Lymphom im Rückenmark beim Fritzi - meine Erfahrungen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Fritza

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20. Januar 2023
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Hallo..in dem Forum möchte ich über meiner Erfahrungen über die Behandlung unseren Katers Fritzi 11.Jahre alt berichten und einigen Tierbesitzern eventuell mit den Informationen helfen.

Fritzi wurde im Sommer 2021 krank. Er bekam Verstopfungen und fing zunehmend plantigrad auf den Hinterläufen zu gehen. Also zum Hausarzt, etc. Seine Blutwerte waren schlecht, Röntgenbilder, Ultraschall ergaben nichts. Vom Hausarzt bekam ich für Fritzis Schmerzen Metacam. Damit wurde es besser. Wir konnten feststellen, dass er entspannter lief (aufrechter auf den Hinterläufen)und zufriedener wurde. Die Verstopfungen ließen nach. Es gab keine Diagnose bei den Hausärzten. Also fuhren wir mit Fritzi nach Hannover in die TiHo. Ich bat den Hausarzt um die Überweisung in die Neurologie. Er fühlte sich nicht für die Überweisung zuständig. (Ich war lange mit drei Katzen dort in Behandlung bei den Ärzten!!!!. Bei Ihnen war wohl Fritzi austherapiert und deshalb gab es seitens des Arztes keine Überweisung!!!). In Hannover stellte die Neurologin durch Abtasten des Fritzis fest, dass er ein Neoplasmus im Rückenmark hat. Sie konnte sogar fast die genaue Position nur durch Abtasten benennen. Einige Tage später hatte Fritzi in Hannover eine MRT und CT. Durch CT sieht man, ob eventuell das "Nachgewachsene" gestreut hat. Es gab keine Metastasen. Es gab auch Rückenmarkwasseruntersuchung.
Sie ergab keine Fremdzellen im Rückenwasser.
Die Diagnose ergab: Verdacht auf ein Lymphom, 5 cm lang, 1 cm breit. Man ging von einem Lymphom aus. Eine Biopsie um den Tumor zu bestimmen wurde nicht gemacht, da man die Nerven beim Fritzi nicht verletzen wollte. Der Tumor war im Innern des Rückenmark platziert. Also eine Biopsie war auch nicht möglich. Am nächsten Tag gab es für Fritzi Medikamentenumstellung: Prednisolon 5 mg täglich und insgesamt 12,5 mg Pregabalin täglich. Der Tumor drückte auf Fritzis Blase und bisschen auf dem Darm. Durch Prednisolongabe drückte der Tumor weniger auf die Nerven, da Prednisolon abschwellend wirkt. Es ging ihm nach der Medikamentenumstellung relativ gut. Er spielte mit den anderen Katzen und genoss sein Leben.
Fritzi wurde jedoch und aufgrund des Drucks auf die Blasennerven Inkontinent(Überlaufblase).Er war Freigänger, somit verlor er den Urin meistens Draußen. Dennoch musste ich noch zusätzlich und mehrmals täglich seine Blase ausdrücken, damit keine Bakterien sich dort einnisten. Das sagten mir die Ärzte und ich tat es. Fritzi ließ sich das gefallen. Er konnte aber immer noch Urin von alleine absetzen, etc. Ich musste nur prüfen, ob das vollständig funktioniert.
Eine Chemotherapie wird bei dem Tumor in Hannover nicht gemacht. Man wusste auch nicht 100%, ob das ein Lymphom war. Eine Operation war auch nicht möglich. Somit ließen wir den Fritzi in Hofheim bestrahlen. Er hatte 18.Bestrahlungen und wurde dort stationär untergebracht. Zudem bekam er jeden zweiten Tag eine Physiotherapie. Nach den Bestrahlungen ging dem Fritzi deutlich besser. Sein Gang wurde aufrechter, fast normal. Er konnte seinen Schwanz nur bisschen hochheben. Das war wohl ein Zeichen, dass der Tumor die Blasennerven schon im Jahr 2021 geschädigt hat. Unermüdlich machten wir mit ihm Physiotherapie und er ging nach Draußen. Es lief Aufwärts. Seine Blutwerte waren gut, es gab eine MRT. Es war ein fünf Millimeter Neoplasmus/Lymphom schwach auf den Bildern zu sehen.
Man muss sich bewusst machen, dass ein solider Tumor durch Bestrahlungen und/oder eine Chemotherapie nicht komplett verschwindet. Man verlängert den Tieren das Leben. So sieht es aus. Uns war das nicht zu Ende bewusst. Dadurch , dass man den Tumor nicht bestimmen konnte, war eine Chemotherapie nach der Bestrahlung nicht sinnvoll. So sagten die Ärzte. Im Nachhinein denke ich, dass sie doch sinnvoll gewesen wäre! Fritzi ging es von Tag zu Tag besser. Gegen Ende April 2022 bekam er eine Blasenentzündung und falsche Antibiose vom Hausarzt. Am 01.05.2022 bin ich mit ihm zum Notarzt, da er nicht Urinieren konnte. Er schickte den Urin weg und gab schon die richtigen Antibiotika für Fritzi. Fritzi bekam einen Katheter bei ihm.
Ich holte Fritzi vom Notarzt ab und gut einen Tag später, konnte er wieder nicht urinieren. Also wieder mit Fritzi zum Hausarzt. Ich händigte die richtige Antibiose vom Notarzt aus. Sie wurde verworfen und Fritzi bekam Marbocyl. Das schlug wieder nicht an. Drei Tage später kam das Ergebnis der Urinuntersuchung. Fritzi bekam jetzt die richtigen Antibiotika. Im Endeffekt konnten sie seine Blase nicht auskurieren. Sicherlich war das bei Fritzi zusätzlich ein neurologisches Problem, das er mal Urinieren konnte mal nicht. Letztendlich mussten wir den lieben und coolen Fritzi am 13.05.2022 gehen lassen. Wir wollte ihm keine Quallen bereiten. Sicherlich, man hätte ihn noch in die Kleintierklinik nach Göttingen fahren könne, etc. Es hätte wieder Katheter bedeutet und Abwarten. Hätte ich das noch einmal im Hinblick auf das Wohl der Katze durchgemacht? Sicherlich nicht. Eine palliative Behandlung hätte ich durchführen lassen und sonst nichts. Es gab eben keinen richtigen Behandlungsplan-Fahrplan. Man wusste nicht genau, was für ein Tumor im seinen Rückenmark positioniert ist. Man muss auch das Geld erstmal haben, um es bezahlen zu können. Im Internet kursieren Märchen hinsichtlich der Bestrahlungspreise, Chemotherapiepreise, etc. Die Bestrahlung, Stationäre Unterkunft, Physiotherapie, etc. kosteten 10.000 Euro. Die Vor und Nachbehandlungen mit MRT, CT, Kontrolluntersuchungen, Blutuntersuchungen auch gut 7.000 Euro. Eine Chemotherapie, Bestrahlungen: es sind keine schönen Spaziergänge! Das soll gut überlegt sein, ob man dem Tier das zumuten möchte.
Wir konnten dem Fritzi noch ein paar gute Monate schenken. Wollte er sie haben? Er war brav und machte alles mit. Alle Ärzte sagten: was für ein lieber Kater. Nach dem Aufenthalt in Hofheim, nach den Bestrahlungen, kam er nach Hause und zeigte keine psychischen Auffälligkeiten. Am nächste Tag wollte er unbedingt raus. Ich ließ ihn raus. Fritzi inspizierte gleich sein Revier und war sehr mit Beschnuppern beschäftigt. Ah, wir liebten und lieben ihn. Schade, dass er so einen Tumor bekam. Er und wir hatten Pech. Das sagten die Ärzte.
 
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Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Es ist immer gut, wenn man Erfahrungsberichte liest. Vor allem der Satz, ob er die Zeit die man ihm schenkte wirklich haben wollte, hat mich nachdenklich gemacht, weil ich mich das gerade selbst frage.

DANKE für Deine Mühe und dass Du für Dein Katerchen so da warst.
*Gelöscht: Erledigt*
 
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