Meine Nerven liegen blank: Zusammenführung von Katzen und Hund - wann abbrechen?

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20. Juli 2021
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Hallo ihr Lieben!

Ich bin neu hier und habe mich bei euch registriert, weil ich ein für mich sehr wichtiges Anliegen habe und gerne eine Einschätzung von "Katzenmenschen" zur Vergesellschaftung von Katzen und Hunden habe bei dem ich einfach nicht mehr weiter weiß.

Mein Problem ist folgendes:
Bei meinem Partner, meinen beiden Katern (beide 11 Jahre alt und Wohnungskatzen) und mir ist vor etwas mehr als 3 Monaten ein kleiner Hund aus dem Auslandstierschutz eingezogen. Um den Katern in der Anfangszeit einen sicheren Aufenthalt in "ihrer" Wohnung zu ermöglichen wurde die Wohnung vom ersten Moment an durch ein Türgitter in "Katzenbereich" und "Hundezimmer" aufgeteilt. Der Hund hält sich also im Wohnzimmer auf, der gesamte Rest der Wohnung steht den Katzen zur Verfügung ohne dass der Hund sie dort stören könnte. Theoretisch wäre ein Beschnuppern am Gitter möglich, allerdings sind die Kater solche Schisser dass es dazu nicht kommt - bei der kleinsten Bewegung des Hundes (und sei es nur ein Blinzeln) laufen sie panische davon und verstecken sich.
Leider ist es seitdem der Hund hier ist so, dass unsere Kater das Schlafzimmer nicht mehr verlassen und absolut deprimiert und niedergeschlagen wirken. Zur Fressenszeit schleichen die beide ganz kurz in die Küche, fressen kurz (und das auch deutlich schlechter als davor) und verziehen sich so schnell wie möglich wieder in ihr Schlafzimmer. Auch ihr Spielverhalten und die allgemeine "Lebensfreude" der beiden hat sich deutlich verschlechtert. Tierärztlich durchgecheckt wurden sie schon mehrmals, körperlich ist alles okay und es scheint ausschließlich an der Psyche der beiden zu liegen. Sobald der Hund mal für ein paar Stunden aus dem Haus ist blühen beide Kater total auf und verhalten sich als wäre nie etwas passiert - das hält allerdings nur so lange an bis der Hund wieder zurück ist, dann sind sie so deprimiert wie davor.

Ich bin einfach total ratlos was ich noch versuchen könnte damit die Vergesellschaftung doch noch klappt. Gefühlt haben wir alle üblichen Tips (Feliway, Anxitane, CBD-Öl, mehrere Ebenen und erhöhte Kratzbäume, für den Hund ist jedes hinterherlaufen und anbellen tabu und alles läuft nach dem Tempo der Kater etc) schon ausprobiert und nichts funktioniert. Die beiden wollen absolut keinen Kontakt zum Hund und betreten das Wohnzimmer unter garkeinen Umständen - selbst wenn wir Abends mit angeleintem, entspanntem Hund auf der Couch sitzen und sie gefahrlos durchs Wohnzimmer schleichen könnten.
Eine Katzentrainerin die ich kontaktiert hatte konnte mir abseits der Standardtips nicht wirklich weiterhelfen. Von unserer Tierärztin wurde mir bereits zum zweiten mal dazu geraten den Hund abzugeben weil sie fest davon ausgeht dass die Vergesellschaftung gescheitert ist und unsere beiden Kater einfach nicht wollen. Sollte wirklich garnichts anderes funktionieren ist das natürlich unsere einzige Option, allerdings würde es mir das Herz brechen unseren Hund wieder abgeben zu müssen, deshalb meine Fragen an euch:

Gibt es hier unter euch jemanden, der schon einmal eine ähnlich schlechte Ausgangslage und dann doch noch Erfolg bei einer Vergesellschaftung hatte?
Wann würdet ihr persönlich das ganze abbrechen und den Hund abgeben?
Vielleicht hat jemand ja noch eine Idee was wir noch versuchen könnten? Ich wäre für jeden Tipp und jede Antwort unendlich dankbar.

Liebe Grüße
Julia
 
A

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Also, wie ich jetzt verstehe sind deine Katzen 11 Jahre lang aufgewachsen ohne Hundekontakt?
In dem Fall sind drei Monate nix...denn Hunde sind für Katzen: hippelige, laute Ungetümer, die nur auf Stunk aus sind.
Auch, wenn du unterbindest, dass der Hund die Katzen nicht anbellen oder nachrennen darf, ist trotzdem mit dem Welpen bestimmt gerade Highlife in der Wohnung....bellt, rennt herum, spielt...
Für Katzen ohne Hundeerfahrung ist so etwas erst einmal: Hölle!

Ich finde gut, dass du unterbindest, dass der Hund die Katzen anbellt, hinterher rennt...etc., das ist wichtig.
Desweiteren würde ich in deinem Fall versuchen positive Momente zu schaffen...
Wäre es möglich an der Schlafzimmertür im Beisein des Hundes Leckerli Zu geben, oder mit den Katzen zu spielen?

Bei meinen letzten Katzen, die ich vermittelt habe, hat es eineinhalb Monate gedauert, bis sie sich an den dort wohnenden Hund gewöhnt hatten...und dass, obwohl die schon, Dank meinem Hund, Hundeerfahrung hatten.

Ich würde ihnen noch Zeit geben....
Bei mir wäre die Zusammenführung gescheitert, sollte es unter den Katzen Stunk geben oder sollten sie unsauber werden.
 
Vermutlich sind die beiden ohne Hundekontakt aufgewachsen, ja - die Kater hatten vor uns schon mindestens 2 Vorbesitzer, es ist mir allerdings nicht möglich Kontakt zu diesen aufzunehmen und nach der Vorgeschichte zu fragen.
Der Hund (kein Welpe mehr, ca 3-5 Jahre alt) verhält sich in der Wohnung unter alltäglichen Umständen eigentlich absolut ruhig, rennt nicht, spielt wenn dann nur mit einem Quietschespielzeug, bellt nicht - das alles machen wir ausschließlich draussen damit drinnen dann auch Ruhe ist. Also noch ruhiger kann er eigentlich garnicht mehr sein, seine pure Anwesenheit stört die Katzen schon so sehr.

Positives Konditionieren mit Leckerli haben wir auch schon probiert, funktionert aber leider nicht so recht. Der Hund ist total futterneidisch und selbst wenn er dauerhaft mit Leckerli vollgestopft wird ist er immer noch gierig nach den Leckerli der Katzen und bellt diese dann auch an und fletscht die Zähne - also leider kontraproduktiv. Spielen tun die beiden allerdings gar nicht solange der Hund in der Wohnung ist.
Stunk unter den Katzen gibt es zum Glück nicht, allerdings gab's vor zwei Wochen mal einen "unsauberen" Moment - wobei der Kater da statt dem Katzenklo einfach einen sehr großen Blumentopf benutzt hat. Das war bis heute allerdings das einzige Mal dass sowas passiert ist.
Ich mach' mir halt Sorgen dass die Kater gesundheitliche Schäden davontragen oder dauerhaft unglücklich sind und will ihnen das natürlich auch nicht länger antun wenn die Chancen gleich null sind dass das noch klappt. Im Extremfall einer ehemaligen Kollegin hat das sture Behalten des Hundes dazu geführt dass ihre Katzen 8 Jahre ihres Lebens nur noch in einem Badezimmer ohne Fenster verbracht haben aus Angst vor dem Hund, sowas will ich natürlich auf garkeinen Fall...
 
Hast du schon an Bachblüten für die Kater gedacht? Das wäre etwas was ich noch probieren würde.
 
Hast du schon an Bachblüten für die Kater gedacht? Das wäre etwas was ich noch probieren würde.
Ich muss ehrlich sagen dass ich von Homöopathie nicht so wirklich viel halte, vor allem weil wir ja schon Feliway, Anxitane, CBD... probiert haben. Also ich kann mir nicht vorstellen dass etwas das quasi keinen Wirkstoff enthält noch Wunder vollbringen kann wenn Präparate mit nachgewiesener Wirkung schon nichts bringen. Aber ich les mich gern nochmal ein, danke dir für den Input!
 
@Quilla könnte Dir da vielleicht weiterhelfen wenn du es mit einer Mischung versuchen möchtest 🙂 Ich habe mit Bachblüten sowohl bei mir als auch bei Hund und Katz gute Erfahrungen gemacht.
 
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Der Hund ist total futterneidisch und selbst wenn er dauerhaft mit Leckerli vollgestopft wird ist er immer noch gierig nach den Leckerli der Katzen und bellt diese dann auch an und fletscht die Zähne - also leider kontraproduktiv.

Daran solltet ihr aber arbeiten....Futterneid kann in einem unbeaufsichtigten Moment, böse enden.
Besucht ihr mit dem Hund eine Hundeschule?
Gerade bei Hunden mit Hintergrund finde ich so etwas wichtig.

Im Falle, wenn ihr wirklich den Hund abgeben müsst, würde die Vermittlungsorga ihn wieder nehmen?
 
Wichtig ist für den Hund daß er seine "Stellung" im Rudel kennt.
Erst die Menschen , dann die Katzen dann ne Weile nix , dann Hund.
Hat der Hund das verstanden sollte ein Zusammenleben möglich sein .
Also alles was in Richtung Katze geht wie bellen knurren , Futter wegfressen muß sofort und konsequent unterbunden werden.

Die Katzen brauchen einen Safepoint wo kein Hund hinkommt.
 
Daran solltet ihr aber arbeiten....Futterneid kann in einem unbeaufsichtigten Moment, böse enden.
Besucht ihr mit dem Hund eine Hundeschule?
Gerade bei Hunden mit Hintergrund finde ich so etwas wichtig.

Im Falle, wenn ihr wirklich den Hund abgeben müsst, würde die Vermittlungsorga ihn wieder nehmen?
Unter anderem deshalb sind wir da ja auch so vorsichtig und es gibt keine unbeaufsichtigten Momente ohne Gitter - ich will auf alle Fälle vermeiden dass wegen Futterneid jemand verletzt wird oder der Hund deshalb die Katzen anfletscht und sie noch mehr Angst vor ihm haben, abgesehen davon ist er nämlich eigentlich ganz neutral den beiden gegebenüber.

Wir haben uns gleich in seiner Anfangszeit hier nach einem Hundetrainer umgesehen, leider sind grad alle super überlaufen mit Anfragen und hatten einige Monate Wartezeit. Unser Ersttermin findet leider erst in 3 Wochen statt und laut Tierärztin ist das eigentlich schon zu lange dafür dass sie denkt dass sich das Stresslevel der Katzen nicht legen wird.

Die Orga würde ihn auf alle Fälle für uns weitervermitteln - "zurücknehmen" wäre schwierig weil er direkt aus einem ausländischen Shelter zu uns gekommen ist und das würde ich dem kleinen Kerlchen natürlich auch nicht antun wollen. Eventuell könnte ihn auch eine gute Freundin von mir übernehmen wenn Vermieter und Arbeit mitspielen, also ich zweifle nicht daran dass er schnell ein neues gutes Zuhause hätte. Er ist ein absolut süßer Traumhund, das machts für mich natürlich noch schwerer mich wieder von ihm zu trennen.. Aber klar, wenns nicht anders geht bleibt uns leider nix anderes übrig.
@Quilla könnte Dir da vielleicht weiterhelfen wenn du es mit einer Mischung versuchen möchtest 🙂 Ich habe mit Bachblüten sowohl bei mir als auch bei Hund und Katz gute Erfahrungen gemacht.
Wie gesagt, ich les mich mal nochmal ein in die Thematik, danke 🙂
 
Wichtig ist für den Hund daß er seine "Stellung" im Rudel kennt.
Erst die Menschen , dann die Katzen dann ne Weile nix , dann Hund.
Hat der Hund das verstanden sollte ein Zusammenleben möglich sein .
Also alles was in Richtung Katze geht wie bellen knurren , Futter wegfressen muß sofort und konsequent unterbunden werden.

Die Katzen brauchen einen Safepoint wo kein Hund hinkommt.
Daran arbeiten wir. Safepoint haben die Katzen, das Schlafzimmer ist absolut tabu für den Hund und in den anderen Räumen darf er sich wenn dann nur mit Leine aufhalten. Hundezimmer wo er sich frei bewegen kann ist nur das Wohnzimmer. Also daran liegts anscheinend leider auch nicht. Ich fürchte unser größtes Problem ist dass das Problem an sich nicht primär beim Hund liegt sondern bei den Katern.
 
Na, die Bachblüten kannst du auf Jedenfall mal probieren, und sollte es nicht funktonieren, dann war es eben so... probieren kann man immer.... besonders in Situationen, wo man nicht mehr weiter weiss.🙂
 
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