Streit unter Schwestern - Dominanzverhalten

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delante

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15. Dezember 2008
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Hallo zusammen,

ich hoffe auf eure Hilfe, denn ich weiß zur Zeit nicht mehr, was ich machen soll. Ich habe mich schon kreuz und quer durch´s Forum gelesen, viele interessante und gute Tipps mitgenommen, aber geholfen hat bisher leider nichts.... :sad:

Ich habe seit 10 Jahren zwei Katzenschwestern, die zusammen (meist nur in der Wohnung) groß geworden sind und sich immer total lieb hatten. Anfang März bin ich mit meinem neuen Partner zusammen in ein Haus gezogen. Da wir hier entsprechend Platz und einen Garten haben, hatten wir uns entschlossen, die beiden Tiger chippen und anschließend auch nach draussen zu lassen. Nach sechs Wochen Eingewöhnungszeit ging es also ab zum Tierarzt. Beim TA gab es das übliche Gemurre und Gemäckere, bis dahin war aber nichts Auffälliges. Auch nicht als wir zu Hause ankamen.

Nach zwei Stunden und schönem Wetter, entschlossen wir uns, die Türen zu öffnen und die beiden rauszulassen. Ganz vorsichtig erkundigten die Beiden ihr neues Revier, bis die Große sich mit einem Schlag umdrehte und die Kleine anfauchte. Die Kleine ist darauf sofort rein, die Große etwas später hinterher.

Ich bin mir sicher, dass sie draußen etwas gesehen oder sogar gerochen hat. Dass es eventuell eine umgekehrte Agression war oder sie unter einem Schock litt. Das Ganze ist jedoch mittlerweile schon 3,5 Monate her.

Seitdem ist bei uns einiges los. Wir haben schon diverse Tierarztgespräche, homöopathische Therapien (immer noch aktuell) und verschiedenste andere Methoden ausprobiert.

Wir halten die Beiden getrennt und lassen sie nur unter Aufsicht zusammen. Die Große legt dabei ein totales Dominanzverhalten an den Tag. Sobald sie die Kleine sieht, rennt sie ihr hinterher, versucht ihr eine zu verpuhlen, faucht sie an, scheucht sie nach oben in die Ecke, passt noch kurz auf sie auf und kommt dann irgendwann wieder runter.

Es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Die Große lässt irgendwann wieder ab, die Kleine faucht mittlerweile auch mal zurück, die Große hört auf unser laut ausgesprochenes "NEIN", die Kleine kommt irgendwann auch mal wieder von Ihrem Schrank, auf dem die andere nicht hochkommt, runter. Das alles war anfänglich nicht so.

Dennoch ist es kein entspanntes Zusammenleben, man sieht, dass die Kleine nicht so glücklich ist wie vorher und die Große die kleine total fixiert und teilweise regelrecht "aufpasst".

TA und Homöopathin haben mir geraten, die beiden zu trennen, die Dominante in gute Hände zu geben. Da bin ich aber noch nicht angekommen. Was würdet ihr machen? Habt ihr neben Feliwell etc. noch einen Tipp für mich? Sollte man die beiden einfach mal zusammen lassen, auch wenn wir nicht da sind? Müssen die das klären? Hab ich zu viel Mitleid?

ich bin für jede noch so kleine Antwort dankbar!

Viele, liebe Grüße,
delante
 
A

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Hallo,

es könnte sein, dass die beiden durch die Trennung ihren Konflikt bisher nicht richtig austragen konnten. Klar, wenn Katzen sich zanken, dann hört sich das für unsere Ohren oft ganz schlimm an. Aber zum einen neigen Katzen zu einer sofortigen und klaren Ansage (ohne ein bitte,bitte vorab), und zum anderen gehen selbst Kloppereien in der Regel glimpflich ab. Katzenhaut ist grad am Nacken, wo zuerst gebissen wird, sehr dick (ca. 6 mm), zudem ist sie durch Fell geschützt. Wir setzen schnell menschliche Maßstäbe an - und machen es damit oft nur noch schlimmer.

Durch den Umzug sind sowohl Revier als auch "Rang-Ordnung" komplett verändert - für Katzen unter Umständen nicht einfach, denn sie sind Tiere, die sehr großen Wert auf Stabilität legen. Schon die kleinste Änderung kann sensible Tiere völlig aus der Fassung bringen, viele regieren darauf z.B. mit Pieselei. Was Deine Katze draußen auch gesehen oder gerochen hat, es ist abstrakt - die Kleine aber nicht, die ist greifbar und muss nun als eine Art Stellvertretung für dieses "etwas" herhalten. Katzen sind leider so.

Du schreibst, es ist schon besser geworden. Ich würde mir an Deiner Stelle am kommenden Wochenende Zeit nehmen und die beiden zusammenkommen lassen. Geh nicht dazwischen, nur wenn Du erkennst, dass die Große richtig auf Angriff aus ist, dann lenke die Spannung um auf ein Spielzeug, das sie sehr mag, auf ein Leckercken, das Du wirfst o.ä. Aber wie gesagt, die beiden müssen auch Gelegenheit haben, ihre Sache zu klären, also nicht zu früh unterbrechen.

Habt Ihr auch mit Bachblüten gearbeitet?
 
Liebe Ina,

vielen Dank für deine Antwort! Das werden wir ganz bestimmt tun. Du meinst also, auch wenn es Gerangel gibt, soll ich die beiden das austragen lassen? Meistens ist es ja mittlerweile so, dass die Große wieder ablässt. Nur tut mir die Kleine oft Leid, wenn sie nur oben hockt, während die Große unten herumstolziert. Oder ist an der Stelle vielleicht auch mein Verhalten falsch? Muss ich die beiden dann auch mal lassen?

Ja, mit Bachblüten arbeiten wir, auch immer noch. Die genaue Mischung müsste ich jetzt raussuchen, hatte aber eine Homöopathin im Haus gehabt.

Vielen, lieben Dank für deinen Beitrag. Das macht mir Mut! Ende des Monats sind wir für zwei Wochen im Urlaub (Katzen werden von meiner Mutter versorgt). Ich überlege, ob ich danach noch eine Tierpsychologin zu Rate ziehen soll.

LG
 
Hallo Delante,

wir Menschen neigen dazu, alles mit unseren Augen zu sehen. Und das schafft manchmal erst die Probleme - obwohl es auch nachvollziehbar ist. Wie gesagt, Katzen machen umgehend eine klare Ansage, wenn ihnen was nicht passt. Das muss man lernen auszuhalten. Und vor allem sollte man auch Vertrauen in seine Tiere haben! Und ihnen zugestehen, dass sie die Dinge auf ihre Weise angehen und nicht auf die Art, wie wir Menschen etwas regeln würden.

Ich bin zuversichtlich, weil Du schreibst, wie es sich schon verändert hat. Beobachte einfach mal aus dem Hintergrund weiter, selbst wenn sich die beiden mal in ein einziges Fellknäuel verwandeln, warte erst mal ab. Wie gesagt, so schnell verletzen sich Katzen nicht!

Mich würden ja brennend die Bachblüten interessieren! Vielleicht kann man hier noch was nachlegen.
 
Hallo ihr Beiden,

ja, wahrscheinlich habt ihr Recht. Die Kleine muss vermutlich auch einfach mal lernen, sich zu wehren. Und ich muss lernen, dass sie mir nicht soooo Leid tut.. ;-)
Danke für eure Beiträge, das macht mir Mut, dass es doch noch wieder funktioniert. Die Bachblüten muss ich raussuchen, ich hab leider nicht im Kopf welche das waren. Über Tierkommunikatoren habe ich noch nie etwas gehört, was machen die denn?

LG euch,
delante
 
Tja, das mit Tierkommunikatoren, das ist so eine Sache, da gibt es viele schwarze Schafe! Ein TK nimmt mentalen Kontakt mit dem Tier auf und "unterhält" sich mit ihm, grob erklärt.

Wir hatten vor zwei Jahren eine sehr liebe Frau hier, die hatte es wirklich drauf! Sie erzählte von Dingen, die sie von unserem Kater Sammy erfahren hat, die sie nicht wissen konnte. Mich hat sie überzeugt.

ABER: es gibt da auch eine in den Medien bekannte Dame, die u.a. von irgendwelchen Scheichs regelmäßig gebucht wird. In einem Fernsehbeitrag wurde sie zu verschiedenen Tierhaltern gerufen, unter anderem auch zu einem Hund, der nicht auf Kommandos hören wollte. Sie riet der Halterin zum einen, ihm Kartoffelbrei zu geben, den würde er sehr gern fressen. Und ansonsten sollte sie einfach Geduld haben, dass würde schon.

Leider hatte ihr der Hund nicht mitgeteilt, dass er taub ist....
 
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Besserung?

Hallo ihr Lieben,

seit nun genau einer Woche sind in unserem Haus die "Türen offen" und die beiden Mietzen versuchen zusammen auszukommen. Wir haben mittlerweile im Büro (dort hält sich die Kleine weitesgehend auf, um sich vor der Großen zurück zu ziehen) ein Katenklo, einen großen Kratzbaum, Kuschel- und Rückziehecken aufgestellt. Die Kleine kommt zwar selten, aber dennoch hin und wieder von ihrem sicheren Schrank runter, passt aber total auf, dass die andere sie nicht sieht.

Hin und wieder kommt es zu ordentlichem Gefauche und Geknurre, auch die Haare fliegen ordentlich. Blut hat es aber nicht mehr gegeben. Es sind nur gaaaanz kleine Schritte erkennbar, aber die Kleine wird ein wenig mutiger. Hin und wieder faucht sie ordentlich zurück, kommt mit runter ins Wohnzimmer oder schleicht sich mit ins Schlafzimmer.

Sie tut mir immer noch total Leid, weil sie normalerweise so quickfedel ist, im Moment aber nur auf Vorsicht bedacht.

Brauche ich einfach noch mehr Geduld. Wird sich das Zusammenleben weiter entspannen? Wie seht ihr das? Ist es vielleicht völlig normal grad, weil sie jetzt fast vier Monate getrennt waren?

Lieben Dank nochmal für eure Zusprüche, ohne die ich die Zusammenführung nicht so entspannt gewagt hätte!

LG euch!
delante
 
Hallo,

4 Monate Trennung ist eine lange Zeit und eine Woche zum wieder aneinander gewöhnen noch gar nichts.
Solang es keine ernsten Verletzungen gibt, lasst sie machen. Ich fürchte, dir wird hier nur Geduld helfen 🙂
Positv verstärken hast du bestimmt bereits versucht? Also, dass die Große zB ein Leckerli bekommt, wenn die andere auftaucht. Dabei musst du natürlich aufpassen, dass du sie nicht für eine vllt sehr subtile Geste belohnst, also anstarren oder so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, Weihnachtskater, dein Post solltest du nochmal editieren und das "nicht" an der richtigen Stelle einfügen 🙂 Ist sonst sehr missverständlich, aber das Anstarren z.B. sollte ja gerade nicht belohnt werden.

Uppala, besser ist es 😉
Dank dir.
 
Hallo ihr Lieben,
ja Geduld ist hier wohl das Zauberwort! Danke für eure Zusprechungen!!
Klar, die Kleine wird immer gelobt und getätschelt wenn sie mal zurück faucht. Gestern war sie sogar unten und ist zu der Großen zum Futter spaziert. Die Große hat ganz schön dumm geschaut. Also ist eine Woche noch ziemlich wenig, ja? Ich werde mich auf jeden Fall weiter in Geduld üben, denn eine weggeben kommt für mich nicht in Frage.

Wir sind in zwei Wochen für 10 Tage im Urlaub und die Mutti kommt nur einmal am Tag vorbei um nach Futter etc. zu schauen. Ich bin gespannt wie es danach ist. Denn in der Zeit wieder voneinander trennen wollen wir die beiden nicht.

Viele, liebe Grüße,
delante
 

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