Machtkampf

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Judith217

Judith217

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10. Juni 2010
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Hallo Ihr Lieben,

ich habe eine Frage zu Machtkämpfen.

Mein erster Kater hat immer alle 6 bis 8 Wochen während des streichelns, plötzlich in meine Hand gebissen. Ich schleuderte ihn saft daraufhin in ein Eck. Er schüttelte sich und damit war das Thema gegessen. Nachdem dieses Verhalten fast regelmäßig war, gehe ich davon aus, das er probieren wollte, wer der Stärkere von uns beiden ist. Ich war immer Sieger 🙂

Da mein Kater gestorben ist, und meine Kinder unbedingt noch einmal eine Katze wollten, habe ich eine für meine Tochter (Kätzin) und eine für die kleine Tochter (Kater) von einem Bauernhof mit genommen. Die Kätzin sieht aus, wie eine normale Hauskatze, nur das sie vierfarbig und sehr schlank ist. Der Kater hat sich wie ein Löwe (mit Löwenmähne) entwickelt, nur das er fast keine Stimme hat. Vor ca. einem Jahr kam meine kleine Tochter auf einmal auf mich zu und schrie, dass Jimmy sie gekrazt hätte, obwohl sie nichts getan hat. Sie hatte tiefe Verletzungen am Unterarm und so schlimm, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Ein paar Tage später legte sich Jimmy, wie immer zwischen meinen Mann und mich ins Bett. Ich streichelte ihn, er drehte sich auf den Rücken und ich streichelte weiter. Auf einmal hielt er mit der Voderhand mich am Handgelenk fest, biss mir in die Hand und kratze mich mit der Hinterhand so in den Unterarm, wie meine Tochter. Auch ich hatte risswunden, die sehr tief waren und einige Wochen brauchten, um zu heilen.
Leider konnte ich ihn nicht gleich bestrafen, da er sofort vom Bett sprang und nicht mehr kam. In den folgenden Tagen war das Verhältniss sehr angespannt. Erst nach ca. 4 Tagen kam er zum Schmusen, wobei ich sehr vorsichtig war. Wenn er ins Bett kam, streichelte ich ihn lange nicht mehr und ich beobachtete, dass er, wenn er sich umdreht, nicht noch mehr gestreichelt werden will, sondern schlafen.

Mit den Wochen wurde das Verhältniss wieder besser und er kam normal zu mir zum schmusen, oder ins Bett. Bis diesen Sonntag. Nach ca. 1 Jahr passierte es wieder. Er kam Sonntagmorgen zu mir ins Bett. Ich streichelte ihn, er legte seine Pfoten um mein Handgelenk, was er bis dahin immer wieder machte, quasie, als wolle er mich umarmen. Legte den Kopf nach Hinten, so dass ich ihn an der Kehle streicheln konnte und schnurte. Auf einmal hielt er mich mit der Vorderpfote fest, biss in meine Hand und kralte mich mit der Hinterhand (diesmal nur einmal ) in den Unterarm. Das resultat sind drei tiefe und drei leichte kratzer. Ich packte ihn sofort (bevor er das Bett verlassen konnte) am Kranken, zog ihn auf mein Bauch, schaute ihn agresiv in die Augen, bis er miaute. Dann lies ich ihn los und haute ihm im Bett noch einmal auf den Hintern (leichter klapps).
Wenn er zu mir kam, schaute ich ihn streng an, bis er mir nach einer weile ein Friedensangebot gemacht hat. Ich streichelte ihn kurz, machte aber sonst nichts. Am Abend kam er wieder ins Bett, wobei ich ihn nicht beachtete. Gestern kam er das erste mal nach dem Vorfall zu mir aufs Sofa und schmuste mit mir, was ich auch machte, aber vorsichtig und so, das er merkt, das ich zwar wieder frieden will, er aber nichts falsches machen soll. Heute ist alles wieder in Ordnung.

Meine Frage währe nun. Wer hat Erfahrung mit solchen Machtkäpfen (seit ihr meiner Meinung, dass es machtkäpfe sind) und was macht ihr in solchen Fällen? Er ist eigendlich sehr sanftmütig und eher ängstlich. Jerry (die Kätzin) und er haben beim Freigang eher Probleme gehabt, jetzt wo sie beide in der Wohnung bleiben ist Jimmy ruhiger geworden. Beide spielen, haben aber auch machtkäpfe, und wechseln sich mit dem stärker sein ab. Mal ist Jerry stärker, mal Jimmy.

Was ich gar nicht verstehe, ist das Jimmy sich mit den Krallen immer verhängt, was natürlich bei ihm wieder Ängste auslöst. Früher wusste er sich gar nicht zu helfen, mitlerweile weis er, wie er sich losmachen kann, vorrausgesetzt er hat keine Angst. Bei Angst zieht er immer weiter hinter, was natürlich nicht so gut ist.

Freue mich schon auf eure Antworten und Anregungen.
Judith
 
A

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hallo

grundsätzlich ist es schon richtig, dass du dahingehend cheffe bist, dass man sich bei dir nicht verbeissen darf, dich nicht willkürlich kratzen o.ä. darf.

aber: bitte teile das der katz per bös angucken / anpusten / striktes ignorieren / gezieltes wegsetzen mit und nicht per wegwerfen oder gar schlagen (auch ein klaps ist schlagen). das nackenfell ist den mamas vorbehalten oder aber für schlimmeschlimme notfälle (finde ich).

ob das alles tatsächlich 'machtkämpfe' sind, weiss ich nicht. ich würde eher sagen, der kleine mann spielt, rauft ein bisschen beim schmusen, kennt seine grenzen nicht. also zeig sie ihm. sei ein überlegener und autoritärer, aber fairer chef. er muss lernen, dass du kein fell hast und dass dir das wehtut.
du kannst auch mal 'aua' sagen, die wunde zeigen. das hilft auch oft.

zum hängenbleiben: hab ich das richtig verstanden, dass bei einem die krallen (zu?) lang sind, er hängen bleibt und ab und an mal angst bekommt?
wäre es möglich, die krallen etwas zu kürzen? hängen bleiben ist unangenehm und kann gefährlich werden...

liebe grüsse
 
Hallo Leo (?)

ich nehme die Katzen nur im Notfall am Nacken und hebe sie so nicht hoch. Mein Kater wiegt ca. 7 kg, ich denke, dass ich ihm dabei das Genick brechen könnte, wenn ich es machen würde. Ich zog ihn nur so zu mir her, damit er nicht abhauchen konnte, so wie beim ersten mal. Kurz zur Katze. Er hat einen Körper wie eine Norwegische Wild- oder Waldkatze. Auch die langen Haare zwischen den Zehen hat er. Allerdings, wie ich schon schrieb, sieht seine Halbschwester aus, wie einen Hauskatze!!

Ich schaute ihn nach dem Angriff sehr agresiv an, um ihm zu zeigen, dass er sich das bei mir nicht erlauben sollte, dass es sonst richtig ärger geben kann. Den klapps, den ich ihm auf den hinterschenkel gab, war wirklich sehr leicht, nur noch als nachdruck, und er weis, wie das gemeint ist, denn auch das mache ich sonst nie, egal was er macht.

Die Krallen kann ich selber nicht kürzen. Ob sie zu lang sind, kann ich leider nicht sagen, ich meine eher, das er ungeschickt ist. Er ferhängt sich auch nicht immer, sondern nur ab und zu, wenn er sich verhängt, hebe ich ihn, noch einmal hoch, so dass sich die Kralle z.B. aus dem Pulli lösen kann. Die TA bei der ich das einmal ansprach, meinte, dass man nichts machen kann.

Übrigen, wie ich schon schrieb. Mein erster Kater ist leider schon gestorben und ich habe ihm nicht weh getan, es war eher ein wegschupsen, als werfen.

Was kann ich noch machen, wenn ich Jimmy nicht am Kragen packen soll, oder einen leichten klapps auf den Schenkel? Das mit dem Spielen und beissen, könnte sein. Jerry wird auch manchmal von hinten angesprungen, er tut so, als wolle er spielen und beist sie auf einmal doch auch richtig und kratzt sie. Auch sie kann sich schlecht, alleine schon wegen dem Gewicht, ihm gegenüber währen, wie soll also ich es machen? Wenn ich sehe, dass Jimmy zu grob wird und sie zu große Angst hat und sich nicht mehr währen kann, stelle ich mich zwischen die beiden, so dass Jerry sich verstecken kann. Jimmy akzeptiert das und dreht sich um, und geht weg, wenn er merkt, dass ich ihn nicht mehr zu Jerry lasse. Sind sie dann ein paar Minuten getrennt, ist alles wieder in Ordnung und streiten nicht mehr. Was vielleicht auch wichtig ist. Jimmy war ca. 6 Monate alt, wie ich ihn bekam. Mir ist auf dem Hof aufgefallen, dass er von allen (außer den kleineren) Ketzen weggehauen wurde. Sie haben ihn regelrecht mit der vorderpfote gehauen, bis er ging. Wie ich ihn mit nach Hause nahm, kastriete ich ihn gleich und Jerry wurde Sterilisiert, sobald sie alt genug war. Vielleicht spielt das alles auch noch eine Rolle?

Ich denke, er hat verstanden, dass er das bei mir nicht machen darf, aber wie soll ich merken, wenn er mich wieder atakieren will? Die Wunde habe ich ihm übrigens auch gezeigt, er hat weg geschaut und sonst nichts.

Schöne Grüße
Judith
 
Hab leider noch etwas vergessen. Der kleine ist 5 Jahre alt!
 

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