starke Blasenentzünndung wird nicht besser

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Juik

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12. Juli 2010
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9.238
Letzte Woche Donnerstag ist Joker in meinen Verein auf PS gezogen. Er und seine Schwester wurden von den Vorbesitzern abgegeben, angeblich weil Melli und Joker sich mit den beiden Oldiekatzen nicht verstehen.
Wir haben das auf die kleine Wohnung geschoben (1 Zimmer). Aber vermutlich war das nicht der einzige Grund, den Joker ist krank und das nicht erst seit gestern. Melli war auch unkastriert, dafür fehlte das Geld (sie seien wohl verschuldet).

Naja jetzt auf jeden Fall zu Joker.
Die Leute haben Melli und Joker direkt beim unserem Tierarzt abgegeben, damit Melli gleich kastriert werden kann. Joker wurde in dem Zuge auch geimpft, laut ihnen ist er ja fit und gesund gewesen.
Da beide Katzen bis am Abend noch bei der Tierärztin in der Box blieben (die PS konnte sie vorher nicht abholen) fiel dort schon auf, dass Joker gerne mit dem Bauch auf dem kalten liegt und relativ oft pinkelte.
Urinprobe abnehmen war aufgrund seiner Verstörtheit nicht möglich.
Es sollte beobachtet werden und falls es nicht besser wird Amoxicillin gegeben werden.
Auf der PS angekommen wurde es kein deut besser, also bekam er mit Absprache Amox und Metacam.

Anfänglich wurde es etwas besser, die Pipibrocken im Klo minimal größer.
Montag Abend war der Urin dann blutig, also Dienstag wieder Tierarzt.

Dort wurde Joker in Narkose gelegt und bekam einen Katheter gelegt. Blasensteine oder ähnliches waren keine vorhanden. Die TÄ stellte "nur" eine starke Blasenentzündung fest, ihrer Meinung nach nicht erst seit gestern, sondern eher schon seit Monaten.

Das Antibiotikum wurde umgestellt auf Xedon. Auch hier wurde es anfänglich ein bisschen besser und er hat endlich auch mal normal gefressen.
Heute dann wieder ein Rückschlag. Er war massiv Blut im Urin. Also Notdienst, die TÄ hat ein Peneciliin gespritzt.
Dienstag Kontrolltermin.

Mir ist ja klar, dass so eine starke lange Blasenentzündung nicht von heute auf morgen wieder in Ordnung kommt. Aber so langsam? Ich habe auch etwas die Befürchtung, dass die Blasenentzündung chronisch bleibt.

Das Kerlchen leidet sichtlich unter der Blasenentzündung, frisst schlecht (er ist ein großer Kater, wiegt gerade mal 3,2 kg. Meine eigenen sind ungefähr die gleiche Größe und mit 5,5 kg nicht zu dick).

Hat jemand Erfahrungen?

Ich habe schon sehr viele Blasenentzündungen erlebt, aber spätestens nach dem 2. Ab war es innerhalb kurzer Zeit wieder ok.
 
A

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Hallo,
der ständige wechsel des ABs ist auch nicht sonderlich förderlich.
Wenn die jedesmal nur mäßigen Erfolg zeigen, dann Probe nehmen und BU mit Antibiogramm anfertigen lassen. Wäre aber schon allein deshalb sinnvoll, da es so lang geht.
Wenn man immer nach so kurzer Zeit die ABs absetzt, fördert man die Resistenzbildung.

Wurde schon mal ein Ultraschall gemacht? Wenn nicht wäre das noch eine Möglichkeit um zu sehen ob es Gewebszubildungen o.ä. in der Blase gibt. In dem Zuge ganz klar auch nicht nur die Blase schallen sondern auch die Nieren.

Wenn ein Ultraschall durchgeführt wird, dann am besten da gleich Zystozenteseharn für BU und Antibiogramm gewinnen. Spontanharn enthält von Haus aus schon Bakterien und ist deshalb schwerer zu beurteilen.
 
Hallo Juik,

ich habe bei Hexe auch die Erfahrung gemacht, dass das AB sehr schnell angeschlagen hat. Da bei ihr aber die BE nach einigen Monaten wieder kam, bekommt sie jetzt D-Mannose. Vielleicht könntest du das begleitend auch geben?

Vorausgesetzt, es sind Coli-Bakterien, die die BE verursachen. Denn D-Mannose verhindert, dass sich die Bakterien an der Blasenwand einnisten und dort immer wieder Entzündungen verursachen. In 90 Prozent der Fälle sind ja Coli-Bakterien für eine BE verantwortlich.

Ist denn bei Euch eine Erregerbestimmung gemacht worden? Sollten bei Euch andere Bakterien eine Rolle spielen, greift das AB da vielleicht nicht.
 
Hallo,
der ständige wechsel des ABs ist auch nicht sonderlich förderlich.
Wenn die jedesmal nur mäßigen Erfolg zeigen, dann Probe nehmen und BU mit Antibiogramm anfertigen lassen. Wäre aber schon allein deshalb sinnvoll, da es so lang geht.
Wenn man immer nach so kurzer Zeit die ABs absetzt, fördert man die Resistenzbildung.

Wurde schon mal ein Ultraschall gemacht? Wenn nicht wäre das noch eine Möglichkeit um zu sehen ob es Gewebszubildungen o.ä. in der Blase gibt. In dem Zuge ganz klar auch nicht nur die Blase schallen sondern auch die Nieren.

Wenn ein Ultraschall durchgeführt wird, dann am besten da gleich Zystozenteseharn für BU und Antibiogramm gewinnen. Spontanharn enthält von Haus aus schon Bakterien und ist deshalb schwerer zu beurteilen.

Der ständige Ab Wechsel ist normal, wenn eines nicht anschlägt (zumindest kenne ich das auch so aus der Humanmedizin). Resistenzen entstehen eigentlich, wenn man das Ab nicht lange genug gibt (mind. 3 Tage ist Pflicht, besser 5) und die Zeit wurde immer eingehalten, außer eben durch die Spritze heute.

Ultraschall wurde gemacht, als er in Narkose lag und den Katheter gelegt bekam (der Urin wurde auch untersucht und als hochgradig bakteriell belastet eingestuft).

An Antibiogramm habe ich auch schon gedacht. Kann man das mit dem Urin machen oder muss man da was aus der Blasenwand entnehmen?
 
Hallo Juik,

ich habe bei Hexe auch die Erfahrung gemacht, dass das AB sehr schnell angeschlagen hat. Da bei ihr aber die BE nach einigen Monaten wieder kam, bekommt sie jetzt D-Mannose. Vielleicht könntest du das begleitend auch geben?

Vorausgesetzt, es sind Coli-Bakterien, die die BE verursachen. Denn D-Mannose verhindert, dass sich die Bakterien an der Blasenwand einnisten und dort immer wieder Entzündungen verursachen. In 90 Prozent der Fälle sind ja Coli-Bakterien für eine BE verantwortlich.

Ist denn bei Euch eine Erregerbestimmung gemacht worden? Sollten bei Euch andere Bakterien eine Rolle spielen, greift das AB da vielleicht nicht.

Zwecks D-Mannose lese ich mich mal ein.
 
Wie wurde auf Blasensteine untersucht? Nur der Urin untersucht oder auch mit Röntgen und Ultraschall?

Mein Hund hatte das auch immer wieder. Ursächlich war Struvit, das immer wieder die Blasenwände verletzte usw. usf.

Es könnte auch idiopathisch sein, dann würde ich mal Zylkene versuchen, bin da aber eher skeptisch, ob es 1. das überhaupt ist und 2. Zylkene da ausreichend ist.

Urin und Ultraschall.

Ich glaube nicht, dass die BE idiopathisch ist, sonst wäre es aufs Antibiotikum nicht immer ein bisschen besser geworden.
 
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wurde mal ein Ultraschall von der blasenwand gemacht? ich kämpfe mit Nèlson ja auch schon seit Wochen gegen eine Blasenentzündung an. diese ist jedoch nicht bakterieller Natur, die blasenwand war zu anfangs bis auf 2cm angeschwollen. gegeben wird zur Zeit Cortison, gegen die schwellung (nach über einem Monat liegt die dickste Stelle nur noch bei 1,5cm), sowie anfangs flut d, zur Unterstützung der blasenwand. mittlerweile bekommt er da etwas anderes, aber was kann ich dir erst heute Abend von zuhause aus sagen. mittlerweile ist das pinkeln weniger geworden - Blut kommt trotzdem hin und wieder vor, was aber nicht verwunderlich ist. Ich würde also mal mit dem TA absprechen, ob eine Cortisongabe vllt. sinnvoll wäre, wenn eine schwellung vorliegt. ansonsten braucht so etwas wohl einfach Geduld. mein TA hat mir da unter einem halbem jahr keine Hoffnungen gemacht.
 
Puuuh ob direkt von der Blasenwand kann ich nicht sagen. Joker ist ja nicht mein eigener Pflegekater, ich betreue "nur" die PS.
Wenn das aber was spezielles ist, wurde das sicherlich nicht gemacht. Ein Problem ist nämlich, dass die PS ziemlich am A... der Welt wohnt.
Die Tierärzte dort haben Röntgengeräte aus dem letzten Jahrhundert 😳.
 
Der ständige Ab Wechsel ist normal, wenn eines nicht anschlägt (zumindest kenne ich das auch so aus der Humanmedizin). Resistenzen entstehen eigentlich, wenn man das Ab nicht lange genug gibt (mind. 3 Tage ist Pflicht, besser 5) und die Zeit wurde immer eingehalten, außer eben durch die Spritze heute.

Ich finde aber auch eine gezielte AB-Gabe, auf Grund eines Antibiogramms, geeigneter.

Resistenzen entstehen nämlich auch bei zu langer AB-Gabe.

http://www.medizinauskunft.de/artikel/diagnose/krankheiten/Infektionen/13_06_antibiotika.php

Wie sich nacheinander unterschiedliche AB (besonders bei Breitband-AB) in diesem Zusammenhang verhalten weiß ich allerdings auch nicht. Gezielt finde ich einfach besser, da diese AB ja auch auf den gesamten Organismus durchschlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde aber auch eine gezielte AB-Gabe, auf Grund eines Antibiogramms, geeigneter.

Ich dachte, das sei sowieso selbstverständlich ...
Fürs Antibiogramm wird normaler Urin benötigt, möglichst sauber aufgefangen (Urinbecher z.B.), oder - auf Nummer Sicher - durch Blasenpunktion gewonnen. Ich persönlich würde den Urin immer im Fremdlabor (Idexx oder Laboklin) untersuchen lassen.
 
Der ständige Ab Wechsel ist normal, wenn eines nicht anschlägt (zumindest kenne ich das auch so aus der Humanmedizin). Resistenzen entstehen eigentlich, wenn man das Ab nicht lange genug gibt (mind. 3 Tage ist Pflicht, besser 5) und die Zeit wurde immer eingehalten, außer eben durch die Spritze heute.

Wenn die Bakterien mit dem AB nicht abgestorben sind, sondern nur geschwächt wurden und vorher nicht resistent gegen dieses waren, können sie auch beim einhalten der 3 oder 5 Tage Resistenzen entwickeln. Und das entsprechend lang gegeben wurde, konnte man deinem Beitrag nicht entnehmen.

BU und Antibiogramm kann man aus dem Harn nehmen.

Auch auf einem Röntgenbild, das mit einem Röntgengerät "aus dem letzten Jahrhundert" gemacht wurde, kann man einen Blasenstein erkennen, insofern derjenige der das Bild macht, Ahnung davon hat 😉
 
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Mir ist auch das Astorin FLUTD eingefallen, wurde auf Seite eins schon mal erwähnt. Frag doch den TA mal danach, was er davon hält.

Alles Gute für den Spatz!
 
Frag doch mal, ob ein Ultraschall von der Blasenwand gemacht wurde. die Nieren sind auch ausgeschlossen worden?
Ich werde dir heute Abend dann genauer schreiben, was Nèlson zu dem Cortison bekommt. Ich denke, bei einer langwierigen Blasenentzündung ist es immer noch sinnvoll bis erforderlich die Blasenwand mit zu stärken.
sind denn überhaupt Bakterien nachgewiesen worden?
 
Ok, dann gebe ich mal an die PS weiter, dass sie am Dienstag auf ein Antibiogramm bestehen soll.

Kann man das astorin Fluid auch geben, wenn er keine Struvitsteine hat? An sich hört es sich ja nicht schlecht an, die Blasenwand zu stärken ist ja eigentlich immer gut.
 
Frag doch mal, ob ein Ultraschall von der Blasenwand gemacht wurde. die Nieren sind auch ausgeschlossen worden?
Ich werde dir heute Abend dann genauer schreiben, was Nèlson zu dem Cortison bekommt. Ich denke, bei einer langwierigen Blasenentzündung ist es immer noch sinnvoll bis erforderlich die Blasenwand mit zu stärken.
sind denn überhaupt Bakterien nachgewiesen worden?

Bakterien sind hochgradig nachgewiesen worden.
 
Hier ein Link von zwei Tierärzten, wo die Vorgehensweise genau beschrieben wird (bezieht sich insbesondere auf Diabeteskatzen, aber das macht ja nichts): http://katzendiabetes.info/cyst.php
 
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Zwecks Labor würde der Urin sowieso zu Laboklin gehen, wenn ein Antibiogramm bestimmt werden muss.
Die Tierarztpraxis ist auf keinen Fall so ausgestattet, dass sie das selbst machen könnte und Laboklin ist bei uns ja "fast nebenan".
 
also nelson hatte auch nie Steine und trotzdem dad FlutD bekommen, was der dritte TA aber absetzte und durch etwas anderes ersetzte, dass angeblich effektiver sein soll. sobald ich daheim bin schreibe ich dir den Namen auf.
 
Ich hatte seinerzeit beim Hersteller mal nachgefragt. Die ansäuernde Wirkung kann man vernachlässigen, Astorin wirkt hauptsächlich auf die Blasenschleimhaut. Von daher dürftest du da nichts falsch machen. Aber wie gesagt, sprich mit dem TA. Es gibt auch andere Präparate mit Glukosaminen, vielleicht hat er eine bessere Idee.
 

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