Supervison für TS-Aktive - Ideen, Möglichkeiten, Umsetzungen? I

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Tina_Ma

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Hallo,

da dieses Thema in dem Thread Verwendung - Spendengeldern kritisch hinterfragt aufgekommen ist, und ich es zu wichtig finde, als das es irgendwann einfach wieder in der Versenkung verschwindet oder in dem Thread untergeht, mache ich mal einen Neuen auf.

Hier sind die Postings, die bereits in dem Thread gepostet worden sind. Ich hoffe, ich habe alle "erwischt".

TEIL 1 :

Gibt es keine 'Seelsorge' (oder wie man das auch immer nennen mag) wenn man mit der Situation nicht klarkommt ?

@ A.Huck , nein, es gibt keine "Seelsorge" (Supervision) für Helfer und Mitarbeiter im Tierschutz.
Mag wohl daran liegen, dass diese Arbeit rund um Tiere als nicht so wichtig empfunden wird, was sich in Bezahlung der Mitarbeiter etc. wieder findet.
All die kleinen Vereine, privaten Initiativen, PS wuppen das "irgedwie".
Man heult vielleicht zusammen, wenn das Elend einen überrennt, wieder und wieder. Oder man macht das mit selbst aus und macht einfach weiter.
So lange man kann.
Und freut sich sehr, wenn auch Schönes passiert. Das baut auf, kann man sich gar nicht vorstellen, wie sehr.
Ein krankes Tier wird gesund, ein Senior findet nach Jahren doch noch ein Zuhause, ein Tier kann endlich beschlagnahmt werden, man kann ein Fundtier
an glückliche Besitzer zurück geben, endlich ist genug Futter da etc, etc.
Und Spenden, egal welcher Art, haben ihren Anteil daran.


Grüsse
Tadi

Da wäre vielleicht einmal ein guter Ansatzpunkt um daraufhin einzuwirken das für den Fall der Fälle ein Counselor oder Hilfe zur Verfügung steht. Eine Zentrale Stelle an die sich die kleinen Organisationen wenden können wenn Mitarbeiter zum Anschlag hin Psychisch überlastet sind ?

Wird die Google suche nach Tierheim Mitarbeiter nur bei mir SO angezeigt ?

tierheim.jpg


kann es nicht vielleicht sein das es da aber wirklich und unbedingt ganz furchtbaren Bedarf dafür gibt den Beschäftigten mal zu erklären wie man als Mitarbeiter mit seiner 'Kundschaft' umzugehen hat? (soetwas kann ein Counselor auch übernehmen)

Soetwas würde ich als extrem Sinnvollen Einsatz von Spendengeldern oder 'Zeit' erachten.
 
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TEIL 2: Blafüll
Nun, es wäre durchaus sinnvoll....
wenn : Genug finanzielle Mittel "übrig" wären für solch einen Luxus.
Man würde ja nicht auf Spenden angewiesen sein, wenn die Finanzierung
von TH, Vereinen,Orgas etc kein Problem wäre.
Du kannst das nicht mit Firmen etc vergleichen. Ein grosser Teil im TS sind Vereine, non Profit, Du verstehst? Manche bekommen lächerliche Beträge von der Stadt, dem Kreis etc, dafür müssen sie alles aufnehmen, was man ihnen bringt.
Ein grosser Teil der Mitarbeiter hat keine Ausbildung, es beschränkt sich auf
§ 11 TSCH G, der nachgewiesen sein muss. Es gibt keine einheitlichen Anforderungen.
Diejenigen, die bezahlt werden, eine Ausbildung zum Tierpfleger etc haben, bekommen lächerliche Gehälter.
Da ist kein Platz für Supervision. Und diese Arbeit ist nicht der Hit bei der Berufswahl.
TS wäre ohne all die Ehrenamtlichen gar nicht machbar. Die Angstellten wären auf verlorenem Posten.
Zur Zeit schliesst ein TH nach dem Anderen wegen Geldmangel.
TS ist gesellschaftlich am unteren Rand der Wichtigkeit zu finden.
Diejenigen, die da aktiv sind, werden nur zu oft als Spinner abgetan.

Was jedoch passiert, wenn es keinen TS gibt, kann man in den entsprechenden Ländern anschauen. Wenn Du weit herum kommst, schaue Dich einmal um in dieser Richtung.
Um so mehr wäre es wichtig, dem TS den Stellenwert ein zu räumen, den er schon immer verdient hat.
Denn wir Menschen sorgen ja dafür, das er leider notwendig ist.

Grüsse
Tadi

Ich habe auch schon gefrustete und unfreundliche TH-Mitarbeiter erlebt, versuche dann aber immer, etwas darüber hinweg zu sehen, weil ich mir natürlicht gut vorstellen kann, was für ein Stress und Druck da meist herrscht, v. a. wenn absolute Anfänger kommen, die bei Null anfangen wissenstechnisch.

Huck, natürlich wäre es absolut wünschenswert, wenn die TH-Mitarbeiter im Bereich Kommunikation und Umgang mit Kunden professionell geschult werden könnten!
Allerdings müsste man dabei dann auch berücksichtigen, dass Tiere Lebewesen sind, keine leblosen Waren.... ich nenne dein eigenes Beispiel aus deinem anderen Faden, wo es um die Käfigkatzen und -hunde geht!

Ich habe dich da so verstanden, dass in Nahost ggf. die Tiere wie leblose Ware gekauft und dann ggf. "weggeworfen" werden, also gar nicht als Lebewesen bzw. Individuum wahrgenommen werden.
In Mitteleuropa ist das glücklicherweise überwiegend anders, und von daher finde ich es auch ok, wenn ein TH-Mitarbeiter den Interessenten für ein Tier auch auf den Zahn fühlt mit unbequemer Fragestellung (dafür gibt es ja auch die diversen Fragebögen im TS und ausführliche allgemeine Hinweise auf den Internetseiten der Orgas, worauf es bei der Entscheidung für ein Tier ankommt).
Insofern ist Unfreundlichkeit oder Genervtheit bei TH-Mitarbeitern nicht unbedingt eine Einbahnstraße!
Ich habe auch bei Züchtern regelmäßig Verhöre erlebt, die kurz vor der chinesischen Wasserfolter endeten ^^, und umgekehrt habe ich mehr als einen Züchter wieder aussortiert aus meiner betreffenden Liste, weil sich dort dann bei meinen Fragen zur Katzenhaltung usw. gewunden wurde.

Für das Wohl des betreffenden Tieres nehme ich das gern in Kauf, zumal ich die Hintergründe kenne.

Und Züchter, die sogleich mit einer Einladung ankamen, einen Wurf von weniger als vier Wochen Alter zu besuchen und ein Kitten auszusuchen, habe ich ebenfalls gleich aussortiert: zu freundlich und zu eifrig bemüht, die Kitten loszuwerden (zumal da auch das Immunsystem noch nicht stabil genug ist für Fremde).

Rickie, du müsstest doch aus Amiland - der Urwiege des Dienstleistungsgedankens - das Thema Freundlichkeit der TH-Mitarbeiter kennen, kannst du etwas dazu sagen?

Ich persönlich finde Freundlichkeit bei TH-Mitarbeitern nicht komplett entbehrlich, gerade wenn ein Tier vermittelt werden soll, aber absolut wichtig ist Ernsthaftigkeit und gute Aufklärung über das Thema Tierhaltung und auch das Thema Fragebögen/Selbstauskünfte und Vorkontrolle usw. Also eben eine Grundhaltung, die nicht wenige Interessenten als unbegründetes Misstrauen und persönlichen Angriff empfinden.

Die Möglichkeit einer Supervision für die Mitarbeiter fände ich da schon sinnvoller als eine "Verkaufsschulung" ^^, gerade weil jeder, der im TS aktiv unterwegs ist, Leid und Elend in allen Variationen sieht.
Ich stelle mir gerade vor, dass Supervision für betreffende Fachleute (Psychologen, Seelsorger usw.) auch ein gutes ehrenamtliches Engagement sein könnte..... und letztlich läuft hier im Forum ja auch Ähnliches, beispielsweise wenn ein TS-Katz es nicht geschafft hat. Gemeinsame Trauerarbeit, Zuspruch ....
.... und auch das Teilen der Freude, wenn ein TS-Katz ein tolles Zuhause gefunden hat. 🙂

LG

Nachfragen zu Haltungsbedingungen und allem was sich rund um die Katze dreht sind nicht patzig. patzig ist patzig...

Eine Ehrenamtliche Stelle als Seelsorger/Supervisor wäre etwas für all diejenigen die gern Helfen, die Qualifikation haben, aber ansonsten 3 Linke Hände. Wenn sich niemand für so eine stelle findet kann man immer noch sagen 'zu teuer'

Wurde soetwas schon jemals ausgeschrieben ? Wenn sich niemand für soetwas findet kann man immer noch sagen 'zu teuer' Letztlich würde sich diese Stelle sogar rechnen, denn wenn die Hälfte der Mitarbeiter deprimiert und abgewrackt herumschleicht wird die Qualität der Arbeit gewiss nicht besser. das kommt 1:1 den Tieren zu gute, die noch empathischer wahrnehmen als der 'Kunde' der sich nur darüber echauffiert das man blöde angeblafft wird...

naja das ist nur so ein Gedanke....

Also, mal zu den unfreundlichen Mitarbeitern (die es in jedem Betrieb mit Kundenkontakt ebenfalls gibt, ob mit oder ohne Supervision).

Wie geschrieben, gibt es viele Mitarbeiter, die gerade mal den 11er haben.
Oder gar keine Ausbildung, dafür jede Menge Erfahrung, was den Umgang mit den Tieren betrifft. Nochmal zur Erinnerung:TH etc.leiden unter chronischem Personalmangel. Also ist man froh um Jeden, der hilft.
Es kommen Menschen aus verschiedensten Berufen, manche haben auch keinen.

Man ist froh, wenn der Tagesablauf irgendwie hinhaut. Das letzte Thema, was da Platz hat, ist "Kundenschulung". Manche schaffen das oder haben das Glück,
dass das jemand beherrscht, ob gelernt oder als Naturtalent.
Man wird mit unterschiedlichster "Kundschaft" konfrontiert (wir hatten schon Herren mit Gewehren da, die ihrem Wunsch, ihr Tier zu holen, Nachdruck verleihen wollten), neben dem Elend, der üblichen Arbeit, die ansteht.
Manchmal spielt auch Antiphatie eine Rolle, allgemeines Genervtsein, wie auch bei der Dame an der Kasse im Supermarkt, in der Artztpraxis oder sonstwo.

Oft hört man den Satz: Die sollen doch froh sein, wenn ich bereit bin, ein Tier
aus dem TS zu nehmen.
Ich habe mich mal hinreissen lassen und gefragt, ob ich den roten Teppich holen soll.Tiere aus dem TS sind keine 2.Wahl. Es ist keine Heldentat.
Es ist, oder sollte es sein, eine bewusste Entscheidung für ein Tier, das es bisher nicht rosig hatte. Ansonsten soll man sich woanders umschauen.
Das man da nicht immer höflich bleibt oder auch leider mal den Falschen anraunzt, sollte man nicht überbewerten. Toll ist es nicht, aber evtl. erklärbar.

Die Idee, ehrenamtlich Supervisoren zu finden, ist Klasse! Fehlt nur noch die Zeit, die dafür nötig ist. Engagement vorausgesetzt, denn wollen müssten die Leute auch. Und man kennt es im TS nicht. Kann also auch erstmal Verunsichern. Ich nehme diesen Gedankenanstoss gerne mit.

Grüsse
Tadi
 
Teil 3: Blafüll


Für diese Zwecke könnte man sich an Ehrenamtsbörsen, Freiwilligenagenturen oder so wenden (in Köln gibt es sogar extra ein Ehrenamtsbüro). Gerade für solch eine Supervision kann ich mir gut vorstellen, dass sich jemand findet, da es sich um einen klaren Auftrag mit überschaubarem und begrenzten Zeitrahmen handelt. ´Sehr, sehr viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich, in den verschiedensten Bereichen. Möglicherweise könnte in der örtlichen Tageszeitung ein Bericht über eure Arbeit erscheinen, mit dem deutlichen Hinweis, dass ihr für z.B. fünf mal 3 h eine Begleitung sucht.
Ich halte das für realistisch, dass ihr einen geeigneten Menschen finden werdet.

Es ist möglich, dass die Idee auf Ablehnung bei den Leuten stößt ("Was sollen wir mit so einem Laberheini, wir brauchen Leute, die anpacken". Aber es wird ja niemand gezwungen und man kann ja auch z.B. vereinbaren, dass jeder erstmal versucht, sich darauf einzulassen und z.B. nach 1 h entscheiden kann, ob er bleibt oder geht.

Oder man argumentiert damit, dass jeder Leistungssportler auch einen Mentaltrainer hat. Der lässt zwar die Muckis nicht wachsen, sorgt aber dafür, dass der Sportler bei Niederlagen nicht die Flinte ins Korn wirft.

Ein Problem bei solcher Begleitung wäre für mich und andere TSler die ich kenne einfach Zeit. Zeit die fürs saubermachen, Katzentraining, Tierarztbesuche, Inserate schreiben, mit Interessenten telefonieren, Hilferufe beantworten, Adoptanten telefonieren, organisieren von Fahrketten, fangen von Katzen und was weiß ich noch alles gefüllt werden könnte.

So viel muss man sich erst einmal wert sein die Zeit freizuschaufeln...

Das Thema Zeit ist wirklich ein ganz großes - alles immer unter einen Hut zu kriegen und allem immer gerecht zu werden und trotz des Tierschutz-Engagement weder den eigenen Beruf, noch den eigenen Haushalt, noch die eigene Familie, Freunde, Verwandte und vor allem: die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen ist praktisch unmöglich...
Trotzdem wäre ehrenamtliche psychologische Hilfe unerläßlich - ich kenne viele Leute, die eben irgendwann ausbrennen mit ihrer Tierschutzarbeit und dann aufhören, weil sie emotionell am Boden sind. Letzten Freitag mußte ich eine Pflegemietz einschläfern lassen - die dritte Pflegemietz in diesem Jahr die ich in meinem Garten begraben habe... gäbe es nicht mein privates Umfeld, das mich auffängt, dann wäre ich jetzt wohl so am Boden, dass ich aufhören würde...

Ansonsten finde ich, dass trotz allem Streß die Freundlichkeit gewahrt sein sollte. Meine Erfahrung ist da: wie man in den Wald hineinruft so schallt es heraus. Will ich von dem Interessenten erfahren, ob er der passende für meine Mietz ist, kann ich das tun, in dem ich Fragebogen ausfüllen lasse oder stur Fragen abhake oder dergleichen - oder ich sehe es als nettes Gespräch zwischen 2 Leuten mit demselben Interessengebiet (nämlich der Liebe zur Katze) und halte nen netten Plausch. Durch den Plausch erfährt man in der Regel sehr viel mehr über diesen Menschen und seine Eignung zum Katzenhalter als durch stures emotionsloses Abfragen irgendwelcher Daten 😉
Und man selbst ist doch nach so einem netten Gespräch auch viel besser drauf - selbst wenn man feststellen mußte, dass die Mietz nicht zu diesem Menschen passt. Allein, dass man eben ein nettes Gespräch hatte, das man hinterher mit dem entsprechenden Konsens zu Ende gegangen ist, hinterläßt doch auch bei einem selbst ein ganz anderes Gefühl, als wenn man das unfreundlich und/oder stur irgendwas abhakt. Von daher kann ich diese Art und Weise in den entsprechenden Vereinen/TH nicht nachvollziehen.

Wo ich immer etwas "am Rad drehe" und auch mal unfreundlich werde ist, wenn ich das Gefühl habe ausgenutzt zu werden. Man soll bitteschön Rund um die Uhr für irgendwelche fremden Leute zur Verfügung stehen und Beratungen für wildfremde Katzen machen - und das bitteschön pronto und möglichst ohne Gegenleistung - aber bitte allumfassend und mit bestmöglichen Lösungen... Diesen Leuten wünsche ich immer nur einmal einen Tag mein Leben zu leben... 😉 Ich tue gern was ich tue und ich helfe gern wenn ich kann - aber das ganze hat eine Grenze....

Das "Nein"Sagen-lernen ist ein unerläßlicher Part im Tierschutz - in jeder Hinsicht.

Aber das driftet etwas ab vom eigentlichen Thema.
Zum eigentlichen Thema ist denk ich zu sagen, dass jede Form von Hilfe wichtig ist - egal wie klein sie auch sein mag und egal wie sie gestaltet ist - und dass jeder, der eben sich für die Form Geld spenden entscheidet hinterfragen sollte, wo und wie das Geld ankommt und verwendet wird. Wird derartiges hinterfragen abgeblockt oder fallen die Antworten ausweichend aus, dann lieber Finger weg.
 
Teil 4: Blafüll

Na ja, das hat aber schon auch was mit Achtsamkeit und sich selber wertschätzen zu tun. Ich gebe zu, dass es sehr schwer ist, sich darauf einzulassen, wenn man eh schon das Gefühl hat, einen unüberwindbaren Berg vor sich zu haben.

Danke, dass du so ausführlich den Alltag im TS schilderst, Tadi! 🙂

Eine ehrenamtliche Supervision müsste aus meiner Sicht einfach nur eine Telefonnummer sein, an die sich der betreffende TS-Mitarbeiter wenden kann, wenn er richtig down ist. Also ähnlich Telefonseelsorge. Keine Pflichttermine, bitte! Das hilft im Zweifel eh nicht!
Aber wenn sich fachlich ausgebildete Personen für solche Ehrenamtsangebote finden ließen, würde das garantiert viele TS-lern helfen, mit ihren Ohnmachtsgefühlen besser umzugehen, wenn
- es ein Tierchen wieder nicht geschafft hat
- der Amtsvet nicht findet, dass die Beschlagnahme notwendig wäre
- Interessenten für ein armes Hascherl abspringen, weil sie ein süüüüüüüüßes Kittikatzibaby mit Rassemix bei eBay-Kleinanzeigen gefunden haben, das die gewünschte Farbzeichnung hat
- die 25. hochträchtige Häsin des Monats über den Zaun geworfen wurde und im Nagerbereich gar nichts mehr frei ist
....

Wir hier im Forum haben insofern ja gelegentlich auch eine ähnliche Funktion, da ist die KT, da ist der Abschieds- und Seelsorgebereich, da wird auch in den Vermittlungsthreads mitgehibbelt und getrauert.

@Huck:
Soll ich nun lachen oder weinen?
Es geht nicht immer um Geld und kaufmännische Kalkulationen!
Man kann den Menschen nicht verordnen, eine Supervision zu machen (das ist nur für im Rahmen psychologischer und psychiatrischer Behandlung für die Therapeuten berufsständische Pflicht, soweit ich weiß), eher geht es um sowas wie Telefonseelsorge. Und da kann kein TH eine offizielle Stellenausschreibung machen, da kann man nur nach Ehrenamtlern suchen und in der Umgebung nachfragen, ggf. über TÄe, die die Tiere von den betreffenden Fachleuten in Behandlung haben. Netzwerken.
Bestenfalls ein so großes TH wie in Berlin könnte sich eine externe Seelsorge für die eigenen festangestellten Mitarbeiter überlegen. Oder vielleicht die FU und die anderen Unis in Schland, die tiermedizinische Fakultäten haben, und die TÄ-Kammern.
Aber wo nicht einmal im Bereich der normalen (ungleich Psycho) humanmedizinischen Behandlung für das Pflegepersonal solche professionellen Angebote vorliegen: wie sollen das die notorisch finanziell klammen THe stemmen????
Die Bundeswehr hat im Rahmen der betriebsärztlichen Betreuung auch Psychologen an Bord, soweit mir bekannt ist. Und auch die Dienste leisten sich da entsprechendes Fachpersonal, genauso das Auswärtige Amt.

Ich bin mir nicht sicher, ob die Jobcenter und die Arbeitsverwaltung betriebsmedizinisch entsprechende Angebote stellen; die Mitarbeiter wüssten es sicherlich zu schätzen!

Polizei und Feuerwehr können im Zweifel nicht ohne entsprechende Angebote, genauso die Rettungsdienste und der ÖPNV/die Bahn
(= wenn sich wieder einer auf die Gleise gelegt hat:reallysad:).)

Und das ist alles (weit überwiegend) öffentlicher Dienst, also wo die betriebsmedizinische Versorgung eigentlich vorbildlich sein sollte.



Jenni, ich sehe das wie Rickie! Im Kleinen fängt man an und wird Bestandteil der anderen Kleinen, deswegen sagte ich in meinem anderen Beitrag Graswurzel (nicht politisch gemeint!!! *örks*).
Was du machst, was Tadi macht, was Rickie macht, was Taskali macht..... und all die anderen, die ich insofern nicht einzeln aufzählen kann, weil es zu viele werden würden.....

..... das ergibt ein Großes Ganzes, und das ist genau das, was ich meine. Ich persönlich bin Teil des Großen Ganzen durch gezielte Spenden, Baset ist es ebenfalls und all die anderen, die hier im Forum spenden.
Taskali hat hier insofern ihr Netzwerk, Kath hat es, Tante, Baby-red, all die PS, die hier aktiv sind und Spenden einwerben, und auch wenn es keine Tausende Katzen sind, die hier kastriert, gepflegt, aufgepäppelt, vermittelt werden können, ist es durch den Lauf der Zeit und die Menge doch wieder ein substantieller Beitrag zum TS, auch wenn ein Fori einmal im Jahr 20 Euro in Gestalt eines Futterpaket oder per Überweisung spendet. 🙂

Du, Jenni, und Kath und Baby-red und Tante und all die anderen PS, ihr spendet neben eurer eigenen Freizeit (Thema Mitarbeit im TH) auch den Platz und die Ausstattung (vom Klo bis zur Futterschüssel und dem Kratzbaum, nicht zu vergessen das separate Pflegizimmer und Heizung, anteilige Miete und Nebenkosten usw.), die Spritkosten für die Transporte der Katze (TA, vom Fangort nach Hause und nötigenfalls auch zum neuen Dosi). Und dann ja noch so vieles mehr obendrauf! Sei es Streu, sei es hochwertigeres Futter, sei es die Entwurmungstablette oder der Chip.....
.....oder sei des das neue Laminat im Pflegizimmer und neue Tapeten/Feinputz.... das ist nicht anders als der Verschleiß, den normale Vereinszüchter haben bei ihren Würfen und dem Mehrkatzenhaushalt 🙂.

Insofern finde ich Geldspenden und Sachspenden und die ehrenamtliche Arbeit im TH (Dreck wegschaufeln, um es einmal drastisch auszudrücken 😉) und PS absolut gleichwertig, wobei die PS u. U. bei besonderen Fallgestaltungen doch noch etwas mehr Einsatz haben können, stelle ich mir vor, weil es auch ein 24/7-Job sein kann (Handaufzuchten beispielsweise).

Ich bewundere jeden, der sich aktiv im TS engagieren kann und engagiert!
Von meiner Seite her versuche ich, im Rahmen meiner Fähigkeiten beizutragen, und ich freue mich über jede positive Nachricht, die mich erreicht, wenn ein Katz erfolgreich kastriert, also aus dem "Fortpflanzungsverkehr" ^^ gezogen werden konnte, und besonders über die erfolgreichen Vermittlungen!

LG


Ja ich muss mich natürlich dafür entschuldigen das ich dieses Thema mit der Seelsorge / Supervision aufgebracht habe.

Ich ging davon aus es wär ne gute Idee...

War ja auch nicht schlecht die Idee, nur nicht mit finanziellen Mitteln realisierbar. Allein eben schon- themengerecht gesehen - wie sollte man das den Spendern erklären, dass mit ihrem Geld statt den Tieren zu helfen davon dann Leute bezahlt werden, die den Helfern helfen sollen... das würde bei jemandem, der keinen intensiven Einblick in die Tierschutzarbeit hat unter "Finanzierung unnötigem Luxus durch Spendengelder" angesehen werden 😉
Tierschützer, die es des Tierschutzes wegen machen, stecken meist einen nicht unerheblichen Teil ihres eigenen Geldes in die Tiere und würde man ihnen100 EUR für eine Seelesorgestunde in die Hand drücken, dann würden sie das Geld nehmen, ihre Falle schnappen und die nächste Mietz davon kastrieren lassen und nicht damit zum Psychiater rennen - eben weil ihnen das wichtiger ist - man selbst kommt schon klar - die Mietz draußen aber nicht... 😉

Genau so ist es, du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht.
Ich habe mich aus dieser Diskussion weitgehend heraus gehalten weil sie für mich vollkommen an der Realität vorbei geht. Tierschutz bedeuted nicht automatisch Tierheime, da gibt es so viele andere Helfer ohne Tierheim im Hintergrund. Davon wurde hier gar nicht gesprochen, die sind aber ein ganz wichtiger Aspekt der Hilfe für die verwilderten Katzen. Die Menschen, die sich privat dafür einsetzen dass Katzen, die an ihren Futterstellen auftauchen, kastriert werden und die Futterstellen weiter überwacht werden. Menschen, die verwahrloste Katzen, die ihnen auffallen, melden und Hilfe holen. Und zuletzt Katzenschutzvereine, die trotz sehr begrenzter finanzieller und personeller Möglichkeiten irgendwie versuchen diesen Tieren zu helfen. Da gelangt schon mal jeder an seine Grenzen.

Nee, nicht entschuldigen bitte, ich finde die Idee durchaus interessant!
Nur leider wirklich nicht realisier- und finanzierbar.

Vor meiner Tierschutzarbeit konnte ich nie nachvollziehen, wie viel die Aktiven tun.
Mittlerweile kann ich es.
Gerade wenn man berufstätig ist, eigene Katzen hat und dann nebenbei auch noch Tierschutz macht, muss man doch sehr auf sich achten und die meisten tun es eben nicht!
Daher kenne ich mindestens eine Aktive, die einen Burnout hatte.
Kein Wunder.
Beruf, eigene Katzen, Pflegis, Haushalt..das kann einen irgendwann an die Grenze bringen.
Und eine Bekannte von mir, die nicht berufstätig ist und viel Tierschutz macht, sagte letztens schon, dass sie ne Pause braucht und langsam nicht mehr kann.
Das ist übrigens die engagierte Frau, die so viel im Kreis Bergheim fängt..
Sie ist jeden Tag unterwegs für den Tierschutz..und meistert Haushalt, eigene Katzen usw., aber gelangt an ihre Grenze und sie ist sogar schon im Rentenalter.
Ich frage mich da wirklich woher sie diese Energie nimmt.
Sie arbeitet zwar nicht mehr, aber das, was sie für den Tierschutz macht, kostet genauso viel Zeit als wenn sie berufstätig wäre.
Wiederum vorteilhaft, da sie deshalb ihre ganze Zeit dem Tierschutz widmen kanm und das tut sie auch.
Ich hab ihr schon gesagt, dass sie aufpassen muss, sonst kann sie irgendwann gar nicht mehr helfen, weil sie nicht mehr kann.

Und so siehts bei vielen Aktiven aus.
Sie verausgaben sich und irgendwann kommt dann der Burnout wie bei einer Aktiven, die ich kenne.
Genau deshalb ist es wichtig, dass man auch ein Umfeld hat, dass einen unterstützt, sonst kann man irgendwann nicht mehr.
Und ich bin auch schon an meine Grenzen gestoßen.
Als ich den Kittenwurf hier hatte, habe ich zwar nur Teilzeit gearbeitet mit 30 Wochenstunden, aber ich war irgendwann auch leicht überfordert mit 6 Kitten und froh, als die meisten ausgezogen waren 😳.
Ich möchte die Zeit nicht missen und ich werde sicher hin und wieder das ein oder andere Pflegi aufnehmen, aber vorerst keinen Kittenwurf mehr.
 
Teil 5: Blafüll


Eine Frage die mir noch bleibt:

Bei welchen Organisation/Vereinen wurde schon einmal versucht eine Seelsorge (oder ähnliches) als Ehrenamtliche Stelle, sei es als Telefonhotline oder Realen Ansprechpartner einzurichten, um den Mitarbeitern zu helfen?

Bei manchen Organisationen habe ich mich auch schon oft gefragt - warum muss es ein Hochglanzprospekt sein ???? Auf der anderen Seite - vielleicht wurde das Prospekt ja auch gesponsort von einer Firma gegen "Nennung des Namens und Werbung).

Auch mir sind Fälle bekannt, wo sich Menschen an dem Geld bereichert haben, was ich sehr traurig finde, und einfach nicht nachvollziehen kann (es ist zu einem Gerichtsverfahren gekommen).

Die Frage ist dann nur, wie konnte es dazu kommen? Eigendlich sollte in Vereinen/Organisationen eine "vernünftige Buchführung" vorhanden sein bzw., sollte es Quittungen für Spenden/Sachspenden etc. geben (es reicht ja ein einfacher Quittungsblock - kostet nicht die Welt und jeder kann sehen was "reingekommen ist und was rausgegangen ist - also keine "Mauscheleien" möglich). Was aber meist nicht gemacht wird. Also kann auch nicht nachvollzogen werden, was gespendet worden ist, und wo es "gelandet" ist.

Das ist nicht viel Aufwand, aber eine gute "Übersicht". Und wenn das ganze dann noch so publik gemacht wird "Für jede Spende - ob Sach- oder Geldspende, bekommen sie eine Quittung, damit sie sehen, das Ihre Spende auch da angkommt, wo sie es möchten".

Ich kenne eine Orga (Stiftung) - nicht im TS, aber im sozialen Sektor, dort "müssen" die Freiwilligen einmal im Monat aufschreiben, wieviel Zeit sie "gespendet" haben - also von wann bis wann sie da waren, und auch ihre "gespendeten" Ausgaben, in Form von z.B. Backzutaten für einen Kuchen. Dieses wird gemacht, um 1. zu sehen, wieviel (ich nenne es mal "unsichtbare Spenden") gespendet werden, und auch um einen Überblick zu behalten.




Manchmal müssen neue Wege gegangen werden, um altes zu verbessern oder ändern.

Realisierbar? Da kommt es immer darauf an, wie es gemacht/umgesetzt werden soll. Spenden können ja nicht nur in Form von Geld, oder physische Arbeit im Tierschutz gegeben werden. Es kann auch einfach nur als Zeit - um sich die Sorgen und Nöte anzuhören oder auch für Seelsorge.

Ich denke von diesem Aspekt ist die Tierschutzarbeit noch nicht groß beleuchtet worden. Meistens wird von der Tierschutzarbeit doch nur die Geldpsenden, die phyische Arbeit vor Ort, die Abgabe von Sachspenden oder die Arbeit um Sachspenden herzustellen, gesehen.

Wenn der Aspekt der Supervision und ich nenne es mal "seelische Unterstützung" mehr publik gemacht wird, könnte die Zeit - die "professionelle Supervisoren/Mediatoren/Coaching etc" auch als Spende gesehen werden - z.B. eine Stunde in der Woche telefonische Supervision.

Wer von den den Leuten, die - ich nenne es mal "halb-aktiv" (also die Leute die Geld oder Sachspenden machen, aber nicht selber vor Ort fangen und/oder das tägliche Elend mitbekommen) oder nicht aktiv im Tierschutz involviert sind, macht sich Gedanken über die seelische Belastung die mit aktivem Tierschutz vor Ort einhergeht?

Ich kann nur von mir selber sprechen. Die seelisch belastenden Aspekte waren mir vorher garnicht so bewußt, oder waren "weit weg, so dass kein richtiger intensiver Bezug da war" (Manchmal wohl auch als Schutzmechanismus).

Und das Thema Finanzierung - ohne Engagement in Form von Zeit, Geld und Sachdingen (oder in einem anderen Wort ausgedrückt - Spenden), könnte Tierschutz überhaupt nicht realisiert werden - leider.

Warum also nicht mal eine Kampagne starten, die den Fokus auf "der Belastung und den seelischen Sorgen und wie kann jemand dort helfen" hat. Denn Aktive, die auch "seelisch" Unterstützt werden, können langfristiger und mit mehr Engergie ihre Kraft und Zeit einsetzten.

Ein erster Schritt wäre vielleicht schon, das alle Fories - die in ihrem Bekanntenkreis bzw. professionellem Umfeld Menschen haben, die Coaching, Supervision oder im Bereich Seelsorge arbeiten, anzusprechen, ob sie vielleicht eine Stunde in der Woche Menschen im Tierschutz im Gebiet XY untestützen würden mit ihrere Arbeit.

Es gibt so etwas ja schon - die Telefonseelsorge. Das wird komplett von Freiwilligen gemacht.

Und um auf die Überschrift des Thread zurückzukommen - in diesem Fall gibt es keine Gelder, die veruntreut werden können.😉



Das würde mich auch mal interessieren. Auf der anderen Seite, wer es nicht kennt mit Supervison, für den ist es oft am Anfang komisch. (Sich zu öffnen und darüber zu reden).

Ich glaube es ist vermutlich noch nie versucht worden A.Huck. Und nein, deine Idee ist im Grundsatz absolut super... es scheitert einfach an der Umsetzbarkeit.
Weil die Zeit/Geld/fähigen Personen fehlen. So eine Supervision sollte nur von wirklich in der Richtung ausgebildeten Personen gemacht werden, sonst kann sowas richtig schief gehen.
Es wäre wirklich toll, wenn soetwas mal zustande käme. Denn die Erlebnisse im TS sind meist eher traumatisch als schön. Die Hilflosigkeit,der Frust und Wut die negativen Gefühle die sich da anstauen, ist wirklich sehr anspruchsvoll damit umzugehen lernen.

Was die Spenden betrifft ist die Erwähnung der Katzenpatenschaften super. Stimmt, viele Vereine bieten das an, dass man einer Katze einen Namen gibt und zb alle Impfungen genau für diese Katze zahlt, oder auch OP-Kosten oder, oder.

Das ist eine tolle Möglichkeit für Spender etwas "Kontrolle" zu bekommen, was mit ihrem Geld passiert. Auch andere zweckgebundene Spenden dürfen nur für den Zweck verwendet werden, für die sie gegeben werden. Ohne Rückmeldung des Vereins ist das natürlich wieder schwierig, ob das wirklich so läuft.
Ich hoffe aber, dass das in den meisten Fällen so ist und die schwarzen Schafe in der Minderheit sind.

@Tina_Ma: wunderschön geschrieben.

Den Menschen zu helfen die den Tieren helfen hilft auch ganz direkt den Tieren!

Wir können nicht die Welt retten, aber vielleicht versuchen es im Kleinen (also hier im Forum) schon einmal anzustoßen/anzufangen.

Falls sich die Idee als gut erweist und angenommen wird, kann über eine "größere Umsetzung" nachgedacht werden.

Aber als erstes müsste man Menschen haben, die die Supervision machen würden.

Ich finde dieses Thema zu wichtig, um es in diesem Thread irgendwann "untergehen" zu lassen, und mache gleich mal einen neuen auf.

Ich hoffe ich habe niemanden / kein Posting vergessen! Ansonsten bitte selber eben noch hier in den Thread kopieren.

Das waren so viele Zeichen, das ich es in mehrer Postings packen mußte.
 
Es ist ja auch nicht meine Idee ("mein Baby"), sondern ein Thema das sich durch eine Diskussion ergeben hat. Und ich habe nur das neue Thema eröffnet - mehr nicht.

Im Moment wäre es sicher einfach, dass Ganze erst einmal über das Forum laufen zu lassen. Und so etwas bedarf vieler Leute die die Idee publik machen.

Wenn das ganze vielleicht irgendwann über eine FB Seite läuft, dann hätte es eine breite Öffendlichkeit. Aber dafür muss erst einmal der Anfang geschaffen werden.

Hier Namen/Telefonnummern etc. zu posten, denke ich ist im Moment zu viel. Denn wenn jemand es nicht mehr machen möchte - das Forum (Internet) vergißt nie.

Ich denke es wäre erst einmal wichtig zu schauen, ob sich Leute finden, die mal die Supervison machen wollen. Und dann muss ja auch der 2. Part - die Aktiven bereit sein, oder es wollen.

Das ganze hat auch viel mit Vertrauen zu tun, denn die Dinge die in solchen Gesprächen angesprochen werden, ist nicht nur persönliches wenn jemand an seine Grenze kommt, sondern können auch sehr sensible Informationen sein. Daher ist ein wichtiger Punkt, das eine 100% Verschwiegenheit gegeben ist.



Wie, wer und wo es dann weiter läuft - das steht in den Sternen - und liegt komplett am Interesse, Zeit und Aktivitäten der Leute, die vielleicht mitmachen.
 
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