Muss ich eingreifen? Und wenn, dann wie?

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Capella

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Mönchengladbach
Also. Ich habe drei Kater. Li und Mito sind beide schon weit über ein Jahr bei mir. Li war zuerst da, den habe ich von einem Bekannten übernommen. Li war bei ihm von den beiden anderen Katzen gemobbt worden, deswegen hat er ein neues Zuhasue für ihn gesucht. Li war die ersten Wochen bei mir ganz froh, mal ein bisschen Einzelprinz sein zu dürfen, glaub ich, aber da er noch sehr jung war (da war er gerade etwas über ein Jahr), wollte ich nicht, dass er alleine bleiben muss. Dann ist Mito zu mir gekommen (ursprünglich von Taskali, war er bereits vermittelt worden und hatte da Konflikte mit den Bestandskatzen). Li und Mito haben sich von Anfang an super verstanden. Die Zusammenführung war innerhalb von drei oder vier Tagen gelaufen und solange hat es eigentlich auch nur gedauert, weil Mito generell große Angst vor mir und der neuen Wohnung hatte. Sobald die beiden sich einigermaßen angstfrei treffen konnten, waren sie ein Herz und eine Seele. Sie schmusen zusammen, raufen zusammen (manchmal auch echt wild), gehen manchmal gemeinsam nach draußen und kommen gemeinsam wieder rein. Man könnte meinen, sie seien ein schwules Liebespaar.

Jetzt habe ich vor zweieinhalb Monaten noch Puschel aufgenommen, einen Perser-Mix aus der Nachbarschaft. Puschel und die anderen beiden waren sich im Freigang schon regelmäßig begegnet, und soweit ich das mitgekriegt hatte, ging das bis auf ein gelegentliches Fauchen immer sehr friedlich ab. Ich hatte also wenig Bedenken.

Puschel hab ich nach dem Einzug erst einmal ein paar Tage komplett getrennt (er war oben in meinem Schlafzimmer und die anderen beiden hatten die untere Etage für sich) und habe sie dann erst unter Aufsicht, dann aber, als das einigermaßen klappte, auch dauerhaft, zusammen gelassen, aber noch getretnnt gefüttert, auch, damit ich sehe, ob Puschel genug frisst, der war nämlich superdünn, als er zu mir kam.

Puschel hat am Anfang viel gefaucht und geknurrt, wenn einer von den Jungs ihm zu nahe kam. Li und Mito hatten davor scheinbar großen Respekt und sind ihm soweit möglich aus dem Weg gegangen. Das sah manchmal schon fast witzig aus, weil die beide deutlich größer und schwerer sind als Puschel, der wirklich nur eine halbe Portion ist. Puschel ist aber wohl ca. 2 Jahre älter, müsste jetzt ca. 4 sein und er ist er kurz vor seinem Umzug zu mir kastriert worden. Kann also sein, dass da noch ein paar Resthormone mit rein gespielt haben.

Insgesamt leben die jetzt ganz gut miteinander. Sie fressen alle drei friedlich nebeneinander, liegen auch mal mit etwas Abstand nebeneinander auf dem Sofa oder auf verschiedenen Etagen auf dem gleichen Kratzbaum. Ich habe also echt gedacht, Zusammenführung ist durch. Puschel schmust nicht mit den anderen, aber zumindest mit Li köpfelt er gelegentlich.

Aber zwischen Puschel und Mito läuft es nicht so richtig rund. Da gibt es immer wieder Situationen, wo Puschel in der Tür oder auf der Treppe sitzt und Mito nicht vorbeilässt und ihn massiv anfaucht. Und umgekehrt kommt es auch immer mal wieder vor, dass Mito sich an Puschel anschleicht, vor allem, wenn er auf dem Klo hockt oder fest schlafend auf der Couch liegt, und ihm ziemlich unvermittelt die Pfote über den Kopf haut (woraufhin Puschel dann tierisch erschrickt, laut quietscht und Reißaus nimmt). Das ist kein Spiel. Wie gesagt, zwischen Li und Mito kann es auch rau zugehen und es kommt vor, dass Li schreit, weil Mito ihn zu fest gepackt oder ihn gebissen hat, aber dann lässt Mito immer sofort los und eine Sekunde später geht das Spiel weiter. Außerdem geht dem immer eine klare Spielaufforderung voraus, meistens wird erst ein bisschen geschmust und dann geht das ins Raufen über.

Ich kann jetzt auch gar nicht sagen, wer der Aggressor ist, Puschel oder Mito und ob einer nun außerhalb der eigentlichen Situation Angst vor dem anderen hat oder nicht. Mir ist ein paarmal aufgefallen, dass Mito abens nicht reinkommen wollte, weil Puschel direkt an der Tür saß, selbst wenn ich Puschel dann wegtrage oder versuche, mit Futter abzulenken, kommt er dann nicht rein. Umgekehrt erlebe ich aber auch immer wieder, dass Puschel mit Riesenaugen irgendwo sitzt und wie erstarrt wirkt, nachdem Mito ihn irgendwie angegangen oder ihm zu Nahe gekommen ist.

Zwischen Li und Puschel war bisher meist alles in Ordnung. Gestern haben die sich aber wohl auch mal kurz gefetzt. Ich habe es nicht gesehen, nur plötzlich lautes Kreischen von oben gehört. Ich könnte nicht einmal sagen, wer von den beiden da jetzt geschrien hat. Mito war unten bei mir und ist dann zur Treppe gelaufen. Puschel hat sich von oben auf die Treppe geflüchtet und saß dann quasi (mit großem Abstand) fauchend zwischen den beiden und wusste nicht vor und nicht zurück.

Ich bin mir echt unsicher, ob das jetzt noch "normal" ist und ich das einfach so weiterlaufen lassen kann, oder ob ich da irgendwie intervenieren kann oder sollte. Wieder trennen fühlt sich falsch an, die meiste Zeit läuft es ja friedlich und ich habe nicht das Gefühl, dass einer der drei da jetzt komplett untergebuttert wird. Es hat auch jeder so seinen Safespace, der von den anderen auch akzeptiert wird. Aber so richtig harmonisch ist es halt auch oft nicht.
 
A

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