Stresslecken - Alternativen zu Cortison

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Aludo

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13. August 2019
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Mainzer Ecke
Hallo an alle,
meine beiden Schätzchen Sammy und Nele, die ich hier vor gut zweieinhalb Jahren mal vorgestellt habe, sind leider über den Regenbogen gegangen. Seit 6 Wochen habe ich zwei neue Katzen. 9 Jahre alt, Brüder, super lieb aber auch super ängstlich. Aus einer Familie, die Nachwuchs bekommen haben mit dem die beiden - besonders Max - nicht zurecht gekommen ist. Er hat vor einem Jahr angefangen mit Stresslecken und hat an den Vorderbeinen, Teilen der Hinterbeinen und teils am Bauch kein Fell mehr. Er bekommt deswegen seit Juni (wieder) Cortison.

Sie haben bei mir mehr Platz und Ruhe. Ich wohne in einer Doppelhaushälfte mit kleinem Garten und Max hat sich inzwischen auch ganz gut eingelebt. Er genießt sichtlich den Garten und fordert auch regelmäßig seine Streicheleinheiten. Er bekommt viel Aufmerksamkeit (jedenfalls vieeel mehr als vorher) und wird immer vertrauter. Vorher hat er sich erst abends aus dem "Katzenzimmer" getraut, wenn die Kinder im Bett waren.

Ich möchte nun gerne das Cortison bei ihm "runter fahren". Aber ich habe gemerkt, dass eine Reduktion wieder zu verstärktem Lecken führt. Meine Tierärztin hat mir Gabapentin gegeben, das man auch lange Zeit ohne Probleme und Nebenwirkungen geben könne. Aber: Das ist in Kapseln und das Pulver muss ins Nassfutter. Funktioniert gar nicht. Er ist extrem mäkelig mit dem Fressen und sobald das Medikament drin ist, frisst er es nicht. Schleckies? Bäh... Leberwurst ... Bäh usw usw... Tabletten funktionieren hingegen.

Eigentlich würde ich am Liebsten gar keine Medikamente geben. Aber Max hat sich das Lecken nun so sehr angewöhnt, dass es ihm "in Fleisch und Blut" übergegangen ist.

Meine Fragen: Wer hat ähnliches erlebt? Bin ich zu ungeduldig?
Da es rein Stress bedingt sein soll, was nachvollziehbar ist - habt Ihr Ideen, was ich noch machen kann?
Wie gebt ihr Katzen Medikamente, welche Tricks habt Ihr da (vielleicht mach ich dafür einen eigenes Thema an anderer Stelle auf, das passt nicht wirklich hierher). Ich bin da inzwischen echt ratlos...

Über Tipps freue ich mich ... und Max sich sicher auch.

Viele Grüße
Andrea
 
A

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Ich mach immer Leberwurstpralinen mit Inhalt. Dabei nehme ich die einfache Streichleberwurst aus dem Discounter, am besten die grobe Variante. Dann fallen die Bröckchen nicht so auf, die sind schon drin.

Bei meinem verhuschten Huhn mit Angst, Rückenveränderungen und Rolling Skin Syndrom nutze ich das bei Tierärzten weniger bekannte Pregabalin. Ist ein Verwandter vom Gabapentin und gibt es von einer Firma als Tablette. Die halbe 25 mg Tablette passt wunderbar in die Leberwurstpralinen.
Damit ist sie deutlich angstfreier. Nach der ersten schnellen Besserung hat es aber ein paar Monate gedauert, da ist immer noch weitere Besserung nachgekommen.
Wegen des Rückens geht es nicht ganz ohne Pred, aber mit weniger.
 
Nelly bekommt GabaLiquid, das ist flüssiges Gabapentin.
Das gebe ich ihr aber mit einer Spritze direkt ins Maul.
Würde das bei Max funktionieren?
 
Auch wenn das nicht deine Frage ist: Ist das mit dem Stresslecken definitiv abgeklärt? Flohallergie ausgeschlossen? Ausschlussdiät schon gemacht und auch Umweltallergie ausgeschlossen? Gemäss unserer Dermatologin in der Tierklinik, ist Stresslecken bei Katzen eher selten und wird oft fehldiagnostiziert.

Bei Stresslecken dürfte Cortison doch eigentlich gar nicht helfen, wenn doch kein Juckreiz ursächlich ist??? Ich würde das nochmal ordentlich mit einem Dermatologen abklären lassen.

Als Alternative zum Cortison bei Juckreiz gibt es auch Apoquel. Aber wie schon gesagt: Stresslecken und Juckreiz schliessen sich aus.

Ich lass dir mal den Link da:

Leckalopezie der Katze und ihre Ursachen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle,
meine beiden Schätzchen Sammy und Nele, die ich hier vor gut zweieinhalb Jahren mal vorgestellt habe, sind leider über den Regenbogen gegangen. Seit 6 Wochen habe ich zwei neue Katzen. 9 Jahre alt, Brüder, super lieb aber auch super ängstlich. Aus einer Familie, die Nachwuchs bekommen haben mit dem die beiden - besonders Max - nicht zurecht gekommen ist. Er hat vor einem Jahr angefangen mit Stresslecken und hat an den Vorderbeinen, Teilen der Hinterbeinen und teils am Bauch kein Fell mehr. Er bekommt deswegen seit Juni (wieder) Cortison.

Sie haben bei mir mehr Platz und Ruhe. Ich wohne in einer Doppelhaushälfte mit kleinem Garten und Max hat sich inzwischen auch ganz gut eingelebt. Er genießt sichtlich den Garten und fordert auch regelmäßig seine Streicheleinheiten. Er bekommt viel Aufmerksamkeit (jedenfalls vieeel mehr als vorher) und wird immer vertrauter. Vorher hat er sich erst abends aus dem "Katzenzimmer" getraut, wenn die Kinder im Bett waren.

Ich möchte nun gerne das Cortison bei ihm "runter fahren". Aber ich habe gemerkt, dass eine Reduktion wieder zu verstärktem Lecken führt. Meine Tierärztin hat mir Gabapentin gegeben, das man auch lange Zeit ohne Probleme und Nebenwirkungen geben könne. Aber: Das ist in Kapseln und das Pulver muss ins Nassfutter. Funktioniert gar nicht. Er ist extrem mäkelig mit dem Fressen und sobald das Medikament drin ist, frisst er es nicht. Schleckies? Bäh... Leberwurst ... Bäh usw usw... Tabletten funktionieren hingegen.

Eigentlich würde ich am Liebsten gar keine Medikamente geben. Aber Max hat sich das Lecken nun so sehr angewöhnt, dass es ihm "in Fleisch und Blut" übergegangen ist.

Meine Fragen: Wer hat ähnliches erlebt? Bin ich zu ungeduldig?
Da es rein Stress bedingt sein soll, was nachvollziehbar ist - habt Ihr Ideen, was ich noch machen kann?
Wie gebt ihr Katzen Medikamente, welche Tricks habt Ihr da (vielleicht mach ich dafür einen eigenes Thema an anderer Stelle auf, das passt nicht wirklich hierher). Ich bin da inzwischen echt ratlos...

Über Tipps freue ich mich ... und Max sich sicher auch.

Viele Grüße
Andrea
Wenn es denn wirklich streßbedingt ist, hast du mit der ta mal über cbd Öl gesprochen?
 
Hallo,
vielen Dank für die vielen Antworten in der kurzen Zeit.
Zu Beginn noch ein wichtiger Hinweis. Die beiden sind zwar 9 Jahre alt, aber erst seit 6 Wochen bei mir. Waren vorher nur in einer Wohnung und sind daher erst seit zwei Wochen etwa überhaupt das erste Mal raus in den Garten gekommen. Daher noch ein paar "Randdaten":
  • Stresslecken, weil es anfing, als das erste Kind der Vorbesitzer etwa eineinhalb Jahre war und sie sich dann zudem immer mehr zurückgezogen haben.
  • Zu Beginn sehr ängstlich, waren nur im Keller. Max hat sich erst nach einer Woche überhaupt in das Wohnzimmer gewagt. Sie lernen hier viel Neues kennen.
  • Flöhe kaum möglich, da immer nur Wohnungskatzen. Die ersten Flöhe könnten sie sich hier bei der Begegnung mit einem Igel eingefangen haben. Das Jahr davor in reiner Wohnungshaltung sicher nicht.
  • In 6 Wochen Eingewöhnung konnte ich bisher noch keine Futterunverträglichkeit testen
  • Sie kamen schon mit der Medikation Cortison bei mir an. Mir hat das mit dem Jucken nicht eingeleuchtet, denn in den 6 Wochen hätte es mit Cortison ja auch besser werden müssen. Aber es gab keine Veränderung.
  • Daher wollte ich es mal mit Gabapentin ausprobieren, da mir dieses Medikament von der Wirkung her sinnvoller bzw. nachvollziehbarer schien. Ich reduziere derzeit ganz vorsichtig die Cortison-Menge.
  • Dermatologe habe ich auch schon dran gedacht. Aber bei den ängstlichen Katzen wollte ich erst mal etwas Vertrauen aufbauen und habe halt auch gedacht, dass sich das mit weniger Stress nach und nach legt. Außerdem sind die Wartezeiten enorm.
  • Ob die Gabe von Flüssigkeit in das Maul funktioniert kann ich nicht sagen. Müsste ich probieren. Ich habe da etwas Sorge, dass ich das Vertrauensverhältnis störe, das sich gerade aufbaut.
  • cbd öl kenne ich nicht
  • Danke für die Hinweise zu den alternativen Medikamenten
Außerdem hatte ich ja die Hoffnung, dass es nach Wegfall der Stressfaktoren besser wird, wobei der Umzug zu und das Umgewöhnen ja auch Stress war bzw. ist. Ich habe erst seit ein bis zwei Wochen das Gefühl, dass Max langsam hier angekommen ist. Er versteckt sich nicht mehr im Keller, sucht meine Nähe, fordert viele Streicheleinheiten ein. Er wirkt inzwischen sehr entspannt. Daher habe ich gefragt, ob ich vielleicht zu ungeduldig bin.
 
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Wir haben das Gabapentin damals auch als Pulver gegeben, in Katzen-Leberwurst, Malzpaste oder Schlecksnack eingerührt, oder mit einem bisschen Bierhefeflocken vermischt (trocken), das wurde gierig aufgeleckt 😄 ganz zur Not kannst du es auch mit etwas Wasser in einer Spritze aufziehen und direkt ins Maul geben, aber erstmal würde ich alle Leckerlis als Darreichungsform probieren, die dir einfallen, weil das (vermute ich?) stressfreier wäre 😊
 
Hier mal ein Foto eines seiner Beine:
44150145rt.jpg


Da mit den Leckerlies ist so eine Sache. Das einzige, das sie mögen - so die Vorbesitzer - sind die Stangen von Lidl und Malzpaste. Ich habe hier einen ganzen Stapel an Schleckies usw., die ich nach und nach durchprobiere. Sie stehen aber meist unbeachtet rum. Joker geht gar nicht ran. Max hat Malz geschleckt, eine Multivitaminpaste und ein Lachsschleckie. DIe stehen vorher aber oft Stunden unbeachtet rum.
Aber sobald ich das Pulver (auch nur wenig) rein mache, rührt er es nicht an - nur ein einziges Mal hat er es weg geschleckt und frisst seitdem auch den Lachsschlecki nicht. Ich probiere weiter. Bierhefe habe ich noch nicht probiert. Ich habe sogar mal die Stangen aufgeschnitten und etwas Pulver aufgestreut - nix da... 😒
 
Kurzes Update.
Max war nun leider ziemlich krank incl. Tierklinik. Er ist inzwischen wieder fit, war mittlerweile beim Dermatologen, der aber auch auf psychische Ursachen tippte. Cortison ist abgesetzt. Weitere Medikamente wegen des Fells kriegt er auch nicht und.. oh Wunder ... ganz langsam entwickelt sich ein erster Fellflaum.
Er leckt sich noch immer, aber offenbar insgesamt weniger, so dass sich wieder Fell entwickeln kann.
Die Tablettengabe ist noch immer ein Problem, zumal er nun wegen der Herzprobleme drei statt einer Tablette nehmen muss, aber ich bin dran.
Danke an alle für die Unterstützung.
 
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Reaktionen: Max Hase, Irmi_ und Poldi
44413583pp.jpg


Hier mal ein Foto vom Flaum... ich finde, das geht in die richtige Richtung, auch wenn es bis zum Fell sicher noch dauert.
 
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Reaktionen: Skaisa und Irmi_
Überhaupt nicht sachdienlich, aber:
Ich freue mich immer wenn ich lese dass eine artgerechtere Haltung mit mehr Abwechslung langsam dazu führt dass es einem Tier besser geht. 🙂👍

Weiterhin gute Besserung für Max. 🙂
 
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- habt Ihr Ideen, was ich noch machen kann?
Hallo Andrea, ausprobiert habe ich es nicht, nur drüber gelesen. Da wohl auch das Lecken selber, also die Zungenbewegung beruhigt (neben dem Gefühl auf der Haut, des geleckt werdens) könnten wohl solche Licky Mats für Feuchtfutter (eigentlich für Katzen die schlingen) helfen, dass weniger oft das Fell geleckt wird.
 
Ich hab still mitgelesen, weil mein Kater ausm Tierschutz sich auch stressbedingt leckt und deswegen nen flaumigen Bauch hat. Gern geht er auch an die Rückseiten der Vorderpfoten.

Waren in der Klinik und dort gab's auch Cortison. Allerdings betreibt er das Lecken wohl schon seit Jahren und sein Bäuchlein wird immer nur flaumig bleiben.

Wir haben ihn seit neun Monaten und erst jetzt sind seine Vorderpfoten wieder beplüscht.

Er reagiert mit Lecken, wenn es Veränderungen gibt. Jetzt ist er langsam angekommen und es wird besser 👍

Wenn wir nun noch seine Futtermittelallergie und Kinnakne in den Griff bekommen, passt alles 😁

Alles Gute für Max ❤️
 

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