben – worauf uns aber die Ärzte fatalerweise keine Hoffnung mehr gemacht hatten. Es ist fast ein Wunder, dass er nun langsam wieder auftaut. Wir schöpfen Hoffnung – dennoch ist er gefährlich nah am Rande. So brauchen wir nun nochmals eine Blutspende.
 

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Ich drücke euch die Daumen.. 🍀🍀🍀🍀🍀
 
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Aktualisierung:

Heute Abend hat Noir seine dritte Blutspende bekommen. Wir haben nun nochmals nötige Zeit gewonnen, auf ein spürbares Anschlagen der Medikamente zu hoffen. Die Messwerte gaben die von uns wahrgenommene deutliche Aufwärtskurve zumindest vom Hämatokrit-Wert nicht her. Neben der laufenden Behandlung (Immunsuppressiva, Cortison und Epo) gibt es noch 1, 2 denkbare weitere Behandlungsansätze, die wir morgen mit der Ärztin besprechen. Dazu gehören eine Chemotherapie – die aber anders als bei Menschen wirkt. Obwohl ziemlich „giftig“, wird sie von den Katzen meist relativ gut vertragen. Unsere Haus-Tierärztin sagte dennoch dazu „Das würde ich mit meiner eigenen Katze wohl nicht machen“. Oder eine Immunglobulin-Behandlung. Falls damit jemand Erfahrungen hat, wäre das interessant.

Einstweilen danken wir besonders den tollen und großherzigen Spenderinnen, die untereinander vernetzt sind und uns mit viel Vertrauen und Tatkraft unterstützt haben – und ihren wundervollen Katern ud Katzen. Auch an alle Hinweisgeber wirklich viemals Danke für die Unterstützung!
 
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Hast Du schon einmal im Grünen Forum geschrieben?
Da gibt es eine Userin, die einen Kater hat, der ebenfalls in jungem Alter eine Blutspende brauchte wegen einer Erkrankung. Evtl. könnte das etwas Ähnliches gewesen sein.
Ich würde auch einen extra Thread dafür aufmachen. Vielleicht gibt es ja auch Erfahrungen hier.
Alles, alles Gute für Euer Katerchen. 🍀🐞🍀🐞🍀🐞
 
Hallo @Peter_I

Diese Posts haben mir sehr geholfen.

Meine Katze bekommt seit 2 Jahren dauerhaft Cortison. Im März hatte sie wieder eine Anämie. Die Dosis musste erhöht werden. Darüber hinaus bekam sie wöchentlich eine Vitamin B 12 Spritze bis die Werte wieder o.k. waren.

Ich denk an euch und drücke ganz fest die Daumen. 🍀🍀🍀

Hallo,
es war letztes Jahr Mai, als ich mich hier im Forum angemeldet habe. Meine Katze war damals schwer anämisch und sie wurde positiv auf FeLV getestet.
Es ist viel Zeit vergangen, meine Katze wurde noch zweimal schwer krank in diesem Jahr und endlich ist aber eine genaue Diagnose gefallen.

Ich möchte euch die Krankengeschichte meiner Katze schreiben, vielleicht macht sie dem ein oder anderen Mut, aber mir ist es auch wichtig zu zeigen, dass z.B. schlimme Ausreißer im Blutbild nicht vorschnell beurteilt werden sollten. Ich habe da einen „Fall“ im Kopf, wo eine Katze eingeschläfert wurde, nur weil einmalig die Leukozyten extrem erhöht waren. Laut Tierarzt hätte das nur Leukämie sein können.
Aber auch meine Katze hatte letztes Jahr einen sehr hohen Leukozytenwert von über 50.000.
Es lohnt sich also immer ein zweiter, dritter und vierter Blick, auch sehr weit über den Tellerrand hinaus.

Meine Katze ist 2010 geboren und kommt aus dem Ausland.
Ich bekam sie mit ca. 5 Monaten. Sie ist eine Hauskatze.
Sie vertrug damals die Impfung (Seuche/Schnupfen) nicht, ihr ging es für eine Woche sehr schlecht. Kurz darauf folgte ein Pilz, der aber nach ca 6 Wochen weg war. (Das hätte mir schon zeigen müssen dass etwas mit ihrem Immunsystem nicht stimmt).
Sie war ca 3 Jahre gesund, bis Mai 2013.
Sie fing an, an den Balkonfliesen zu lecken. Sie fraß und trank nichts mehr.
Beim Tierarzt wurde ein Blutbild erstellt, die Werte waren erschreckend. (Ich habe die Blutbilder mit allen Werten unten abgetippt).
Meine Katze war schwer anämisch. Sie hatte zusätzlich hohes Fieber, über 40 Grad. Sie war apathisch und speichelte.
Der Tierarzt testete auf FeLV und FIV (Snap Combi Test). Dann bekam ich die Diagnose FeLV positiv (FIV negativ).
Da die Anämie von der Leukose käme laut Tierarzt, wurde kein anderer Grund für die Anämie in Betracht gezogen.
Sie bekam Antibiotika (Doxycyclin), Cortison (Prednisolon), Vitamin B Komplex und was zur Förderung der Blutbildung.
Zuhause päppelte ich sie mit Reconvales und als sie wieder fressen wollte, gab ich ihr viel Leber und Rindfleisch.
Sie erholte sich innerhalb von 6 Wochen und war wieder fit. Auch wurde sie mittels Provirus PCR negativ auf FeLV nachgetestet.

Im Oktober wurde sie wieder anämisch. Diesmal wurde sie auch auf Mycoplasmen (Hämobartonellen) getestet. Des weiteren ein erneuter FeLV Test (PCR) und später im Oktober noch ein FeLV Test (IFT) und ein Coombs Test. Alles fiel negativ aus.
Dann schossen ihre Leukozyten so in die Höhe, sie bekam dann wieder Antibiotikum (Xeden) und Cortison (Prednisolon), dazu Vitamin B Komplex und Eisen.
Es ging ihr sehr sehr schlecht, war unterkühlt und abwesend. Sie bekam Infusionen.
Aber auch diesmal erholte sie sich wieder.

Ende Dezember wurde sie dann wieder anämisch. Der Tierarzt war sichtlich überfordert, obwohl er sich viel Mühe gab und sich auch anderweitig erkundigte.
Er hatte die Vermutung, dass meine Katze (trotz negativem Coombs Test) eine immunbedingte hämolytische Anämie hat. Er stelle sie auf Dexamethason um.

Als ich etwas später aber das Cortison runterdosieren wollte, fing sie kurz drauf wieder an, an den Steinen zu lecken.
Sobald der Hämatokrit meiner Katze also wieder abfällt, fängt sie sofort an, die Steine abzulecken. Das ist „mein Glück“, denn so kann ich direkt das Cortison erhöhen und 1-2 Tage später leckt sie auch nicht mehr. (An der Farbe der Nase, Innenohren und Schleimhäute kann man es bei ihr nicht gut beurteilen bzw das täuscht).
So habe ich mit der Zeit gesehen, dass sie ohne Cortison nicht stabil bleibt.

Ich habe mir im März einen Termin bei einer Tierärztin geben lassen, weil die sich auf Ultraschall spezialisiert hat. Ich wollte noch mal ihren Bauchraum untersuchen lassen.
Der Ultraschall war ohne Befund, sogar ihre Milz war wieder normal groß.

Aber diese Tierärztin brachte den Stein dann zum rollen. Vielleicht musste der ganze Krankheitsverlauf inklusive Blutbilder noch mal aus einer anderen Perspektive begutachtet werden. Ich war vorher bei zwei Tierärzten (plus ein Gespräch in einer Klinik), aber man trat auf der Stelle.
Die Tierärztin las mir aus der Seele, dass ich endlich eine genaue Diagnose wollte, keine Spekulationen mehr. Sie wollte noch einige Tests machen, und wenn dann auch nichts raus kommen würde, dann bliebe nur noch eine Knochenmarksuntersuchung.
Diese Tierärztin leitete sämtliche Untersuchungen in Richtung „Mittelmeerkrankheiten“ ein (Babesiose, Leishmaniose, Ehrlichiose und Anaplasmose), und wir wurden tatsächlich fündig.
Meine Katze hat Anaplasmose. Und nicht nur das, endlich fiel auch ein Test auf die immunbedingte hämolytische Anämie positiv aus.

Nach einem Jahr voller Bangen, Untersuchungen und Tests weiß ich nun was meiner Kleinen fehlt.
Und komischerweise, jetzt wo man weiß was die Katze hat, ergibt auch irgendwie alles einen Sinn.
Ihre Ausreißer im Blutbild sind bei einer IMHA völlig „normal“, auch gibt es bei dieser Erkrankung Leukozytenzahlen von bis zu 100.000. Aber das hatte mir bis dahin keiner gesagt.
Und im Internet kann man ja auch nur nach einem bestimmten Wert aus dem Blutbild suchen und bei solchen Ausreißern findet man meist nur Einträge zu Krebs oder FeLV.

Mir wurde auch gesagt, dass die FeLV Tests falsch positiv ausfallen können, wenn gerade eine andere akute Erkrankung im Blut vorliegt.

Meine Katze bekommt jetzt seit Januar täglich Cortison (aber wieder Prednisolon) und sie ist seitdem und damit stabil.
Wegen der Anaplasmose haben wir gerade eine 4 Wochen Gabe Doxycyclin hinter uns.

Mir wurden in diesem Jahr so viele mögliche Diagnosen aufgezeigt, von Leukämie, Lymphom, Aplasie der roten Zellen, leukotische Störung des Knochenmarks usw.

Über anämische Katze liest man nicht nur hier im Forum viel, mir ist es wichtig zu zeigen, dass eine Katze mit zB sehr niedrigem Hämatokrit sich durchaus wieder erholen kann. Aber das geht nicht von heute auf morgen.
Wie man an den Blutbildern sehen kann, hatte auch meine Katze zu Beginn immer eine nicht-regenerative Anämie, die Retikulozyten fingen erst später an zu steigen.
Auch wird immer sehr viel Wert auf die Werte MCV, MCH und MCHC gelegt, aber bei meiner Katze haben diese Werte bei der Diagnose nicht wirklich geholfen, denn die Werte waren jedes Mal anders (also nicht immer zu hoch/zu niedrig). Es konnte anhand dieser Werte nicht eindeutig gesagt werden ob meine Katze zB eine normozytäre hyperchrome Anämie hat.

So, langer Text, aber ich hoffe dass dies vielleicht Katzenhalter lesen, die auch eine anämische Katze haben und vielleicht hilft das ein oder andere hier raus weiter.
 
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Da ich es selber immer sehr schade finde wenn ein Thread zu einem Thema erstellt wird und man aber nicht erfährt wie es ausgegangen ist oder wie der weitere Verlauf war…möchte ich hier nach ca 2,5 Jahren seit Krankheitsbeginn nochmals von meiner Katze berichten.

Meine Katze bekommt nun seit Januar 2014 täglich Cortison. Schwere Rückfälle hatte sie nicht mehr, aber es kam zweimal zu einem Absacken der Blutwerte (aber der Hämatokrit stürzte nicht mehr so ab wie zb im Mai 2013). Grund dafür war das runterdosieren des Cortisons weil wir nach der passenden Dosis suchten. Es ging ihr aber nach höherer Dosis recht schnell wieder gut.
Wir wissen jetzt die Dosis die sie braucht und damit geht es ihr auch gut.
Alle drei Monate gehen wir mit ihr zur Blutkontrolle, zweimal im Jahr wird ein Ultraschall
gemacht.

Sie wirkte leider sehr oft müde und träge (durch das Cortison), seit ca 4 Wochen bekommt sie täglich Vitamin B12 und das scheint gut geholfen zu haben denn sie ist seitdem deutlich aktiver. Das werden wir aufjedenfall weitergeben.
Kurweise bekommt sie auch Chlorella Algen die einen hohen Anteil Vitamin K, Folsäure und Eisen haben.
Auch habe ich eine Bachblütentherapie begonnen, dessen Wirkung aber noch aussteht.

Es ist sehr wichtig dass man bei chronischen Krankheiten (natürlich auch bei akuten Krankheiten) einen sehr guten Tierarzt an der Seite hat.
Den habe ich Anfang letzten Jahres gefunden und ich bin sehr froh darüber.
Die Tierärztin hat uns auch schon, für den Notfall einen Therapieplan B und C ausgearbeitet, falls das Cortison mal nicht mehr greift oder es zu starken Nebenwirkungen kommen sollte.

Auch möchte ich noch mal auf das Cortison eingehen, es wird immer wieder verteufelt, in meinen Augen zu Unrecht.
Es ist sicherlich falsch dass viele Tierärzte auf gut Glück einfach mal Cortison in die Katze reinjagen ohne richtig Diagnostik zu betreiben.
Aber wenn feststeht dass die Katze Cortison braucht, und vielleicht auch hohe Dosen braucht, dann ist es eben ein Mittel, welches zb meiner Katze definitiv das Leben gerettet hat und ohne Cortison (oder auch andere immunsupprimierende Medis) könnte meine Katze kein normales Leben führen.
Da sie ja recht jung ist hoffe ich natürlich dass diese Therapie noch viele Jahre so gut greift.

Auch möchte ich noch mal ein paar Gedanken mit denjenigen teilen, die ein anämisches Tier, bzw eine Katze mit der immunbedingten hämolytischen Anämie haben.
Es ist sehr wichtig sich selber über diese Krankheit zu informieren, gerade in der Anfangszeit. Dann ist es ein Vorteil wenn man einen sehr guten Tierarzt an der Seite hat.
Ich habe in der letzten Zeit einigen Kontakt zu Katzenbesitzern gehabt..wo mir die Haare zu Berge standen.
Die Tierärzte erzählen Dinge (die ich mir damals auch anhören musste)….die Katze hätte Leukämie (obwohl es dafür gar keine Beweise gab) oder wenn das Blutbild in drei Tagen nicht besser wird müsste man die Katze sofort einschläfern.
Oder es wird immer wieder zu viel zu niedrig dosierten Anfangsdosen Cortison geraten.

Ich hatte ein nettes Mädel kennengelernt dessen Kater auch eine IMHA hatte. Sie war in einer „guten“ Tierklinik. Der Kater bekam zwei Bluttransfusionen, aber es wurde und wurde nicht besser. Die Klinik riet bei jedem Besuch zum Einschläfern.
Der Kater bekam sehr niedriges Cortison und Atopica. Schließlich wechselte sie von Klinik zu normalem Tierarzt und der Kater bekam hochdosiertes Cortison und wurde innerhalb kurzer Zeit gesund.
Die Tierklinik stritt dann später ab, gesagt zu haben das höheres Cortison nichts bringen würde.
Eine Anämie kann sich nicht von heute auf morgen bessern, auch braucht jedes Medikament eine gewisse Anlaufzeit um wirken zu können. Bei meiner Katze hat es teilweise bis zu 6 Wochen gedauert ehe die Anämie überwunden war.
Nicht jede IMHA zeigt sich im Blutbild als regenerative Anämie! Bei meiner Katze hat es teilweise sehr lange gedauert ehe die Retikulozyten stiegen. Und genau dieses ist
wohl für einige Tierärzte fälschlicherweise ein Grund an ihrer Diagnose Leukämie oder Knochenmarkkrebs festzuhalten. Oder gleich von endgültigem Knochenmarksversagen zu sprechen.

Ich heiße es sicher nicht gut wenn Menschen ihre Tiere leiden lassen und sie nicht einschläfern lassen WENN es denn gerechtfertigt ist.
Aber einem Tier das Leben zu nehmen, nur weil die Anämie zb auch noch nach einer Woche besteht und sich nicht gebessert hat (weil sie evtl auch nicht richtig behandelt wurde), das ist absolut traurig, unfassbar und doch höre ich es immer wieder.

Also meine große Bitte an diejenigen mit anämischen Katzen die zb die Diagnose IMHA bekommen haben….es lohnt sich zu kämpfen, gebt das geliebte Tier nicht so schnell auf und erkundigt euch selber über diese Krankheit.

Da immer mehr Katzen, auch hier im Forum, eine Anämie haben möchte ich noch gerne etwas Allgemeines zur Anämie schreiben

Eine Anämie kann regenerativ sein oder aregenerativ. Wenn sie sich als aregenerativ darstellt dann muss das nicht zwangsläufig heißen dass das Knochenmark gänzlich versagt oder es nie mehr rote Bluzellen produzieren kann.
Bei meiner Katze fingen die Retikulozyten auch teilweise erst später an zu steigen. (Und während dieser Zeit bekam ich auch die ganzen falschen Diagnosen).
Auch bei zb einer FeLV-bedingten Anämie kann es nur zu einer vorrübergehenden Störung des Knochenmarks kommen.
Bei einer Anämie kann es zu Herzgeräuschen und einem beschleunigten Puls kommen. Dieses wird verursacht durch den Versuch das noch wenig vorhandene Hämöglobin durch den Körper zu pumpen, die Strömungsverhältnisse sind also verändert.
Eine Anämie kann sich über Wochen bilden, also der Verlust der roten Blutkörperchen kann sehr langsam über Wochen verlaufen. Der Körper hat währenddessen Zeit sich dem Zustand anzupassen und hält zb Wasser von den Nieren zurück um das Blut flüssig zu halten.
Das sieht man dann auch bei der Blutabnahme, das Blut ist dann dünn wie Wasser.
Anämische Katze kühlen auch recht schnell aus, der Grund dafür ist, weil der Körper ja einen Selbstschutzmechanismus hat bzw Überlebensstrategien entwickelt, das die Haut ein Organ ist welches nicht so wichtig ist wie Herz und Gehirn. Denn diese beiden Organe brauchen am nötigsten den Sauerstoff. Also die Umverteilung des Blutes, weg von der Haut zu lebenswichtigeren Organen verursacht dann die Blässe.
Wenn eine Katze mit schwerer Anämie noch recht fit auf den Beinen ist, dann heißt das mit großer Sicherheit dass die Anämie schon länger besteht und sie schleichend immer akuter wird.
Dann gibt es aber auch das genaue Gegenteil…zb bei akuter Hämolyse oder bei starkem Blutverlust, dann kann es der Katze recht schnell sehr schlecht gehen.
Ich habe beides schon mit meiner Katze erlebt…einmal kam die Anämie schleichend und der Tierarzt war mehr als erstaunt dass die Katze mit einem Hämatokrit von 5% noch so fit sei.
Und einmal kam die Anämie plötzlich und schritt schnell vorran. Da lag meine Katze im Bett total ausgekühlt und abwesend. Sie reagierte auf nichts mehr.
Anämische Katzen können also einen schwerstkranken Eindruck machen, was aber nicht zwangsläufig heißt dass man sie schnell einschläfern muss.
Einer Anämie bedarf es immer an guter Diagnostik. Oft kann eine Bluttransfusion Zeit verschaffen um genauer schauen zu können was der Katze fehlt.

Noch ein paar interessante Links:
http://www.laboklin.de/pdf/de/news/laboklin_aktuell/lab_akt_1006.pdf

http://www.laboklin.de/pdf/de/fachbeitraege_online/imha_katze_vet_spiegel_2002.pdf

http://www.diss.fu-berlin.de/diss/s...ISS_derivate_000000002541/05_litue.pdf?hosts=
 
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Frohes neues Jahr🙂

Ich war lange nicht hier, möchte aber mal wieder von Lucy berichten.

Ihr geht es nach wie vor sehr gut🙂
Diesen Monat sind es jetzt zwei Jahre in denen sie Cortisonfrei ist und ausschließlich mit Leukeran behandelt wird.

Wir gehen weiterhin alle 3 Monate zu einer Blutkontrolle, ihre Werte waren stets gut, nichts auffälliges. Und vor allem...kein Abrutschen mehr in eine Anämie!!
Ohne meine Tierärztin an unserer Seite hätten wir es sicher nicht geschafft.

Hoffen wir mal dass sie noch viele glückliche Jahre vor sich hat🙂 Sie wird dieses Jahr 9.
Ihren ersten Anämieschub hatte sie mit 3 Jahren.
Das ist der Grund warum ich diesen Thread noch am Leben halte, weil es so gut wie keine Langzeit-Threads gibt.
 
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Danke fürs Einspielen dieser Berichte. Tatsächlich können die Ursachen und die sich daraus ergebenden Therapien sehr unterschiedlich sein. Gut also, wenn man dranbleibt und es wirklich genauer wissen will.
 
Rückmeldung: Es ist Mitte November und Noir geht es sehr gut! Unser Kater hat nicht nur die letzten drei Monate überlebt, sondern hat auch einen weitgehend normalen Hämatokritwert, was gegen alle Vorhersagen und für uns überraschend ist. Von seinem Verhalten her hatten wir es schon vermutet: Keine Mangelerscheinungen (lecken an Steinen) mehr, aufgeweckt, verschmaust, rauflustig, stark – so hatten wir ihn lange nicht erlebt.

Für spätere Recherchen will ich kurz zusammenfassen, was passiert ist:

Offenbar seit längerem war Noir (1 Jahr alt) anämisch, sein Herz hatte sich daran so gewöhnt, dass es erst bei kritischen Werten deutlich auffiel und dann rapide abwärts ging: erste Diagnose „Herztöne“, Einlieferung bei einem Hämatokrit von 9%, dann erste Bluttransfusion bei 6–7, das war sehr nah am Tod und so hatte er sich auch verhalten. Die Suche nach Blutgruppe-B-Spendern war schwierig, Abhilfe brachten erst Züchterinnen, die ihre (sehr edlen) Stuben-Tiere genau kannten und dabei überaus großzügig waren – da hatten wir sehr viel Glück und sind immer noch überaus dankbar. Deutliche Belebung nach den ersten beiden Transfusionen, der Wert war bei Entlassung 12 (statt 30-40), aber es ging innerhalb 10 Tagen zusehends wieder Bergab. Therapie war Sporimune (Immunsuppressivum) und Prednisolon (Kortison), beides hoch dosiert. Ohne Knochenmark-Untersuchung war keine sichere Diagnose zu bekommen außer eben irgendeine Autoimmun-Störung der Blutbildung, aber nach unseren Recherchen deutete alles auf PRCA hin.

Was wir nicht wussten: Bis die Medikamente anschlagen kann es Wochen dauern. Das haben wir hier im Forum erfahren. Eine unerfahrene Tierärztin meinte nach 10 Tagen, wenn bis jetzt nichts passiert ist, könnten wir die Medikation absetzen und eine Chemotherapie ins Auge fassen. Zweitmeinung: Chemo ist für Katzen nicht so schlimm wie man es von Menschen kennt, aber sie würde es mit ihrer Katze nicht durchziehen. Wir haben auch gemerkt, dass die Klinikaufenthalte dem Tier zugesetzt haben, die Schwester hat ihn angegiftet (weil er anders roch), ein tapferes Häufchen Elend. Wir haben uns mit der dritten Transfusion nochmal Zeit gekauft (Rennerei, wir haben insgesamt 10 SpenderInnen aufgetrieben, nur bei dreien hat am Ende die Blutgruppe B und alles weitere gepasst), wussten aber, das ist die letzte Chance. Man hätte auch keine weitere Transfusion machen können, weil die Blut-Unverträglichkeiten sich aufsummieren. Spoiler: Es sollte sich aber lohnen.

Vielleicht mit entscheidend: Hier im Forum fanden wir den Hinweis auf eine Epo-Kur, die auch für blutbildendes Doping eingesetzt wird. Diese haben wir dazu genommen und auf weitere Arztbesuche verzichtet. (Ich schreibe hier nicht, wie viel Geld wir bis hierhin ausgegeben hatten – statt Urlaub – und was meine Frau sich an Fachwissen angelesen hatte. Anfangs mehr zu wissen und gezielter vorzugehen, hätte dem Tier und uns viel Stress und auch Geld erspart.) Jedenfalls – von nun an ging es stetig bergauf! Wir haben auf weitere Blutentnahmen zur Untersuchung verzichtet und den Kater zuhause sein Leben leben lassen, solange es eben hält. Und nun konnten wir beobachten, wie er über Wochen zu Kräften kam. Irgendwann wussten wir: Da er jetzt noch lebt, muss der Blubildungsmotor angesprungen sein. Und es ging ihm ja sogar immer besser. Er ist zwar nicht ganz so pfiffig und geschickt wie seine Schwester, aber dafür auch nicht so schreckhaft – er hat halt schon einiges durchgemacht.

Die Medikamentengabe war für beide Seiten gewöhnungsbedürftig, aber nun mal lebensnotwendig. Flüssiges mit dünner Spritze in den Mund, Tabletten zermahlen in leckerer Paste hat sich als das Beste uns stressfreieste erwiesen. Calcium und Eisentropfen haben die Akzeptanz so verdorben, dass wir bald darauf verzichtet haben. Zuletzt haben wir eine mobile Tierarztin kommen lassen (auch zur Impfung der Schwester) und schließlich ein Blutbild machen lassen – und siehe da, der Hämatokrit lag bei 40. Nur Retikuozyten hängt scheinbar hinterher, diesen Zusammenhang verstehen wir nicht genau. Wir reduzieren jetzt vorsichtig die Medikamente (⅔) und strecken die Epo-Kur, das hat ja alles auch heftige Nebenwirkungen.

Vorläufiges Fazit: Das zähe Dranbleiben hat sich gelohnt, frühzeitige Information und Reaktion ist Gold wert, menschliche Kontakte, die sich wirklich auskennen sind Gold wert (an alle anderen, Danke für das Mitgefühl), der Einsatz der ganzen Familie (6 Personen, davon 5 Erwachsene) war sehr hoch und wir wussten nicht ob es sich lohnt. Wir haben bis jetzt viel Glück gehabt und können es manchmal kaum glauben, wie Noir sich entwickelt. Es war dreimal wirklich auf der Kippe – bleiben noch vier Leben – und ihm hat sicher auch geholfen, dass er ansonsten wirklich jung und fit war. Auf Medikamente wird Noir noch lange angewiesen sein, Impfungen und Wurmkuren (können in seltenen Fällen Blutarmut auslösen) können wir wohl lange nicht machen (er geht in den Garten), aber mit dem Risiko müssen wir leben. Wir hätten jeden verstanden, der aufgegeben hätte, selbst die Klinik hat uns keine Hoffnung mehr gemacht. Am Ende muss man schauen, was man dem Tier zumutet, da war auch bei uns irgendwann eine Grenze erreicht. Aber bei uns waren die Umstände glücklich und Noir und meine Frau sind extrem zäh drangeblieben. Und die Informationen u.a. hier im Forum die uns zur Diagnose PRCA und Apo-Kur geführt haben waren extrem hilfreich.
 
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Danke, dass du hier für uns diesen Bericht hierlässt. Hätte ich das alles schon vor 10 Jahren gewusst, könnte meine Sissi vielleicht noch leben
 
Dankeschön für das Teilen eurer Erfahrung.

Das wird mit Sicherheit auch weiteren Katzen in Zukunft helfen können.
 
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