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Wild Cats
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- 9. November 2013
- Beiträge
- 13
- Ort
- Harz
Hallo,
ich arbeite im Harz in einem Hotel seit 2 Jahren und im letzten Herbst viel mir das Wildkatzenproblem auf. Ich hab das vorher nicht wahrgenommen, weil ich an der Rezeption arbeite und man die Tiere von dort eigentlich nie zu sehen bekommt.
Ich war dort im Backoffice und hab aus dem Fenster geschaut und sah, wie eine Katze mit Maus ankam und eine Babykatze aus dem Gekippten Kellerfenster raus gekrabbelt kam.
Tags darauf war ich sofort im Tierheim und habe um Hilfe gebeten und um Lösungen beraten. Ich erfuhr, dass das Tierheim bereits im Frühjahr letzten Jahres am Nachbarhotel (vielleciht 100m entfernt) aktiv war auf Initiative von 2 Gästen, die dort ihren Urlaub verbrachten und das Katzenproblem erkannten.
Zu diesem Zeitpunkt gab es vom Land Sachsen-Anhalt eine Katzenkastrationsaktion (wenn ich das damals so richtig verstanden habe) und das Tierheim hat sehr viele Katzen eingefangen und kastriert und alle auch im Tierheim als "Freigänger" behalten. Auf Grund der fehlenden Mitarbeit des Nachbarhotels und der Nichteinbeziehung "unseres" Hotels konnten nicht alle Tiere gefangen werden. Erst da begriff ich tatsächlich, dass es dort ein riesen Problem gibt mit den Katzen, denn sie sind alle nicht einmal ansatzweise zahm!
Vor so ziemlich genau einem Jahr fing ich dann die Mamakatze ein und ihr Baby (jetzt meine Smoky, damals gut 3 Monate alt). Mama wurde kastriert und hat bei einer Freundin von mir ein neues zu Hause auf einem großen Hof gefunden, auf dem es bereits halbwilde Katzen gab.
Den Abend, bevor ich die Falle beim Tierheim abholen konnte, tauchten plötzlich 2 ca. 7-8 Wochen alte Babys vor der Terrassentür des Restaurants auf (jetzt mein Mika und mein Kami) und schauten dem Treiben im Restaurant zu. Ich versuchte sie einzufangen, was logischeweise nicht funktionierte, allein und ohne Hilfsmittel. Eines der beiden Baby (Mika) ließ mich aber damals schon sehr nah an sich heran und ihn hätte ich fast so einfangen können.
Es dauerte aber noch etwas, bis ich die Beiden dann tatsächlich eingefangen bekommen habe.
Des weiteren fing ich im letzten Herbst noch 4 erwachsene Tiere, die ich ebenfalls kastrieren ließ und 1 Jungtier (jetzt mein Schrödinger), welches damals mind. 4 Monate alt gewesen sein dürfte. Die 4 erwachsenen Tiere konnten zu einer Kollegin ziehen, die fast mitten im Wald wohnt (ähnliche Lage wie die des Hotels) und die die 4 mit Futter versorgt.
Da unser Tierheim eigentlich permanent komplett überfüllt mit Katzen ist und sie damals wirklich keinen Platz mehr hatten (sie mussten aus Not schon 1 Abgabekatze im Frühstücksraum unterbringen, weil sie einfach nicht mehr wussten wohin mit den Tieren), hab ich mich bereit erklärt die Jungtiere erstmal selbst aufzunehmen und dann übers Tierheim zu vermitteln. Denn behalten wollte ich sie auf keinen Fall! Ich mochte Katzen, aber das wars dann auch. Ich bin kein Katzenmensch und konnte mir das Leben mit einer Katze oder auch mehreren zu dem Zeitpunkt noch nicht vorstellen.
Es war allerdings so, dass ich mit einer Katzen aufgewachsen bin, wir zwischenzeitlich mal eine Nachbarskatze beherbergten, die lieber bei uns und einem weiteren Nachbarn leben wollte, als bei ihren eigentlichen Haltern (zu dem Zeitpunkt zog auch mein Hund ein, er kannte also Katzen und hatte und hat nach wie vor auch mit fremden Katzen kein Problem). Dann wohnte ich während des Studiums in einer WG, in der eine Mitbewohnerin auch eine Katze hatte. Ich hab die Katzen alle gemocht, aber ich hab seit ich von einer Katze mal ganz derb gebissen wurde, Probleme sie einzuschätzen.
Naja, Mika ist ziemlich schnell ziemlich zahm geworden und hat auch mit Chicco geschmust was das Zeug hielt. Und genau 1 Tag, nachdem er sich das erste Mal wirklich anfassen lies und dann gleich so geschmust hat, sind Kami und Mika (Geschwister) ziemlich krank geworden. Ich hab sie gegen 17/18 Uhr füttern wollen und mir viel auf, dass beide merkwürdig zitterten. Mika wesentlich stärker als Kami. Da beide zu dem Zeitpunkt erst eine Woche hier waren und noch im Kleintierkäfig saßen, hab ich ne Decke drüber geworfen, den Käfig sofort ins Auto gepackt und bin zum Tierarzt gedüst. Als wir dort ankamen, konnte sich Mika schon nicht mehr auf den Beinen halten. Es sah bald aus, wie Krämpfe bei einem epileptischen Anfall. Nun war es allerdings etwas schwierig die Beiden überhaupt zu untersuchen. Kami zeigte ähnliche Krämpfe nur bei weitem nicht so schlimm. Er hatte seinen Körper noch ganz gut unter Kontrolle dabei. Mika lag inzwischen nur noch auf der Seite und krampfte und bewegte sich nicht mehr. Er bekam etwas gespritzt und ich bekam Tabletten für die Beiden mit.
Mika krampfte die komplette Nacht und den darauf folgenden Tag und ich bin ganz ehrlich, ich war nur 1mm davon entfernt ihn erlösen zu lassen. Ich hatte die Transportbox schon raus geholt und wollte ihn gerade rein packen. Da sah ich ihn mir an und hatte sooo ein schlechtes Gewissen, denn sein Leben hatte ja noch gar nicht wirklich angefangen und dann war da Kami, der jedes Mal, wenn ich Mika füttern wollte und ihm Wasser geben wollte (allein ging ja nichts mehr) immer wie eine Furie auf mich los ging und seinen Bruder zu verteidigen. Es war Samstag und ich gab ihm noch eine Chance. Ich häts mir selbst wahrscheinlich sonst nie verziehen.
Montag konnte er sich zumindest wieder selbst in Brustlage halten, krampfen tat er allerdings immernoch. Inzwischen denke ich fast eher an eine Art Ataxie, aber letztendlich macht das für ihn ja keinen Unterschied.
Die ganze Zeit musste ich ihm mit der Spritze Wasser ins Mäulchen spritzen, damit er trinken konnte. Ich hab Futter zermatscht und ihm ebenfalls mit der Spritze gefüttert. Nach ein paar Tagen konnte er wieder kleine Bröckchen kauen, aber auch nur, wenn ich sie ihm in die Schnute geschoben habe. Und dann ging es plötzlich ganz schnell und er watschelte wieder durch die Gegend. Und er watschelte wirklich, aber ihm ging es gut dabei. und er war zahm, komplett! Er ließ sich tragen, schmusen, hat versucht mit meinem Hund zu spielen. Nur Kami konnte keinen Moment ohne ihn sein und fing immer sofort an zu schreien, wenn er ihn nicht mehr sah. Ich hätte Mika vermitteln können an eine Freundin, aber nur Mika. Eine Trennung der Beiden kam für mich aber nicht in Frage. Aber sie wollte nur ihn. Kami war nicht zahm. Die anderen Beiden sind es auch nicht geworden.
Was blieb mir da anderes übrig als dann auch mir einzugestehen, dass sie hier bleiben. Das Tierheim ist voll mit zahmen und netten Katzen, die schon keiner haben will, wer soll dann erst meine Wildkätzchen haben wollen?
Raus lassen vor der Kastra war keine Option für mich. Es gab ja keine Garantie, dass sie bleiben würden und selbst wenn, würden sie wieder in die Falle gehen?
Inzwischen habe ich sie alle 4 unglaublich lieb gewonnen. Mika ist ein Traum und eine echte Hilfe damit die anderen 3 sehen, dass ich gar nicht so übel bin 😉
Wenn ich mich zu ihnen ins Katzenzimmer setzte und mich nicht bewege und sie nicht beobachte, kommt inzwischen auch Smoky an und turnt sogar auf mir herum. Vor ein paar Tagen hat sie mich mit einem Kratzbaum verwechselt 😱 Autsch!
Mika kann, wenn ich da bin, das ganze Haus nutzen und Smoky inzwischen auch immer öfter. Die Beiden bekomme ich inzwischen ziemlich einfach wieder zurück ins Katzenzimmer.
Schrödinger ist recht neugierig, aber traut sich letztendlich doch nicht wirklich und ihn würde ich ohne Falle auch nicht wieder zurück bekommen (wir haben es leider schon durch, da hat er sich 1,5 Tage unter der Kellertreppe vertseckt und kam nur vor, wenn er mal aufs Klo musste)
Kami ist der Scheueste, mit Abstand. Wenn ich mich im Zimmer bewege, sit er sofort verschwunden. Es war ein riesen Erfolgserlebnis für mich, als ich mich vor gut einer Woche nen halben Meter neben die Näpfe gesetzt habe und er trotzdem gefressen hat und dabei sehr entspannt gewesen ist!
ich arbeite im Harz in einem Hotel seit 2 Jahren und im letzten Herbst viel mir das Wildkatzenproblem auf. Ich hab das vorher nicht wahrgenommen, weil ich an der Rezeption arbeite und man die Tiere von dort eigentlich nie zu sehen bekommt.
Ich war dort im Backoffice und hab aus dem Fenster geschaut und sah, wie eine Katze mit Maus ankam und eine Babykatze aus dem Gekippten Kellerfenster raus gekrabbelt kam.
Tags darauf war ich sofort im Tierheim und habe um Hilfe gebeten und um Lösungen beraten. Ich erfuhr, dass das Tierheim bereits im Frühjahr letzten Jahres am Nachbarhotel (vielleciht 100m entfernt) aktiv war auf Initiative von 2 Gästen, die dort ihren Urlaub verbrachten und das Katzenproblem erkannten.
Zu diesem Zeitpunkt gab es vom Land Sachsen-Anhalt eine Katzenkastrationsaktion (wenn ich das damals so richtig verstanden habe) und das Tierheim hat sehr viele Katzen eingefangen und kastriert und alle auch im Tierheim als "Freigänger" behalten. Auf Grund der fehlenden Mitarbeit des Nachbarhotels und der Nichteinbeziehung "unseres" Hotels konnten nicht alle Tiere gefangen werden. Erst da begriff ich tatsächlich, dass es dort ein riesen Problem gibt mit den Katzen, denn sie sind alle nicht einmal ansatzweise zahm!
Vor so ziemlich genau einem Jahr fing ich dann die Mamakatze ein und ihr Baby (jetzt meine Smoky, damals gut 3 Monate alt). Mama wurde kastriert und hat bei einer Freundin von mir ein neues zu Hause auf einem großen Hof gefunden, auf dem es bereits halbwilde Katzen gab.
Den Abend, bevor ich die Falle beim Tierheim abholen konnte, tauchten plötzlich 2 ca. 7-8 Wochen alte Babys vor der Terrassentür des Restaurants auf (jetzt mein Mika und mein Kami) und schauten dem Treiben im Restaurant zu. Ich versuchte sie einzufangen, was logischeweise nicht funktionierte, allein und ohne Hilfsmittel. Eines der beiden Baby (Mika) ließ mich aber damals schon sehr nah an sich heran und ihn hätte ich fast so einfangen können.
Es dauerte aber noch etwas, bis ich die Beiden dann tatsächlich eingefangen bekommen habe.
Des weiteren fing ich im letzten Herbst noch 4 erwachsene Tiere, die ich ebenfalls kastrieren ließ und 1 Jungtier (jetzt mein Schrödinger), welches damals mind. 4 Monate alt gewesen sein dürfte. Die 4 erwachsenen Tiere konnten zu einer Kollegin ziehen, die fast mitten im Wald wohnt (ähnliche Lage wie die des Hotels) und die die 4 mit Futter versorgt.
Da unser Tierheim eigentlich permanent komplett überfüllt mit Katzen ist und sie damals wirklich keinen Platz mehr hatten (sie mussten aus Not schon 1 Abgabekatze im Frühstücksraum unterbringen, weil sie einfach nicht mehr wussten wohin mit den Tieren), hab ich mich bereit erklärt die Jungtiere erstmal selbst aufzunehmen und dann übers Tierheim zu vermitteln. Denn behalten wollte ich sie auf keinen Fall! Ich mochte Katzen, aber das wars dann auch. Ich bin kein Katzenmensch und konnte mir das Leben mit einer Katze oder auch mehreren zu dem Zeitpunkt noch nicht vorstellen.
Es war allerdings so, dass ich mit einer Katzen aufgewachsen bin, wir zwischenzeitlich mal eine Nachbarskatze beherbergten, die lieber bei uns und einem weiteren Nachbarn leben wollte, als bei ihren eigentlichen Haltern (zu dem Zeitpunkt zog auch mein Hund ein, er kannte also Katzen und hatte und hat nach wie vor auch mit fremden Katzen kein Problem). Dann wohnte ich während des Studiums in einer WG, in der eine Mitbewohnerin auch eine Katze hatte. Ich hab die Katzen alle gemocht, aber ich hab seit ich von einer Katze mal ganz derb gebissen wurde, Probleme sie einzuschätzen.
Naja, Mika ist ziemlich schnell ziemlich zahm geworden und hat auch mit Chicco geschmust was das Zeug hielt. Und genau 1 Tag, nachdem er sich das erste Mal wirklich anfassen lies und dann gleich so geschmust hat, sind Kami und Mika (Geschwister) ziemlich krank geworden. Ich hab sie gegen 17/18 Uhr füttern wollen und mir viel auf, dass beide merkwürdig zitterten. Mika wesentlich stärker als Kami. Da beide zu dem Zeitpunkt erst eine Woche hier waren und noch im Kleintierkäfig saßen, hab ich ne Decke drüber geworfen, den Käfig sofort ins Auto gepackt und bin zum Tierarzt gedüst. Als wir dort ankamen, konnte sich Mika schon nicht mehr auf den Beinen halten. Es sah bald aus, wie Krämpfe bei einem epileptischen Anfall. Nun war es allerdings etwas schwierig die Beiden überhaupt zu untersuchen. Kami zeigte ähnliche Krämpfe nur bei weitem nicht so schlimm. Er hatte seinen Körper noch ganz gut unter Kontrolle dabei. Mika lag inzwischen nur noch auf der Seite und krampfte und bewegte sich nicht mehr. Er bekam etwas gespritzt und ich bekam Tabletten für die Beiden mit.
Mika krampfte die komplette Nacht und den darauf folgenden Tag und ich bin ganz ehrlich, ich war nur 1mm davon entfernt ihn erlösen zu lassen. Ich hatte die Transportbox schon raus geholt und wollte ihn gerade rein packen. Da sah ich ihn mir an und hatte sooo ein schlechtes Gewissen, denn sein Leben hatte ja noch gar nicht wirklich angefangen und dann war da Kami, der jedes Mal, wenn ich Mika füttern wollte und ihm Wasser geben wollte (allein ging ja nichts mehr) immer wie eine Furie auf mich los ging und seinen Bruder zu verteidigen. Es war Samstag und ich gab ihm noch eine Chance. Ich häts mir selbst wahrscheinlich sonst nie verziehen.
Montag konnte er sich zumindest wieder selbst in Brustlage halten, krampfen tat er allerdings immernoch. Inzwischen denke ich fast eher an eine Art Ataxie, aber letztendlich macht das für ihn ja keinen Unterschied.
Die ganze Zeit musste ich ihm mit der Spritze Wasser ins Mäulchen spritzen, damit er trinken konnte. Ich hab Futter zermatscht und ihm ebenfalls mit der Spritze gefüttert. Nach ein paar Tagen konnte er wieder kleine Bröckchen kauen, aber auch nur, wenn ich sie ihm in die Schnute geschoben habe. Und dann ging es plötzlich ganz schnell und er watschelte wieder durch die Gegend. Und er watschelte wirklich, aber ihm ging es gut dabei. und er war zahm, komplett! Er ließ sich tragen, schmusen, hat versucht mit meinem Hund zu spielen. Nur Kami konnte keinen Moment ohne ihn sein und fing immer sofort an zu schreien, wenn er ihn nicht mehr sah. Ich hätte Mika vermitteln können an eine Freundin, aber nur Mika. Eine Trennung der Beiden kam für mich aber nicht in Frage. Aber sie wollte nur ihn. Kami war nicht zahm. Die anderen Beiden sind es auch nicht geworden.
Was blieb mir da anderes übrig als dann auch mir einzugestehen, dass sie hier bleiben. Das Tierheim ist voll mit zahmen und netten Katzen, die schon keiner haben will, wer soll dann erst meine Wildkätzchen haben wollen?
Raus lassen vor der Kastra war keine Option für mich. Es gab ja keine Garantie, dass sie bleiben würden und selbst wenn, würden sie wieder in die Falle gehen?
Inzwischen habe ich sie alle 4 unglaublich lieb gewonnen. Mika ist ein Traum und eine echte Hilfe damit die anderen 3 sehen, dass ich gar nicht so übel bin 😉
Wenn ich mich zu ihnen ins Katzenzimmer setzte und mich nicht bewege und sie nicht beobachte, kommt inzwischen auch Smoky an und turnt sogar auf mir herum. Vor ein paar Tagen hat sie mich mit einem Kratzbaum verwechselt 😱 Autsch!
Mika kann, wenn ich da bin, das ganze Haus nutzen und Smoky inzwischen auch immer öfter. Die Beiden bekomme ich inzwischen ziemlich einfach wieder zurück ins Katzenzimmer.
Schrödinger ist recht neugierig, aber traut sich letztendlich doch nicht wirklich und ihn würde ich ohne Falle auch nicht wieder zurück bekommen (wir haben es leider schon durch, da hat er sich 1,5 Tage unter der Kellertreppe vertseckt und kam nur vor, wenn er mal aufs Klo musste)
Kami ist der Scheueste, mit Abstand. Wenn ich mich im Zimmer bewege, sit er sofort verschwunden. Es war ein riesen Erfolgserlebnis für mich, als ich mich vor gut einer Woche nen halben Meter neben die Näpfe gesetzt habe und er trotzdem gefressen hat und dabei sehr entspannt gewesen ist!