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Erlenpfoten
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- Mitglied seit
- 8. April 2015
- Beiträge
- 21
Zur Ermunterung aller Katzenfreunde hier die Geschichte unserer Lili.
Vor drei Wochen ging Lili etwas steif und hochbeinig. Wir dachten, sie habe sich irgendwas verstaucht....Als wir sie am Abend, da sie nicht reinkommen wollte, hochhoben, entdeckten wir eine große Verletzung unter dem Bauch. Genau konnten wir es nicht ausmachen.
23 Uhr abends, niemand zu erreichen, der ausgewiesene Not-Tierarzt bedeutete uns, dass er seine Praxis um diese Zeit nicht mehr an den Start bringen könne und verwies uns an die beiden Tierkliniken unserer Region. Also eine schreckliche Autofahrt von ca. 70 Minuten mit einer sehr unglücklichen Katze im Transport-Käfig und sehr unglücklichen "Katzen-Eltern" im Auto.
In der Klinik dann die Diagnose: wahrscheinlich im Stacheldraht hängengeblieben wegen des Altersbauches. Das Ergebnis: eine Risswunde im rechten Winkel von insgesamt 15cm Länge. Gott sei Dank nur Verletzung der Bauchhaut und des Fettgewebes und keine Perforation der Bauchdecke.
In der Nacht dann die OP und am nächsten Tag die Abholung mit wiederum 70 Minuten Fahrt zurück. Der angepasste Body war einfach zu eng und im "Entsorgungsbereich" hinten zu geschlossen. Beim Ausziehen entwischt die Katze, verheddert sich in der "Zwangsjacke" und muss knurrend befreit werden. Dann also doch der Trichter, der am Anfang überall anstößt und die Katze, die eine überzeugte und ständige Freigängerin ist, genauso verunsichert wie uns.
Der Kater, der uns ja als Streuner zugelaufen war und mit der Katze zwar in Duldung lebt, aber nicht wirklich harmoniert, wird bei den warmen und milden Temperaturen ausquartiert und nur unter Kontrolle im Haus gehalten.
Alle drei Tage geht's zum TA. Die Wunde wird gespült, und nach drei Tagen wird die Drainage (gelber Kunststoff auf den Fotos) gezogen. Die Depot-Antibiose (Convenia) scheint nicht gut zu wirken, es "riecht", also wird auf ein anderes Antibiotikum umgestiegen, das wir als Pulver auflösen und zweimal am Tag oral verabreichen sollen (Synulox). Lili findet es SO schrecklich, dass die Antibiose fast zur Psychose aller Beteiligten führt. Also lasse ich mich in der TA-Praxis schnell zum Pfleger anleiten und lerne, subkutan zu spritzen, mit Hautfalte. Klar bin ich aufgeregt, und beim zweiten Mal (Gott sei Dank) steche ich durch die Hautfalte und in meine Fingerbeere, die darauf hin heftig blutet. Mein Spitzname ist ab jetzt Dornröschen, aber ich falle nicht in einen hundertjährigen Schlaf und werde auch nicht von einer Prinzessin wachgeküsst.
Allmählich kehrt Routine ein, die Katze bewegt sich im Knast, pardon, der Wohnung, schon recht sicher und hat gelernt, aus den kunstvoll hergerichteen, angewinkelten Futterstationen zu fressen und zu trinken. Sie hat auch schon sehr gut gelernt: alleine toleriert sie uns, kommen wir zusammen, ahnt sie Unheil, Behandlung oder Transport und verdrückt sich, so gut sie kann.
Die sieben Jahre ungebrauchte Katzentoilette wird sofort und ohne Murren wieder aufgesucht.
Dann, vor 5 Tagen, das Fädenziehen. Ein Faden hatte sich schon vorher verabschiedet, und es gibt noch zwei "Löcher", die unzureichend verheilt sind. Also noch einmal drei Tage Knast und Antibiose, aber am Freitag, also for zwei Tagen, ist es soweit: ab mit dem immer noch nachts getragenen Trichter, und es geht wieder ab in die Freiheit.
Die gute Laune kehrt schnell zurück, und heute ist die Katze glücklich und wieder die alte.
Warum ich das alles schreibe? Haltet durch, wenn euch ein ähnliches Schicksal trifft. Wir waren erstaunt, wie anpassungsfähig letztlich unsere Lili war und ist, und die Konsequenz, auch wenn wir unsere Katze immer wieder einfangen und ins ungeliebte Auto verfrachten (Miauen ohne Ende auf der Fahrt), stechen und mit dem Trichter malträtieren mussten: es hat sich gelohnt. Alles ist jetzt zu, das Fell wächst wieder, und ich hasse Stacheldraht noch mehr, als ich es schon immer getan habe. Vor allem hasse ich, dass Bauern ihre Zäune vergammeln lassen, so dass Stacheldraht oft am Boden von Gras überwuchert, nicht wahrgenommen und so zur Falle wird.
Vor drei Wochen ging Lili etwas steif und hochbeinig. Wir dachten, sie habe sich irgendwas verstaucht....Als wir sie am Abend, da sie nicht reinkommen wollte, hochhoben, entdeckten wir eine große Verletzung unter dem Bauch. Genau konnten wir es nicht ausmachen.
23 Uhr abends, niemand zu erreichen, der ausgewiesene Not-Tierarzt bedeutete uns, dass er seine Praxis um diese Zeit nicht mehr an den Start bringen könne und verwies uns an die beiden Tierkliniken unserer Region. Also eine schreckliche Autofahrt von ca. 70 Minuten mit einer sehr unglücklichen Katze im Transport-Käfig und sehr unglücklichen "Katzen-Eltern" im Auto.
In der Klinik dann die Diagnose: wahrscheinlich im Stacheldraht hängengeblieben wegen des Altersbauches. Das Ergebnis: eine Risswunde im rechten Winkel von insgesamt 15cm Länge. Gott sei Dank nur Verletzung der Bauchhaut und des Fettgewebes und keine Perforation der Bauchdecke.
In der Nacht dann die OP und am nächsten Tag die Abholung mit wiederum 70 Minuten Fahrt zurück. Der angepasste Body war einfach zu eng und im "Entsorgungsbereich" hinten zu geschlossen. Beim Ausziehen entwischt die Katze, verheddert sich in der "Zwangsjacke" und muss knurrend befreit werden. Dann also doch der Trichter, der am Anfang überall anstößt und die Katze, die eine überzeugte und ständige Freigängerin ist, genauso verunsichert wie uns.
Der Kater, der uns ja als Streuner zugelaufen war und mit der Katze zwar in Duldung lebt, aber nicht wirklich harmoniert, wird bei den warmen und milden Temperaturen ausquartiert und nur unter Kontrolle im Haus gehalten.
Alle drei Tage geht's zum TA. Die Wunde wird gespült, und nach drei Tagen wird die Drainage (gelber Kunststoff auf den Fotos) gezogen. Die Depot-Antibiose (Convenia) scheint nicht gut zu wirken, es "riecht", also wird auf ein anderes Antibiotikum umgestiegen, das wir als Pulver auflösen und zweimal am Tag oral verabreichen sollen (Synulox). Lili findet es SO schrecklich, dass die Antibiose fast zur Psychose aller Beteiligten führt. Also lasse ich mich in der TA-Praxis schnell zum Pfleger anleiten und lerne, subkutan zu spritzen, mit Hautfalte. Klar bin ich aufgeregt, und beim zweiten Mal (Gott sei Dank) steche ich durch die Hautfalte und in meine Fingerbeere, die darauf hin heftig blutet. Mein Spitzname ist ab jetzt Dornröschen, aber ich falle nicht in einen hundertjährigen Schlaf und werde auch nicht von einer Prinzessin wachgeküsst.
Allmählich kehrt Routine ein, die Katze bewegt sich im Knast, pardon, der Wohnung, schon recht sicher und hat gelernt, aus den kunstvoll hergerichteen, angewinkelten Futterstationen zu fressen und zu trinken. Sie hat auch schon sehr gut gelernt: alleine toleriert sie uns, kommen wir zusammen, ahnt sie Unheil, Behandlung oder Transport und verdrückt sich, so gut sie kann.
Die sieben Jahre ungebrauchte Katzentoilette wird sofort und ohne Murren wieder aufgesucht.
Dann, vor 5 Tagen, das Fädenziehen. Ein Faden hatte sich schon vorher verabschiedet, und es gibt noch zwei "Löcher", die unzureichend verheilt sind. Also noch einmal drei Tage Knast und Antibiose, aber am Freitag, also for zwei Tagen, ist es soweit: ab mit dem immer noch nachts getragenen Trichter, und es geht wieder ab in die Freiheit.
Die gute Laune kehrt schnell zurück, und heute ist die Katze glücklich und wieder die alte.
Warum ich das alles schreibe? Haltet durch, wenn euch ein ähnliches Schicksal trifft. Wir waren erstaunt, wie anpassungsfähig letztlich unsere Lili war und ist, und die Konsequenz, auch wenn wir unsere Katze immer wieder einfangen und ins ungeliebte Auto verfrachten (Miauen ohne Ende auf der Fahrt), stechen und mit dem Trichter malträtieren mussten: es hat sich gelohnt. Alles ist jetzt zu, das Fell wächst wieder, und ich hasse Stacheldraht noch mehr, als ich es schon immer getan habe. Vor allem hasse ich, dass Bauern ihre Zäune vergammeln lassen, so dass Stacheldraht oft am Boden von Gras überwuchert, nicht wahrgenommen und so zur Falle wird.