Meine Katzen bekommen einen neuen Freund

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mamaede

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21. Juni 2010
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Hallo zusammen,

Lange habe ich mit mir gehadert, aber nun ist die Entscheidung gefaellt und ein 'Kandidat' auch schon auserkoren... Und bin ich supernervoes!

Die Vorgeschichte: Eine meiner beiden Katzen - Kater Watson - war in den vergangenen Monaten immer nerviger geworden (hier ein aelterer thread von mir zu dem Thema: http://www.katzen-forum.net/verhalt...eraenderung-sind-meine-katzen-noch-happy.html ) - und nix hat geholfen. Weder neues Spielzeug, noch konsequent jeden Abend eine Stunde Spielzeit, noch Zugang zum Garten...

Also habe ich in den vergangenen Wochen immer wieder auf den Webseiten unserer oertlichen Katzenschutzvereine nach potentiellen Spielgefaehrten Ausschau gehalten, oeffentliche Adoptionstage besucht und auch ein paar 'Hausbesuche' gemacht. Nun habe ich mich fuer einen noch jungen (circa 6 Monate alten) Kater entschieden. ('jung' - das war die Empfehlung vieler, denn dies sei einfacher bei der Zusammenfuehrung mit einem aelteren Kater.) Er lebt zurzeit mit 27 Katzen und einem Hund in einem grossen Haus - ist also gut sozialisiert. Er ist lebhaft, aber nicht zu wild... Soweit so gut. Nun wird er diese Woche noch kastriert und dann wird ein Termin zur Adoption vereinbart.

Ich habe bereits jeden erdenklichen thread zur langsamen Einfuehrung einer neuen Katze gelesen und werde mir fuer die Adoption 10 Tage frei nehmen, damit ich mich in den ersten Tagen um den Neuling und auch besonders um meine zwei 'Stammkatzen' kuemmern kann.

Seit heute Morgen bin ich nun aber doch sehr, sehr nervoes: Ein Kater aus der Nachbarschaft hat uns im Garten besucht und es gewagt durch die geschlossene Terrassentuer zu gucken und mein Kater Watson ist ausgeflippt - er wurde richtig boese. Ich weiss - es ist nicht die gleiche Situation. Der Adoptionskater wuerde ja erstmal separat in einem geschlossenen Raum gehalten und gaaaaanz langsam, nach und nach (per Duftaustausch etc etc) eingefuehrt werden. Dennoch: Ich bin so ein Angsthase - ob das nur alles gut geht?

Bin dankbar fuer jeden zusaetzlichen Tipp und jeden Erfahrungsbericht - besonders wenn es um die Zusammenfuehrung von 2 Katern geht! Mache ich mir zu viele Sorgen? (P.S. Natuerlich freue ich mich wahnsinnig auf unseren Neuzugang!)
 
A

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Wie alt ist denn dein jetziger Kater?
Mir erscheint 6 Monate sehr jung, falls dein Kater schon älter ist.
Machst du eine Zusammenführung mit Gittertür?
 
Mein Kater ist ca. 2-2,5 Jahre alt und eine 'wilde Hummel'.

Gittertuer ist leider nicht moeglich. Mein Haus ist sehr offen/hat keine Tueren (klingt seltsam, ist aber so). Nur die zwei Badezimmer haben natuerlich eine Tuer. Der neue Kater wird also erstmal in dem grossen Badezimmer untergebracht - natuerlich mit Kratzbaum, Schlafplatz, Futter/Wasser, Katzenkloehchen und Spielzeug.
 
Wenn er eh in dem Badezimmer unterbracht ist (mit Tür), warum geht dann keine Gittertür?😕 Wenn du dir unsicher bist, wie dein Kater reagiert, ist eine Gittertür die sicherste Lösung.

Es kann gut sein, dass ihm der Knirps am Anfang mehr auf die Nerven geht und keine guter Raufpartner ist. (zu klein, zu wild)
Ich hätte eher einen gleichaltrigen Kater genommen. Aber das kann natürlich auch gut gehen und in ein paar Jahren ist der Altersunterschied nicht mehr so wild. Aber am Anfang bist wahrscheinlich du gefragt als Ausgleich.

Ich weiß nicht so recht, wie du das angehen sollst ohne Gittertür. Ich habe zwar auch schon ohne Gittertür zusammengeführt, aber da kannte ich beide Parteien vorher und wusste, dass sie sozial sind und auf fremde Katzen gut reagieren.
 
hm, stimmt. D.h. meine Badezimmertuer aushaengen? Und dann Gittertuer (woher?) einsetzen? Oder gibt es da eine einfachere Loesung?

Und wegen des Alters - ich habe die Vorauswahl nicht selbst getroffen, sondern den Tierschuetzern meine Katzen beschrieben, und die haben dann verschiedene Katzen vorgeschlagen. Und sie meinten, dass bei dem Alter und Charakter meines Katers ein junger Kater sicherlich einfacher waere. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.
 
So, heute ist es also soweit. Der kleine getigerte Kater ist bei uns eingezogen. :pink-heart: Er ist jetzt im Badezimmer mit einem neuen Katzenkloehchen, viel Spielzeug, zwei Katzenbetten, Futter, Wasser und seiner Kuscheldecke, die seine Pflegemutti mir mitgegeben hat. Da er mit ueber 20 Katzen in einer grossen Villa zusammengelebt hat, scheint er nicht gerade begeistert zu sein alleine im Badezimmer zu hausen. Er miaut. 🙁 Aber da muessen wir jetzt durch.

Meine beiden Katzen haben erst gar nicht mitbekommen, dass er eingezogen ist, weil sie gerade Futter bekommen hatten. Als sie merkten, dass da oben im Badezimmer was nicht stimmte, weil auch die Tuer geschlossen war, sind sie neugierig mit erhobenem Schwanz angerannt gekommen und haben an der Tuer geschnueffelt.

Ich hoffe, dass die Feliway Stecker auch ein wenig beruhigend auf alle wirken.

Nun drueckt mir die Daumen, dass die ersten Tage einigermassen entspannt laufen. Ich bin gerade dermassen nervoes - was ich mir nicht anmerken lassen moechte, aber es ist schwer. 😕

Ich konnte mich uebrigens immer noch nicht fuer einen Namen fuer den kleinen Tiger entscheiden - Quincy? Nicky? Oscar? Lenny? Oder hat jemand einen besseren Vorschlag? Fotos poste ich sobald er sich ein klein wenig eingelebt hat. :yeah:
 
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3. Tag der Zusammenfuehrung:
Nachdem der erste Geruchsaustausch (per Handtuch) gestern ohne Knurren oder Anzeichen von Aggression gut geklappt hat und auch die Leckerlies auf beiden Seiten der Badezimmertuer gerne genommen wurden, hab ich heute die Tuer mal einen Spalt aufgemacht und mit einem Keil festgesetzt. Gerade so weit, dass ein Pfoetchen durchpasst.

Atze, mein Persermix-Maedchen hat erst neugierig geguckt. Als der Neue dann aber einen Schritt auf den Tuerspalt zugemacht hat, wollte sie lieber weg und hat von da an aus der Ferne skeptisch beobachtet.

Haus(herr)-Kater Watson war jedoch nicht so erfreut. Er hat geknurrt und gejault - dieses fieses Jaulen, das Katzen schon mal vor einem Kampf machen. Ich hab waehrend dessen versucht die Katzen zu ignorieren. Watson wollte auch gar nicht weiter vor der Badezimmertuer bleiben. Er ist knurrend und jaulend von dannen gezogen. Und ich habe nach insgesamt 5 Minuten (wenn ueberhaupt so lange), die Badezimmertuer wieder komplett geschlossen.

So bald die Tuer zum Bad (zum neuen Katerchen) geschlossen ist, kann dort drinnen passieren was wolle - der Neu-Kater kann miauen, laut im Kloehchen buddeln oder wild spielen - es interessiert Watson nicht die Bohne. Er tut einfach so als gaebe es den Neuen nicht und als ob er ihn dort drinnen im Bad ueberhaupt nicht wahrnehme.

Ich bin mir jetzt nicht sicher wie ich weiter vorgehen soll - lieber noch bis morgen warten bis ich die Tuer mal wieder einen Spalt oeffne? Oder was meint Ihr?
 
Weiterhin separieren, aber mit Gittertür. Sie können sich dann durch die Gittertür sehen, riechen, aber nicht verhauen. Und der neue kleine Kerl ist nicht so arg allein und einsam, sondern kann auch gucken.

Gittertür: Holzbalken kaufen, Winkel kaufen, Netz kaufen, Verriegelung kaufen. Irgendwo hier gibt es eine Anleitung zum selber bauen.
 
Danke fuer den Tipp und den Link zur Bauanleitung - das sieht ja viel einfacher aus als ich dachte!

Da werd ich gleich mal den Tuerrahmen ausmessen, und dann geht's zum Baumarkt!
 
Viel Spaß beim basteln 😀 Und vor allem: Viel Erfolg bei der Zusammenführung! 🙂

Berichte, ob es klappt!
 
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Update (allerdings ohne Gittertuer):

Gestern abend wollte ich der Badezimmertuer nochmal einen Versuch geben, habe sie wieder einen Spalt geoeffnet und den Keil darunter geschoben, so dass die Katzen die Tuer nicht oeffnen konnten.

Der kleine Neuzugang war begeistert wie schon zuvor, und mein Persermix-Maedel Atze war extrem interessiert und hat mit ihrer Pfote durch den Spalt nach seiner Pfote 'geschlagen'. Watson hat wieder geknurrt, aber ansonsten keinerlei Aggression gezeigt. Dann hat er sich umgedreht und ist auf's Bett (mit freier Sicht auf die Badezimmertuer) gesprungen. Dort hat er gelegen und geschaut. Ich habe derweil ein wenig aufgeraeumt - bloss keine Beachtung zeigen.

Als ich die Tuer nach etwa einer halben Stunde wieder geschlossen habe, war Perserin Atze so aufgedreht und gut gelaunt, dass ich beschloss einen Schritt weiter zu gehen, sobald Watson auf seine abendlichen Garteninspektion gehen wuerde.

Gesagt, getan. Am Abend hatte der kleine (immer noch namenlose 🙁 ) Neu-Kater Freigang. Watson war im Garten, hat also gar nix mitbekommen. Und Atze - die hat mit dem kleinen Kater gespielt. Ich glaube, dass sie ihn mag, weil er mehr an seinem Spielzeug als an Raufen interessiert ist. (Watson dagegen wollte immer gleich mit ihr raufen - und dazu ist sie dann doch zu zart.) Beide haben alle moeglichen Baelle in der Gegend 'rum geschossen und sind durch's Haus gewetzt. Das ging ungefaehr eine halbe Stunde so. Dann musste der Neu-Kater wieder ins Badezimmer.

Heute vormittag habe ich dann wieder die Badezimmertuer einen Spalt aufgemacht. Das gleiche Spiel: Atze hat gleich wieder Kontakt aufgenommen. Aber Watson hat dieses Mal nicht geknurrt! Er hat am Tuerrahmen geschnueffelt und sich dann mit ein wenig Abstand hingelegt und aufmerksam beobachtet.

Das gute an der 'Tuerspalt-Methode' ist (das hab ich nun selbst beobachten koennen), dass die Katzen immer nur einen kleinen Teil voneinander sehen, was (zumindest auf Watson ganz offensichtlich) weniger bedrohlich wirkt. Es ist sicherlich anstrengender fuer mich, da ich die ganze Zeit mehr oder weniger dabei (oder zumindest in der Naehe) bleiben muss. Aber fuer meine Katzen ist das optimal und stressfrei(er).

Im naechsten Schritt koennte eine Gittertuer sicher hilfreich sein. Aber mal sehen - vielleicht brauchen wir sie gar nicht mehr.

Am Mittag habe ich einen Katzenzimmer-Austausch vorgenommen: Der Neue durfte das Haus erkunden und die beiden anderen durften sein temporaeres Heim unter die Lupe nehmen. Wurde auf beiden Seiten dankend - mit grossen Interesse - angenommen.

Ich bin so erleichtert - alle drei Katzen machen einen sehr entspannten Eindruck. Besonders ueberrascht hat mich jedoch mein bisher eher lethargisches Persermaedchen. Die ist naemlich wie ausgewechselt und spielt wie verrueckt mit ihrem Spielzeug. Ich habe sie sogar erwischt wie sie mit erhobenem Schwanz an der Badezimmertuer geschnueffelt und mit einer Pfote an der Tuer gekratzt hat.

Jetzt heisst es 'Daumen druecken' fuer Watson, fuer den ich diesen ganzen Zirkus ja veranstalte. Es waere zu toll, wenn er den Neuen nicht nur akzeptiert, sondern vielleicht sogar einen neuen Spielkameraden in ihm findet. Aber Geduld... Ich bin gerade nur so 'high' vom heutigen 'Erfolg'. 🙂
 
Nachdem es bisher einigermassen gut gelaufen war, wollte ich gestern mal einen Gang zurueck schalten. Ich hatte von einer Nachbarin gehoert, die ihr neues Kaetzchen zwei Wochen von ihren alten Katzen getrennt hielt bevor sie sie das erste Mal fuer laenger als 10 Minuten zu den alten Hausbewohnern liess. Da kamen mir Zweifel ob ich es nicht vielleicht doch zu schnell angehe.

Also beschloss ich den kleinen Sir Toby (seine Freunde duerfen ihn 'Toby' nennen 🙂 ) tagsueber im Bad zu lassen und die Tuer erst am Abend wieder einen Spalt breit zu oeffnen und die Reaktionen meiner beiden anderen Katzen zu beobachten.

Es gab zwischendurch nur mal einen kurzen direkten Blickkontakt, als ich zu Toby ins Bad musste, aber alle drei Katzen wirkten dabei eher neugierig.

Nachdem meinen beiden "Alten" am Abend dann ihr Nassfutter bekommen hatten (danach ist die Stimmung immer besonders gut - Spielzeit), bin ich Richtung Bad/Toby gegangen - und meine beiden Katzen sind mir voraus geeilt! Standen mit erhobenem Schwanz- Blick gen Tuerklinke - vor der Badtuer und warteten darauf, dass ich sie oeffnen wuerde.

Atze und Toby haben wie in den vergangenen Tagen ihr Spielzeug umher geschleudert und schoen gespielt - mal nebeneinander her, mal miteinander. Und Watson hat zugeschaut. Ein paar Mal hat es ihn fast mitgerissen (butt-wiggle-alarm), bis ihm einfiel, dass er ja doch eigentlich noch ein bisschen Angst hat. Toby ist ein paar Mal auf Watson zugehuepft und dann - nix wie weg. Das hat Watson gefallen und - das Eis war gebrochen.

Dann ging es fuer die Nacht aber erstmal wieder zurueck ins Bad fuer Toby.

Seit heute morgen ist er wieder auf freier Pfote, und es gab schon die ersten wilden Verfolgungsjagden - mal Watson hinter Toby her, mal anders herum.

Ich weiss nicht ob ich Toby noch mal ins Bad zurueck bringen soll. Ich warte mal ab was der Tag bringt.

Ich kann allen, die Alt- und Neu-Katze zusammenfuehren wollen nur raten ihre Alt-Katze👎 genau zu beobachten und jede Aktion von ihrer Koerpersprache abhaengig zu machen. Den Tipp habe ich von einer Tierschuetzerin erhalten, und er hat mir wirklich sehr geholfen.

Dass die Zusammenfuehrung bei uns bisher viel schneller voran ging als ich dachte, ist sicher nicht die Regel. Also drueckt uns weiterhin die Daumen, dass es so gut weiter geht. Das Katzen-Forum gibt mir immer das Gefuehl, dass ich nicht allein bin. Lieben Dank an alle, die mitlesen und posten! 🙂
 
Das hört sich doch gut an bei Euch 🙂
Ich würde die 3 jetzt nicht mehr trennen, das ist auch immer Streß.
Und wenn sie schon zusammen spielen (Atze und Toby) und Watson dabei
auch nicht aggressiv ist...was will man mehr?
 
Ja, ich war wirklich erleichtert und bin es nun umso mehr, da Watson und Toby bereits die ersten Verfolgungsjagden durch's Haus gestartet haben. Das geht immer so lange bis einer nicht mehr weiterkommt - dann kommt die 'Retourkutsche', und der Jaeger wird zum Gejagten. 🙂 Ich bin so happy und hoffe, dass alles so bleibt und Watson endlich ein bisschen ausgelastet ist!
 

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