Sehr starke Persönlichkeit

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Kaymera

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30. August 2013
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Guten Abend,
vor ca. 4 Wochen ist schrödinger bei uns eingezogen, schrödiger stammt aus dem tierheim und ist zwischen einem und zwei jahren alt und wurde auf der straße gefunden.
Aufgrund seines verhaltens gehe ich davon aus, dass er viel zu früh von seiner mutter weggenommen wurde (mehrmals am tag nuckelt lautstark er an seiner hinterpfote) und, dass ihm dadurch auch ein großteil der sozialisation durch die mutter und geschwister fehlt.
er war von anfang an sehr dominant, selbstbewusst und scheute vor keiner auseinandersetzung zurück, viele der grundlegenden regeln habe ich mitlerweile durchgesetzt (habe noch nie in meinem leben so oft nein gesagt, wie in den letzten 4 wochen^^) und er akzeptiert mich weitesgehend als "oberkatze"...nun ist es aber so, wenn er wirklich böse auf einen ist oder mies drauf ist, dann greift er die beine ziemlich heftig an und lässt einen nicht an ihm vorbeikommen und die notfallsprühflasche habe ich ja auhc nicht immer in der hand.
nun meine frage, wie reagiere ich in einer solchen situation am besten bzw. wie kann ich sowas in zukunft vermeiden?

hier noch einige zusatzinfos:
schrödinger ist seit letztem dienstag freigänger, er wird alleine gehalten, da er im tierheim jede katze auseinander genommen bzw. sie sehr stark unterdrückt hat. Im schnitt ist er 4 stunden unterwegs und erkundet seine neue nachbarschaft und abends wir dann nochmal ordentlich gespielt.
er ist beim kuscheln auhc sehr schnell überreizt und verfällt dann ins grobe spielen also seine launen sind sehr sprunghaft.

schonmal ganz lieben dank 🙂
 
A

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Also erstmal, von einer Notfallsprühflasche (gruseliges Wort) halte
ich gar nichts.
Lieber öfter wegsetzen und gefühlte tausendmal "nein" sagen,
eine Katze kann man nie ganz erziehen 😉

Mit geschätzten 1-2 Jahren ist er definitiv noch zu jung für Einzelhaltung,
allerdings erfordert die Auswahl eines passenden Zweitkaters hier wohl
etwas mehr Geschick, du könntest es auf einer Pflegestelle oder hier im
Forum bei den Notfellchen probieren, da kennt man die Katzen am besten.

So wie du es beschreibst würde ich zu einem Kater zwischen 18 Monaten
und 3 Jahren tendieren, gut sozialisiert , gelassen , aber selbstbewusst
und robust, der sich auch zu wehren weiss.

Denke, das könnte passen da sich die Katzen in Tierheimen auch
noch mal ganz anders verhalten als dann im eigenen Revier.

Ich denke, auch er würde sich in dem Alter noch über einen Kumpel freuen 🙂
 
Na, da habt ihr euch aber eine Herausforderung angelacht 🙂

Ein paar Ideen hätte ich... aber ich möchte betonen, dass ich (auch durch viel Mitlesen im Forum hier) gerade sehr viel lerne und auch schon festgestellt habe, dass ich früher das ein oder andere nicht richtig gemacht habe. Von daher, Korrekturen durch andere sehr willkommen.

Die Sprühflasche würde ich auch weglassen. Das dürfte deinen Wildfang eher mehr auf die Palme bringen, denke ich.

Wenn die Laune beim Kuscheln umspringt, kommt das ganz zufällig? Oder kann es sein, dass er manche Bewegungen als Bedrohung auffasst - wenn du z.B. an seinen Bauch oder die Kehle gehst, die Hand über ihn hältst oder so? Könnte Spiel sein, vielleicht denkt er aber auch, er müsste sich verteidigen.

Das Angreifen der Beine: Wir hatten mal einen sehr aggressiven Kater - das war auch kein Spielen mehr, der hat einen zufällig "angefallen". Meist aber Hände, auch wenn man die mal im Stehen oder Gehen einfach hängenließ. Was ihn dann recht schnell wieder runtergebracht hat: Ganz ruhig halten. Deutlich nein sagen, aber nicht schreien. Dann den Kater entfernen (sprich: Krallen lösen, wegsetzen). Wenn er sich reingesteigert hat und nur noch auf Angriff getrimmt - dann aus reiner Selbstverteidigung ihm kurz ins Gesicht pusten. Selbst der schlimmste Aggro-Kampfkater zuckt dann kurz zurück, weil's ihm unangenehm ist.

Hast du den Eindruck, bei diesen Beinattacken geht er gezielt vor? Oder sind es eher Situationen, wenn man (für ihn) unverhofft vorbeikommt oder er keine Ausweichmöglichkeit hat? Ich kenne einen zwar selbstbewussten, aber lieben Kater - nur durch schlechte Erfahrungen hat er ein paar Ticks und wird z. B. sehr ungehalten, wenn ein Mensch hinter ihm her geht.

Auf lange Sicht gesehen würde ihm ein gut sozialisierter Kumpel hoffentlich helfen, an dem er sich orientieren kann - aber wie Lenny+Danny schon sagte, das wird eine sehr sorgfältige Auswahl sein müssen.

Ihr kennt euch jetzt vier Wochen, da kann sich noch viel einpendeln.

Edit, vergessen zu fragen: Ist Schrödinger kastriert?
 
Zuletzt bearbeitet:
huhu,
danke für die antworten.
ja, schrödinger ist kastriert, dies ist aber erst im tierheim geschehen.
das mit den beinattacken war am ersten tag massiv aber da war er einfach fertig mit der welt und daher ist sowas dann ja nichts besonders und ab dem zweiten tag haben die angstattacken auhc aufgehört.
jetzt sind die attacken wirklich nur noch, wenn er sauer auf mich oder meinen freund ist.
gestern z.b. wollt er unbedingt meine pizza haben und irgendwann habe ich ihn dann vom tisch weggtragen...dann war er sauer auf mich und hat im flur gewartet...und wenn er dann fertig ist mit den beinen, ist auch alle wieder super.
auf mein "nein" reagiert er meist, anknurren oder pusten funktioniert gar nciht bei ihm.
beim kuscheln haben wir uns einfach darauf geeinigt, dass er beim kuscheln der aktive ist und ich mich ehr pasiv verhalten und ihn nur manchmal kraule, bis er die ersten anzeichen von unruhe zeigt und dann höre ich gleich wieder auf.
Er ist ein echtes kaliber aber anderseits auhc sehr auf mich geprägt und anhänglich...frech und schlau wird das kerlchen wohl immer bleiben aber bis auf die gelegentlichen und gezielten beinattacken, macht er sich echt super. 🙂
das mit den katerkumpelt muss ich dann nochmal mit meinem freund absprechen...der arme ist gerade fleißig dabei zu lernen, wie die körpersprache einer katze funktioniert und das eine katze kein hund ist^^
 
Dein armer Freund 🙂 Das kommt auf meinen ab nächster Woche auch zu. Aber da müssen sie wohl durch... ("Nein Schatz, die knurrt nicht, die will, dass du weiterkraulst!")

Zu Schrödinger: Dann gehen mir auch die Ideen aus. Vielleicht haben andere mehr Erfahrung, was man an Mittelchen testen könnte - hier liest man öfter von Bachblüten?

Mit dem Kumpel würde ich nichts überstürzen. Schrödinger ist ja auch noch nicht lange bei euch, und das klingt so, als würde er zaghafte Artgenossen eher zum Frühstück verputzen. Vielleicht muss er sich erstmal beruhigen und ein wenig Vertrauen zu euch fassen, da scheint ihr ja auf einem guten Weg zu sein.

Bei unserem Kampfkater Findus haben wir damals keinen Zweitkater gefunden. Aber Findus war auch nicht unglücklich. Menschliche Gesellschaft fand er einfach besser als andere Katzen (gut sozialisiert war er selbstredend nicht...). Und er konnte es sich aussuchen; wir hatten immer auch andere Katzen im Haus, zudem war er Freigänger. Aber er hat andere Katzen nie als potentielle Gefährten gesehen, sondern prinzipiell nur als Opfer. Je nach Gemüt der Katze eben als leichtes Opfer oder als Feind, den man nur aus der Ferne anspuckt. So ein richtiger "Ich gegen den Rest der Welt"-Kater, leider. Aber von gelegentlichen Attacken ab und an war er seinen Menschen gegenüber sehr anhänglich.

^ Von daher würde ich nach meinen Erfahrungen sagen, erstmal sehen, wie Schrödinger so drauf ist, wenn er sich eingelebt hat.
 
Mit dem Kumpel würde ich nichts überstürzen. Schrödinger ist ja auch noch nicht lange bei euch, und das klingt so, als würde er zaghafte Artgenossen eher zum Frühstück verputzen. Vielleicht muss er sich erstmal beruhigen und ein wenig Vertrauen zu euch fassen, da scheint ihr ja auf einem guten Weg zu sein.
Das sehe ich genauso, aber über kurz oder lang braucht er wahrscheinlich tatsächlich einen Kumpel, denn was er tut, liest sich nach Spielaufforderung an, allerdings nach einer recht groben, da wird sich einiges angestaut haben, eben wegen mangelnem Raufkumpel.

Dass er Freigang bekommt ist super. Er ist ja erst seit kurzem bei euch - beobachtet auch, wie er sich mit den anderen Draußen-Katzen verhält. Wenn er auf Dauer mit ihnen gut klarkommt, evtl sogar auch mit einigen oder zumindest einem friedlich auskommt, hat er ja Kontakt zu Artgenossen.

Wenn er mit den anderen draußen aber auch nicht klarkommt, bedeutet das, dass er keine Gelegenheit hat, seinen Frust abzubauen, nach Katermanier zu toben und zu raufen und dann wäre es besser, ihn an einen Kumpel im Haus zu gewöhnen. Er ist noch jung genug dafür.

Zu den Attacken nochmal - auch wenn er Freigang hat, macht mit ihm regelmäßige Spielstunden, in denen er sich ordentlich auspowern kann und seine überschüssige Energie los wird. Spielen ist auch Frustabbau pur. Der Frust (worauf auch immer) muss raus.
Aber lenkt seine Attacken nicht direkt mit spielen ab, sonst könnte er auf die Idee kommen, ihr belohnt sein Verhalten. Lieber indirekt im Alltag regelmäßige Spielstunden einbauen, das wird ihn insgesamt entspannen.

Achtet beim spielen mit ihm darauf, dass ihr dabei niemals irgendwelche Körperteile einsetzt, er soll lernen, dass Menschen-angreifen tabu ist, egal ob aus Frust oder spielerisch. Reizt ihn nicht unbeabsichtigt, indem ihr ihn zb spielerisch mit den Fingern lockt oder die Hände/Arme in Reichweite habt, lieber erstmal auf Abstand, zB mit ner Angel spielen.

Wenn er euch doch erwischt, egal in welcher Situation, haltet inne und sagt "nein". Erschreckt ihn nicht. Ein leises aber bestimmtes nein genügt völlig. Es soll ja Ruhe in die Situation kommen.
Wenn es zu weh tut, um innezuhalten, dann versucht mal in dem Moment zu entkommen, nicht indem ihr das Bein wegzieht, sodern etwas in seine Richtung drückt, dann lässt er eher los.
 
Zuletzt bearbeitet:
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getobt wird über den tag verteilt und abends dann nochmal quer durch die wohnung, mit dem körper wird so oder so nciht gespielt, da achten wir auhc beim besuch drauf, es wird nur mit spielzeug oder schatten gespielt. seine spielaufforderungen sind rabiat aber anders als die beinattacken, es ist immer wenn er seinen willen besonders wehement durchsetzen wollte und es nciht geklappt hat, also tippe ihc mitlerweile auch ehr auf frust. es passiert auch nciht täglich also nicht, dass ein falscher eindruck entsteht.
ich werde ertsmal schauen was er zu den zahlreichen nachbarskatzen so sagt bzw. was die zu ihm sagen^^
ich war bei ihm eh begeister, wie schnell er sich eingelebt hat bzw. eine bindung aufgebaut hat, schon nach einer woche hat er auf mein rufen sofort mit einem gurren geantwortet und ist dann zu mir gekommen und körperkontakt hat er auhc sehr schnell gesucht🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
ich war bei ihm eh begeister, wie schnell er sich eingelebt hat bzw. eine bindung aufgebaut hat, schon nach einer woche hat er auf mein rufen sofort mit einem gurren geantwortet und ist dann zu mir gekommen und körperkontakt hat er auhc sehr schnell gesucht🙂
Er scheint sich ja insgesamt gut einzuleben und es sieht ja so aus, als lassen die Attacken nach - wer weiß, was er früher erlebt hat...
Wahrscheinlich dauert es "einfach" eine Weile, bis er ganz zur Ruhe kommt...
schrödiger stammt aus dem tierheim und ist zwischen einem und zwei jahren alt und wurde auf der straße gefunden.
Aufgrund seines verhaltens gehe ich davon aus, dass er viel zu früh von seiner mutter weggenommen wurde (mehrmals am tag nuckelt lautstark er an seiner hinterpfote) und, dass ihm dadurch auch ein großteil der sozialisation durch die mutter und geschwister fehlt.
Es ist ja auch nicht klar, ob er sozialisiert ist - eine typische Folge von vielen ist "niedrige Frusttoleranz". Aber dein Kater ist noch jung, er kann vieles bei euch nachholen.
Wichtig bei den ganzen "Gegenmaßnahmen" wie spielen, nein sagen etc wäre auch, dass ihr ihn ganz oft lobt, wenn er erwünschte Dinge tut 🙂
 
gelobt wir ganz viel, ich habe ich sogar gelobt, als er fachmännisch sein restliches futter "verbuddelt" hat, aus mangel an erde hat er meine uni unterlagen genommen, er hat sich viel mühe gegeben^^
 
:grin: braver Kater
 
Was für ein wunderschönes Lackfellchen! Und es klingt, als ob er bei euch angekommen ist und sein Zuhause geniesst. Da sieht man mal wieder, Zuneigung und Zeit, das alleine kann schon Wunder wirken.

So wie du ihn beschreibst, würde ich übrigens keinen Versuch einer Vergesellschaftung machen.
 
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Nein, ich denke auch, dass wir keinem einen Gefallen tun würden, wenn wir versuchen doch noch eine Katze/Kater dazu zu holen...ich bin schon froh, dass es nicht mehr jeden Tag einen Katzen-Guerillakrieg gibt und das es bisher immer nur Schrammen für beide Seiten gab.
 
Und noch ein kleines Update.
wie sich kurz nach dem letzten Beitrag herausgestellt hat, hatte Schrödinger chronischen Durchfall und das über Monate hinweg, daher auhc seinen Futteraggression. Da er das Katzenklo verweigert und lieber draußen sein Geschäft verrichtet, ist es leider erst sehr spät entdeckt worden, nach zwei Monaten Schonkost und Darmaufflorabauprodukten und gaaanz langsamer Umstellung auf normales Futter ist nu wieder alles gut und er ist nochmal zufriedener und entspannter geworden.
Die verhasste Nachbarskatze Lutzie ist mitlerweile seine kleinen Katzenfreundin, sie frühstücken zusammen bei den Nachbarn, toben zusammen rum oder kuscheln einfach nur...natürlich gibt es auhc mal Streit aber das kommt ja in jeder Beziehung vor und die Nachbarn sind auch froh, dass die beiden sich gefunden haben, da es ja beide Einzelkatzen sind :zufrieden:
Im Sommer bekommen wie den guten Herrn kaum zu Gesicht, der nächste Schritt ist es dann eine neue Tür zu kaufen (wohnen zu Miete) und dort ein Katzenklappe einzubauen, denn im Winter lasse ich über Nacht keine Fenster auf, damit Schrödinger rein und raus kann.^^
Etwas sorgen macht es mir, dass hier in der Nachbarschaft ein Kater lebt, der Schrödinger regelmäßig Tierarztreif prügelt, leider habe ich ihn noch nciht zu Gesicht bekommen aber die tierarztkosten häufen sich in den letzten 4 Monaten massiv:grummel:
Aber nach knapp 11 Monaten kann man sagen, dass Schrödinger nichts mehr mit dem "Terrorkater" vom Anfang zu tun hat, er ist zufrieden, entspannt und ausgeglichen...ein Charakter wird er immer bleiben aber das wollen wir ja auch.:grin:
 

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