Lungenprobleme und Tierklinik

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Minette

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10. Juli 2013
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Hallo,

ich hatte mich eigentlich angemeldet wegen meiner zwei Kitten, die neu bei mir eingezogen sind. Aber nun muss ich was nicht so schönes posten über die 4,5 Jahre alte Katze Fleurie, auf die ich aufpasse.

Ich musste mit ihr letzten Sonntag zum Notarzt, weil sie kaum noch atmen konnte, nichts gegessen und getrunken hatte. Dort wurde sie notversorgt.
Montag bin ich dann zum TA, der hat gesagt, das Herz wäre ok, aber sie hat eine Flüssigkeit in der Lunge. Wie ihr ja schon in anderen threads erwähnt habt, kann man die Röntgenbilder nicht gut interpretieren.

Nun ist sie die dritte Nacht in der Klinink, ihr geht's besser, ihr Leben ist gerettet, aber für wie lange? Sie atmet immer noch schwer und mit Geräusch.

Jetzt bekommt sie 3 Medikamente: Herztabletten, Kortison und Antibiotika.

Denkt ihr, diese Medikamente sind gut für sie? Oder habt ihr andere Erfahrungen?

Danke!
 
A

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Hi 🙂,

wurde das Herz geschallt?
Herztabletten, Kortison und Antibiotika klingen so nach "austesten", ob etwas davon anschlägt. So quasi Asthma, Herzinsuffzienz und Lungenentzündung. Davon könnte es was sein. Wurde Blut untersucht? Gibts eine genaue Diagnose?
 
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Jetzt bekommt sie 3 Medikamente: Herztabletten, Kortison und Antibiotika.

Denkt ihr, diese Medikamente sind gut für sie? Oder habt ihr andere Erfahrungen?

WAS hat diese katze?

ein röntgenbild reicht nicht dazu, um herzprobleme auszuschließen und wasser in der lunge zu attestieren. viele tierärzte verwechseln wasser in der lunge gerne mit lungenentzündungen und umgekehrt.

engelsstaub hat recht - die jetzige medikation ist ein reines austesten, was anschlägt. problem dabei: cortison. mag hilfreich sein, um evtl. schwellungen zurückzudrängen etc., ist aber im falle einer lungenentzündung oder ähnlichem reines gift und kann lebensgefährlich sein, vor allem wenn die antibiose nicht erregerabgestimmt ist (was sie wohl nicht ist, es wurden ja keine tests gemacht, zumindest hast du von keinen geschrieben). herztabletten auf das geratewohl sind auch nicht gerade prickelnd.

ich würde hier schleunigst auf eine DIAGNOSE drängen.
dazu ist wichtig:
- herz abklären --> herzultraschall bei einem ausgebildeten kardiologen (!)
- wenn herz unauffällig --> atemwege/lunge abklären; evtl. rachenabstrich, besser lungenspülung unter berücksichtigung des bisherigen röntgenbildes

WAS für ein ab bekommt die katze jetzt?
WIE sieht der rachen aus? gerötet, bläschen, läsionen?
 
Hör dringend auf Frau Freitag. Eine genaue Diagnose muss her.
Wenn die Katze wirklich ein Lungenödem hat und keine Lungenentzündung, dann müsste man sicher auch Diuretika geben, um die Lunge erstmal zu entlasten. Woher das Ödem kömmt wäre dann die nächste Frage, also ganz wichtig dann der erwähnte Herzschall ( sehr oft kommen Lungenödeme nämlich im Rahmen einer Herzinsuffizienz zustande).

Die wilde gemischte Medikation würde bei mir kein Vertrauen aufkommen lassen, das ist ein totales Geschwurbel und kann mehr kauptt machen als helfen.
Gerade die Gabe von Kortison bei a) Verdacht auf Lungenödem und b) Verdacht auf Lungenentzündung ist schlichtweg bekloppt, um es mal unsachlich auszudrücken.

bei Infektionsverdacht gibt man kein Kortison, das kann die Situation wirklich verschlimmern. Und lediglich bei allergisch oder toxisch bedingtem Lungenödem würde ein Kortisonpräparat helfen (inhaliert), nicht aber bei einem das eine kadiologische Ursache hat, sprich vom Herz kommt. Da macht man es mit Kortison keinensfalls besser.

Bitte besteh auf eine genaue Diagnostik und lass dir doch auch mal erklären, warum und für was genau die Ärzte dort die besagten Medikamente einsetzen. Und lass es dir genau erklären. Da wäre ich persönlich gespannt, wie sie die Medikation in DIESER Kombination begründen wollen.
 
Die Medikation ist sicherlich als "erste Hilfe" berechtigt, solange keine genaue Diagnose da ist. WIe lange sind denn die Besitzer in Urlaub? Kannst du sie denn kontaktieren? Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob die Tierklinik ohne Zusage vom Besitzer die ganze Diagnostik überhaupt machen darf.
 
Die Medikation ist sicherlich als "erste Hilfe" berechtigt, solange keine genaue Diagnose da ist. WIe lange sind denn die Besitzer in Urlaub? Kannst du sie denn kontaktieren? Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob die Tierklinik ohne Zusage vom Besitzer die ganze Diagnostik überhaupt machen darf.

Ich wunder mich irgendwie v.a. über das Kortison.....AB Therapie wird ja primär oft erstmal Blind gegeben das ist ja völlig ok. Aber das Kortison?
Bei gleichzeitigem verdacht auf Pneumonie und/oder Herzprob? Da frage ich mich einfach wieso das auch noch dazu. Hast du eine Idee?
 
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Die Medikation ist sicherlich als "erste Hilfe" berechtigt, solange keine genaue Diagnose da ist. WIe lange sind denn die Besitzer in Urlaub? Kannst du sie denn kontaktieren? Ich bin mir nämlich gar nicht so sicher, ob die Tierklinik ohne Zusage vom Besitzer die ganze Diagnostik überhaupt machen darf.


@TE: Bitte irgendwie die Besitzer kontaktieren ... die müssen sich dann mit der TK in Verbindung setzen oder dir schriftlich 'ne Vollmacht geben, dass du in ihrem Namen Entscheidungen treffen darfst / kannst und wie die ( auch wenn es sich doof anhört ) Bezahlung geregelt wird.
 
Fellmull, ich geb dir eben mal das an die Hand:

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm

Für den Kortisoneinsatz gibt es vielfältige Gründe. Bei Patienten mit Atemnot hilft das einfach sehr gut, die Symptomatik zu verbessern. Das mit den AB und Kortison ist auch nicht so ganz simpel. Man kann nicht generell sagen, das geht nicht zusammen. Es kommt immer auch auf den Erreger an, sowie die Wirkungsweise des Antibiotikums.
 
Fellmull, ich geb dir eben mal das an die Hand:

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm

Für den Kortisoneinsatz gibt es vielfältige Gründe. Bei Patienten mit Atemnot hilft das einfach sehr gut, die Symptomatik zu verbessern. Das mit den AB und Kortison ist auch nicht so ganz simpel. Man kann nicht generell sagen, das geht nicht zusammen. Es kommt immer auch auf den Erreger an, sowie die Wirkungsweise des Antibiotikums.

Weiss ich ja. Allerdings geht es ja auch weniger um die Wechselwirkung des Medikaments an sich als die Indikation, Kortison bei zb einem bakteriellen Infekt zu geben.( interstitielle Pneumonie ausgenommen, da hast du Recht. Leider wird ja,jetzt nicht auf den Fall hier bezogen, viel zu oft bei allem immer mal vorsichtshalber Kortison gegeben, habe ich das Gefühl )
Da scheinen sich die Leitlinien bei Mensch und Tier wohl doch gravierend zu unterscheiden, beim Menschen würde man das keinesfalls machen, vor allem nicht bei V.a. Herzinsuff( ich kenne eben von berufs/studienwegen her nur die Seite der Humanmed, ich vergesse manchmal dass Menschen keine Katzen sind 😳)

Die Medikamente werden ja schätzungsweise auch nicht ewig gegeben, hoffentlich findet man bald heraus, was der Miez fehlt, um gezielt therapieren zu können.
 
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Die Medikamente werden ja schätzungsweise auch nicht ewig gegeben, hoffentlich findet man bald heraus, was der Miez fehlt, um gezielt therapieren zu können.

Meine Lilly war herzkrank und hat Cortison zusätzlich aus Dauermedikation bekommen, weil sie sich aufgrund einer Autoimmunerkrankung blutig gekratzt und gerupft hat 🙁
Ihr ging es super damit und wir konnten das Cortison bis auf eine 1/4 Tablette mit der Zeit ausdünnen.
Viele hier sind was Cortison angeht total anti - ich muss aber sagen, dass es richtig eingesetzt, meinen Tieren das Leben schon SEHR erleichtert hat.
 
Nun, irgendwas muß man erst mal machen, wenn die Katze keine Luft bekommt und Wasser in der Lunge hat. Vor allem, wenn gerade keine genauere Diagnostik möglich ist.
Es ist in dem Fall wohl eine Gratwanderung zwischen Nutzen (Katze kann wieder atmen) und eventuellem Schaden.
 
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Nun, irgendwas muß man erst mal machen, wenn die Katze keine Luft bekommt und Wasser in der Lunge hat. Vor allem, wenn gerade keine genauere Diagnostik möglich ist.
Es ist in dem Fall wohl eine Gratwanderung zwischen Nutzen (Katze kann wieder atmen) und eventuellem Schaden.

Warum man da keine Diuresebehandlung macht esrchließt sich mir irgendwie nicht ganz ( vlt weil nicht genau erkennbar/hörbar war ob nu Wasser da ist oder nicht? hm...) Aber ist auch irrelevant, wir sind ja alle nich vor Ort gewesen und haben die Röntgenbilder nicht gesehen.

Stimmt, es ist immer ein Gratwanderung. Vielleicht ist das hier wirklich mal ein Fall, wo eine Gabe von Kortison mal überlegt ist. Wäre ja schön.
 
Ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob da tatsächlich keine gemacht wurde...
 
Fellmull, ich geb dir eben mal das an die Hand:

http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?wir/UC000000/0000_04.htm?wir/UC000000/0000_00.htm

Für den Kortisoneinsatz gibt es vielfältige Gründe. Bei Patienten mit Atemnot hilft das einfach sehr gut, die Symptomatik zu verbessern. Das mit den AB und Kortison ist auch nicht so ganz simpel. Man kann nicht generell sagen, das geht nicht zusammen. Es kommt immer auch auf den Erreger an, sowie die Wirkungsweise des Antibiotikums.

joa, es hilft sicher, die atemnot zu verbessern, weil es abschwellend wirkt. man könnte aber auch einfach bronchienerweiterer nehmen, ob nun gespritzt oder hinhaliert, langwirksame und/oder kurzwirksame. diese wirken in bestimmten fällen genauso gut.
hier weiß man doch gar nicht, ob wirklich wasser in der lunge da ist (dann müsste man ja auch entwässern) oder ob es ein infekt ist. bei einem infekt ist cortison gift, so lange das ab nicht erregerabgestimmt ist oder zumindest eines, das wirklich maximal alle in frage kommenden bakterien abdeckt. ich habe meine zweifel, dass das hier der fall ist (rein empirische zweifel - hier im forum sieht man ja, das 98% aller ärzte eben NICHT das antibiotikum 1., 2. oder vielleicht 3. wahl geben in derlei fällen...)
 
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Meine Lilly war herzkrank und hat Cortison zusätzlich aus Dauermedikation bekommen, weil sie sich aufgrund einer Autoimmunerkrankung blutig gekratzt und gerupft hat 🙁
Ihr ging es super damit und wir konnten das Cortison bis auf eine 1/4 Tablette mit der Zeit ausdünnen.
Viele hier sind was Cortison angeht total anti - ich muss aber sagen, dass es richtig eingesetzt, meinen Tieren das Leben schon SEHR erleichtert hat.

das spielt doch gar keine rolle hier. cortison ist ein immunsuppressivum, dass, bei autoimmunerkrankungen eingesetzt, ein segen und die einzig richtige medikation ist. wir sprechen aber hier nicht von einer autoimmunerkrankung, sondern von einer undiagnostizierten erkrankung mit dem verdacht auf eine infektion. da ist der einsatz von cortison leider etwas völlig anderes.
 
Hey, danke für eure zahlreichen Antworten!
Also, die Medikamente heissen: Nelio / Herztabletten, Clavaseptin / Antibiotika, Dermipred / Cortison. Allerdinga weiß ich nicht, ob die in Frankreich anders heißen. Ich habe eine mündliche Diagnose bekommen. Es heisst, dass nicht sicher ist, was mit ihrer Lunge ist, auf jeden Fall hat sie etwas in der Lunge, was man auf dem Röntgenbild nicht erkennt. Bisher ist wohl die Gefahr zu groß, dass ihr was passiert, wenn Flüssigkeit aus der Lunge genommen wird.

Ich habe auch nach einem Rachenabstrich gefragt, doch der wird auch angeblich mit Narkose gemacht, was zu gefährlich im Moment ist.

Sie war ja beim Kardiologen - das Herz ist in Ordnung, aber etwas schwach und er befürchtet, dass das Herz unter der Lunge leidet.

Ihr geht es jetzt zum Glück viel besser, als vorher, sie läuft wieder rum und ist munter.

Das Cortisón soll tatsächlich bei der Atmung helfen. Antibio weil es eine Infektion sein könnte. In einer Woche muss ich zur Nachuntersuchung.

Die besitzerin ist für ein Jahr weg, sie zahlt aber die ganzen Kosten, zähneknirschend.
 
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Die Medikamente werden ja schätzungsweise auch nicht ewig gegeben, hoffentlich findet man bald heraus, was der Miez fehlt, um gezielt therapieren zu können.

Man könnte es nur durch Abnahme von Lungenflüssigkeit rausfinden, was dem Arzt aber bisher zu riskant war...
 
Hör dringend auf Frau Freitag. Eine genaue Diagnose muss her.
Wenn die Katze wirklich ein Lungenödem hat und keine Lungenentzündung, dann müsste man sicher auch Diuretika geben, um die Lunge erstmal zu entlasten. Woher das Ödem kömmt wäre dann die nächste Frage, also ganz wichtig dann der erwähnte Herzschall ( sehr oft kommen Lungenödeme nämlich im Rahmen einer Herzinsuffizienz zustande).

Letztendlich kann ein Lungenödem zahlreiche Ursachen haben. Hab mich mal ein wenig schlau gemacht:

[..]Eine „toxische“ Wasserlunge kann durch Vergiftungen aller Art auftreten. Häufig sind organische Störungen der Lungen,- Herz,- und Nierenfunktionen Auslöser eines Lungenödems. Ein kardiales Lungenödem kann nach Herzerkrankungen, wie zum Beispiel einer Herzinsuffizienz, diagnostiziert werden. Auch ein sehr hoher Blutdruck wird als Risikofaktor aufgeführt. Der Druck in den Lungengefäßen kann ansteigen und Wasser wird aus der Blutflüssigkeit in das Lungengewebe gedrückt. [..]

Ein Lungenödem muss aber jedoch nicht operativ behandelt werden, es genügen meistens Medikamente, welche jedoch starke Nebenwirkungen haben.

Halt uns mal auf dem Laufenden was letztendlich der genaue Befund ist!
 
Man könnte es nur durch Abnahme von Lungenflüssigkeit rausfinden, was dem Arzt aber bisher zu riskant war...

es ist schon mal super, dass der arzt clavaseptin gibt - ein antibiotikum, dass von vorneherein gegen zwei von vier möglichen bakteriellen primärerregern bei atemwegskrankheiten NICHT UND NIE wirkt 🙄😎

glaube mir - das ist eine ungekonnte ich-schieß-mal-drauf-los-weil-mir-nichts-besseres-einfällt-behandlung.
 
Letztendlich kann ein Lungenödem zahlreiche Ursachen haben. Hab mich mal ein wenig schlau gemacht:

[..]Eine „toxische“ Wasserlunge kann durch Vergiftungen aller Art auftreten. Häufig sind organische Störungen der Lungen,- Herz,- und Nierenfunktionen Auslöser eines Lungenödems. Ein kardiales Lungenödem kann nach Herzerkrankungen, wie zum Beispiel einer Herzinsuffizienz, diagnostiziert werden. Auch ein sehr hoher Blutdruck wird als Risikofaktor aufgeführt. Der Druck in den Lungengefäßen kann ansteigen und Wasser wird aus der Blutflüssigkeit in das Lungengewebe gedrückt. [..]

Ein Lungenödem muss aber jedoch nicht operativ behandelt werden, es genügen meistens Medikamente, welche jedoch starke Nebenwirkungen haben.

Halt uns mal auf dem Laufenden was letztendlich der genaue Befund ist!
Wie kommst du auf einen operativen Eingriff ?
Den gibt es nicht bei einem Lungenödem.

Dies behandelt man erfolgreich medikamentös.
Dies sollte schnell geschehen, damit sich der Patient nicht erschöpft und die Lage sich dramatisch und schnell wendet.

Einen Pleuraerguss kann man punktieren, bei entsprechender Größe und Symptomatik.
Dies entlastet schnell, einer weiterführende Diagnostik sollte danach angestrebt werden.

Aber als erstes gilt immer : Entlastung !
 

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