Mäkelnde, sehr schlanke Katze mit Asthma Verdacht- wie weiter untersuchen?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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25. Juni 2018
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Hallo zusammen,

eigentlich geht es um beide meiner Katzen, aber speziell um Polina.
Gerne hätte ich eine Einschätzung, in welche Richtung, ich beim Tierarzt untersuchen lassen sollte.

Beide haben seit Ihrem Einzug bei mir im Oktober 2018 einiges mitgemacht (Durchfall-Odysee mit Giardien etc.) und sind Corona-Ausscheider
Abgesehen von der Durchfallgeschichte, sind mir immer mal wieder die Atmung der beiden aufgefallen. So atmet Polina im Sommer oftmals schnell. Bei Milli kam auch im Sommer beim Spielen ein Hecheln dazu. Vereinzelt kleine Hustenanfälle (alle paar Wochen mal) sowie eine leicht hörbare Atmung.

Ein Herzultraschall mit Farbdoppler sowie ein Röntgenbild wurden im Sommer 2019 zur Abklärung von Herzerkrankungen durchgeführt. Einen Ultraschall werde ich bei beiden definitiv nach ca. 1 Jahr auch wiederholen. Herz bei beiden im großen und ganzen unauffällig, bei beiden aber stärker verästelte Lunge, was der Arzt als mögliches Indiz für beginnendes Asthma bewertete, näheres unter folgenden Beitrag (wer nachlesen möchte)

https://www.katzen-forum.net/herzerkrankungen/235058-weitere-diagnostik-herzultraschall.html

Als es im Herbst kühler wurde hörte Milli mit dem Hecheln auf. Es folgten sehr selten kleine Hustenanfälle (klang teilweise nach Fellball-Würgen), sodass ich das erstmal diagnostisch nicht weiterverfolgt habe.

Ab August 2019 entwickelte Polina nach einer erneuten Giardienbehandlung (Metrobactin) ein auffälliges Fressverhalten: Sie "mäkelte", wollte das gewohnte Futter nicht mehr, fraß an manchen Tagen statt 200gr nur noch 100gr NaFu. Ich musste sie "überreden", Futterplatz umstellen, Leckerli drüber streuen, sie vor den Napf setzen usw., damit sie fraß. Sie frisst seitdem auch langsamer.

Zunächst brachte ich das mit der Medikamentengabe zur Giardienbehandlung in Verbindung, tat es als "psychische Geschichte" ab, da ich das Medikament immer vor der Fütterung gab. Es besserte sich. Kürzlich fing die Mäkelei wieder verstärkt an.

Sie hat etwas Zahnstein/entzündetes Zahnfleisch an den Backenzähnen, optisch aber lt. Tierarzt nicht so schlimm, dass das Fressverhalten sich damit erklären ließ.

Auffällig an Polina ist weiterhin, dass sie sehr zierlich ist. Sie wiegt etwa 3,1kg (Sibirische Katze, geboren ca. Juni/2018).

Dazu hatte Polina eig. schon immer im Vergleich zur Schwester eher dünnes, leicht struppiges und nicht so langes Fell. Anfangs dachte ich, sie ist von der Giardieninfektion angeschlagen, war sie diejenige von den beiden, die stärker mit dem Durchfall zu kämpfen hatte, doch das ist ja mitterlweile überstanden. Sie ist außerdem sehr aktiv, fast schon hyperaktiv, wenn ich das mit anderen Katzen vergleiche.

Der Tierarzt meinte dazu, er würde mal ein Blutbild vorschlagen mit Verdacht auf Schilddrüsenerkrankung.

Gestern hatte Polina einen Hustenanfall von ca. 30sek. So schlimm hat sie noch nie gehustet. Das letzte Mal, dass ich ein Husten bei ihr beobachtet hatte war vor Monaten gewesen. Es kam ganz plötzlich (sie lag auf dem Kratzbaum). Danach klang sie heiser, schluckte viel.

Ich möchte demnächst auf jeden Fall mit Polina zum Arzt gehen, evtl. nehme ich auch Milli mit zwecks Asthma-Diagnostik. Doch bin ich bzgl. Untersuchungen unschlüssig. Da sie Corona-Ausscheider sind, möchte ich sie nicht zu sehr stressen.

Bzgl. der Hustenanfälle: empfiehlt sich eine weitere Diagnostik Richtung Asthma? Ab welchem Ausmaß an Symptomen muss man (be-)handeln)? bislang habe ich bei Milli meist nur alle paar Wochen, bei Polina noch seltener ein "Husten" beobachtet. Was wäre hier der nächste Schritt? Vor einer Lungenspülung/-auswaschung schrecke ich ehrlich gesagt wegen der Narkose/Risiken derzeit noch zurück.

Ein Blutbild halte ich generell nicht für verkehrt bei Polina: Auf was sollte ich da testen lassen? Nur Schilddrüse oder empfehlen sich auch andere Werte angesichts ihrer Auffälligkeiten (eher dünn, strubbig, wechselndes Fressverhalten, hyperaktiv, selten Husten)

Vielleicht hat Polina doch Probleme mit den Zähnen (Schmerzen), was ihr Fressverhalten erklären könnte. Sollte ich ein Röntgenbild machen lassen zur Abklärung FORL? Passt dann aber ins Krankheitsbild, dass sie mal ein paar Tage gut frisst und dann wieder ein paar Tage schlecht? Sprich müsste sie nicht konsequent Zahnschmerzen haben und schlecht fressen?

Vielen Dank für eure Ratschläge und dafür, dass ihr euch den langen Beitrag durchgelesen habt 🙂
 
A

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Hey,
Leeno und Poncha entwickelten bereits mit 5 Monaten erste Asthmasymptome inkl. Anfällen (die wir auch zuerst für Fellauskotzversuche gehalten haben, böser Fehler).
Zur Diagnostik gehört zwingend die Lavage, um andere Erreger und Infektionen auszuschließen.
Asthmadiagnostik läuft leider immer über Ausschlussverfahren.
Die Narkose ist ganz kurz, der Eingriff geht sehr schnell.

Zusätzlich zu Herzschall, Röntgen und Blut und natürlich der Lavage haben wir noch Allergietests machen lassen, um zu schauen, ob es chronisches oder allergisches Asthma ist. Bei allergischem hätten wir - so haben wir gehofft - im besten Fall einfach ein paar Dinge aus ihrem Umfeld entfernen müssen.
Leider ist es aber chronisch.

Wir inhalieren seit dem 2x am Tag mit ihnen (der 12 Stunden Abstand ist wichtig), und die Anfälle sind sofort rapide zurück gegangen.
Momentan hatte Leeno bis kürzlich eine Pause von 10 Monaten (!), Poncha hat so im Abstand von 2,3 Monaten hier und da einen Minianfall. Dafür haben wir aber das Notfallspray, das bereits nach 30sek wirkt.

Bitte lass Dir Kortison verschreiben, denn so hart es klingt, jeder Anfall kann der letzte sein, und so lange Ihr keine Behandlung startet (sollte es Asthma sein!), wird es immer schlimmer.
Das Kortison kannst Du natürlich nicht lange per Tablette geben, weil es dauerhaft die Organe schädigt, aber bis Ihr eine Diagnose habt und inhalieren könnt, ist es eine schnelle und gute Hilfe.

Beide haben sich seit der Medikation enorm verbessert, jede Kontrolle zeigt verbesserte Werte/Bilder.
Sie werden wohl nicht so alt wie andere Katzen, aber bis dahin sollen sie das beste Leben haben, das sie kriegen können.

Ich wünsch Euch eine baldige Diagnose.
Und wenn es Asthma is: keine Angst, das ist gut zu handlen 🙂



Edit: Lass trotzdem einen Zahnarzt ein Dentalröntgen machen, nur vom Angucken kann man FORL weder sehen, noch ausschließen.
 
Huhu,

ich würde parallel aber auch ausschließen, dass es sich um den Katzenschnupfenkomplex handelt. 🙂

lg
 
Cortison kann man auch s.c. spritzen (wenn die Katze geduldig genug dazu ist) - so meine Erfahrung mit dem Nickerkater am Ende seines Lebens, als er Cortison bekam, um seinen Appetit anzuregen und sein Befinden insgesamt noch etwas zu verbessern (er hatte ein Pancreaskarzinom, war aber auch schon ein recht alter Herr gewesen).

Gut darstellbar ist die Lunge (Lungenbläschen etc.) im CT; dies wurde in der TK bei Mercy nun mehrfach gemacht, wegen der massiven Schädigung der Lungen infolge des inzwischen chronifizierten Chylothorax.

Eine Lungenlavage wurde bei Mercy ebenfalls gemacht, um andere potentielle Ursachen für das Absterben der Lungenlappen (die dann operativ entfernt werden mussten) auszuschließen. Asthma stand bei Mercy auch im Raum als potentielle DD, bestätigte sich allerdings nicht.
Bei Mercy deutet vieles auf ein fibrotisches Geschehen in der Lunge hin, guggsdu:
https://vetline.de/pleuraerguss-chylus-fibrosierende-pleuritis-hund-katze/150/2819/69472

Ein Herzschall zur Abklärung, ob freie Flüssigkeit im Thorax für die Atembeschwerden bzw. das Husten verantwortlich ist, sollte auf jeden Fall im Rahmen der Diagnostik immer gemacht werden. Ebenso die Lungenlavage, um bakteriellen oder auch parasitäten Befall der Lunge abzuklären (Lungenwürmer).

Billig ist die Diagnostik leider nicht; die Lavage cum CT kostete in der TK rd. 800 Euro (ambulant).

Fressunlust, Übelkeit usw. kann viele verschiedene Ursachen haben. Gallenwerte, Leberwerte, Pancreas.... diese Dinge hängen eng zusammen, und das würde ich noch untersuchen lassen (Blutwerte, nüchtern), dazu die Nierenwerte, weil sich eine CNI auch u. a. durch Übelkeit und Appetitlosigkeit äußern kann. Bei den Nieren wird neben dem Blut auch der Urin (ggf. im Wege der Blasenpunktion, um möglichst reinen Harn zu erhalten, alles auch nüchtern) untersucht.
Ich würde mich wegen der Laboruntersuchungen auf jedem Fall mit dem Doc besprechen, weil Laboklin, IDEXX usw. viele Werte sozusagen als Paket anbieten, was dann deutlich günstiger ist als die betreffenden Einzelwerte.

Richte dich mit den Laborsachen bitte noch einmal auf um die 300 Euro ein, wenn neben den gängigen Blutbildern noch diese spezielleren Werte untersucht werden sollen. 🙁

(Und wenn es das nächste Mal wieder Kristallkugeln beim Aldi im Sonderangebot gibt, würde ich an deiner Stelle unbedingt zuschlagen!!! Ich habe die letzte Aktion leider verpasst und musste - wie bei Nine - auch bei Mercy wieder ordentlich Labor bezahlen.... 😉)


Leider könnte es bei Polina - wie so häufig bei Tieren, denn sprechen können sie ja leider nicht! - wohl ein ziemliches Stochern im Nebel sein, weil so viele denkbare Diagnosen in Frage kommen. Ich drücke euch fest die Daumen, dass ihr bald belastbare Fakten bekommen könnt und dass es dann auch möglich ist, mehr als nur die Symptome zu behandeln! 🙂

Übrigens hustet Mercy auch immer wieder einmal (mehr so ein trockener Husten, als wenn sich da etwas richtig festgesetzt hätte), aber insgesamt verhält sie sich, auch wenn sie nur noch knapp 1,5 Lungenflügel hat, fast so sportlich wie früher auch, und sie ist im Dezember acht geworden und hupft durch die Gegend wie ein Flummi, springt auch aus dem Stand immer noch auf den Kleiderschrank und auf Nines Tonne und sportelt wie bei Jugend trainiert für Olympia. 😱:pink-heart:


Wie gesagt: weiterhin alles Gute für euch! 🙂
 
@ Cat_Bln: Danke für den Bericht. Empfiehlt sich dann nach dem Blutbild direkt die Lavage? Röntgenbild/Herzultraschall ist ca. von August 2019.
Cortison in Tablettenform möchte ich nur im Notfall geben, da sie ja corona-positiv sind und Cortison dann immun-supressiv wirkt. Wie funktioniert denn ein Notfall-Spray? Meine Sorge ist natürlich auch, dass mal ein Luftnotanfall eintritt und ich nichts machen kann/es nicht mitbekomme. Der Arzt meinte aber, bei Katzen wäre das selten der Fall, dass direkt mit so starken Symptomen zu rechnen sei.


@Polayuki: Schließt man das nicht auch mit der Lavage aus?

Ich tendiere jetzt erstmal dazu, ein Blutbild bei Polina zu machen, ggf. Zahn-Röntgen und dann weitersehen- je nach Ergebnis dann Lavage.

Bei Milli ist es leider so, dass sie 1 mal bereits Blut abgenommen bekommen hatte (Herz-Diagnostik) und sie total durchgedreht ist, dass der Arzt meinte, dass nächste Mal Blut abnehmen nur mit Sedierung 🙁 Meint ihr, es macht Sinn erstmal bei Polina zu "suchen" und dann ausgehend davon bei Milli aktiv zu werden, da sie ja verwandt sind oder ist das Blödsinn?

Allerdings ist Milli bislang diejenige der beiden die bislang öfters gehustet hat, dass da mein Verdacht bzg. Asthma stärker ist...
 
@ Cat_Bln: Danke für den Bericht. Empfiehlt sich dann nach dem Blutbild direkt die Lavage? Röntgenbild/Herzultraschall ist ca. von August 2019.
Cortison in Tablettenform möchte ich nur im Notfall geben, da sie ja corona-positiv sind und Cortison dann immun-supressiv wirkt. Wie funktioniert denn ein Notfall-Spray? Meine Sorge ist natürlich auch, dass mal ein Luftnotanfall eintritt und ich nichts machen kann/es nicht mitbekomme. Der Arzt meinte aber, bei Katzen wäre das selten der Fall, dass direkt mit so starken Symptomen zu rechnen sei.
.

Wenn es Asthma ist, wirst Du ohne Kortison leider nicht auskommen.
Aber inhaliert geht es ja nicht auf die Organe, bzw. nur dahin, wo es auch hinsoll.
Bei Tabletten und Spritzen sieht das anders aus.

Das Notfallspray funktioniert so wie die täglichen Sprays, auf den Aerokat (Inhalator) gesteckt und 5 Züge inhalieren lassen, fertig. Dann ist es gleich besser.

Dein Arzt sagt, das ist selten..? Ist er denn Spezialist? Unsere beiden haben am Ende mehrmals täglich Anfälle gehabt. Beide! Das ging los mit ein mal in der Woche, über mehrmals die Woche, bis hin zu täglich und dann mehrmals am Tag innerhalb von ein paar Wochen. Laut unserer Klinik ist das nicht selten.
Asthma haben ca. 5% aller Katzen - leider viel zu selten diagnostiziert, weil weder die Besitzer, noch viele Ärzte leider immernoch wenig Ahnung haben. Woher soll man als Halter das auch wissen?
Und alle davon haben Anfälle. Manche seltener (die mit der leichten Form, oder die Allergieasthmatiker, bei denen es zB saisonal auftritt), andere permanent, wenn sie nicht behandelt werden.

Wir haben dann zum Glück während der Diagnostikmarathon noch lief, schon Kortison gekriegt (und sofort hörten die Anfälle auf), das dann am Ende natürlich ausgeschlichen wurde, als wir anfangen konnten mit dem Inhalieren.
 
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