Stressbelastung und Immunsupression bei Katzen im Single- und Mehrkatzenhaushalt

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gruenekiwi

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es gibt ja leider nicht so wirklich viele vernünftige Studien zum Thema Stressbelastung bei reinen Wohnungskatzen, wo gezielt Einzelkatzen und Mehrkatzenhaushalte untersucht wurden. ich habe mal eine aus meiner Sicht halbwegs reliable und kriteriumsvalide wissenschaftliche Studie gefunden, die natürlich auch noch verbesserungswürdig ist, aber immerhin den Steroidanteil als Parameter evaluiert hat und damit schon mal ein key Kriterium erfüllt. hier ist das öffentlich zugängliche Abstract:

Are cats (Felis catus) from multi-cat households more stressed? Evidence from assessment of fecal glucocorticoid metabolite analysis

Physiology & Behavior; Volume 122, 2 October 2013, Pages 72–75

Abstract

Given the social and territorial features described in feral cats, it is commonly assumed that life in multi-cat households is stressful for domestic cats and suggested that cats kept as single pets are likely to have better welfare. On the other hand, it has been hypothesized that under high densities cats can organize themselves socially thus preventing stress when spatial dispersion is unavailable. This study was aimed at comparing the general arousal underpinning emotional distress in single housed cats and in cats from multi-cat households (2 and 3–4 cats) on the basis of fecal glucocorticoid metabolites (GCM) measured via enzyme immunoassay (EIA). GCM did not significantly vary as a function of living style (single, double or group-housing); highly stressed individuals were equally likely in the three groups. Young cats in multi-cat households had lower GCM, and overall cats that tolerate (as opposed to dislike) petting by the owners tended to have higher GCM levels. Other environmental aspects within cat houses (e.g. relationship with humans, resource availability) may play a more important role in day to day feline arousal levels than the number of cats per se.

Vielleicht mag dieser Artikel die harten Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern der einen oder anderen Richtung etwas besänftigen. ich halte die Aussagen für sehr klar und wissenschaftlich solide begründet.
 
A

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Suchst du nun nach Rechtfertigungen für deine Einzelhaltung?😕

Aus dem geposteten Teil kann ich dafür keine Anhaltspunkte sehen.

Und ganz ehrlich, glaubst du ernsthaft, man kann die Zufriedenheit einer Katze an Parametern aus ihrem Kot ablesen? Zu einem erfüllten Katzenleben gehört doch weitaus mehr, als die rein chemisch-biologische Betrachtung diverser Werte.
 
Suchst du nun nach Rechtfertigungen für deine Einzelhaltung?😕

Aus dem geposteten Teil kann ich dafür keine Anhaltspunkte sehen.

Und ganz ehrlich, glaubst du ernsthaft, man kann die Zufriedenheit einer Katze an Parametern aus ihrem Kot ablesen? Zu einem erfüllten Katzenleben gehört doch weitaus mehr, als die rein chemisch-biologische Betrachtung diverser Werte.

Du lieber Doppelpack. Steroidmetaboliten werden nicht im Kot gemessen. Wie kommst Du denn darauf? und wenn Du das abstract gelesen hast, dann steht da haargenau zu Deiner letzten Anmerkung eine Aussage, die es auf den Kopf trifft. im Übrigen werden Glucocorticoide seit Jahren als zuverlässiger und kriteriumsvalider Parameter in diesem Bereich herangezogen. Das hat mit "Glaube" nichts zu tun, sondern mit empirischer Belegbarkeit .... Grins (nicht aufregen! Der Artikel stimmt Dir doch in gewisser Weise zu 🙄 )
 
Falls Interesse besteht, übersetze ich gerne mal bei Gelegenheit den Artikel ins Deutsche, aber ich gehe davon aus, dass jeder Englisch versteht (aber vielleicht die ein oder andere inhaltliche oder auch wissenschaftliche Frage zur Studie hat). ich bin da relativ fit und man kann mich gerne dazu löchern.
 
Du lieber Doppelpack. Steroidmetaboliten werden nicht im Kot gemessen. Wie kommst Du denn darauf? und wenn Du das abstract gelesen hast, dann steht da haargenau zu Deiner letzten Anmerkung eine Aussage, die es auf den Kopf trifft. im Übrigen werden Glucocorticoide seit Jahren als zuverlässiger und kriteriumsvalider Parameter in diesem Bereich herangezogen. Das hat mit "Glaube" nichts zu tun, sondern mit empirischer Belegbarkeit .... Grins (nicht aufregen! Der Artikel stimmt Dir doch in gewisser Weise zu 🙄 )

Kortisol-Abbauprodukte ( Glucocorticoid-Metaboliten = GCM) können im Kot gemessen werden.

Was bezweckst du denn mit diesem Auszug, wie gesagt, ich sehe da keinerlei Anhaltspunkte, die Eimzelhaltung befürworten und sehe daher auch nicht, wieso diese falsche Sichtweise dadurch "nachvollziehbarer" werden sollte.

Mal davon ab, dass ich nichts davon halte, aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen zu bewerten. Die gesamte Studie scheint ja nirgends frei verfügbar zu sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Doppelpack:
Other environmental aspects within cat houses (e.g. relationship with humans, resource availability) may play a more important role in day to day feline arousal levels than the number of cats per se.

ps: um eine genaue Untersuchung zu ermöglichen, werden die Hormone im Blut gemessen...., da die Ausschüttung von GCM tageszeitabhängig ist ...

pss: ich habe die Studie vorliegen, da ich Zugang dazu habe... leider ist sie ansonsten kostenpflichtig. Aber Du kannst sie vielleicht auch direkt bei den Autoren ordern, aus meiner Erfahrung schicken sie einem gerne ihre Publikationen bei freundlichen Anfragen zu.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wie gesagt, wo ist da nun der große Erkenntnisgewinn? Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle. Das ist aber doch jedem klar.
Warum sollte man (ich) Einzelkatzenhaltung dadurch nun besser finden? (So schreibst du es ja in deinem ersten Post im letzten Satz.)
 
die Aussagen sind aus meiner Sicht eindeutig: es gibt keinen Vorteil von Mehrkatzen- oder Einzelhaltung. nur bei Kitten zeigt sich, dass diese ein geringes Stressniveau aufweisen, wenn sie zu mehreren aufwachsen (also auf keinen Fall allein). später zeigt sich, dass es von der Beziehung zwischen Halter und Katze, Zugang zu Ressourcen etc. abhängt, wie zufrieden, gesund und stressresistent eine Katze ist. ich werde das aber gerne noch genauer erläutern, muss nur jetzt gerade arbeiten, melde mich aber dazu nochmal, sofern Interesse besteht.
 
Die Aussage stimmt ja nur insoweit, insofern man die Lebensqualität rein von dem (vereinfacht gesagt) Stresswert und der körperlichen Fähigkeit, Abwehrmechanismen effektiv einzusetzen, abhängig macht.

Wenn ein Leben für einen also nur aus wissenschaftlichen Parametern besteht...

Für mich ist das die falsche Herangehensweise und deshalb benötige ich da keine genaueren "Erläuterungen". Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand, den es interessiert.
 
Die Aussage stimmt ja nur insoweit, insofern man die Lebensqualität rein von dem (vereinfacht gesagt) Stresswert und der körperlichen Fähigkeit, Abwehrmechanismen effektiv einzusetzen, abhängig macht.

Wenn ein Leben für einen also nur aus wissenschaftlichen Parametern besteht...

Doppelpack: Dich muss Mann einfach lieben, Du bist so herrlich polemisch :pink-heart:

die Stressparameter geben Anhalt für Aggressionsneigung, ob das Immunsystem funktioniert, Depression, Angsterkrankungen, zufriedenheit, innere Ausgeglichenheit, krankheitsresistenz. wir wissen, dass pathologische Veränderungen bei CCM mit der allgemeinen Befindlichkeit und emotionalen Zufriedenheit korrelieren. unglückliche gestresste Katzen haben auffällige Werte, glückliche Katzen nicht, so einfach ist das.
 
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Falls Interesse besteht, übersetze ich gerne mal bei Gelegenheit den Artikel ins Deutsche, aber ich gehe davon aus, dass jeder Englisch versteht (aber vielleicht die ein oder andere inhaltliche oder auch wissenschaftliche Frage zur Studie hat). ich bin da relativ fit und man kann mich gerne dazu löchern.
Ich habe Interesse an der Übersetzung.
 
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Doppelpack: Dich muss Mann einfach lieben, Du bist so herrlich polemisch :pink-heart:

Ich kann mich über Anklang in der Männerwelt durchaus nicht beklagen, das hast du wirklich folgerichtig erkannt. 😀

Was das nun mit dem Thema zu tun hat, bleibt fraglich.

Im Übrigen finde ich es wenig glaubhaft, wenn jemand wissenschaftlich argumentieren möchte, aber jeder Beitrag von Grammatik-und Rechtschreibfehlern übersät ist.

Wie gesagt, vielleicht findet sich ja noch jemand mit Interesse.
 
Mich würde interessieren, auf wieviele Katzen bzw. Haushalte sich die Studie stützt und über welchen Zeitraum diese beobachtet/ausgewertet wurden.

Ich persönlich halte die wenigen Studien, die es zu solchen Themen gibt, für höchst dürftig, da sie sich meist auf nur einige Tiere und kurze Zeiträume beschränken. Daraus kann man kaum auf Allgemeingültigkeit schließen. Für mich zählt das, was man über lange Jahre beobachtet (= Erfahrung), und da gibt es eigentlich nur wenige Katzen, die tatsächlich besser allein bleiben (in der Regel vom Menschen dazu gemacht).
 
Mich würde interessieren, auf wieviele Katzen bzw. Haushalte sich die Studie stützt und über welchen Zeitraum diese beobachtet/ausgewertet wurden.

DAS wuerde mich auch interessieren, und im Zusammenhang damit, ob Katzengruppen/Haushalte miteinander direkt verglichen wurden, wo eine harmonische und eine weniger harmonische Atmosphaere herrscht.
Anzahl der Katzen pro qm, Verfuegbarkeit von Futter und Aufmerksamkeit, Zeitraum, ueber den diese Gruppe schon in dieser Zusammensetzung zusammen lebt, gesundheitlicher Zustand der Tiere (aehm ja, Zahnschmerzen z.B., gerade unerkannt, kann die Studie erheblich durcheinander wuerfeln), Bewegungslevel der Katzen, koerperliche Auslastung, dergleichen Dinge.
 
Freigang oder Wohnung? Wie groß ist die Wohnung...alter der Katzen? Und so weiter und so fort...
 
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DAS wuerde mich auch interessieren, und im Zusammenhang damit, ob Katzengruppen/Haushalte miteinander direkt verglichen wurden, wo eine harmonische und eine weniger harmonische Atmosphaere herrscht.
Anzahl der Katzen pro qm, Verfuegbarkeit von Futter und Aufmerksamkeit, Zeitraum, ueber den diese Gruppe schon in dieser Zusammensetzung zusammen lebt, gesundheitlicher Zustand der Tiere (aehm ja, Zahnschmerzen z.B., gerade unerkannt, kann die Studie erheblich durcheinander wuerfeln), Bewegungslevel der Katzen, koerperliche Auslastung, dergleichen Dinge.

Dito.

Plus Rückfrage, ob akuter Stress und Langzeitbelastung nicht auch physiologisch einen Unterschied machen?

Wenn junge Katzen durch Einzelhaltung gestresst werden, wie sicher kann ausgeschlossen werden, dass ältere Tiere keine "Anpassungsleistung" vollbringen und sich der GCM nicht daher absenkt?

Mich würden auch Untersuchungen interessieren, die den direkten kausalen Zusammenhang von GCM-Spiegel mit Zufriedenheit etc. belegen.

Eigentlich müsste es dann ja einen "Happy-Test" für Katzen geben....
 
Bekommen wir unsere Fragen noch beantwortet?
 

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