Hallo Muffin,
ich kämpfe seit nunmehr 6 Monaten bei meiner Katze Roxy (kommt aus einem griechischen Tierheim) gegen Ohrmilben und die damit einhergehende Ohrenentzündung. Bei Roxy muss davon ausgegangen werden, dass sie seit ca. 2 Jahren von Ohrmilben belästigt wird.
Milben haben drei Entwicklungsstadien:
Eier - kriegt man nicht weg
Larve - dazu weiß ich zu wenig, womöglich auch angreifbar
Adulte Milbe, die sich fortplanzt und wiederum hunderte Eier legt
Die Milben haben einen ca. 3-Wochen-Zyklus vom gelegten Ei zur fortpflanzungsfähigen adulten Milbe, letztendlich muss man alle Exemplare erwischen.
Es gibt 2 Strategien für die Tötung der Milben:
(1) SpotOn Stronghold oder Advocate. Wirkt ca. 3 Wochen. Muss mind. 1mal wiederholt werden.
(2) Ohrentropfen Otimectin, 1x pro Woche, mind. 3mal anwenden (s. Entwicklungszyklus), besser etwas länger.
Wichtig ist, genau auf die Termine zu achten!
Nicht zu viel - das Zeug ist giftig; nicht zu wenig - die Milben sollen STERBEN!
Ein Milbenbefall kann unauffällig sein, aber bei schwarzen Krümeln im Ohr kann man wohl von einer Entzündung ausgehen: Die Haut wird durch die Milben angegriffen, und dort nisten sich dann Bakterien oder sogar Pilze ein. Eine Entzündung sollte ebenfalls behandelt werden.
Dazu wird eigentlich immer Antibiotikum verwendet: Surolan-Tropfen, Aurizon-Tropfen, oder Tabletten / Spritze. Einen Resistenz-Test würde ich nach meiner Erfahrung empfehlen. Die Tropfen enthalten Cortison, was gegen den Juckreiz hilft; und eine lokale Behandlung ist grundsätzlich vorzuziehen (also lieber Tropfen).
Antibiotikum hilft gegen Bakterien, aber nicht gegen Pilze. Hefepilze erkennt man wohl daran, dass die Katze aus den Ohren stinkt; die sollen einen typischen Geruch haben. Andere Pilze sind dann nur noch durch entsprechende Tests zu finden und zielgerichtet zu behandeln.
Wichtig ist auch, die Ohren immer mal wieder sauber zu machen. Dazu gibt es Reinigungslösungen, die tut man ins Ohr, die Katze soll den Kopf schütteln, und dann nimmt man ein Taschentuch und putzt damit das äußere Ohr so gut es geht und so weit man mit den Fingern kommt. Wattestäbchen würde ich nicht empfehlen, wenn, dann höchstens die Sicherheitswattestäbchen für Babys (sind dicker gewickelt). Diese Reinigung sollte man nicht täglich durchführen, denn durch die Reinigungslösung wird die Haut ausgetrocknet und dadurch besonders anfällig für weitere Entzündungen. Ausserdem findet's die Katze doof (zumindest meine).
Beim Behandeln darauf achten, dass alle Ohrentropfen Körpertemperatur haben, also ca. 1 Stunde vorher in die Hosentasche stopfen.
Mein Erfahrungsbericht:
Ich habe Stronghold 3 mal wiederholt und mit Surolan-Tropfen gearbeitet. Es zeigte sich eine schnelle Besserung, kurzfristig war auch alles gut. Dann kamen die Milben wieder. Daraufhin die zweite Strategie angewendet mit Milbentot-Tropfen Otimectin und Antibiotikum gespritzt. Bei der letzten Kontrolle wurden keine Milben mehr gefunden, auch nicht im Abstrich unter dem Mikroskop; Trotzdem hat die Katze jetzt plötzlich wieder eine böse Ohrenentzündung. Nach Resistenztest geben wir jetzt wieder Surolan-Tropfen, die Alternative Aurizon hilft meiner Mieze nicht.
Da der Auslöser für die Ohrenentzündung unbekannt ist habe ich mittlerweile Angst, dass eine tiefersitzende chronische Entzündung vorliegen könnte.
Gespült und geröngt haben wir noch nicht. Momentan geht es der Katze wieder besser (das Surolan hilft deutlich), aber am Ende sind wir wohl noch nicht.
Ich würde gerne wissen, welche Tropfen Du der Katze gibst?
Ich kenne keine Tropfen, die 2x pro Tag verabreicht werden, und habe schon einiges durch... Ausserdem ist so viel Zeugs im Ohr auch nicht soo toll, der Dreck muss auch mal abfliessen und die Haut muss sich mal zwischendurch beruhigen können. Bei den Ohrentropfen darf man übrigens nicht pingelig sein, immer ordentlich rein damit und runtermassieren, man muss das "quatschen" hören. Ich war zu Beginn auch viel zu vorsichtig, und fühle mich jetzt schuldig, dass wir die Milben nicht schon in der ersten Runde losgeworden sind. In der zweiten Runde habe ich den Tierarzt den größten Teil der Behandlung machen lassen, mir viel dabei abgekuckt und gehe jetzt souveräner an die Ohren dran...
Ich wünsche Dir und allen Betroffenen viel Erfolg,
MollyMamma