Owei, da ist ja einiges los bei euch...
bald 2 Jahre alt
kastriert seit April 2012
kommt von Privat, lebte davor allein seit einem Alter von 8 Wochen bei einem Paar das arbeitet
bei uns seit November 2012
Pina ist viel zu früh von der Mutter/dem Wurf weg und war dann viel zu lange alleine, das heißt - ihr Verhalten zeigt das deutlich - sie ist schlecht sozialisiert und ich meine, das ist das Grundproblem. Bitte gib sie deswegen nicht weg, denn du kannst das nachholen, gerade so junge Katzen lernen schnell nach
🙂
"Schlecht sozialisiert" kann viele Folgen haben, eine davon ist "niedrige Frusttoleranz" und ich vermute, dass das das Problem für das Gemaunze ist. Auch dass sie nie wirklich (ausreichend) gelernt hat, mit Artgenossen zu spielen, raufen, fressen zeigt sie deutlich. Das Problem ist, dass du die 2 "wie 2 stinknormale Katzen" behandelst, aber das sind sie nicht, Pina ist schlecht sozialisiert und Hexe mittlerweile frustriert darüber.
So sehe ich es zumindest.
Aber sie hat damals nur dann gemaunzt, wenn sie was wollte ..
nun maunzt sie Nachts .. unaufhörlich .. und das so, das wir nicht wissen, was sie will
Weil du darauf reagierst.
Natürlich ist es gut und wichtig, dass du darauf reagiert hast, denn wenn sie gemaunzt hat, wollte sie ja etwas. Aber nun weißt du, dass es ihr an nichts fehlt - das blöde ist nur, jetzt weiß sie, dass sie deine volle Aufmerksamkeit hat, wenn sie maunzt.
Wobei mit "Aufmerksamkeit" jede Reaktion gemeint ist, auch genervt-sein ist eine Art Aufmerksamkeit, wenn auch negative, der Katze ist das relativ egal.
Maunzt sie denn jetzt immer noch so viel? Aber selbst wenn sie nun weniger maunzt, das Grundproblem ist das gleiche, sie ist schlecht sozialisiert, deswegen meine ich, auch ohne Maunzen, gibt ihr Aufmerksamkeit/Fressen/Schmusestunden/Spielstunden wann immer du willst - aber eben wann
du willst/Zeit hast und nicht sie.
Es soll jetzt kein Vorwurf sein (!), nur zur Erklärung dienen - anstatt sozialisiert zu werden hat sie gelernt, dass sie auf dein Verhalten großen Einfluss hat, aber das ist nicht gut, sie muss sozialisiert werden, sie muss unmittelbar erleben, wie ein Katzenleben unabhängig von ihrem Wollen aussieht.
Das geht am besten, indem du den Tag für sie strukturierst. Sie wird (vielleicht wieder mehr) jammern und maunzen, denn sie ist frustriert, wenn es nicht sofort das gibt, was sie will, also musst du ihr eine klare Linie geben, an die sie sich halten kann. Je klarer diese Linie, desto besser, deswegen überspitze ich es im Folgenden, mach es eben so gut es sich einrichten lässt.
Füttern immer zur gleichen Zeit, spielen, schmusen, alles immer gleich, mach aus allem ein liebevolles Ritual voll Aufmerksamkeit und Zuwendung - aber eben nur zu der Uhrzeit, wann es ansteht. Futterzeit, Schmusezeit, etc, es kommt darauf an, dass sie deutlich erkennt, dass sie bekommt, was sie braucht. Zuverlässig immer wieder. Ohne diese klare Linie wird das für sie höllisch schwer sein, aber so hat sie eine Chance, zu erkennen, dass es das was sie will im Überfluss gibt
Wenn sie maunzt, dann ignorier das. Wobei mit "ignorieren" gemeint ist, tatsächlich so reagieren, als würdest du das gar nicht hören. Stell stur auf Durchzug. Sie spürt genau, was
🙄 und
😡 und
🙁 bedeutet, sie bezieht das auf sich = bekommt Aufmerksamkeit. Besser gar nicht reagieren und stur mit deinem "Zeitplan" weitermachen. Sie wird nach einer Weile diese "Linie" erkennen und sie für sich übernehmen.
Dann kannst du ja bestimmte Rituale gegebenenfalls wieder etwas lockern...
Gibt ihr auch nicht mehr Futter, wann sie will. Führ stattdessen feste Mahlzeiten ein. Gib den 2en mindestens 3 Mahlzeiten pro Tag immer zur gleichen Uhrzeit (oder gleiches Ereignis, zB gleich nach dem Nachhausekommen oder Weckerklingeln) und gib keinen Nachschlag, sondern mach gleich beide Näpfe richtig üppig voll, so konzentriert sich jede eher auf ihren eigenen Napf. Wenn nicht, stell die Näpfe weiter auseinander. Wenn das nicht klappt, entweder erstmal solange danebenstehen und ermahnen, bis sie verstanden haben, dass sich erstmal jeder sattfuttern muss. Hier nascht auch jeder Kater vom Napf des anderen - aber eben erst wenn jeder eine gute Portion aus seinem eigenen Napf inhaliert hat.
Oder du fütterst getrennt.
Genauso machst du es mit Spielzeiten. Mach mit ihr regelmäßige Spielstunden, immer zur gleichen Zeit (oder Ereignis, zB jedesmal vor dem Füttern). Wenn mal wenig Zeit ist, reichen schon wenige Minuten täglich, am wichtigsten ist, dass sie aber die Regelmäßigkeit erkennt, das gibt ihr Sicherheit.
Übeleg dir weitere Rituale, die du immer auf gleiche Weise, für sie klar erkennbar abspulst - zB die Begrüßungszeremonie, wenn du nach Hause kommst / wie du das Futter servierst / wie du für Schmusestunden die Kuscheldecke auf dem Sofa drapierst
😀 ja, ganz im ernst, ritualisiere so viel wie möglich durch und gib ihr, was sie braucht - viel Aufmerksamkeit - und die Sicherheit, dass es das regelmäßig gibt und nicht zB nach ihrem Maunzen gerichtet.
Wie gesagt, deine Pina ist schlecht sozialisiert. Da braucht sie diesen oben beschriebenen Rahmen, um viel "Sicherheit" nachzuholen. Ein Kumpel ist das beste für sie, aber sie muss auch lernen, mit ihm klarzukommen.
Wenn du ihr mit einer festen Struktur quasi "vormachst" wie sie sich zu verhalten hat, wird sie das für sich übernehmen. Das ist sozusagen "nachträgliche Sozialisierung". Sie wird dann insgesamt viel entspannter durch ihre kleine Katziwelt laufen.
Seit Anfang Januar spielen die beiden aber kaum mehr miteinander, da hat auch das Gemaunze richtig angefangen.
Für jeden Einzelspielstunden zu festen Zeiten ist gut, aber auch ebenso Spielstunden zu 3. Mach gemeinsame Spielstunden. Auch erstmal feste Rituale. Erstmal keine "wilden" Jagdspiele, die einen oder beide hochpushen/ängstlich/aggro machen könnten. Mach mit ihnen Spiele, in denen es erstmal gar nicht so sehr darum geht, dass nun (wieder) toll miteinander gespielt wird, sondern dass sie gemeinsam zB einfach nur etwas beobachten. Du initiierst und kontrollierst das erstmal. zB raschel mit ner Maus unterm Teppich - wenn sie die gemeinsam beobachten, ist das schon etwas Schönes für sie
🙂 - schaff mehr solcher Momente zwischen ihnen, stell zB einen Karton mit Heu hin oder setz jeden vor ein eigenes Fummelbrett.
Aber schau, dass du die 2 nicht überforderst - versuch es einfach mal, aber wenn sich die 2 dafür im Moment zu sehr stressen, dann lass das erstmal und mach mit jedem Einzel-spielstunden. Wenn jeder für sich sichtlich entspannter ist, kannst du es dann ja nochmal mit den 3er Spielstunden versuchen.
Solang Pina allein mit uns Menschen ist, lässt sie sich kraulen, schmusen, füttern mit sich spielen. Sobald Hexe in der Nähe, auch nur VOR der Tür sitzt, rennt sie fauchend unter Couch/Bett/Küchenschränke oder auf den Gefrierschrank (der ist in 3 m Höhe und da kommt Hexe nicht hin).
Sobald wir mit Hexe etwas machen, ernten wir faucher.. wenn wir nach Hexe riechen, schnuppert sie an uns und tatzt uns entgegen. Es war manchmal schlimmer als am ersten/zweiten Tag ihres Einzugs hier ... Nachts schlief sie normalerweise im Schlafzimmer in einer Kuschelhöhle oder Mulde .. aber da Hexe bei uns im Bett schläft, kann sie da natürlich nichtmehr hin .. daher kam das Gemaunze.
Wenn sie gewahr wird, dass sie bekommt, was sie braucht (feste Zeiten und Regeln und Einzelspielstunden nur für sie) und in den gemeinsamen Spielstunden unmittelbar erlebt, dass du deine Aufmerksamkeit sehr wohl teilen kannst, dann wird das nachlassen.
Gib Pina in den Spielstunden mit Hexe ruhig viel Aufmerksamkeit - aber eben Hexe auch - sie muss erleben, dass beides geht, sie da nicht zurücksteckt.
Sicher wirst du denken - aber ich habe sie immer gleich behandelt - ja, aber Pina ist schlecht sozialisiert, sie
merkt das nicht so
😳 Sie ist nie dahingehend erzogen worden, bzw das konnte ihr Katzenmami nicht beibringen, weil zu früh getrennt, jetzt bist du die Katzenmami und holst das mit ihr nach
😉 Deswegen erstmal ganz "übertrieben", damit es für sie leichter verständlich ist, diese starre Struktur vorgeben. Du hast die 2 wie "normale" Katzen behandelt, Pina ist aber schlecht sozialisiert, da braucht sie andere Voraussetzungen, um nie gelerntes erstmal zu lernen.
Gestern und heute dann die Höhepunkte .. obwohl wir die Katzenklos voneinander getrennt hatten ..sass Hexe direkt neben ihrem Klo unter einer Kommode und lies laufen, als Pina aus dem Zimmer rausrannte. Sie erstmal sauber gemacht und gedacht, das kann ja mal passieren. Aber als ich heut nacht aufwachte lag Hexe unter unserem Bett und hatte sich wieder eingenässt und Pina sass in der Kuschelhöhle auf der Kommode.
Für Hexe ist das Ganze auch nicht amüsant, sie hat ja praktisch keinen adäquaten Spielkumpel, sie muss ihren Frust auch irgendwie loswerden. Bis Pina insgesamt entspannter ist, mach auch mit Hexe Einzelspielstunden etc, am besten du ziehst das "Programm" gleich für beide durch - Hexe braucht das nicht so arg, aber dadurch kann sie eine Menge Frust abbauen.
Nun, nach knapp 10 Tagen beobachten und zugucken ist es folgendermassen:
Catidude und "beobachten" ist zu weig, dein Einsatz als Katzenmama einer schlecht sozialisierten Katze ist gefragt
🙂.
Wenn Catitude oder Bachblüten oder Zylkene für Entspannung sorgt, ist das toll, von daher würde ich das auch empfehlen. Bevor du es mit Zylkene versuchst, lieber erstmal mit individueller Bachblütenmischung.
Aber sieh das als Unterstützung deiner nach-sozialisierung an. Bachblüten und co allein reichen da nicht, vor allem nicht auf Dauer.