Schnupfen ohne Ende!

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Linolada

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20. Juli 2015
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Hallo an alle!

Ich bin mit meiner Katze dem Verzweifeln nah. Sie ist 14 Jahre alt, ein robuster Mischling, war nur sehr selten krank. Nun hat sich das im letzten Jahr total geändert. Sie ist dauern verschnupft. Mal ist es nur niesen mit klarem Sekret, mal wird der Auswurf richtig eitrig. Sie niest überall und alles an.
Sonst scheint sie das seltsamerweise nicht zu stören. Sie frisst ganz normal und geht auch mal ins Freie. Nur mag sie nicht mehr das kühl-nasse Wetter und wurde in den letzten Jahre sehr zutraulich, was allerdings in ihrem Alter, denke ich, normal.
Ich war mit ihr schon viermal beim Tierarzt. Jedes Mal bekommt sie immunstärkende Spritze plus zweiwöchige Antibiotika-Behandlung. Es wurden auch unterschiedliche Antibiotika ausprobiert. Dann gibt es ein paar Wochen Ruhe, danach geht es wieder alles von vorne los. Es beginnt erst mit Niesen und dann kommt richtig dicker Schnupfen.
Aber ich kann meine Katze doch nicht ständig mit Antibiotika vollpumpen! Gibt es vielleicht eine Alternative? Ich sage sofort: mit Inhalationen wird es nichts. Das habe ich ein paar mal ausprobiert, sie reagiert total panisch, wenn ich die Decke oder ein Tuch über den Boxen lege. Das möchte ich ihr nicht antun. Medikamente frisst sie relativ unproblematisch mit Futter gemischt, aber was kann ich ihr geben?
Hat jemand Erfahrung damit?

Vielen Dank für die Hilfe!
 
A

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Hallo Linolada,
welche Diagnose hat der Tierarzt denn gestellt? Welche Untersuchungen wurden bisher gemacht?

Ich finde auch, dass dauernde AB-Gaben nicht zielführend sind. Erstmal sollte man herausfinden, welche Bakterien bekämpft werden sollen und dann die Therapie ansetzen.

Wenn es bei deiner Katze immer wieder auftritt, ist das m. E. entweder ein Zeichen dafür, dass hier falsche Antibiotika eingesetzt wurden (ohne Antibiogramm und Resistenzbestimmung) oder die Gabe evtl. zu kurz war (allerdings erscheinen mir 2 Wochen ausreichend).

Es kann sich natürlich auch um eine Infektion mit Viren oder Pilzen handeln - da helfen Antibiotika nun mal gar nicht.

Ich würde unter Umständen den TA wechseln und nochmal eine anständige Diagnostik machen lassen - falls noch nicht geschehen.

Wenn es eine bakterielle Infektion ist, wirst Du um eine erneute AB-Gabe wahrscheinlich nicht rum kommen. Es sollte aber dann eins sein, das bestimmt wirksam ist. Nicht mehr experimentieren! Hier hilft nur noch eine gründliche Diagnostik.

Du könnstest mal "Frau Freitag" anschreiben. Die kennt sich mit Schnupfen extrem gut aus und hilft Dir sicher weiter.

Viel Erfolg und gute Besserung!
 
Wenn es bei deiner Katze immer wieder auftritt, ist das m. E. entweder ein Zeichen dafür, dass hier falsche Antibiotika eingesetzt wurden (ohne Antibiogramm und Resistenzbestimmung) oder die Gabe evtl. zu kurz war (allerdings erscheinen mir 2 Wochen ausreichend).

Es kann sich natürlich auch um eine Infektion mit Viren oder Pilzen handeln - da helfen Antibiotika nun mal gar nicht.

Genau, entweder das falsche AB, Eingabefehler oder es sind zusätzlich bzw. nur Viren am Werk. An Pilze denke ich zunächst mal nicht.

Linolada, bitte beim nächsten Schnupfen einem Abstrich auf ALLE Katzenschnupfenerreger machen lassen (Herpes, Calici, Mykoplasmen, Chlamydien, Bordetellen und auch Pasteurellen). Bitte hier einlesen: https://www.katzen-forum.net/threads/faq-atemwegsinfektionen-erkaeltungen-katzenschnupfen-co.150294/.
 
Vielen Dank für die schnelle Hilfe!

Also von der Diagnose hat er nicht so großzügig erwähnt. Er hat nur etwas gesagt, dass der Schnupfen chronisch wäre. Weil wir wahrscheinlich nicht zum ersten Mal zur Behandlung da waren. Ansonsten hat er sie auch nicht sonderlich untersucht: so wie immer eben, Mäulchen, Ohren angegukt, Fiber gemessen.

Ihre Körpertemperatur ist normal gewesen. Sie hat Probleme mit den Zähnen, genaugenommen sie hat kaum welche. Sie waren schon recht früh rausgefallen, aber das beobachten wir sorgfältig, sodass hier auch alles im grünen Bereich ist. Auch fressen tut sie ganz normal.

Ich denke, es sind schon Bakterien im Spiel, da der Sekret gelblich ist. Bei den Menschen ist es auch nicht anders in diesem Fall. Es beginnt zwar mit einem Virus, dann kommen aber die Bakterien dazu. Der Tierarzt hat Antibiotika schon gewechselt, da sie beim ersten Mal gar nicht gewirkt hat. Der zweite Präparat - Veraflox - hat recht schnell und gut gewirkt, war auch sehr gut verträglich. Aber nun sind einige Wochen vergangen und das Ganze ist wieder da.

Mir bleibt wohl ein Gang zum Tierarzt nicht erspart. Ich würde aber gern genauer wissen, wonach ich verlangen oder fragen soll.

Grüße!
 
... oder die Gabe evtl. zu kurz war (allerdings erscheinen mir 2 Wochen ausreichend)

nein, leider sind zwei wochen oftmals nicht genug, gerade wenn z.b. mykoplasmen vorliegen und sich das schon über eine ganze zeit zieht. antibiotikabehandlungen von sechs, acht, zehn wochen sind hier nicht ungewöhnlich.
 
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Also von der Diagnose hat er nicht so großzügig erwähnt. Er hat nur etwas gesagt, dass der Schnupfen chronisch wäre. Weil wir wahrscheinlich nicht zum ersten Mal zur Behandlung da waren. Ansonsten hat er sie auch nicht sonderlich untersucht: so wie immer eben, Mäulchen, Ohren angegukt, Fiber gemessen.

Ihre Körpertemperatur ist normal gewesen. Sie hat Probleme mit den Zähnen, genaugenommen sie hat kaum welche. Sie waren schon recht früh rausgefallen, aber das beobachten wir sorgfältig, sodass hier auch alles im grünen Bereich ist. Auch fressen tut sie ganz normal.

"draufschauen" ist leider keine diagnostik 🙁:stumm:

und einen "chronischen" schnupfen in dem sinne gibt es auch nicht: was soll das sein (siehe dazu auch im faq: "der mythos chronischer katzenschnupfen")? bakterien sind niemals "chronisch", viren auch nicht. gelber rotz deutet, da hast du vollkommen recht, auf bakterien, zumindest auf eine bakterielle beteiligung hin.

veraflox hat angeschlagen, danach kam es zu einem rezidiv, ergo einem wiederaufkeimen. klares zeichen für zwei "dinge":
1.) es SIND bakterien da - sonst hätte es keine verbesserung gegeben.
2.) rezidiv = entweder falscher wirkstoff oder eingabefehler (dosierung, dauer, etc.)

besteh bitte auf ein antibiotikum, das initiativ und blind gegeben wird - und zwar die 1. oder 2. wahl bei katzenschnupfen, doxycyclin oder azithromycin. siehe faq. wenn der tierarzt sich windet - nenn die möglichen bakteriellen hauptverursacher (mykoplasmen, chlamydien, bordetellen, pasteurellen) und sag, dass das in der standardliteratur (horzinek, hartmann, frey, löscher, kraft) so genannt wird. wenn er nochmals auf veraflox kommt, sag, dass nach die grundregel in der antibiose ist, dass bei einem rezidiv der wirkstoff, vielmehr: die ganze wirkstoffgruppe gewechselt wird UND dass an der uni münchen innerhalb einer studie doxycyclin eine vergleichsweise zuverlässigere wirksamkeit hatte bei katzenschnupfen als veraflox (ist eine doktorarbeit - siehe faq, dort ist der link hinterlegt).

ENTWEDER: du probierst es erst einmal damit. ODER: du lässt parallel dazu gleich einen abstrich machen, denn du auf ALLE bakterien (nicht nur ein sogenanntes kleines atemwegsprofil, das lediglich chlamydien und mykoplasmen beinhaltet an bakterien!) und viren testen lässt.

wenn der tierarzt sich hier absolut querstellt, würde ICH wechseln.

was die zähne angeht: hier würde ich dringend mal zu einem ZAHNtierarzt gehen. die katze hat bereits zähne verloren, viele. ich nehme an, es gab noch niemals eine ausschlussdiagnose betreffs forl? forl kann man NICHT ausschließen mit "draufschauen" oder einem normalen röntgen. dazu bedarf es einem spezialen dentalröntgenbild.
ich würde dem DRINGEND nachgehen: es gibt eine korrelation, wissenschaftlich schon in zig studien nachgewiesen, zwischen zahnproblemen und nierenversagen. siehe z.b hier:

"Zahnerkrankungen werden verantwortlich gemacht für ein erhöhtes Risiko, auch andere Krankheiten auszulösen. Die genauen Zusammenhänge sind noch unbekannt. Aber Wissenschaftler gehen bei Menschen davon aus, dass es eine Verbindung gibt zwischen Bakterien in der Mundhöhle aufgrund schlechter Oralhygiene und einer Herzerkrankung. The National Institute of Dental and Craniofacial Research berichtet über solche Studien, die bis heute durchgeführt wurden.

Bei Katzen besteht ein ähnlicher Verdacht. The Cat Doctors stellt fest: „Zahnerkrankungen beeinträchtigen nicht nur die Mundhöhle. Sie können auch zu schweren Gesundheitsproblemen führen einschließlich Herz-, Lungen- und Nierenerkrankungen“. Die Kleintierpraxis Lübeck, aber auch viele andere TÄ wie Dr. Schroll und Dr. Freistedt weisen auf diesen Zusammenhang hin."
Quelle: http://www.felinecrf.info/zahnerkrankungen.htm
 
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Also ich habe gerade mit dem Tierarzt telefoniert. Er meinte, diese zwei Präparate sind für die Katzen nicht empfehlenswert. Statdessen hat er vorgeschlagen, da die Beschwerden immer wieder kommen, mit Globuli zu versuchen. Veraflox wäre die modernste Medizin in diesem Bereich und gut verträglich(was ich bestätigen kann), aber man sollte vorsichtig mit Antibiotika umgehen, um die Bakterienresistenz nich unnötig zu verstärken. Das kann ich irgendwie nachvollziehen, da ich als langjährigere Astmatikerin in Humanmedizin sehr große Erfahrung in dieser Hinsicht habe, leider 🙁

Ich versuche erstmal mit homoöpatischen Präparaten, bevor ich weitere Behandlung mit Antibiotika ansteuere. Damit hatte ich auch großen Erfolg in meiner eigener Behandlung erzielt.

Wir sind schon seit Anfang an bei diesem Tierarzt gewesen, also schon 14 Jahren lang. Ich möchte nicht si schnell wechseln. Aber ich bleibe auf dem Laufenden.

Danke!
 
joah, wenn du auf den tierarzt hören magst ...
stimmt halt leider nicht, was er da sagt.

siehe z.b. prof. hartmann, leiterin der lmu münchen, spezialistin für feline infektionskrankheiten - behandlung der bakterien aus dem katzenschnupfenkomplex siehe seite 77 folgende:
https://books.google.de/books?id=gQ...igu1#v=onepage&q=hartmann mykoplasmen&f=false
bordetellen, mykoplasmen, chlamydien --> ab 1. wahl: doxycyclin.

bei kraft findet sich das auch so - allerdings ist das buch älter und weist noch auf enrofloxacin (baytril) hin, das mittlerweile eine schlechte resistenzlage hat.
https://books.google.de/books?id=Rz...h0ZkgbU#v=onepage&q=mykoplasmen katze&f=false
azithromycin (makrolid) ist hier ebenfalls erwähnt als 2. wahl.

zum thema pradofloxacin (veraflox) und dessen besser wirksamkeit bei den katzenschnupfenerregern chlamydien und mykoplasmen - hier die doktorarbeit, die auch an der lmu gefertigt wurde. im übrigen hat die lmu die zulassungstest für veraflox gemacht, so weit ich weiß. komisch, dass bei der behandlung meiner katze immer noch vorzugsweise doxycyclin im gegensatz zu veraflox gegeben wurde ...
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/8645/1/Hartmann_Anja.pdf

eine atemwegsinfektion, die seit einem jahr (!) andauert, lediglich mit homöopathika zu behandeln, halte ich für fahrlässig bis gemeingefährlich - das wird dir JEDER gute homöopath bestätigen.

du kennst die möglichen folgeschäden einer verschleppten atemwegsinfektion? lungenentzündung, irreversible lungenschäden, mittelohrentzündung, gehörverlust, etc. und im extremfall leider auch: tod. oder einschläfern.

es liegt bei dir: lies dich ein und überzeuge dich eines besseren - da wirst du ganz schnell fündig mit den entsprechenden suchbegriffen über google books in der vet-med-standardliteratur (! seriöse quellen!). oder vertrau eben deinem arzt und hoffe, dass nichts schlimmeres passiert ...
 
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Wir sind schon seit Anfang an bei diesem Tierarzt gewesen, also schon 14 Jahren lang. Ich möchte nicht si schnell wechseln. Aber ich bleibe auf dem Laufenden.

Und seit letztem Jahr doktert er schon erfolglos an deiner kranken Katze herum. Wenn das kein Grund ist, sich auf die Suche nach anderen TÄ zu machen, dann weiß ich auch nicht.
FrauFreitag hat dir doch ausführliche Infos gegeben.

Jetzt Globuli ... ist nicht wahr :stumm:
 
nein, leider sind zwei wochen oftmals nicht genug, gerade wenn z.b. mykoplasmen vorliegen und sich das schon über eine ganze zeit zieht. antibiotikabehandlungen von sechs, acht, zehn wochen sind hier nicht ungewöhnlich.

Mit Mykoplasmen hatte ich noch nie zu tun. Da gibt man wohl in der Tat das AB viel länger.

@Linolada: Ganz egal, wie die TÄ therapieren will - ohne Diagnose wird das m. E. nichts. Auch erfahrene Tierheilpraktikerinnen stützen sich auf gründlich gewonnene und umfassende (eben auch schulmedizinische) Diagnose-Ergebnisse.

Das heißt: Einfach mal auf Verdacht ein paar Globulis reinschmeissen ist eigentlich dasselbe in Grün, was sie bisher gemacht hat. "Mal draufschauen", "Fieber messen" und dann in die Glaskugel schauen:hmm:

Für welche Form der Therapie die Entscheidung fällt, ist dabei egal. Jeder an der Behandlung des Tieres Beteiligter muss wissen, was er therapieren soll.

Ich würde sie immer noch dazu drängen, endlich die erforderlichen Untersuchungen durchzuführen.
 
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Linolada wechsel den TA - Deiner taugt nix!

Mein Quack hat den Schnupfen auch grad durch - er hat 3 Wochen Kombi Baytril und Synulox bekommen gegen die Sekundärinfektionen. Dazu 3x täglich Inhalation mit ACC Inject (2 Ampullen auf 500ml isotonischer Kochsalzlösung, steril im Kühlschrank aufbewahrt hebt sich das mindestens 2 Monate). Inhaliert habe ich ihn mit nem Ultraschall Kaltvernebler.

Zusätzlich bekam er eine Zylexis Kur zur Immunstimulanz.

Ach ja bei ihm war die Ursache Calici 🙁
 
Würde mir an deiner Stelle auch einen anderen TA suchen...

Ich arbeite bei uns im Katzenhaus (Tierhilfe) und besonders die Jungtiere haben immer mal wieder Schnupfen und natürlich stecken sich auch immer alle anderen an.

Unser TA schwört auf Doxycyclin und bisher hat es immer geholfen...
 

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