Tigerkerle
Benutzer
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- 17. Mai 2018
- Beiträge
- 92
Hallo
Bei mir ist vor einer Woche ein total goldiger Kater eingezogen, dem das Leben bisher nicht so dolle hold war.
Der Bub wurde im Dezember 2020 in einer Gartenkolonie entdeckt. Er hatte eine schwere Vorderbeinverletzung und konnte erst am 02.01.2021 gesichert werden. Leider war jedoch sein Beinchen da nicht mehr retten, so wurde es ihm tags drauf amputiert. Gleichzeitig wurde er auch kastriert.
Die Amputation ist inzwischen recht gut verheilt, im Tierheim zeigte er sich zwar zugänglich, aber saß die vergangenen Monate eigentlich nur in seinem Hüttchen. Ich hatte ihn zweimal besucht, nach einigem Zögern kam er dann auch mal raus und hat sich ganz vorsichtig streicheln lassen, was er aber dann sichtlich genoss.
Lt. Tierheim ist er ca. 7-10 Jahre alt und wahrscheinlich schon immer ein Streunerchen gewesen (sonst wäre er ja sicher kastriert worden). Leider wurde bei der Anästhesie im Zuge der Amputation ein Herzgeräusch festgestellt, dass jedoch bisher noch keine Abklärung fand. Das soll so schnell wie möglich gemacht werden, sobald er Vertrauen gefasst hat. Die Fahrt in sein neues Zuhause hatte ihn sehr mitgenommen und aufgeregt. Ich habe noch nie eine Katze gesehen, die vor Angst so die Augen aufriss.
Ich habe ein Zimmer für meinen Bub vorbereitet, soweit die Höhen (Schreibtisch, Sideboard, Sofa) entschärft, dass er sie gut in leicht überwindbaren Stufen erreichen kann. Er war ja seit der Amputation ausschließlich in der niedrigen Box und ist daher bis dato nirgends wo runtergesprungen und konnte so das Handicap des fehlenden Beinchens noch nicht im vollen Umfang wahrnehmen.
Die ersten 24 Stunden im neuen Heim hat er vor lauter Furcht gar nicht fressen wollen. Am zweiten Tag war dann der Hunger größer als die Angst. Ich glaube, er war vorher noch nie in einer Wohnung. Nachts (ich habe eine Kamera im Zimmer installiert), schaut er sich um, geht verlässlich aufs Katzenklo und frisst ordentlich. Er nimmt die Aufstiegshilfen dankbar an, ist leider aber auch schon vom Stuhl gesprungen und konnte sich nicht richtig abfangen. Ich glaube, er denkt, sein fehlendes Beinchen ist noch da.
Tagsüber verbringt er ausschließlich unter dem Sofa, wenn ich im Home-Office bin. Ich rede dann leise aus der "Ferne" mit ihm, werfe ihm auch mal lecker Leckerlis unter die Couch. Fressen tut er sie aber erst nachts.
Die Video-AUfnahmen zeigen jedenfalls, dass er mit dem fehlenden Beinchen noch nicht so gut zurecht kommt. Er hatte sich zB. versehentlich mit dem anderen Pfötchen an einem Kuschelkissen verheddert - was für eine Panik. Er ist auch äußerst Geräuschempfindlich.
Ich weiß, eine Woche ist jetzt noch nicht lang, eine Katze aus der Reserve zu locken. Aber es stimmt mich schon traurig, dass er so ängstlich ist. Dabei kann ihm gar nichts passieren. Da tauten meine Straßenkatzen aus Bulgarien viel schneller auf. Aber die waren auch viel jünger und wer weiß, was der Bub alles in seinem Leben schon für Verfolgungen erleben musste. Es wird - glaube ich - noch sehr lange dauern, bis es zu einer Vergesellschaftung mit meinen Blindis kommt. Aber eins nach dem anderen.
Ich würde mich über Tipps freuen, wie ich ihn neugierig auf mich machen kann. Leckerlis ignoriert er leider sehr verlässlich. Dass er im Tierheim zugänglicher war, war glaub ich der kleinen Box geschuldet, in der er monatelang gesessen hat, da konnte er nicht ausweichen wie jetzt in dem großen Zimmer. Den gefundenen Äußerungen der "Katzenstreichlerin" auf der HP des Tierheimes ist zu entnehmen, dass es wohl auch sehr lange bei ihr dauerte, bis er sich auf sie eingelassen hat. Zu ihr suche ich auf alle Fälle nochmal Kontakt. Immerhin hat sie ihn 3 Monate begleitet.
Danke fürs Lesen ! Und Danke für Tipps und aufmunternde Worte.
LG
Bei mir ist vor einer Woche ein total goldiger Kater eingezogen, dem das Leben bisher nicht so dolle hold war.
Der Bub wurde im Dezember 2020 in einer Gartenkolonie entdeckt. Er hatte eine schwere Vorderbeinverletzung und konnte erst am 02.01.2021 gesichert werden. Leider war jedoch sein Beinchen da nicht mehr retten, so wurde es ihm tags drauf amputiert. Gleichzeitig wurde er auch kastriert.
Die Amputation ist inzwischen recht gut verheilt, im Tierheim zeigte er sich zwar zugänglich, aber saß die vergangenen Monate eigentlich nur in seinem Hüttchen. Ich hatte ihn zweimal besucht, nach einigem Zögern kam er dann auch mal raus und hat sich ganz vorsichtig streicheln lassen, was er aber dann sichtlich genoss.
Lt. Tierheim ist er ca. 7-10 Jahre alt und wahrscheinlich schon immer ein Streunerchen gewesen (sonst wäre er ja sicher kastriert worden). Leider wurde bei der Anästhesie im Zuge der Amputation ein Herzgeräusch festgestellt, dass jedoch bisher noch keine Abklärung fand. Das soll so schnell wie möglich gemacht werden, sobald er Vertrauen gefasst hat. Die Fahrt in sein neues Zuhause hatte ihn sehr mitgenommen und aufgeregt. Ich habe noch nie eine Katze gesehen, die vor Angst so die Augen aufriss.
Ich habe ein Zimmer für meinen Bub vorbereitet, soweit die Höhen (Schreibtisch, Sideboard, Sofa) entschärft, dass er sie gut in leicht überwindbaren Stufen erreichen kann. Er war ja seit der Amputation ausschließlich in der niedrigen Box und ist daher bis dato nirgends wo runtergesprungen und konnte so das Handicap des fehlenden Beinchens noch nicht im vollen Umfang wahrnehmen.
Die ersten 24 Stunden im neuen Heim hat er vor lauter Furcht gar nicht fressen wollen. Am zweiten Tag war dann der Hunger größer als die Angst. Ich glaube, er war vorher noch nie in einer Wohnung. Nachts (ich habe eine Kamera im Zimmer installiert), schaut er sich um, geht verlässlich aufs Katzenklo und frisst ordentlich. Er nimmt die Aufstiegshilfen dankbar an, ist leider aber auch schon vom Stuhl gesprungen und konnte sich nicht richtig abfangen. Ich glaube, er denkt, sein fehlendes Beinchen ist noch da.
Tagsüber verbringt er ausschließlich unter dem Sofa, wenn ich im Home-Office bin. Ich rede dann leise aus der "Ferne" mit ihm, werfe ihm auch mal lecker Leckerlis unter die Couch. Fressen tut er sie aber erst nachts.
Die Video-AUfnahmen zeigen jedenfalls, dass er mit dem fehlenden Beinchen noch nicht so gut zurecht kommt. Er hatte sich zB. versehentlich mit dem anderen Pfötchen an einem Kuschelkissen verheddert - was für eine Panik. Er ist auch äußerst Geräuschempfindlich.
Ich weiß, eine Woche ist jetzt noch nicht lang, eine Katze aus der Reserve zu locken. Aber es stimmt mich schon traurig, dass er so ängstlich ist. Dabei kann ihm gar nichts passieren. Da tauten meine Straßenkatzen aus Bulgarien viel schneller auf. Aber die waren auch viel jünger und wer weiß, was der Bub alles in seinem Leben schon für Verfolgungen erleben musste. Es wird - glaube ich - noch sehr lange dauern, bis es zu einer Vergesellschaftung mit meinen Blindis kommt. Aber eins nach dem anderen.
Ich würde mich über Tipps freuen, wie ich ihn neugierig auf mich machen kann. Leckerlis ignoriert er leider sehr verlässlich. Dass er im Tierheim zugänglicher war, war glaub ich der kleinen Box geschuldet, in der er monatelang gesessen hat, da konnte er nicht ausweichen wie jetzt in dem großen Zimmer. Den gefundenen Äußerungen der "Katzenstreichlerin" auf der HP des Tierheimes ist zu entnehmen, dass es wohl auch sehr lange bei ihr dauerte, bis er sich auf sie eingelassen hat. Zu ihr suche ich auf alle Fälle nochmal Kontakt. Immerhin hat sie ihn 3 Monate begleitet.
Danke fürs Lesen ! Und Danke für Tipps und aufmunternde Worte.
LG