Ich habe eine solche Konstellation hier (Filou ist positiv, Pepper nicht) und sehe da wenig Probleme drin, weil FIV nur über den Deckakt und blutige Beißereien übertragen wird. Sprich bei sehr sozialen, kastrierten Tieren findet eine Ansteckung eher nicht statt.
Allerdings musste ich meine beiden nicht zusammen führen. Sie sind zusammen aufgewachsen - sind Wurfgeschwister (ja das gibt's, wir sind auch aus allen Wolken gefallen ... da hat einer der beiden anscheinend Glück gehabt und es nicht von der Mutter "geerbt").
Ich würde mich aber auch an eine Zusammenführung wagen und hier auch ein weiteres negatives oder auch positives Tier dazu setzen. Allerdings nur unter ein paar Vorraussetzungen: seeeehr sehr langsame Zusammenführung, ich kann mir einige Zeit frei nehmen sobald die Gittertüre auf geht um gut zu beobachten und alle Beteiligten können charakterlich sehr gut eingeschätzt werden und passen demnach nahezu perfekt zusammen. Der Neuzugang käme hier also nur von einer Pflegestelle, wo er schon lange in der Familie mit läuft und die Pflegestelle ihn auch sehr gut beschreiben und einschätzen kann.
Letzteres zu finden ist wahrscheinlich das nicht grad leichteste.
Ich würde es in eurem Fall vor allem davon abhängig machen, wo die Katze derzeit wie lebt. Ob es der Vermittlungsstelle da überhaupt möglich ist das Tier wirklich gut einzuschätzen.
Dass du deine eigenen Katzen einschätzen kannst, geh ich mal von aus. 😀
Ah ja. Du solltest dir auf jedenfall der Sache bewusst sein und hinter deiner Entscheidung stehen. Meine beiden Kater raufen hier täglich in feinster Katermanier. Da wird sich gekloppt, ineinander verbissen und so durch die Gegend gekugelt. Also ganz normal, wie es auch andere typische Kater tun. Nur dass ich im Hinterkopf habe, dass einer von ihnen eine ansteckende Krankheit hat. Wunden kamen hier noch nie vor, aber ich muss da natürlich auf Zack sein.
Das ganze würde nicht funktionieren, wenn ich vor Sorge wegen Ansteckung ständig hinterher bin oder gar ständig eingreifen würde. Das würde die Katzen unter Umständen total Machhulle machen, könnte zu Stress und/oder zu Spannungen zwischen den Tieren führen, die dann zu Eskalationen führen.
Der Stress wäre für meinen FIVie nicht gut und Eskalationen sicher für meinen negativen Kater nicht (der will ansonsten natürlich auch keinen Stress).
Also Mitgefühl ist da kein guter Ratgeber. Man muss cool mit der Situation sein und wissen worauf man sich einlässt.