Methoden der Futterindustrie

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Keyla

Keyla

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21. November 2010
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Hier mal was interessantes aus dem Spiegel-Bericht vom Januar über das QS-Prüfsystem für Lebensmittel – Überschrift:
"Siegel ohne Wert". (Ich denke, ich kann das mal so auszugsweise zitieren..)

„Man stelle sich vor, Radprofis könnten selbst darüber entscheiden, wann sie ihren Urin für die Dopingprobe abgeben. Man stelle sich außerdem vor, Jan Ullrich hätte sich ein Labor aussuchen können, das seinen Urin und sein Blut untersucht. Und anschließend hätte das Labor das von Ullrich bezahlte Testergebnis dem Verband gemeldet.

...solche Vorstellungen sind absurd. Aber so funktioniert in weiten Teilen Deutschlands die Überwachung der Futtermittelindustrie.
...eine Branche, die bisher Kontrollen kaum fürchten musste..

...in der QS Praxis darf jeder Betrieb seine Futtermittelprobe selbst entnehmen und ins Labor schicken. Er darf sich auch aussuchen, welches Institut testet. Unangemeldete - und damit die einzig effektiven - Probenentnahmen sind in diesem System nicht vorgesehen. Auch kontrolliert QS die verarbeiteten Substanzen nicht regelmäßig auf Plausibilität, merkt also nicht, wenn etwa technische Fette irgendwo zu Futter verarbeitet werden...

.... Der Hof ist nicht QS zertifiziert, dennoch kreuzte ein Viehhändler auf dem Lieferschein einfach QS an, als er neuen Bullen kaufte. Das bringt dem Händler einen höheren Schlachtpreis. „Niemand hat sich je bei mir über die falsche Deklaration beschwert“, sagt Schneiderbauer, „da geht’s nur ums Leutebescheißen.“

Auch die Putenmästerei des ... galt jahrelang als mustergültiger QS-Betrieb - bis Tierschützer einmal genauer in seine Ställe schauten und verendende Puten filmten. "

Usw...usw....

Zum Schluss... "..und die Marktführer der Fleischindustrie profitieren womöglich noch vom jüngsten (Dioxin) Skandel... die Schweinepreise sind gesunken, das Fleisch wird jetzt günstig erworben, eingelagert und dann zu Beginn der Grillsaison verkauft.“

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76397379.html

Wenn man schon so viel Vertrauen haben muss - da geht für mich eigentlich nur noch Bio und nix anderers.
 
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„Man stelle sich vor, Radprofis könnten selbst darüber entscheiden, wann sie ihren Urin für die Dopingprobe abgeben. Man stelle sich außerdem vor, Jan Ullrich hätte sich ein Labor aussuchen können, das seinen Urin und sein Blut untersucht. Und anschließend hätte das Labor das von Ullrich bezahlte Testergebnis dem Verband gemeldet.

Öhm... *kopfkratz*

aber das ist doch so...

Wenn die nicht nach dem Wettkampf beiseite gezogen werden... da werden aber auch nur die Top 10 getestet...
Dann bekommen sie einen Brief, indem steht, dass sie zur Probe aufgefordert werden, einen Zeitraum genannt, bis wann die Ergebnisse beim Verband vorliegen müssen, und können frei entscheiden, wann und wo sie ins Labor gehen... und die Rechnung dürfen sie auch selber zahlen...

Irgendwie ist das ein ganz blödes Beispiel...
 
Öhm... *kopfkratz*

aber das ist doch so...

Wenn die nicht nach dem Wettkampf beiseite gezogen werden... da werden aber auch nur die Top 10 getestet...
Dann bekommen sie einen Brief, indem steht, dass sie zur Probe aufgefordert werden, einen Zeitraum genannt, bis wann die Ergebnisse beim Verband vorliegen müssen, und können frei entscheiden, wann und wo sie ins Labor gehen... und die Rechnung dürfen sie auch selber zahlen...

Echt?! Weiss ich jetzt nicht so genau.. aber dann wäre es wirklich ein blödes Beispiel.
aber ändert wohl trotzdem nichts am Verfahren..
 
Echt?! Weiss ich jetzt nicht so genau.. aber dann wäre es wirklich ein blödes Beispiel.
aber ändert wohl trotzdem nichts am Verfahren..

ja, das ist so...
ich bin selber Sportler, und lese mir die Startbedingungen durch, bevor ich unterschreibe, da steht das mit den Dopingtests genau drin.

Klar ändert das nichts an der merkwürdigen Praxis... aber das Beispiel ist schlecht gewählt.
 
Ich guck für uns selber sehr genau, was in den Kochtopf reinkommt, also werde ich das bei Tierfutter nicht anders halten.
Zwar kommt es nicht in den Kochtopf, aber BIO ist für mich so selbstverständlich geworden, daß ich mich garnicht mehr um sonstige 'Bescheißereien' in der Futtermittelindustrie bekümmern muß.

Keine Frage - seit Bio boomt, können sich Unredliche reinschleichen, die sich ein Stück vom gut verdienten Kuchen abschneiden wollen. Doch die Wahrscheinlichkeit, bei BIO gutes Futter zu bekommen, ist immerhin ziemlich hoch, bei Industriefutter gleich null.

Bio ist auch belastet, so wie es unsere ganze Umwelt ist. Regen ist sauer, die Böden verseucht davon, das Wasser ist auch nicht mehr das, was es war - doch bei BIO wird die höchstmögliche Reinheit gefordert, es kommt nichts zusätzlich in die Rohstoffe, vor allem keine Antibiotika, keine Hormone, kein sonstige Medikamente, die dann im Organismus unserer Tiere noch unselig weiterwirken.

Zugvogel
 
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Ich guck für uns selber sehr genau, was in den Kochtopf reinkommt, also werde ich das bei Tierfutter nicht anders halten.
Zwar kommt es nicht in den Kochtopf, aber BIO ist für mich so selbstverständlich geworden, daß ich mich garnicht mehr um sonstige 'Bescheißereien' in der Futtermittelindustrie bekümmern muß.

Keine Frage - seit Bio boomt, können sich Unredliche reinschleichen, die sich ein Stück vom gut verdienten Kuchen abschneiden wollen. Doch die Wahrscheinlichkeit, bei BIO gutes Futter zu bekommen, ist immerhin ziemlich hoch, bei Industriefutter gleich null.

Bio ist auch belastet, so wie es unsere ganze Umwelt ist. Regen ist sauer, die Böden verseucht davon, das Wasser ist auch nicht mehr das, was es war - doch bei BIO wird die höchstmögliche Reinheit gefordert, es kommt nichts zusätzlich in die Rohstoffe, vor allem keine Antibiotika, keine Hormone, kein sonstige Medikamente, die dann im Organismus unserer Tiere noch unselig weiterwirken.

Zugvogel

Und das ist immer noch die sicherste Methode, das Futter belastungsarm zu bekommen...
Wenn das jeder machen würde, würde sich in der Industrie auch was ändern.
 
Und das ist immer noch die sicherste Methode, das Futter belastungsarm zu bekommen...
Wenn das jeder machen würde, würde sich in der Industrie auch was ändern.

Ja, finde ich auch 🙂🙂

und ja, danke, Zugvogel, das Buch sollte man wirklich mal lesen 🙂🙂


edit.. und chaosmamaa, ich finde auch das Doping-Beispiel unpassend.. Könnte man sicher genauso ein Bericht über diese Kontrollen schreiben und ich glaub ich hab sowas auch schonmal im Spiegel gelesen.. gibt's da für den Profibereich nicht auch erst seit kurzem etwas schärfere Regeln? Egal, ich will hier auch keine Lanze für den Spiegel brechen, ich bekomme den immer kostenlos von meinen Nachbarn zum lesen. Aber nichtsdestotrotz finde ich den Bericht schon sehr aufschlussreich. Und lässt sich sicher auch noch in anderen newspapern nachlesen..
 
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Was bisher die Gepflogenheiten im gesamten Zusammenhang mit der Futtermittelindustrie waren, steht recht gut beschrieben in dem Buch 'Katzen würden Mäuse kaufen'.
Intressant finde ich dabei auch, daß die 'Fäden' bis in höhere Kreise (Universitäten) gehen.


Zugvogel
 

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