Unsere beiden wurden am Montag mittag kastriert. Um 16 Uhr habe ich sie wieder von der TÄ abgeholt. Beide schauten noch ziemlich auf halbmast. Kennel im liebevoll vorbereiteten Badezimmer abgestellt. (Bodenheizung an, Wasserschale und Katzenklo dahin ausgelagert, dämmeriges Licht an, Lieblingskuscheldecke vor den Kennel). Kenneltür auf und wusch war die Meute schon fast an mir vorbei. Samira war noch etwas torkeliger und machte auf der Decke kurz Halt, das nutzte ich um die Tür zum Flur zu schliessen. Tiny derweil schon draussen im Flur, meine Einkaufstaschen untersuchen. Kraul, schnurrschnurr, ab in die Küche, Maunz, Hunger! OK, Nummer 1 geht sicher und darf lt TÄ auch alles machen wozu er Lust hat. Also kann ich ihn alleine lassen und zu seiner Schwester schauen. Die torkelte beleidigt aus dem Badezimmer raus und blickt mich die nächsten zwei Stunden nur mit dem Po an. (Denen mach ich es nochmal so gemütlich im Bad!
😀) Ab 18 Uhr durften sie wieder Futter bekommen. Samir nahm nur ein paar Bissen, Tiny inhalierte sein Futter und war dankbarer Abnehmer der zweiten Portion. Irgendwann erwischte ich Samira unter dem Herd an den Fäden zuzelnd, das war wohl der Zeitpunkt für den Plastikkragen. Es gab ein kurzes Widerstand-Rumzick-Tänzchen, aber die Prozedur war wohl zu schmerzhaft. Nun ja auch so kann man lernen den Kragen zu erdulden. Am Dienstag war sie recht energielos, futterte aber wie ein Scheunendrescher. (500g Nafu, 150g Shrimps, eine Dose Thunfisch ... normal sind 300-350g Nafu. Sie wiegt nur knappe 2 kg!). Mein Freund legte einen verkürzten Arbeitstag ein, meine Mutter war Mittags zur Überbrückung da. Das war auch sehr wichtig, da ihr Bruder schon wieder Vollgas ohne Rücksicht gab und wir ihn öfters von ihr runterpflücken mussten. Dienstag abend legten wir uns mit den Katzen auf die Couch zum DVD gucken und nahmen ihr in einem ruhigen Moment den Trichter ab. Sie genoss es sich putzen zu können, streckte sich ganz lang auf mir aus und pennte selig. Nach dem aufwachen fing sie an den Fädchen zu zuppeln an, da kam der Trichter wieder drauf. Mittwochs legte dann mein Freund noch einen spontanen Urlaubstag ein. Ich denke es wäre auch ohne gegangen, da Samira nicht mehr so schwach war, nur noch in der Bewegung gehemmt durch den Trichter. Sie sprang in der Zeit auch nirgendwo hoch rauf, höchstens auf Stuhlhöhe ... ob das am Trichter lag, oder an den Schmerzen ... kA .. auf jeden Fall war sie sehr brav und geduldig mit sich selbst. Wir haben sie auch fleissig mit rumgetragen, je nachdem wo wir gerade zugange waren in der Wohnung und sie genoss es immer mit dabei zu sein. Am Mittwoch abend war Kontrolluntersuchung und die TÄ erlaubte uns den Trichter zu entfernen. Als erstes zog sie dem Bruder eine über.
Donnerstag mittag hatte sie dann das erste Fädchen entfernt. Wir riefen die TÄ an, die gratulierte uns zu unserer geschickten Katze und meinte solange nichts blutet gibt es keinen Grund zur Beunruhigung.
Den Tipp mit den Body haben wir auch beherzigt. Aber aus denen hat sie sich flugs rausgewunden. Sie ist aber auch so ein langer dünner Hungerhaken. Nuja, mit dem Trichter ging es ja auch. Und der Vorteil an der Sache war, dass ihr Bruder ihr keine Shrimps aus dem Napf mopsen konnte. Denn sie geniest das Essen, er inhaliert.
Die ersten beiden Nächte verbrachten wir gemeinsam auf der Gästecouch. (Unser Schlafzimmer ist für die Katzen tabu.) Wir dachten uns, so schneller eingreifen zu können, falls was passiert. Aber das war gar nicht nötig. Samira schlief im Flur auf einem Stuhl und Tiny trampelte die ganze Nacht auf uns rum. Die zweite Nacht schlummerte Samira zum Entzücken meines Freundes die ganze Nacht neben ihm.
Nun ja, inzwischen haben sie nur noch ganz liebreizende grüne Öhrchen von der Tätowierfarbe und noch niedlichere grüne Zungen. Ansonsten sind sie ganz die "Alten" und fetzen durch die Wohnung.
😀