Ich will dich auch nicht vom Barfen überzeugen, es muss wirklich jeder selber wissen, ob er sich das zutraut. Ich möchte nur diese Vorurteile nicht so stehen lassen, die aus deinem Beitrag sprechen. 😉
Es stimmt, beim Barfen kann man vieles falsch machen und damit auch die Gesundheit seiner Tiere übelst gefährden. Aber dagegen gibt's ja Literatur zum Wälzen und Kalkulatoren zum Rechnen und erfahrene Barfer zum Reden und Ratschlägeeinholen. Wenn man sich richtig kundig macht und die Ratschläge auch beherzigt, dann macht man sein Tier damit nicht krank, im Gegenteil. Es ist ja nun auch nicht so, als besäßen Fertigfutterhersteller irgendeine geheime Wahrheit über die Ernährungsbedürfnisse der Tiere - die benutzen die gleichen Daten und Werte wie Barfer auch, nur haben sie zusätzlich noch die Produktionsbedingungen (Futter muss zum Haltbarmachen erhitzt werden, dabei gehen Nährstoffe flöten) und das Preisdiktat (Zutaten müssen möglichst billig sein) im Nacken.
Und was die Geschichte mit "Im Trockenfutter ist alles enthalten, was das Tier braucht" angeht: Das wird von der tiermedizinischen Schule vertreten, die nach wie vor behauptet, es käme auf die Nährstoffe an und nicht auf die Zusammensetzung. Also man könne Vitamine und Mineralien und Proteine verpacken, wie man wolle, solange die chemische Formel stimme, sei alles in Ordnung.
Aber das stimmt nachweislich nicht. Das Stichwort heißt "Bioverfügbarkeit".
Außerdem sind vor allem Katzen reine, hochspezialisierte Fleischfresser und können pflanzliche Nährstoffe nur schlecht bis gar nicht verwerten. Pflanzen haben z.B. für Katzen eine falsche Proteinzusammensetzung, die Proteine passen in den Stoffwechsel gar nicht richtig rein, weil der halt drauf eingestellt ist, tierische Stoffe zu verdauen.
OK, zurück zum Thema: Hochwertiges Futter einfach nur hinstellen, wird wahrscheinlich nicht funktionieren. Katzen sind bei Futter sehr neophob, das heißt, misstrauisch gegenüber Neuem. Außerdem kann eine zu plötzliche Futterumstellung zu Verdauungsproblemen führen, vor allem wenn so ein großer Qualitätssprung dabei gemacht wird wie von Supermarktfutter zu Grau.
Misch am besten nur eine kleine Portion - einen halben Teelöffel oder noch weniger - unter das gewohnte Futter, und erhöhe die Menge ganz allmählich über ein, zwei Wochen hinweg.
Den Inhalt angebrochener Futterdosen kannst du in flachgedrückten Gefrierbeuteln einfrieren und jeweils kleine Stückchen zum Auftauen abbrechen, dann musst du nicht so viel wegwerfen.