Schlechte Zähne trotz Barfen (oder wegen?)

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Liana40

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8. Juli 2012
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68
Hallo,

ich barfe meine Katzen seit 7 Jahren. Sie haben beide sehr schlechte Zähne, jedes Jahr muss viel Zahnstein entfernt werden.

Hat jemand einen Tipp, was ich dagegen tun kann? Kann es am Barfen liegen?

Vielen Dank und Gruß
Liana40
 
A

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Das liegt nicht am Futter, das ist genetisch bedingt.
So richtig viel tun kannst du dagegen nicht.
 
Da hilft wohl nur Zähneputzen, falls die Katzen dabei mitmachen.

Wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt (entspannte Katze am Schoß, ausreichend Licht und eine Pinzette o.ä. zur Hand) kratze ich manchmal etwas Zahnstein ab. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Nutzen hat, aber schaden wirds wahrscheinlich auch nicht.
 
Soviel ich weiß, liegt es an der "Zusammensetzung" des Speichels. Das einzige was du vorbeugend tun kannst ist Zähneputzen.
 
Da hilft wohl nur Zähneputzen, falls die Katzen dabei mitmachen.

Wenn sich eine passende Gelegenheit ergibt (entspannte Katze am Schoß, ausreichend Licht und eine Pinzette o.ä. zur Hand) kratze ich manchmal etwas Zahnstein ab. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Nutzen hat, aber schaden wirds wahrscheinlich auch nicht.


Meine Meinung:
Nutzen tut es nix.....im Zweifel setzt Du aber Schäden an der Zahnsubstanz und dem Zahnhalteapparat!

Die prophylaktische Zahnsteinentfernung bei TA dürfte auch tendenziell mehr schaden als nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Weil es in Bezug auf die professionelle supragingivale Reinigung (von ansonsten bisher parodontal Gesunden) bei Katzen kaum anders aussehen dürfte, als bei uns Menschen...….mit einem klitzekleinen Unterschied:

Die Katze trägt zusätzlich ein Narkoserisiko
Die mechanische Zahnreinigung wird wohl überwiegend nicht durch einen Zahntierarzt oder eine Dentalhygienikerin durchgeführt, wozu es weit häufiger zu unnötigen Abrasionen an der Zahnhartsubstanz und ggf. sogar zu Weichgewebsschäden kommen dürfte.

Da passt u. a. schon deshalb m. M. n. das Nutzen-Schaden-Verhältnis bei der Katze nicht mehr!!

"….Nur die subgingivale Mikroflora ist überhaupt in der Lage, Entzündungen auszulösen, die die Integrität des Saumepithels gefährden und damit den Startpunkt parodontaler Zerstörungen bilden. Eine Entfernung der supragingivalen Beläge hat nur einen geringen bis keinen Einfluss auf die Vitalität und das Wachstum subgingivaler Bakterien, da diese die von innen nach außen strömende Sulkusflüssigkeit als Nahrungsquelle nutzen, deren Fließstärke auch durch eine gründliche supragingivale Reinigung fast nicht verändert wird....." (Prof. Dr. Schlagenhauf, Poliklinik für Zahnerhaltung der Uni Würzburg, 2014)


Aber Du kannst mir gerne Quellen nennen, die das Gegenteil bei der Katze belegen
 
Nun ja, zugegeben ein Narkoserisko ist schon vorhanden, wobei das z.B. aber bei einer Inhalationsnarkose mit Monitorüberwachung recht gering sein dürfte.

Ich gebe dir Recht, dass man nicht bei jedem X-Beliebigen TA eine Zahnreinigung durchführen lassen sollte. In deinem ersten Post liest es sich aber so, als sei grundsätzlich eine Zahnreinigung ohne Nutzen für die Katze.


Ich habe den Text von der Homepage von Dr.Krüger (Tierzahnarzt Krefeld) mal kopiert.


...
Aber auch mit erhöhter Zahnhygiene durch den Besitzer wie z. Bsp. durch Zähneputzen oder sogenannte „Dentasticks“ lässt sich die Zahnsteinbildung nicht zu 100% einschränken. Somit wird meist eine professionelle Zahnsteinentfernung in Narkose beim Tierarzt nötig. Bei Zahnstein handelt es sich nicht ausschließlich um ein kosmetisches Problem, sondern tatsächlich auch und besonders um ein medizinisches: Zahnstein ist ein ständiger Bakterien- und Eiterherd, der zu Zahnfleischentzündungen führen; aber auch in die Blutbahn gelangen und in andere Organe streuen kann. So kann es im schlimmsten Fall zu Leber-, Nieren- oder sogar Herzerkrankungen kommen.

Dies gilt es zu verhindern. In frühen Stadien festgestellt und entfernt, kann man dieses Risiko minimieren und so die Gesundheit des Tieres erhalten.

In Narkose wird zunächst mechanisch der grobe Zahnstein mit einer Zange entfernt. Anschließend erfolgt die gründliche Entfernung des Zahnsteins mit Hilfe des Ultraschallgeräts. Bei Bedarf müssen Zähne extrahiert werden. Sind alle Zähne sauber, wird mit einem Polierkopf und einer speziellen Zahnpolitur wiederum jeder einzelne Zahn an Außen- und Innenseite poliert. Dadurch werden mikroskopisch kleine Kratzer im Zahnschmelz ausgeglichen, wodurch die Angriffsfläche für Bakterien vermindert wird. Anschließend können die Zähne noch versiegelt werden.

In der Kleintierpraxis werden solche Zahnsanierungen nur bei Hunden und Katzen durchgeführt. Da Heimtiere wie Kaninchen und Meerschweinchen nachwachsende Zähne ohne Wurzeln haben, ist die Entfernung von Zahnstein nicht nötig. Hier werden die Zähne unter gegebenen Umständen gekürzt.


Text modifiziert nach einem Ausbildungsbericht von Frau Kirsten Stark.



Copyright © 2016. Tierärztliche Praxis | Dr. med. vet. Tanja A. Domurath | Friedrich-Ebert-Straße 94 | 47800 Krefeld
 
Ich formuliere es mal so:
Eine rein prophylaktische Zahnsteinentfernung halte ich bei ansonsten (dental)gesunden Katzen tatsächlich für wenig nützlich, gemessen an den Risiken und Nachteilen bei der Umsetzung.

Zum Homepagetext:

So was in der Art bekommt man bei seinem Zahnarzt oder Tierarzt immer
zu hören oder lesen. Man muss nur bei der Bewertung solcher Homepagetexte beachten:

1.
Immer in Bezug auf den Nutzen streng zwischen Prophylaxe bei Gesunden und Risikogruppen/Therapie unterscheiden.
2.
supragingivale und subgingivale Behandlungen sind zwei paar Schuhe
3.
Was theoretisch möglich oder angezeigt ist, wird praktisch oft nicht umgesetzt.
4.
Die Verfasser leben in der Regel von den zukünftigen Dauerpatienten
5.
Bei Vergleichen mit PZR der Humanmedizin ist zu beachten, dass dort auch
eine Schulung des Patienten für die tägl. Mundhygiene erfolgt.

(Nebenbei. Die im Text erwähnte Bakteriämie bekommt man übrigens auch beim Zähneputzen oder bei der PZR.)

Und was uns im Text jetzt noch fehlt, sind Quellen und ein Beleg (unabhängige Studien) für den generellen Nutzen einer routinemäßigen, prophylaktischen Zahnsteinentfernung bei einer gesunden Katze...………….
 
Meine Sissi hatte auch schon immer massiv Zahnstein, sowohl früher bei Nassfutterfütterung, als auch heute beim Barf. Scheint mir sehr viel Veranlagung.
Und Zahnreinigung brauchte sie auf jeden Fall, denn wenn es zuviel Zahnstein war, hat sie massive Zahnfleischentzündung bekommen, die sich nach Entfernung wieder gelegt hat.
 
Ohne eine passende Anleitung und Durchführung der häuslichen Mundhygiene ist der Nutzen der PZR bei ansonsten Zahn gesunden Menschen schon fraglich.

Bei Katzen dürfte er (selbst bei halbwegs vernünftiger Durchführung) um Lichtjahre fraglicher sein:

Peter Eickholz, Chef der Poliklinik für Parodontologie an der Universität Frankfurt und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, gehört zu jenen Experten, die die professionelle Zahnreinigung (PZR) für durchaus verzichtbar halten.
„Ein entscheidender Faktor für Karies- und Parodontitisprophylaxe ist eine effektive individuelle häusliche Mundhygiene"
(Quelle:Stuttgarter Zeitung 5.5.19)

oder
https://www.zwp-online.info/zwpnews...tis-studie-stellt-wirksamkeit-von-pzr-infrage

oder
https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD004625.pub5/full

oder
https://www.igel-monitor.de/igel-a-z/igel/show/professionelle-zahnreinigung.html


Da Stress und Immunschwäche als Auslöser für Parodontalerkrankungen diskutiert werden, frag ich mich ernsthaft, ob eine routinemäßige (witzlose?) PZR mit Arztbesuch, Narkose und Keimbelastung für gesunde Katzen erstrebenswert ist.....??
 
Zuletzt bearbeitet:
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Und die Leid tragenden sind die Katzen.

Massiver Zahnstein führt sehr oft zu Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischrückgang und Beschädigung der Zähne . Also ja, das Zeug muss runter.

Ein riesen Problem ist auch FORL. Das kann nur mittels Dentalröntgen erkannt werden und dazu ist nun mal auch eine Narkose notwendig. Wählt man da wie bereits erwähnt nicht die billigste Variante ist das Risiko relativ gering.
 
Und die Leid tragenden sind die Katzen.

Massiver Zahnstein führt sehr oft zu Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischrückgang und Beschädigung der Zähne . Also ja, das Zeug muss runter...…..

Und dann...….? Dann musst Du bitt auch der Katze täglich gründlichst die Zähne putzen, weil sonst nach ein paar Tagen wieder ein mit Bakterien besiedelter Biofilm entstanden ist.
Den kleinen Kerlen ist nämlich völlig egal, ob da "nur" Plaque oder auch Zahnstein ist...…….

Man kann natürlich auch noch theoretisch gegen den Biofilm im Katzenmaul ankämpfen, dann kommt deine Katze aber aus den Narkosen gar nicht mehr raus 🙄
 
Ich putze meinen sechs Katzen 1-2 x die Woche die Zähne und keine musste bisher wegen Zahnsteinentfernung zum Tierarzt.

Neulich war ich mit Pebbels beim Doc, weil ein kleiner Schneidezahn locker war und hervorstand. Dieser konnte so, ohne Narkose etc.mit einer kleinen Zange gezogen werden. Die TÄ war begeistert über den Zustand der Zähne, da diese nur leichte Verfärbungen aufwiesen ( ich dachte das wäre schon Zahnstein ) Auch sie meinte das Zähne putzen die beste Prophylaxe gegen Zahnstein sei.
Man solle auch ab und zu die Maulflora etwas herunterbringen bzw.desinfizieren mit Chlorhexidin ( Dentisept z.B.)

Unsere lassen sich das sehr gut gefallen, es dauert ja auch nicht lange. Wenn ich mal schludere und länger nicht putze, wird der Belag schon mehr. Daher sehe ich zu, es wirklich jede Woche zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich putze meinen sechs Katzen 1-2 x die Woche die Zähne und keine musste bisher wegen Zahnsteinentfernung zum Tierarzt.

……. Auch sie meinte das Zähne putzen die beste Prophylaxe gegen Zahnstein sei.

Unsere lassen sich das sehr gut gefallen, es dauert ja auch nicht lange. Wenn ich mal schludere und länger nicht putze, wird der Belag schon mehr. Daher sehe ich zu, es wirklich jede Woche zu machen.


So ist es...……..🙂

Zähne putzen (wenn Katze es zulässt) und Futterwahl bei einer ausgeglichenen und Immunstarken Katze sind da schon deutlich eher Ziel führend.
 
Und die Leid tragenden sind die Katzen.

Massiver Zahnstein führt sehr oft zu Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischrückgang und Beschädigung der Zähne . Also ja, das Zeug muss runter.

Ein riesen Problem ist auch FORL. Das kann nur mittels Dentalröntgen erkannt werden und dazu ist nun mal auch eine Narkose notwendig. Wählt man da wie bereits erwähnt nicht die billigste Variante ist das Risiko relativ gering.

Da bin ich ganz bei dir....
Und bei dieser kurzen Diagnose oder Sedation (für das professionelle Entfernen des Zahnsteins mit Ultraschall und nachfolgender Fluoridbehandlung)
bietet es sich an (für mich selbstverständlich) die Zähne dental röntgen zu lassen um ggf. FORL zu erkennen und bei der Gelegenheit gleich zu handeln.
Wenn man das alles vorher mit dem Tierarzt bespricht, lassen sich m.E. präventiv weitere Narkosen dezimieren.

Zähne putzen ist natürlich die 1. Wahl.....hift aber auch nicht gegen FORL!!
 
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@Liana40

Mach dich wegen dem Zahnstein nicht zu verrückt.

Du wirst es nicht gänzlich verhindern können und ist abhängig vom Speichelfluss, Speichelzusammensetzung, Nahrung, Mundflora, ph-Wert und vielem mehr....

Der Zahnstein selbst ist nichts anderes als der sichtbare mineralisierter Biofilm bzw. Plaque oberhalb des Zahnfleischsaumes (supragingival) und ist nicht zu verwechseln mit "Konkrement" in etwaig entstandenen (subgingivalen) Zahnfleischtaschen.

Biofilm und Zahnstein sind für sich ist im Grunde zunächst nicht per se pathogen!

Entscheidend ist, wie die Keimzusammensetzung darin ist (gute Keime-schlechte Keime).
Eine Entzündung entsteht also nicht regelhaft durch den Zahnstein selbst, sondern durch die darin enthaltenen pathogenen Keime/Bakterien.

Nochmal: Den Bakterien reicht schon der Biofilm bzw. Plaque aus!!

Was man im Verlauf dann ggf. (nicht zwingend!) sieht, ist üblicherweise eine "Gingivitis". Also eine klassische Zahnfleischentzündung.
Diese heilt normalerweise unter entsprechender Behandlung folgenlos aus!

Anders sieht es aus, wenn es zu einer Beteiligung subgingivalen Zahnhalteapparats kommt und sich eine Parodontitis entwickelt. Weil diese dann ein chronisches, nicht vollständig wieder heilbares Krankheitsbild darstellt.
(Das Thema würde hier ebenso wie FORL den Rahmen sprengen...……)

Richtig ist, dass der Biofilm und später Zahnstein diesen pathogenen Keimen bessere Vorrausetzungen bieten, um Schaden anzurichten. Insofern ist es in der Theorie sicher wünschenswert, diese zu reduzieren:

- mit mechanischer Intervention (Futter, Zähne putzen), um leidlich zu verhindern, dass sich der Biofilm wieder "verfestigt" bzw. mineralisiert.

Das muss aber in kurzen Abständen erfolgen, weil der Biofilm beginnt, sich innerhalb von wenigen Tagen wieder zu reorganisieren.
Das liegt also viel mehr Einflussbereich des Halters
, als beim TA......dort ist es als Einzelmaßnahme ziemlich witzlos, um nicht zu sagen "oft rausgeschmissen Geld".

(Bitte nicht selbst mit harten "Instrumenten" am Zahn oder Zahnhalteapparat rumfummeln!)

- artgerechtes, zuckerfreies Futter, große kaureinigende Fleischstücke usw.

- Das Immunsystem nicht unnötig supprimieren (Stress, Medikamente, AZ, usw.)

- Die Mundhöhle der Katze engmaschig in Augenschein nehmen und auf erste Entzündungszeichen, Schmerzzeichen achten.


Im echten Leben liegen da leider "Wusch und Wirklichkeit" bzw. "Theorie und Praxis" weit auseinander.

Wer seine mundgesunde Katze prophylaktisch und routinemäßig beim Tierarzt in Narkose legt, um Zahnstein zu entfernen, kann das natürlich tun.... und hoffen, dass es (der Katze) mehr nutzt als schadet.

🙂
Schönes WE
 
Hallo,

ich barfe meine Katzen seit 7 Jahren. Sie haben beide sehr schlechte Zähne, jedes Jahr muss viel Zahnstein entfernt werden.

Hat jemand einen Tipp, was ich dagegen tun kann? Kann es am Barfen liegen?

Vielen Dank und Gruß
Liana40


Wie hier schon viele schrieben, ist Zahnstein individuell. Meine 6 Katzen hatten unterschiedlich gar keinen bis zu sehr viel Zahnstein, obwohl sie dasselbe zu fressen bekamen. Zähneputzen wäre gut und m.E. das einzig hilfreiche, aber das macht halt nicht jede Katze mit, schon gleich gar nicht, wenn sie schon älter sind und es bis dato nie kennengelernt haben.

Wenn du das nächste Mal Zahnstein entfernen lässt, dann lege ich dir sehr ans Herz, das bei einem Tierarzt zu machen, der ein spezielles (natürlich digitales) Zahnröntgengerät hat. In dem Alter deiner Katze ist Forl schon sehr häufig und wenn sie schon in Narkose gelegt wird, ist es absolut sinnvoll und wichtig, dass da die Zähne geröntgt und bei einer dann vorliegenden Forl-Diagnose direkt operiert also die Zähne gezogen werden.

Alles Gute für euch! 🙂
 

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