Türenkratzen

[Anachronismus]

Schönen guten Abend!

Zunächst ein freundliches Hallo in die Runde 🙂 Mein Name ist Anachronismus, zumindest hier, und der Grund meiner Registrierung folgt hier auf dem Fuße...

Ich bin untertänigste Dosenöffnerin zweier "Fellidioten" 😉 , Mutter und Sohn, ca. sieben und fünf Jahre alt (zirka, weil eines Tages vor der Tür gestanden, nicht mehr verschwunden und seit ca. fünf Jahren meine). Sie ist generell ziemlich frech und dominant und hat ihren eigenen Kopf, er ist eher der ängstliche und scheue Typ, guckt sich aber - sehr zu meinem Leidwesen... - immer mehr Verhaltensweisen bei seiner Mama ab.

Seine Mama ist auch das Problem. Sie hat die Angewohnheit, am laufenden Band an Türen zu kratzen, wenn sie weiß, dass ich mich in dem Raum befinde - zu jeder Tages- und Nachtzeit, die ihr beliebt. Klar, die gängigen Antworten wären jetzt, "lass die Tür doch einfach offen und lass sie rein" - doch das funktioniert nicht. Zum einen lebe ich in einer Keller"wohnung", genauer in einem Keller mit mehreren ausgebauten Räumen. In diesen Räumen wohne ich und die sind freilich auch beheizt. Allerdings führen alle Zimmertüren hinaus in den - unbeheizten - Keller, das heißt, sobald ich die Türen offen lasse, heize ich sprichwörtlich für die Katz, und da das mit dem Selberdrucken so eine Sache ist...

Einfach reinlassen ist auch nicht drin, vor allem nachts nicht. Sie will nicht etwa rein, um dann auf der Couch oder in meinem Bett zu schlafen. Nein, sie kommt rein, schnuppert einmal quer durch den Raum, guckt vielleicht fünf Minuten aus dem Fenster - dann möchte sie das Zimmer wieder verlassen. Ich stehe auf, öffne die Tür, sie tappst nach draußen. Fünf Minuten später kratzt sie wieder an der Tür. So geht dieses Spiel immer weiter. Das reizt mich tagsüber schon - aber in der Nacht ist das ein absolutes Unding, aller zehn Minuten aufzustehen, nur weil die Katze den Drang hat, eine Runde durch den Raum zu drehen und dann weiterzukratzen!

Gleiches Spiel habe ich, wenn ich sie nachts rauslasse. Dann schlägt sie ersatzweise mit den Pfoten gegen die Rollläden, ansonsten ist das Spiel dasselbe.

Ignorieren funktioniert nur in begrenztem Maße. Was bis jetzt für längere Zeit (also für länger als fünf Minuten bis zum nächsten Gekratze...) half, war Nassspritzen mit einer Wasserpistole. Ich habe aber das Gefühl, dass das schon wieder die Aufmerksamkeit für sie ist, die sie will - also wäre Ignoranz eigentlich wohl das beste. Allerdings habe ich inzwischen einen recht dünnen Geduldsfaden, was das angeht, und keinen langen Atem dafür, muss ich leider zugeben... Ausschimpfen und anschreien möchte ich sie auch nicht jedes Mal, da habe ich kein gutes Gefühl bei.

Ich könnte mir vorstellen, dass sie das vielleicht tatsächlich aus Langeweile macht oder weil sie schlicht und ergreifend nicht weiß, was sie will. Ersteres könnte ich mir allerdings nicht erklären - sie darf nach draußen, hat ein großes Grundstück für sich mit umliegenden Feldern und Waldstücken, sie fängt Mäuse und scheint sich draußen gut zu beschäftigen. Ihre Beschäftigung im Haus beschränkt sich auf Fressen, Schlafen und meine Türen malträtieren...🙁

Ich bin mittlerweile wirklich ratlos. Hat jemand einen heißen Tipp für mich parat? 😕

Liebe Grüße,
Anachronismus

 

[Sissicek]

hi
dieses spiel kenne ich. keesha hat das auch gemacht...jetzt hat es sich um einiges gebessert....1-2 mail "nein" sagen und sie hört auf...

meine taktik war folgendes....viele meinen ja, man soll die katze solange ignorieren bis sie von alleine aufhört und es ihr zu blöd wird....bei manchen katzen scheint es ja super zu funktionieren...beethoven hat als baby auch an der türe gekratzt...2 nächte ignorieren u es war vorbei...doch nicht bei keesha...da wären meine türen schon längst für eine renovierung fällig gewesen und ich hätte schlafentzug hoch 1000 gehabt....

also: ich habe mich ca 1 woche lang immer früher ins bett gelegt und einfach ein wenig gedöst...so hat sie geglaubt, dass schon schlafenszeit ist...ich habe sie ins zimmer gelassen und türe zugemacht...immer wenn sie an der tür gekratzt hat, habe ich geschimpft und sie in ihr körbchen gelegt (du kannst ihr ja auch einen schlafplatz in deinem zimmer geben, damit sie weiß, wo sie schlafen kann)....das ging sicher jeden tag 2-3 std (deshalb früh genug hinlegen 🙂)...ich wollte ihr damit zeigen, dass wenn türen zu sind, sie das zu akzeptieren hat...geht ja nicht immer, dass alle türen offen bleiben können und sie dann nach lust u laune die türen zerstören kann....

mit geduld und disziplin hat sie das nach ca 1 woche gecheckt...jetzt ist es kein problem mehr...sie liegt in der nacht mit mir im zimmer entweder auf dem bett od in ihrem körbchen und wenn ich aufstehe, geht auch sie raus.....

man braucht auch keine angst zu haben, dass sie vielleicht in der nacht aufs klo muss.....die katzen halten das auch lange zurück und wenn sie erst einmal einen rhythmus in die ganze sache hat (ca gleiche urzeit für schlafen gehen und aufstehen), teilt sie sich das von alleine ein....zumindest ist das bei mir so...keesha hat lustigerweise ihre "klo-geh-zeiten"

wie auch immer......DU BRAUCHST SO ODER SO VIEL GEDULD....leider geht das nicht so leicht wie bei hunden, weil katzen sich nur mäßig erziehen lassen (obwohl beethoven fast wie ein hund ist)

lg und hoffentlich bald ruhige nächte u noch starke nerven

 

[*KathiKatze*]

Kannst du nicht vielleicht Katzenklappen einbauen in die Zimmertüren? Oder zumindest in eine oder zwei?

 

[Anachronismus]

@ Sissicek: Merci für Deine Antwort 🙂 Sie hat prinzipiell durchaus einen Schlafplatz: Auf der Wohnzimmercouch gibt es eine ganz wunderbare Microfaserdecke, die sie auch liebt und gern benutzt, so sie denn mal schläft. Ich ertrage das allerdings nachts nicht. Zur Erklärung: Mein Wohnzimmer ist mit dem Schlafzimmer durch einen Durchgang verbunden, dafür gibt es eine Tür nach draußen in den Keller (ja, es war eben nie als Wohnung gedacht... 🙂 ). Die muss ich ja schließen, denn selbst beheizt wache ich morgens bei 17 Grad und kälter auf - ich will mir die Anzeige des Thermometers gar nicht vorstellen, wenn die Kälte von draußen reinkommt... Und für meine "Fellidiotin" werde ich mir nicht den Hintern abfrieren 🙂

Jedenfalls finde ich dann aufgrund ihrer stetigen Unruhe, die ich ja zur Genüge kenne, keinen Schlaf, weil ich ständig auf die Katz lausche. Ob sie jetzt nicht etwa von innen an der Tür kratzt, weil es ihr auf der Couch zu langweilig wird... 🙄

Wo ich schon relativ froh bin, dass es nachts - normalerweise so gegen 4, halb 5 - halbwegs klappt. Sie kratzt zwar da auch, aber ich stehe nicht auf und da gibt sie's dann auch recht bald auf. Aber das funktioniert nur um diese Uhrzeit. 😕

@KathiKatze: Das überlegen wir gerade generell fürs Haus. Eine Option wäre es wohl, aber das ist vor allem auch was, wo der Hausbesitzer, namentlich mein Vater, ein Wörtchen mitzureden hat. Und ich tue mich gerade schon schwer, ihn von einer vom Haus aus nach draußen zu überzeugen (wobei er es ist, der mitunter am lautesten schreit, wenn die Fellnasen sich in seiner Wohnung nicht für draußen oder drinnen entscheiden können; verstehe einer die Männerwelt... 🙂 ). Wenn das mit der einen dann klappt, so sie denn kommt - worauf ich hoffe... - dann wäre tatsächlich der Einbau einer zweiten hier unten zu erwägen.

Klopf auf Holz - Madame ist seit über einer Stunde draußen. Scheint, als wolle sie wieder mal die Nacht draußen verbringen, jetzt, wo's etwas wärmer wird. Stört mich null, wenn das dann auch die ganze Nacht so bleibt. Halleluja... 🙂

 

[*KathiKatze*]

Wir überlegen hier auch jeden Winter, eine Katzenklappe in die Wohnzimmertür einzubauen, bzw. eine günstige Zimmertür im Angebot aus dem Baumarkt zu kaufen und die Klappe dann da einzubauen, weil die Hausverwaltung sicher was dagegen hätte, wenn wir ein Loch in die vorhandene Tür säbeln.
Vielleicht wäre sowas ja auch eine Möglichkeit bei dir. Dann könnte zumindest dein Vater nichts dagegen sagen. 😉

 

[Nougats Cornflake]

Katzenklappe? Oder Tür anlehnen? Oder Vorhang statt Tür, damit Katze drunter durchschwubbeln kann, aber nicht alle Wärme verloren geht?

 

[danimaus3000]

Es gibt Türschließer, die lassen sich ganz leicht auf der Tür montieren (ohne bohren und schrauben) und stufenweise einstellen. So kannst du ihnen beibringen die Türe selbst zu öffnen wenn sie bei dir sein will und sie schließt auch wieder, so dass dir nicht kalt wird.
http://www.amazon.de/clip-close-der-patentierte-Minit%C3%BCrschlie%C3%9Fer-silber/dp/B0015XQDZW/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1331415789&sr=8-2

Falls du sie nachts gar nicht im Schlafzimmer haben möchtest kannst du übergangsweise doppelseitiges Klebeband oder Alufolie an die Tür kleben. Viele Katzen mögen das Geräusch bzw. klebrige Pfoten nicht, sodass zumindest nicht mehr gekratzt würde.

 

[Nougats Cornflake]

Es gibt Türschließer, die lassen sich ganz leicht auf der Tür montieren (ohne bohren und schrauben) und stufenweise einstellen. So kannst du ihnen beibringen die Türe selbst zu öffnen wenn sie bei dir sein will und sie schließt auch wieder, so dass dir nicht kalt wird.
http://www.amazon.de/clip-close-der-patentierte-Minit%C3%BCrschlie%C3%9Fer-silber/dp/B0015XQDZW/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1331415789&sr=8-2

Das finde ich eine gute Idee. Aber wär da nicht der Widerstand zu groß? Kann man vermutlich aber auch einstellen...

 

[danimaus3000]

Hier im Forum wurde viel Gutes über eben diese Dinger berichtet.
Bspw. http://www.katzen-forum.net/sonstiges/118868-tuer-auf-tuer-zu-es-zieht-4.html
Da man dabei meist 3 oder 4 Stufen von angelehnt bis schließend regulieren kann, klappt sicher auch das schrittweise daran gewöhnen.

 

[kiska]

Also, die Katze nur immer in einem Zimmer zu halten weil man die Türen nicht offen lassen kann, ist in meinen Augen nicht durchführbar. Dafür sind Katzen viel zu bewegungsfreudig und neugierig und so soll es ja auch sein.
Auch wenn meine Katzen in einem Raum schlafen, dann können sie es nicht ertragen wenn ich die Tür schliesse, folglich werden bei uns die Türen nur angelehnt bzw. einen Spalt offen gelassen.
Wenn das bei Dir wegen der Kälte nicht funktioniert, dann bleibt einfach nur die Möglichkeit, noch eine Decke vor die Tür zu hängen oder eben Katzenklappen einzubauen. Du kannst es jedenfalls der Katze nicht auf Dauer zumuten, nur immer in einem Raum zu bleiben so lange Du das möchtest.

 

[Anachronismus]

Also, die Katze nur immer in einem Zimmer zu halten weil man die Türen nicht offen lassen kann, ist in meinen Augen nicht durchführbar.

Das ist so auch nicht. Sie haben effektiv das ganze Haus zur Verfügung, wobei sie natürlich mit Vorliebe bei mir in der Kellerwohnung sind. Außerdem sind sie wie gesagt Freigänger, also noch mehr Platz. Ich verstehe nur nicht recht, warum vor allem meine "Große" den Drang hat, sich aller fünf Minuten ob ihres Aufenthaltsortes umzuentscheiden...

@danimaus3000: Diese Türschließer finde ich ja ganz interessant. Sind ja auch nicht teuer, wäre also einen Versuch wert. Merci. 🙂

Vielen Dank für Eure bisherigen Antworten 🙂

 

[Anachronismus]

Kleine Zwischenmeldung:

Heute morgen traf mich fast der Schlag - im positiven Sinne 🙂 Gestern Abend hatte ich die Kurze rausgelassen und heute morgen, in der Annahme, sobald sie Licht durch die Rollläden sieht, würde es Radau geben (wie üblich), stand ich auf. Nichts dergleichen geschah. Ein paar Minuten später öffnete ich die Schlafzimmertür - und wer saß davor?

Die Kurze 🙂 Ganz brav, ohne zu kratzen und als ob sie kein Wässerchen trüben könnte... 😉

Gut, kann ein glücklicher Zufall gewesen sein. Aber man soll ja niemals nie sagen 😀