Neuen Kater abgeben? Scheu und geht Katze an

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unjoergable

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15. August 2024
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2
Hallo,
Nach längerem Suchen hab ich leider keinen existierenden Beitrag zu meinem Problem gefunden, daher nun so.

Kurz paar Fakten zu beiden Katzen:
Sie:
- 2,5 Jahre alt
- kastriert
- wurde zusammen mit ihrem Ziehbruder bei uns aufgenommen, welcher aber letztes Jahr zu Tode gekommen ist
- Sie ist sehr verkuschelt und liebt uns über alle maßen
- Sie ist sehr gerne draußen und freut sich immer wenn jemand im Garten ist, an kalten Tagen ist sie viel drinnen, kommt mir depressiv und vor allem einsam vor seitdem ihr Bruder nicht mehr da ist

Er:
- 11 Monate
- anscheinend doch schon kastriert (obwohl laut Tierschutz noch nicht)
- Wir haben ihn von einem Tierschutzverein aus Bulgarien erhalten
- Dort wurde er beschrieben als verkuschelt, verspielt und anpassungsfähig, Tatsache ist aber er ist extrem scheu, lässt sich nicht anfassen und faucht, wenn man ihm essen bringt
- Er ist sehr neugierig und beschnuppert immer wieder die Hand, liebt es zu spielen
- Am Anfang hat er sich den ganzen Tag nur versteckt, jetzt flüchtet er nur noch panisch, weil keine Ahnung und kommt dann wieder
- Nach 2 Wochen durfte er schon das Haus erkunden, wurde aber noch eine zeitlang über Nacht weggesperrt, dass unsere Katze ihre Ruhe hat, seit Anfang August ist er auch in der Nacht draußen

Nun zum Problem
Er möchte unbedingt Kontakt zu ihr, sie zeigt sich aber sehr abgeneigt, faucht, knurrt, macht scheinangriffe und will sich eigentlich nur verstecken, er rennt aber immer hinterher und greift sie dann aber von hinten an. Sie zeigt sich natürlich nicht begeistert.
Daher haben wir Felisept verwendet, seither habe ich das gefühl der Besserung: sie knurrt und faucht weniger, er ist etwas zurückhaltender, beide fressen zusammen bzw wartet er bis sie gefressen hat und frisst dann selbst, sie kommt auch inzwischen wieder freiwillig rein auch wenn sie weiß, dass er in der Nacht draußen ist.

Dennoch geht er sie oft hinterrücks an, jagt sie teilweise ein Stück. Sie ist auch immer noch nicht entspannt, auch wenn wir da sind und mit ihr kuscheln und es ihr offensichtlich gefällt (schnurren und liebe blicke). Und er lässt sich immer noch nicht anfassen.

Meine Eltern überlegen deswegen ihn wieder abzugeben. Aber ist das nicht noch zu früh? Besonders da ich den Eindruck habe das miteinander der beiden bessert sich. Und vertrauen wird er uns sicher auch noch geben.

Vielen dank schon mal.
Gerne dürft ihr mir auch Tipps geben wie wir sein Vertrauen gewinnen können. Spielen und Leckerchen liebt er.

Grüße unjoergable
 
A

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Hi, und erstmal herzlich willkommen unter den Katzenbesitzer:innen. Ich habe nicht ganz verstanden, wie ihr die beiden zusammen gebracht habe. Einerseits hört es sich so an, als hättet ihr den jungen Mann einfach zu der Dame ins Revier gesetzt, andererseits frage ich mich dann: Wo war er in den zwei Wochen bevor er das ganze Haus erkunden durfte?

Gut wäre gewesen, ihn zunächst einmal in einem separaten Zimmer mit Gittertür, Klo, Kratzbaum etc. unterzubringen, wo er in Ruhe ankommen und (durch die Tür) euch und eure Katze kennenlernen kann. Nur so für den Hinterkopf - und falls die Lage irgendwie eskalieren sollte.

Das was zwischen den beiden Katzen los ist, hört sich aber für mich nicht aussichtslos oder gefährlich an. Nach meinem Eindruck sind das relativ normalen Interaktionen zwischen einer "eingesessenen" Katze und einem Neuling im Revier. Da geht es durchaus schon mal etwas handfester zu und der Junior ist ja auch noch in den Flegeljahren.

Da es sich zu beruhigen scheint und die beiden sogar schon zusammen fressen, brauchst du keine Sorge zu haben - und ihn BESTIMMT NICHT wegzugeben. 😳😢 Das regeln die zwei schon - und ehemalige Straßenkatzen haben die Kommunikation mit Artgenossen in der Regel sehr gut drauf. Das ist wahrscheinlich im Moment auch sein Fokus. Menschen kennt er nicht und du weißt auch nicht, welche Erfahrungen er gemacht hat. Aber er wird das lernen.

Was du tun kannst:
Gib ihm ein ruhiges, sicheres Umfeld mit einem geregelten Tagesablauf (Futter zur gleichen Zeit am gleichen Platz etc.)
Sprich ihn (oft) freundlich an, aber bedränge ihn nicht.
Vielleicht kannst du ihn mit Leckerchen in deine Nähe locken und an deiner Hand schnuppern lassen, aber fass ihn auf keinen Fall gegen seinen Willen an
Starr ihn nicht an (das verstehen Katzen als Aggression), blinzele (das heißt: ich mag dich, ich tu dir nix)
Biete ihm jeden Tag ein, zwei, drei kurze Spielrunden (wenn die Dame mitmachen will, gerne, wenn nicht, sieht sie, dass er jetzt zum Team gehört
Und das Wichtigste: Hab Geduld, es kann Monate dauern bis halbwilde Katzen zahm werden, aber danach hast du definitiv einen Freund für's Leben

Erzähl doch mal, wie es weitergeht...
 
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Hi, und erstmal herzlich willkommen unter den Katzenbesitzer:innen. Ich habe nicht ganz verstanden, wie ihr die beiden zusammen gebracht habe. Einerseits hört es sich so an, als hättet ihr den jungen Mann einfach zu der Dame ins Revier gesetzt, andererseits frage ich mich dann: Wo war er in den zwei Wochen bevor er das ganze Haus erkunden durfte?

Gut wäre gewesen, ihn zunächst einmal in einem separaten Zimmer mit Gittertür, Klo, Kratzbaum etc. unterzubringen, wo er in Ruhe ankommen und (durch die Tür) euch und eure Katze kennenlernen kann. Nur so für den Hinterkopf - und falls die Lage irgendwie eskalieren sollte.

Das was zwischen den beiden Katzen los ist, hört sich aber für mich nicht aussichtslos oder gefährlich an. Nach meinem Eindruck sind das relativ normalen Interaktionen zwischen einer "eingesessenen" Katze und einem Neuling im Revier. Da geht es durchaus schon mal etwas handfester zu und der Junior ist ja auch noch in den Flegeljahren.

Da es sich zu beruhigen scheint und die beiden sogar schon zusammen fressen, brauchst du keine Sorge zu haben - und ihn BESTIMMT NICHT wegzugeben. 😳😢 Das regeln die zwei schon - und ehemalige Straßenkatzen haben die Kommunikation mit Artgenossen in der Regel sehr gut drauf. Das ist wahrscheinlich im Moment auch sein Fokus. Menschen kennt er nicht und du weißt auch nicht, welche Erfahrungen er gemacht hat. Aber er wird das lernen.

Was du tun kannst:
Gib ihm ein ruhiges, sicheres Umfeld mit einem geregelten Tagesablauf (Futter zur gleichen Zeit am gleichen Platz etc.)
Sprich ihn (oft) freundlich an, aber bedränge ihn nicht.
Vielleicht kannst du ihn mit Leckerchen in deine Nähe locken und an deiner Hand schnuppern lassen, aber fass ihn auf keinen Fall gegen seinen Willen an
Starr ihn nicht an (das verstehen Katzen als Aggression), blinzele (das heißt: ich mag dich, ich tu dir nix)
Biete ihm jeden Tag ein, zwei, drei kurze Spielrunden (wenn die Dame mitmachen will, gerne, wenn nicht, sieht sie, dass er jetzt zum Team gehört
Und das Wichtigste: Hab Geduld, es kann Monate dauern bis halbwilde Katzen zahm werden, aber danach hast du definitiv einen Freund für's Leben

Erzähl doch mal, wie es weitergeht...
Danke NummerAcht für deine Antwort!

Als wir ihn bekommen haben hat er direkt ein eigenes Zimmer bekommen (meins) mit katzenklo, Futter und Wasser auf der anderen Seite des Zimmers, ein Kratzbrett und Karton und als versteckmöglichkeit hatte er mein Bett. Die ersten Tage hab ich ihm auch das Futter bisschen unters Bett gestellt, dass er was frisst, weil er sich nicht rausgetraut hat bzw nur wenn man sich lange still gehalten hat.
Das erste Kennenlernen war leider schon nach einer Woche durch den türspalt, daraufhin haben wir die nächsten Tage beschlossen die Tür mit Gittern zu verstellen und sie sich kennenlernen zu lassen, das haben wir auch ca. 1 Woche gemacht. Er war bei der Begegnung ganz freudig, sie aber leider überhaupt nicht.
Dann durfte er für wieder ca. 1 Woche für ein paar Stunden aus dem Zimmer und das Haus erkunden, in der Nacht wurde er aber in mein Zimmer wieder gesperrt.
Und seit Anfang August darf er auch über Nacht raus.
Also bisschen angewöhnung hat schon stattgefunden, es war aber etwas chaotisch, weil ich oft wegen Prüfungen nicht zuhause war und vermutlich war wir da auch etwas zu eilig.

Einige der Tipps hab ich auch schon gelesen.
Ich frag mich nur, ob man ihn nicht vielleicht konditionieren könnte mit Leckerchen, dass er sich berühren lässt?

Danke dir nochmal für die Antwort! Das beruhigt mich etwas 😊
 
Danke NummerAcht für deine Antwort!

Als wir ihn bekommen haben hat er direkt ein eigenes Zimmer bekommen (meins) mit katzenklo, Futter und Wasser auf der anderen Seite des Zimmers, ein Kratzbrett und Karton und als versteckmöglichkeit hatte er mein Bett. Die ersten Tage hab ich ihm auch das Futter bisschen unters Bett gestellt, dass er was frisst, weil er sich nicht rausgetraut hat bzw nur wenn man sich lange still gehalten hat.
Das erste Kennenlernen war leider schon nach einer Woche durch den türspalt, daraufhin haben wir die nächsten Tage beschlossen die Tür mit Gittern zu verstellen und sie sich kennenlernen zu lassen, das haben wir auch ca. 1 Woche gemacht. Er war bei der Begegnung ganz freudig, sie aber leider überhaupt nicht.
Dann durfte er für wieder ca. 1 Woche für ein paar Stunden aus dem Zimmer und das Haus erkunden, in der Nacht wurde er aber in mein Zimmer wieder gesperrt.
Und seit Anfang August darf er auch über Nacht raus.
Also bisschen angewöhnung hat schon stattgefunden, es war aber etwas chaotisch, weil ich oft wegen Prüfungen nicht zuhause war und vermutlich war wir da auch etwas zu eilig.

Einige der Tipps hab ich auch schon gelesen.
Ich frag mich nur, ob man ihn nicht vielleicht konditionieren könnte mit Leckerchen, dass er sich berühren lässt?

Danke dir nochmal für die Antwort! Das beruhigt mich etwas 😊
Das war doch schon ein guter Anfang, meine ersten "Zusammenführungen" waren teilweise deutlich weniger einfühlsam. Aber - wie gesagt - du brauchst Geduld. Dass die junge Dame erstmal nicht begeistert war, ist "kätzisch verständlich" - immerhin wohnt da plötzlich jemand in ihrem Revier 😕. Stell dir das mal für dich in deiner Wohnung vor. Grundsätzlich scheint eure Lady keine Probleme mit dem jungen Herren zu haben - DAS sieht ganz anders aus -, aber jetzt müssen die beiden erstmal die Hausordnung festlegen. Wenn der Junior da mal eine gewatscht kriegt oder angefaucht wird, erschrickt man sich als Zweibeiner. Tatsächlich ist das für ihn aber genauso wenig "traumatisierend", wie wenn dir dein WG-Mitbewohner sagt, du möchtest doch deine Schuhe vor der Tür lassen.

Ich verstehe auch, dass du ihn gerne anfassen möchtest und mit Blick auf spätere Tierarztbesuche o.ä. sollte das auch das Ziel sein. Kann aber auch ein bisschen dauern. Lecker essen ist dabei nach meiner Erfahrung ein guter Schlüssel zum Katzenherz ("Wer Thunfisch hat, hat Freunde") und du kannst damit sehr gut die Wohlfühldistanz zwischen dem Katerchen und dir verringern. Wirf zum Beispiel die Leckerchen erst weit weg, dann immer näher und guck, wie nah er an dich rankommt. Wenn er mutiger wird, lass ihn ruhig mal was aus deiner Hand nehmen. Wenn das Mädel mitmacht, umso besser - dann sieht er, dass auch direkt neben dir nichts Schlimmes passiert. Er wird sich da sowieso viel mehr abgucken als du ihm "antrainieren" kannst. Wichtig ist natürlich: ruhig bleiben, keine hastigen Bewegungen und keine "Übergriffe".

Berühren geht am Anfang oft besser mit einer Federangel oder einem anderen Gegenstand, der ihn interessiert (Bürste?). So muss er nicht so nah ran und merkt er gleichzeitig, dass Berührungen ungefährlich sind. Nach ein paar Tagen kann da ja "aus Versehen" auch mal dein Finger dabei sein. Nachher kann er ruhig ein Leckerchen zur Belohnung bekommen und natürlich maximal gelobt werden.

Wenn du total engagiert bist, kannst du es ja auch mal mit Klickertraining probieren - das klappt bei vielen super und schafft eine tolle Bindung, aber ich bin dafür irgendwie zu doof bzw. zu ungeduldig 🤔

Viel Erfolg und schreib mal wie's läuft...
 

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