K
Koffeinchen
Benutzer
- Mitglied seit
- 12. April 2018
- Beiträge
- 34
Hallo ihr Lieben,
ich meldete mich monatelang nicht mehr nachdem es hier einen langen Thread über die plötzliche Unsauberkeit unseres Katers gab. Es heizte sich rasch noch schlimmer auf, nachdem vermutlich manche Mitglieder sowie auch ich dachten, dass es schlimmer nicht ginge und ich möchte einfach darüber berichten (vielleicht gibt es bei jemandem irgendwann mal diesen seltenen Fall und man denkt eventuell an diesen Post zurück wenn alles ausgeschöpft ist).
Es wird lang.
Unser Kater kam mit 2 Jahren schwer misshandelt zu uns. Er war immer unberechenbar, aggressiv. Er drängte sich richtig auf und zeigte massiv wie gerne er kuscheln wollte und dann fuhr in seinem Kopf scheinbar plötzlich ein Film ab und es wurde sehr blutig für den Menschen. Oftmals hatte er weite Pupillen (auch im Hellen) und genau dann hielt ich mich fern. Wir lernten die Jahre über damit umzugehen.
Er war stets 100% stubenrein.
Mit 17 nutzte er von einem Tag auf dem anderen KEINES seiner 4 Klo`s. Ein Untersuchungsmarathon begann. Er bekam Beruhigungsmittel, Feliway und alles was man sich so denken konnte. Er pullerte uns Böden und Türen kaputt, ich war nur noch am weinen und so richtig überfordert und die Tierärzte hatten innerhalb von 2 Monaten plötzlich 1000 Euro von uns.
Einziger Versuch: Op, da er FORL hatte. Aber alle Tierärzte sagten dass solch ein Verhalten NIEMALS in dieser Form durch FORL entstehen würde. Egal - Op-Termin stand fest.
In diesen Monaten bekam unser Liebling zunehmend Angst vor allem. Gar sein Futter machte ihm Angst und es wurde immer klarer dass er Halluzinierte. Ebenso machte ich ungewöhnliche Beobachtungen von seinem Schlaf. Dies nahm ich auf Video auf und zeigte es Tierärzten. Jeder (übrigens auch die Katzenhilfe) meinte dass er träumen würde. Aber ich wusste es besser: unser Kater hatte Zuckungen. Ich kannte das Traumzucken unseres Katers und das war ein anderes Zucken.
Im Alltag wurde er plötzlich so wie er mit 2 Jahren war. Pupillen dauerhaft geöffnet und neben viel Kuschelbedürfnis, plötzliche Aggressivität. Wir hatten original wieder unseren "2-jährigen" Kater, abgesehen davon dass unser Kater überall hin pinkelte.
Es war Freitag und am folgenden Montag war der Op-Termin. An diesem Freitag wurde ich mir einer grausamen Wahrheit bewusst. Unser Kater hatte "stille Epilepsieanfälle". Ich belas mich stundenlang und war mir ganz sicher dass unser Kater demnach was ich da las, min. 50 stille Anfälle und daraus resultierend starke Halluzinationen haben musste.
Plan: Montag sage ich die Op ab, thematisiere "Epilepsie und Medikation" und starte diesen letzten Versuch.
Samstag: Unser Schatz schlief auf dem Schoß meines Mannes während meine Tageskids und ich zusammengekuschelt daneben saßen. Unser Schatz bekam auf dem Schoß meines Mannes seinen ersten offenen, nicht-stillen Anfall und mein Epilepsieverdacht war bestätigt. Vor unseren Augen spielte sich ein Horrorfilm ab!
Montag: Unser Kater hatte wieder weite Pupillen (hieß, er hatte die Nacht über wieder Anfälle, was aber klar war da er nämlich inzwischen zuckte sobald er entspannte).
Die Halluzinationen waren die Tage über so stark geworden dass unser Kater nicht mehr wusste wo er sich hin trauen kann. Er fühlte sich nur noch sicher wenn ich ihn berührte und mein Körper direkt an seinem war. Trinkwasser, Boden, Kratzbaum, Schränke, Katzenklo - wirklich alles war "böse".
Ich machte mich für den Tierarztgang fertig, setzte unseren Kater ins Klo und "hielt Pfötchen". Inzwischen "beschützte" ich ihn schon längst vor imaginären "bösen Geistern" auf dem Klo.
Und dann geschah der schreckliche Moment der über alles weitere entschied. :-(
Unser Kater markierte plötzlich ganz hektisch alles. Couch, Tür, Wände und alles was er erwischen konnte. Alle paar Sekunden nahm er sich was anderes vor während wir versuchten das Schlimmste zu verhindern. Er drehte quasi durch. Wir steckten ihn in die Transportbox und fuhren zum Tierarzt.
Nach einem langen Gespräch und der Beschreibungen der letzten Tage vermutete die Tierärztin dass unser Kater schon immer "stille Epilepsie" hatte. Eventuell einen Schaden durch Drogen...? Er kam ursprünglich aus einem Drogenhaushalt in dem auch die Tiere nicht clean waren.
Abgesehen vom pullern war unser Kater vom Verhalten ja wieder original 2 Jahre jung während er in Wirklichkeit 17 war.
Inzwischen waren die Halluzinationen und die damit verbundene Dauerpanik unseres Katers eine derartige Quälerei dass wir ihn an diesem Tag erlösen ließen. Wir wollten nicht das gefühlte 100. Medikament ausprobieren. Wir probierten monatelang herum und unser Schatz durchlebte eine immer schlimmer werdende Hölle.
Unsere Welt brach zusammen. Bis heute haben wir diesen Verlust nicht ganz verkraftet. Unser Schatz ging über die Regenbogenbrücke weil wir viel zu spät an Epilepsie dachten und anfangs die falschen Tierärzte hatten die uns NICHT sagten dass es im Falle von Epilepsie Medikamente gäbe (es wurde zuvor schon mal eine Kopfsache in den Raum geworfen).
Es war zu spät um die Wirkungsdauer der nur eventuell wirkenden Medikamente abzuwarten. Das Gehirn unseres Katers stand sozusagen inzwischen pausenlos unter Dauerstrom und unser Kater befand sich in der Hölle gefangen aus der wir ihn nicht mehr holen konnten.
Heute weiß ich dass eine Unsauberkeit die plötzlich so stark ist dass es für jeden Katzenhalter so unglaublich ist, nicht immer ein Blasenproblem oder Demenz ist. Leider befinden sich in manchen Fällen imaginäre, böse Dinge im Klo, sowie eigentlich auch sonst überall. :-(
Ich werde zukünftig bei jedem ungewöhnlichen Zucken unserer Tiere viel aufdringlicher bei Tierärzten reagieren - auch wenn jeder was von "Träumen" erzählt obwohl ich unsere Tiere besser kenne um im Falle des Falles erst gar nicht an dem Punkt zu kommen dass mir ein Tier auf Grund von Epilepsie mit stillen Anfällen durchdreht. :-(
Liebe Grüße,
Koffeinchen/Rebekka
ich meldete mich monatelang nicht mehr nachdem es hier einen langen Thread über die plötzliche Unsauberkeit unseres Katers gab. Es heizte sich rasch noch schlimmer auf, nachdem vermutlich manche Mitglieder sowie auch ich dachten, dass es schlimmer nicht ginge und ich möchte einfach darüber berichten (vielleicht gibt es bei jemandem irgendwann mal diesen seltenen Fall und man denkt eventuell an diesen Post zurück wenn alles ausgeschöpft ist).
Es wird lang.
Unser Kater kam mit 2 Jahren schwer misshandelt zu uns. Er war immer unberechenbar, aggressiv. Er drängte sich richtig auf und zeigte massiv wie gerne er kuscheln wollte und dann fuhr in seinem Kopf scheinbar plötzlich ein Film ab und es wurde sehr blutig für den Menschen. Oftmals hatte er weite Pupillen (auch im Hellen) und genau dann hielt ich mich fern. Wir lernten die Jahre über damit umzugehen.
Er war stets 100% stubenrein.
Mit 17 nutzte er von einem Tag auf dem anderen KEINES seiner 4 Klo`s. Ein Untersuchungsmarathon begann. Er bekam Beruhigungsmittel, Feliway und alles was man sich so denken konnte. Er pullerte uns Böden und Türen kaputt, ich war nur noch am weinen und so richtig überfordert und die Tierärzte hatten innerhalb von 2 Monaten plötzlich 1000 Euro von uns.
Einziger Versuch: Op, da er FORL hatte. Aber alle Tierärzte sagten dass solch ein Verhalten NIEMALS in dieser Form durch FORL entstehen würde. Egal - Op-Termin stand fest.
In diesen Monaten bekam unser Liebling zunehmend Angst vor allem. Gar sein Futter machte ihm Angst und es wurde immer klarer dass er Halluzinierte. Ebenso machte ich ungewöhnliche Beobachtungen von seinem Schlaf. Dies nahm ich auf Video auf und zeigte es Tierärzten. Jeder (übrigens auch die Katzenhilfe) meinte dass er träumen würde. Aber ich wusste es besser: unser Kater hatte Zuckungen. Ich kannte das Traumzucken unseres Katers und das war ein anderes Zucken.
Im Alltag wurde er plötzlich so wie er mit 2 Jahren war. Pupillen dauerhaft geöffnet und neben viel Kuschelbedürfnis, plötzliche Aggressivität. Wir hatten original wieder unseren "2-jährigen" Kater, abgesehen davon dass unser Kater überall hin pinkelte.
Es war Freitag und am folgenden Montag war der Op-Termin. An diesem Freitag wurde ich mir einer grausamen Wahrheit bewusst. Unser Kater hatte "stille Epilepsieanfälle". Ich belas mich stundenlang und war mir ganz sicher dass unser Kater demnach was ich da las, min. 50 stille Anfälle und daraus resultierend starke Halluzinationen haben musste.
Plan: Montag sage ich die Op ab, thematisiere "Epilepsie und Medikation" und starte diesen letzten Versuch.
Samstag: Unser Schatz schlief auf dem Schoß meines Mannes während meine Tageskids und ich zusammengekuschelt daneben saßen. Unser Schatz bekam auf dem Schoß meines Mannes seinen ersten offenen, nicht-stillen Anfall und mein Epilepsieverdacht war bestätigt. Vor unseren Augen spielte sich ein Horrorfilm ab!
Montag: Unser Kater hatte wieder weite Pupillen (hieß, er hatte die Nacht über wieder Anfälle, was aber klar war da er nämlich inzwischen zuckte sobald er entspannte).
Die Halluzinationen waren die Tage über so stark geworden dass unser Kater nicht mehr wusste wo er sich hin trauen kann. Er fühlte sich nur noch sicher wenn ich ihn berührte und mein Körper direkt an seinem war. Trinkwasser, Boden, Kratzbaum, Schränke, Katzenklo - wirklich alles war "böse".
Ich machte mich für den Tierarztgang fertig, setzte unseren Kater ins Klo und "hielt Pfötchen". Inzwischen "beschützte" ich ihn schon längst vor imaginären "bösen Geistern" auf dem Klo.
Und dann geschah der schreckliche Moment der über alles weitere entschied. :-(
Unser Kater markierte plötzlich ganz hektisch alles. Couch, Tür, Wände und alles was er erwischen konnte. Alle paar Sekunden nahm er sich was anderes vor während wir versuchten das Schlimmste zu verhindern. Er drehte quasi durch. Wir steckten ihn in die Transportbox und fuhren zum Tierarzt.
Nach einem langen Gespräch und der Beschreibungen der letzten Tage vermutete die Tierärztin dass unser Kater schon immer "stille Epilepsie" hatte. Eventuell einen Schaden durch Drogen...? Er kam ursprünglich aus einem Drogenhaushalt in dem auch die Tiere nicht clean waren.
Abgesehen vom pullern war unser Kater vom Verhalten ja wieder original 2 Jahre jung während er in Wirklichkeit 17 war.
Inzwischen waren die Halluzinationen und die damit verbundene Dauerpanik unseres Katers eine derartige Quälerei dass wir ihn an diesem Tag erlösen ließen. Wir wollten nicht das gefühlte 100. Medikament ausprobieren. Wir probierten monatelang herum und unser Schatz durchlebte eine immer schlimmer werdende Hölle.
Unsere Welt brach zusammen. Bis heute haben wir diesen Verlust nicht ganz verkraftet. Unser Schatz ging über die Regenbogenbrücke weil wir viel zu spät an Epilepsie dachten und anfangs die falschen Tierärzte hatten die uns NICHT sagten dass es im Falle von Epilepsie Medikamente gäbe (es wurde zuvor schon mal eine Kopfsache in den Raum geworfen).
Es war zu spät um die Wirkungsdauer der nur eventuell wirkenden Medikamente abzuwarten. Das Gehirn unseres Katers stand sozusagen inzwischen pausenlos unter Dauerstrom und unser Kater befand sich in der Hölle gefangen aus der wir ihn nicht mehr holen konnten.
Heute weiß ich dass eine Unsauberkeit die plötzlich so stark ist dass es für jeden Katzenhalter so unglaublich ist, nicht immer ein Blasenproblem oder Demenz ist. Leider befinden sich in manchen Fällen imaginäre, böse Dinge im Klo, sowie eigentlich auch sonst überall. :-(
Ich werde zukünftig bei jedem ungewöhnlichen Zucken unserer Tiere viel aufdringlicher bei Tierärzten reagieren - auch wenn jeder was von "Träumen" erzählt obwohl ich unsere Tiere besser kenne um im Falle des Falles erst gar nicht an dem Punkt zu kommen dass mir ein Tier auf Grund von Epilepsie mit stillen Anfällen durchdreht. :-(
Liebe Grüße,
Koffeinchen/Rebekka
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