SDÜ und schlechtes Blutbild (Leukozyten)

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Meili

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29. Dezember 2017
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Hallo und vielen lieben Dank für die Aufnahme. Ich hoffe auf euren Rat. Es geht um meinen 15jährigen Kater.

Ich versuche eine Auflistung der bisherigen Behandlung:

1. Ende Juli17 - Feststellung von SDÜ, T4 liegt bei 8,5 ansonsten unauffälliges Profil und Blutbild, Beginn der Behandlung mit Felimazole 2 x 2,5, verträgt Kater gut, wirkt aber etwas schlapp

2. Anf. Sept17 - stark entzündeter und blutiger Gaumen (ein richtiges Loch im Gaumen, TA kann sich nicht erklären, woher das kommt) Behandlung erfolgreich mit Antibiotika, gegen Schmerzen Metacam (beginnt auch wieder zu fressen), Weitergabe von 2x2,5 Felimazole, Kater wird von Woche zu Woche, von Tag zu Tag "weniger", d.h. verliert stetig etwas Gewicht, wird struppig und wackelig

4. Eine Woche später Kontrollblutwerte: T4 liegt bei 3,0, Nierenwerte ok

5. Mitte Sept. später geht es dem Kater dramatisch schlecht, Absetzung von Felimazole, Beginn von Entwässerung mit Dimazon.

6. Schon am nächsten Tag deutliche Besserung des Zustandes und des Röntgenbildes. Zunächst nur Weitergabe von Dimazon und Fortekor, kein Felimazole, Kater geht es wieder spürbar aufwärts, hat "Katzenlebensqualität", was mir bei der ganzen Sache das Wichtigste ist

7. Oktober Beginn mit 1 x 2,5 Felimazole, Zustand unverändert zufrieden.

8. Mitte November erneute Blutwerte, T4 etwas zu hoch, Umstellung auf flüssiges Thiamazol wegen der besseren Dosierbarkeit

9. Ende Nov. erneuter Rückfall mit stark entzündetem Gaumen, wieder erfolgreich mit Antibiotika (2WochenSpritze) und gegen Schmerzen Metacam behandelt. Kater erholt sich rasch, nun auf mein Drängen Umstellung auf Carbimazol 3 x 2,5mg, weiterhin Diamazol und Fortekor.

10. kurz vor Weihnachten, neues Blutwert und Blutbild, T4 gut, Nieren gut, Leber gut, aber leider Leukozyten, Erythrozyten (also weiße und rote Blutkörperchen) viel zu niedrig. Kann man dem Kater aber nicht anmerken, die TÄ ist überrascht, eigentlich müsste es dem Kater lt Blutbild schlecht gehen

11. Seit 2 Tagen merke ich, dass er beginnt, wieder abzubauen. Ist aber noch alles im Rahmen.

Mich würden eure Erfahrungen bzgl. Carbimazol/Thiamazol und Blutbildveränderungen und entzündetem Gaumenbereich interessieren. Sind diese häufig bei euren SDÜ-betroffenen Katzen? Ich weiß keine Rat mehr und bedanke mich schon jetzt für euer Interesse.
 
A

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Wie niedrig sind denn die Leukozyten? Bis zu einem gewissen Rahmen sind erniedrigte Leukos eine häufige Nebenerscheinung der SD-Medikamente.

Diese Erfahrungen mit dem entzündeten Gaumen habe ich persönlich noch nicht gemacht, auch noch nicht in diesem Ausmaß davon gelesen.

Aber: Die oralen SD-Medikamente können auf den Magen schlagen. Bei uns wurden sie am Schluss gar nicht mehr vertragen. Und was auf die Magenschleimhaut geht, könnte ja rein theoretisch auch die Mundschleimhäute angreifen, bei einer Katze, die besonders empfindlich reagiert?

Es gibt zwei alternative Möglichkeiten, um Rachen und Magen-Darm-Trakt zu umgehen. Zum einen die Thiamazol-Salbe, die aber auch ein paar Schwächen hat und ein gutes Handling vom Halter braucht und zum anderen kann man Thiamazol auch subcutan unter die Haut spritzen - so therapieren wir mittlerweile. Mit Insulin-Nadeln ist das weitaus einfacher, als es sich anhört.

Leider kennen die meisten Tierärzte diese Therapieform nicht, aber dann müssen sie sich halt schlau machen.

Wegen der Entwässerung und des Fortekor: War denn Wasser in der Lunge? Wurde das Herz mal von einem Kardiologen geschallt? Wenn nein, würde ich das unbedingt ganz schnell in Angriff nehmen. Ein Röntgenbild reicht da zur Beurteilung nicht aus und auch die Medikation gehört in die Hand eines entsprechenden Facharztes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für deine Antwort, Maiglöckchen. Ich habe hier im Forum auch schon viel über SDÜ gelesen und schätze deine Kenntnis.

Die Blutwerte sind im einzelnen:
Leukozyten: 1,7
Erythrozyten: 3,1
Hämoglobin: 5,1
Hämatokrit: 15,9
Thrombozyten: 96

Übergeben musste er sich bislang noch nicht, Appetit ist aber gegenüber den jüngeren Jahren doch recht verhalten. Kommen wir aber zurecht.

Thiamazol Salbe oder -Spritzen werde ich beim nächsten Tierarztbesuch Anfang nächster Woche abklären. Auch das Herzschallen. Vielen Dank für den Tipp.

Mir ist mittlerweile klar, das Blutbildproblem sind massive Nebenwirkungen des Thiamizols, ob oral oder gespritzt, ob Vetmedikatment oder aus Humanbereich. Und eine Lösung finde ich nicht.
 
Wie sehen denn die Referenzwerte aus?

Es müssen nicht immer die Nebenwirkungen des Wirkstoffes selbst sein, manchmal werden gesundheitliche Probleme auch von den Trägersubstanzen der Tabletten verursacht.

Mal als etwas harmloseres Beispiel: Merlin hat lange Zeit die Carbiamzol von Hexal gut vertragen. Als wir dann mal auf Henning wechseln mussten, hat er sich die Seele aus dem Leib gekotzt.

Sollte es sich bei Euch allerdings um NW des Thiamazols handeln, bleiben Euch eigentlich nur drei Optionen: Das Hills y/d, als jodarme Schilddrüsendiät, die Radiojodtherapie oder die Operation. Falls Du das Herz schallen lässt, würde ich die SD gleich in einem Aufwasch mitschallen, um zu schauen, ob nur einer oder beide Schilddrüsenlappen betroffen sind.
 
Hallo, wir mussten uns von unserem geliebten Kater leider verabschieden. Er wurde immer schwächer. Die Familie ist sehr traurig. Ich bedanke mich für euer Interesse und die Antworten.
 
Das tut mir sehr leid🙁. Schlaf schön, kleines Katerchen.
 
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