Urinpfützen in der Wohnung (Angst- oder Stressreaktion?)

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ZoppoGrisu

ZoppoGrisu

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27. April 2013
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[1. Teil]
Hallo ihr Lieben,

gerne würde ich euch mal die momentane Wohnungssituation schildern, da unser großer Kater seit einiger Zeit auch in der Wohnung uriniert. Gleich vorab: Beim Tierarzt war ich selbstverständlich mit ihm. Sein Verhalten spricht teilweise für eine Infektion, teilweise aber auch gegen eine solche. Noch konnte keine Urinprobe genommen werden. Und seit er Schmerzmittel und Antibiotika bekommt, ging auch nichts mehr neben das Klo. Ich habe aber die Befürchtung, dass es nicht nur an der akuten Blasenentzündung liegt, sondern dass die Entzündung auf Stress und Angst zurückzuführen ist. Deshalb schreibe ich auch hier. Doch erst einmal möchte ich den Fragebogen ausfüllen, sodass die Situation auf dieser Basis schon mal zusammengefasst ist:

Fragenkatalog bei Unsauberkeit

Die Katze:
- Name: Zoppo
- Geschlecht: männlich
- kastriert (ja/nein): ja
- wann war die Kastration: 21. September 2011
- Alter: geb. am 21. März 2011 [also 2 Jahre 7 Monate und ein paar Tage]
- im Haushalt seit: 26. Mai 2011
- Gewicht (ca.): 5,2 kg (gestern gewogen)
- Größe (z.B. zart, Durchschnitt, groß): recht groß, aber sehr schlank, wirkt grazil

Gesundheit:
- letzter TA-Besuch: 11.11.2013 (zuvor im August: Routineuntersuchung & Impfung [Katzenschnupfen & -seuche, Tollwut, Leukose])
- letzte Urinprobenuntersuchung: noch gar keine: gestern konnte keine entnommen werden; wir sind bemüht, Urin aufzufangen
- bsherige Erkrankungen soweit bekannt: Kehlkopfentzündung im April 2013, ansonsten keine
- im Mehrkatzenhaushalt, gab es eine Erkrankung bei einer anderen Katze: Rowdy, der im April 2013 aus dem Tierheim einzog, brachte die Kehlkopfentzündung mit, ansonsten sind alle Kater fit

Lebensumstände:
- wie viele Katzen leben insgesamt im Haushalt: 3
- wie alt war die Katze beim Einzug in den Haushalt: fast 12 Wochen (zwei Tage haben dazu gefehlt)
- Vorgeschichte (Züchter, Tierheim, privat, Streuner ..): „Züchter-Unfall“: Die Nachbarskätzin ist zu den Maine-Coons in die Wohnung, der Kater hat die Kätzin gedeckt, heraus kamen unsere beiden Katerbrüder Zoppo und Grisu. Grisu wurde allerdins am 10. April von einem Paketlieferanten überfahren 🙁
Beide sind mit ihrer Mama, zwei Schwestern, zwei kleinen Hunden und einem großen Hund aufgewachsen; sie sind Kinder gewöhnt und ebenso andere Katzen; die Menschen dort haben sich sehr viel mit den Kleinen beschäftigt; die Maine-Coon-Besitzerin hat sich dann auch um die Vermittlung der Kleinen bemüht
- Wie lange wird täglich mit der Katze gespielt: bei schlechtem Wetter ca. eine Stunde (in mehreren Einheiten; inkl. Clickern), bei gutem Wetter weniger, da er als Freigänger weniger drinnen ist und dann nur noch schlafen will
- Freigänger (ja/Nein): Ja
- gab es Veränderungen im Haushalt (z.B. Möbel, Renovierung, Ein/Auszug, Baby, neues Haustier, Todesfall, Änderung im Tagesablauf z.B. durch Beruf/wechsel): Ja, aber keine, die jetzt unmittelbar geschehen sind. Zu nennen ist folgendes: Am 10. April starb sein Bruder (Zoppo hat den Unfall beobachtet und anschließend den toten Körper geputzt; war eine sehr traurige Situation; danach hat er die ganze Nacht unaufhörlich geschrieen); am 11. April zog Rowdy bei uns aus dem Tierheim ein; die Zusammenführung erfolgte langsam. Wir haben uns aufgrund von Zoppos Suchverhalten dazu entschlossen, einen jungen Kater (Rowdy war damals zehn bis elf Monate) zu uns zu holen; die Ratschläge hierbei, ob man warten soll oder gleich einen neuen Kater dazu holen soll, gehen weit auseinander; nachdem Zoppo morgens bereits den Nachbarskater aufgesucht hat und ihm nicht von der Seite gewichen ist, haben wir uns dazu entschieden, gleich zu handeln). Nach einer Woche haben sie sich akzeptiert, nach zwei Wochen haben sie geschmust und sich geputzt. Im Juli 2013 zog dann Fenny bei uns ein, ein junger Dreimonatskater. Auch hier lief alles langsam an, aber alle drei haben sich recht schnell gut verstanden. Nachbarn von weiter unten haben allerdings ihren unkastrierten Kater beim Auszug nicht mitgenommen. Unsere Nachbarin direkt hier füttert diesen, hat ihn nun auch kastrieren lassen; dieser ist also seit einiger Zeit bei uns wesentlich präsenter und Zoppo hat Panik vor diesem Kater (Fenny hingegen verjagt diesen Kater); Grisu hatte, als er noch lebte, die beiden unkastrierten Streuner in der Straße (einer lebt nicht mehr, der andere ist nun kastriert) stets vertrieben; Zoppo hatte sich immer hinter seinem Bruder verschanzt.
Seit September gibt es eine neue Couch, diese liebt er aber heiß und innig. Dort uriniert er auch nicht. Außerdem gibt es zwei weitere Kratzbretter.
- im Mehrkatzenhaushalt, wie gut verstehen sich die Tiere (spielen sie gemeinsam, liegensie gemeinsam, ignorieren sie sich eher usw.): Sie spielen zusammen, wobei insbesondere Rowdy und Fenny wild miteinander toben (Rowdy kam mit drei oder vier Monaten ins Tierheim, dort war er sehr apathisch und ist nur nachts umher gerannt; es scheint fast so, als hole er mit Fenny all das Kinderkaterspielen nach); Zoppo wird, wenn er nicht will, von beiden in Ruhe gelassen, wenn er jedoch spielen will, dann machen beide mit. Sie liegen zusammen auf der Couch, nachts liegen sie zu dritt auf dem Schlafzimmerschrank; hier allerdings mit Abständen. Im „kleinen“ Kratzbaum am Ofen liegen sie auf den drei Ebenen zeitgleich im Kratzbaum; im großen Kratzbaum im Wohnzimmer liegen sie auch gemeinsam auf einer Fläche. Sie putzen sich außerdem gegenseitig. Zoppo wird von den beiden kleinen immer freudig begrüßt; sie geben Köpfchen.

Klo-Management:
- wieviele Klos gibt es: drei in der Wohnung und die große weite Welt da draußen
- welche Art Klo (offen, Haube, Haube + Klappe, Größe, Höhe): 2x mit Haube, 1x ohne Haube
- wie oft wird gereinigt und wie oft komplett erneuert: mindestens 1x täglich (morgens, da sie nachts in der Wohnung sind); abends wird gereinigt, wenn Streu vorm Klo liegt, denn dann waren sie über Tag auch drin; sie gehen tendenziell aber eher draußen; komplett erneuert wird nach Bedarf, d. h. im Sommer gehen sie so gut wie nicht auf das Katzenklo, da bleibt das Streu länger drin; im Winter ca. alle drei bis vier Wochen (kommt auch auf das Klo an, da sie nicht alle drei gleich benutzen, das variiert)
- welche Streu wird verwendet: Cat’s Best Öko (Zoppo kennt nur dieses Streu, zumindest seit er drei Monate alt ist)
- wie hoch wird die Streu eingefüllt: 5 bis 7 cm
- gab es einen Streuwechsel: nein
- hat das Streu einen Eigengeruch (Babypuder etc.): nein
- wo steht das Klo bzw. die Klos (Raum, an der Wand, Ecke, unter .. , hinter .. - bitte genaue Beschreibung für jedes KaKlo):
Klo Nummer eins steht im Badezimmer zwischen Waschbecken und unserer Toilette; dieser Standort war eigentlich nur vorübergehend für Fenny im Juli gedacht, damit der Kleine keine so weiten Laufwege hat; das ist aber das Klo, dass alle drei am meisten lieben; hier ist auch keine Haube drüber, allerdings erst seit einigen Tagen, zuvor waren alle drei Klos überdacht
Klo Nummer zwei steht im „Kaminzimmer“ (in dem Raum ist unser Ofen, unser Esstisch, ein Bücherregal, Holzvorrat; allerdings steht das Klo nicht direkt am Esstisch, es befindet sich zwischen der Wand und dem Bücherregal; der kleine Kratbaum ist auch in diesem Raum, allerdings in der Nähe des Ofens, somit also weit entfernt;
Klo Nummer zwei steht ebenfalls in diesem Raum, jedoch eher in Richtung Eingangsbereich; ebenfalls an der Wand; daneben steht eine kleine Truhe und der Holzkorb
- wenn der Futterplatz im gleichen Raum ist - wo genau: ist er nicht […]
 
A

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[Teil 2 (so ist das, wenn man zu viel schreibt…)]

Unsauberkeit:
- Wann sind die Probleme aufgetaucht: zum ersten Mal im Mai 2013, ein Nachbarskater kam über die Terrasse mit in die Wohnung, Zoppo pinkelte dann gegen den Schlafzimmerschrank (wir haben das damals auf die Situation bezogen; obwohl Zoppo sich mit diesem Kater eigentlich gut versteht)
- wie oft wird die Katze unsauber: Seither hat er einmal im Wohnzimmer an den Schrank gepinkelt (damals randalierte der bereits erwähnte und zu dieser Zeit noch unkastrierte Kater an der Katzenklappe), ein weiteres Mal an die andere Tür des Schlafzimmerschrankes (damals wollte der zu dieser Zeit noch unkastrierte Kater durch das gekippte Fenster (da ist ein Kippfensterschutz dran, also er wäre nicht reingekommen) ins Schlafzimmer; Zoppo hat gebrummt, den Schwanz gebauscht, wollte wegrennen und hat dann an den Schrank gepinkelt; dann hat er Kater vor kurzem an der Katzenklappe randaliert, woraufhin Zoppo auf die Truhe neben dem Katzenklo gepinkelt hat (horizontal, die anderen Male waren vertikal). Am Wochenende war es nun aber sehr gehäuft, und zwar ohne konkreten Auslöser: nachts war er bei uns im Bett, ist dann runter und hat an die Wand gepinkelt. Am Sonntag hat er im Bad auf unsere getragenen Kleider, die wir immer auf den Wäschekorb legen, gepinkelt, es waren hier jedoch eher Tröpfchen und abends hat er dann nochmal im Arbeitszimmer an die Wand gepinkelt. Anzumerken ist, dass er jedesmal danach ganz lange scharrt und anschließend zwar einerseits ruhig wirkt, aber ganz seltsam atmet. Wäre er ein Mensch, würde ich behaupten, er atmet so, als wolle er sich selbst beruhigen; ich weiß aber nicht, ob dies bei einer Katze dieselbe Atmung wäre.
- Unsauberkeit durch Urin oder Kot: Nur Urin
- Urinpfützen oder Spritzer: Pfützchen, keine wirklichen Pfützen
- wo wird die Katze unsauber: Huch, das habe ich oben schon geschrieben: also an den unterschiedlichsten Stellen; er hat bislang noch nie zwei Mal an dieselbe Stelle gepinkelt (Wohnzimmerschrank, zwei Mal Schlafzimmerschrank, aber unterschiedliche Türen, einmal Schlafzimmerwand, einmal Truhe neben dem Katzenklo, einmal Arbeitszimmer, einmal Wäsche im Bad)
- wird primär auf horizontale Flächen (Boden, Taschen, Teppich usw.) uriniert oder eher vertikal (Wände, Türen, Couch): zwei Mal horizontal, sechs Mal vertikal)
- was wurde bisher dagegen unternommen: Wir haben die Stellen immer gut gesäubert, waren jetzt, da es gehäuft vorkam und nicht mehr als Reaktion auf den Streuner passierte, beim Tierarzt; hinzu kommt, dass er seit dem Wochenende kaum raus will und äußerst anhänglich ist. Er ist ohnehin sehr verschmust, aber momentan lässt er meinen Mann und mich kaum aus den Augen. (Ich arbeite nur zwei Mal in der Woche im Büro, ansonsten arbeite ich zuhause und er ist immer im selben Raum mit mir, auch wenn er scheinbar schläft; selbst wenn ich mir nur einen Kaffee mache, ist er sofort wach und folgt mir in die Küche.) Am Sonntag, da wir feststellten, dass er druckempfindlich in der Blasengegend ist, haben wir im Schmerzmittel gegeben; danach wurde er fitter. Vom Tierarzt hat er jetzt vorsorglich Antibiotikum bekommen, obwohl er keinen Urin entnehmen konnte; die Blase war jedoch auch fast leer. Er bekommt eine Paste (Urocid), die dazu dienen soll, die Blase zu unterstützen. Auch bekommt er, da weiß ich den Namen leider nicht, weil ich die Tabletten einzeln bekommen habe, Aufbautabletten. Diese soll er zehn Tage lang nehmen. Wenn es in zwei Tagen nicht besser ist, sollen wir wiederkommen. Schmerzmittel bekommt er momentan auch. Außerdem versuchen wir, eine Urinprobe zu bekommen, das ginge jedoch nur, wenn er nochmal neben das Klo pinkelt. Dabei geht es darum, festzustellen, ob er Kristalle in der Blase hat. Das Punktieren der Blase oder das Legen eines Katheters soll vermieden werden; d. h. wenn es besser wird, wissen wir auch, dass er eine akute Entzündung hatte, ohne dass er diese Prozedur über sich ergehen lassen muss; wenn es in zwei Tagen nicht besser ist, dann muss da wohl genauer geschaut werden.

Er miaut nicht beim Pinkeln (wobei er in den letzten Tagen auch nicht im Katzenklo war), aber er ist, bevor so etwas passiert, sehr seltsam, kauert sich irgendwo auf den Boden zusammen. Kurz darauf läuft er herum und dann hören wir ihn scharren bzw. sehen ihn pinklen (je nachdem, wie schnell wir dort sind).

Ich glaube schon, dass er gerade eine akute Blasenentzündung hat. Mir macht aber Gedanken, dass als Ursache für Blasen- oder Harnwegsinfekte bei Katzen auch Stress und Angst genannt werden. Ich glaube nicht, dass es an seinen beiden Mitbewohnern liegt, sie verstehen sich augenscheinlich wirklich gut. Zoppo bringt den beiden Kleinen sogar Mäuse mit heim. Und hier ist ein deutlicher Unterschied zu sehen: Wenn Zoppo die Maus selbst fressen will, dann miaut er nicht, wenn er durch die Klappe hinein kommt. Wenn Zoppo die Maus ablegt, dann miaut er unentwegt, während er reinkommt und die beiden Kleinen kommen angerannt. Dann legt er die Maus auf den Boden und die Kleinen spielen damit. Die Kleinen versuchen allerdings nicht, ihm die Maus wegzunehmen, wenn er nicht miaut hat. Dann lassen schauen sie zwar zu, aber sie machen keine Anstalten, die Maus zu stibitzen.
Ernährt werden sie primär mit Nassfutter (hoher Fleischanteil, zudem Biofleisch – letzteres ist mir als Vegetarierin wichtig), Trockenfutter gibt es nur als Leckerchen, z. B. beim Clickern und abends für jeden einen ganz kleine Menge. Das ist jedoch auch gertreidefrei und mit hohem Fleischanteil.

Zoppo trinkt sehr viel, momentan noch mehr als sonst. Wobei unsere Kater insgesamt recht viel trinken: An beiden Teichen; iin der Wohnung sind fünf Trinknäpfe getrennt von den Futterstellen.

Als Leckerchen gibt es ab und an außerdem getrocknete Hühnerherzen, maximal ein mal pro Woche ein Eigelb (ohne Eiweiß), ab und an laktosefreie Milch; selten ein bisschen Butter. Aber das sind so wirklich die Naschereien und nicht das tägliche Futter.

Zoppo selbst frisst sehr viel Mäuse. Entwurmt werden sie alle drei Monate, es sei denn es liegen Anzeichen vor, dass sie früher entwurmt werden müssten.

Über Zoppo ist insgesamt zu sagen, dass er ein sehr gut sozialisierter Kater ist. Er hat Interesse an Artgenossen. Bis auf die beiden unkastrierten Streuner, von denen ja jetzt nur noch einer da ist, versteht er sich mit allen Nachbarskatzen. Er ist als junger Kater oft mit seinem Bruder zu unseren Nachbarn ins Haus: Dort leben drei Wohnungskatzen (zwei Kater, eine Kätzin), die sich mit unseren richtig gut verstehen. Er ist neugierig, aber doch recht ängstlich. Uns vertraut er völlig: Wir können mit ihm alles machen, ihn überall anfassen, Tabletten nimmt er problemlos; er ist sehr anhänglich. Wenn ich von der Arbeit komme, kommt er auch sofort rein. Er hing sehr an seinem Bruder; heute noch sitzt er oft auf den Steinen, die auf der Stelle liegen, an der er begraben ist. Wir leben übrigens auch mitten im Wald, also in einer Sackgasse, das letzte Haus: Er hat die Natur direkt vor sich.
Zoppo ist allerdings auch eine sehr sensible Katze. Zum Glück führen wir eine recht harmonische Beziehung, aber wenn es doch mal zu Mißstimmungen zwischen meinem Mann und mir kommt, ist Zoppo gleich sehr aufgeregt. Wobei wir uns nicht anschreien oder ähnliches – es ist wirklich so, dass Zoppo Nuancen wahrnimmt.
Der Kater übrigens hatte, als er noch nicht kastriert war, drei Mal den Verschluss der Katzenklappe aufgebrochen. Er ist nicht rein, weil wir dazwischen sind, aber das hatte Zoppo richtig geängstigt. Seit er kastriert ist, ist er nicht mehr mit solch einer Kraft gegen die Klappe gerannt. Aber er versucht noch immer, durch diese hinein zu kommen. Wir stellen nachts jetzt, sofern unsere drei drinnen sind, ein Brett davor. (Die Katzenklappe öffnet nur für unsere drei, sie funktioniert mit den implantierten Chips.) Doch insbesondere Rowdy ist als mal länger unterwegs und wir können ihn ja nicht einfach aussperren, insofern geht das leider nicht immer.

Jetzt habe ich lange und ausführlich geschrieben. Ich hoffe, ausführlich genug. Wie gesagt, die tierärztliche Behandlung läuft. Dahingehend braucht also auch nicht spekuliert werden, wenn da etwas ist, dann ist er gut versorgt. Der entscheidende Punkt für mich ist, dass ich als Ursache doch schon seine veränderte Lebenssituation sehe. Ganz deutlich fallen immer wieder die Angriffe des Streuners auf (vor wenigen Tagen jagte er Zoppo auf einen Baum; der Streuner ging erst weg, als wir dazu kamen; Fenny ist ihm dann nochmal hinterher; Zoppo hat sich erst viel später runter getraut und ganz lange ganz viel miaut; runter kam er, nachdem Fenny sich ebenfalls zu uns gesellt hat; dann ist er mit Fenny zusammen in die Büsche und ein paar Minuten später sind sie mit uns in die Wohnung). Und ich weiß nicht, wie ich Zoppo Angst und Stress nehmen kann. Ich will seine Angst auch nicht unbewusst bestärken… also ich wäre echt dankbar, wenn jemand hier praktische Tipps hätte.

Ganz liebe Grüße
und herzlichen Dank!
 
Wow, Du kannst viel über Deine Kater erzählen, Respekt! 🙂

Was mir als Erstes ins Auge springt ist das Streu das ihr benutzt - CBÖP mögen viele Katzen nicht so gerne und man liest hier im Forum oft von unsauberen Katzen, die dieses Streu ablehnen.

Ich weiss, er kennt es von Anfang an, aber das heisst nicht das er es sein Leben lang ohne Probleme benutzen wird.

Ich würde Dir ein feines Bentonitstreu wie z.B. Premiere sensitive vom Fressnapf empfehlen. Die meisten Katzen kommen damit gut klar.

Das Streu schön hoch einfüllen, am besten so 10 cm hoch.

Der Kater scheint ja sehr sensibel zu sein.
Vielleicht kannst Du ihm auch noch helfen, indem ihr durch bestimmtes Verhalten versucht sein Selbstbewusstsein zu stärken. Durch extra Spiel/Clicker- und Steicheleinheiten ist das möglich.

Feliway Pheromonstecker wären noch eine weitere Möglichkeit.

Edit: noch was vergessen.. zum säubern der Pinkelstellen kannst Du Biodor Animal verwenden. Es entfernt den Geruch so, dass die Katzen ihn nicht mehr wahrnehemen können!
Google mal. 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auf jeden Fall alles erst einmal dran setzen, die medizinische Sachlage zu klären. Das ist nun super wichtig, aber Ihr seid ja dran.

Wenn es psychisch bedingt ist, könnten Bachblüten oder auch Zylkene helfend unterstützen. Bachblüten sollten aber von einem Fachmann/-frau zusammen gestellt werden. Hier im Forum ist Ina1964 da sehr kompetent. Schreibt Ihr mal eine PN.

Informationen über Zylkene findet Ihr hier: http://www.medicanimal.com/produkten/~product_id=4275?gclid=CIPZuIO937oCFURc3godnA4ACQ

Füll vielleicht in ein Klo mal ein anderes, feinsandiges Klumpstreu. CBÖP wird von vielen Katzen nicht wirklich gemocht. Das kann Jahre gut gehen, und dann haben sie die Nase voll davon. Golden Odour z. B. Und die Füllhöhe sollte mind. 8 cm betragen.
 
Danke erst mal für die Antworten.

Ich muss die Füllhöhe des Streus korrigieren. Ich habe vorhin mal geschätzt, jetzt aber das Lineal ins Katzenklo gesteckt: Es sind knapp zehn Zentimeter. Ich darf so etwas nicht schätzen, weil ich immer daneben liege. In einem Klo sind es nur acht, aber das wird heute Abend ohnehin komplett gesäubert und frisch aufgefüllt.

Das mit dem Streu werden wir mal versuchen. Mir ist es halt wichtig, deshalb haben wir uns auch für dieses Streu entschieden, dass es ökologisch ist und keine Chemie. Wobei ich denke, wir werden erst einmal mit einem Klo anfangen und schauen, ob es angenommen wird, dann ist die Veränderung nicht allzu groß.

Übrigens kann ich noch viel mehr über Zoppo erzählen, ich hab mich kurz gefasst 😀 Und wenn ich dann noch über die anderen beiden erzähle und noch von Grisu berichte, dann hört es gar nicht mehr auf…
Heute war er auch wenigstens ein Stündchen draußen, aber jetzt sitzt er hier neben mir am Ofen und lässt sich die Ohren kraulen.

Also sein Allgemeinbefinden ist mit den Schmerzmitteln schon besser; am Sonntag hat er ja nur geschlafen und ist so gut wie nicht raus. Einmal kurz saß er, als gelüftet wurde, an der Terrassentür.

Nur das ist eben erst seit dem Wochenende so. Das was immer mal wieder (seit Mai) stattgefunden hat, war immer in Verbindung mit dem Streuner und ohne ein verändertes Allgemeinbefinden.

Spielen und Clickern (wobei Zoppo lieber clickert, Fenny und Rowdy spielen lieber) findet regelmäßig statt. Aber wir werden das noch steigern.

Die Frage, die sich mir jetzt aber noch stellt, ist: Wie verhalte ich mich insbesondere dann, wenn besagter Streuner (gut, er ist ja von der Nachbarin adoptiert worden, aber er ist primär draußen, er geht nur ganz selten und auch nur kurz zu ihr rein) bei uns randaliert? Sollen wir ihn aktiv verjagen? Sollen wir Zoppo, während er akut Angst hat, streicheln? Ihm gut zureden? Sollen wir das einfach auf sich beruhen lassen und zusehen? Ich will da keinesfalls durch mein Verhalten seine Angst noch steigern.

Das mit den Bachblüten hatten wir auch schon überlegt, aber eben nicht ohne jemanden, der sich damit auskennt 😉 Denn ich möchte meine Kater nicht als Versuchskaninchen verwenden: Darum also danke für die Empfehlung 😉

Liebe Grüße!
 
Mit dem Spielen und Clickern meinte ich ganz gezielt alleine mit Zoppo. Ohne die Anderen. So das er spürt er alleine ist wichtig, das soll sein Selbstbewusstsein fördern.

Ich würde den Fremdkater verjagen.
Es ist euer Haus und das Revier eurer Katzen. Wenn es Probleme gibt, solltest ihr die eigenen Tiere unterstützen.

Und trösten würde ich Zoppo auch.

Ich habe hier auch so ein Sensibelchen. Wenn man mal wegen etwas lauter meckert oder einem was aus der Hand fällt, versteckt er sich. 🙄

Ich rede dann sanft mit ihm und locke ihn wieder raus, den Schisser. 🙂
 
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Also bislang haben wir den anderen Kater auch vertrieben und Zoppo immer gestreichelt und uns dann ganz arg um ihn gekümmert. Ich hab nur Bedenken bekommen, dass das möglicherweise seine Angst noch weiter bestärkt. Aber wir werden das dann weiterhin so handhaben: Streuner verjagen und Zoppo ganz arg trösten.

Seine eigene Clicker-Einheit hat er heute Abend grade wieder bekommen. Dabei wurden wir allerdings sehr bestätigt, dass der Streuner ein großes Problem darstellt: Er kam an die geschlossene Terrassentür, Zoppo hat ihn mitten im Clickern gesehen, den Schwanz gebauscht, die Beine eingezogen und ist in den anderen Raum unter den Tisch geflohen. Den anderen beiden Katern hat das nichts ausgemacht. (Die sind auch da gewesen, wurden aber nicht geclickert.)

Meist clickere ich ohnehin mit einem Kater alleine. Da ich ja viel zuhause bin und die Arbeit momentan größtenteils meiner freien Zeiteinteilung unterliegt, clickere ich meist dann mit ihnen, wenn sie über Tag vorbeischauen. Wenn sie zu dritt da sind und ich alleine bin, bekomme ich das ohnehin nicht koordiniert. Zwei gehen, aber für drei bin ich zu langsam bzw. schlichtweg überfordert, zumal Fenny noch sehr ungestüm dabei ist.

Aber wir werden das insbesondere für Zoppo noch mehr intensivieren. Abends holt er sich selbst seine alleinigen Streicheleinheiten: Da liegt er bei mir auf dem Schoß, sobald ich auf der Couch sitze und weicht erst wieder, wenn wir ins Bett gehen (meist, um dann mein Kopfkissen zu besetzen, ehe er sich auf den Schrank schlafen legt, falls er nicht die ganze Nacht dort bleibt).

Wir besorgen jetzt auch noch einen dritten Kratzbaum (mein Mann und ich halten gerade mehr oder weniger Kriegsrat 😉 ). Der Kratzbaum am Ofen steht eben auch in dem Raum, in dem die Katzenklappe ist. Dort randaliert der Streuner meist in den frühen Morgenstunden. Zoppo hat aber die Angewohnheit (schon bevor das mit dem Streuner anfing) so gegen vier Uhr das Schlafzimmer zu verlassen und sich in den Kratzbaum am Ofen zu legen. Dort ist so ein größeres Katzenbett, kuschelig und gemütlich. Das liebt er heiß und innig. Aber regelmäßig donnert ihn dann der Randalierer draußen aus seinem Schlummer. Daher werden wir in den Flur einen Kratzbaum stellen, der dem am Ofen sehr ähnlich ist und auch so ein Bett enthält. Klar, normalerweise soll man Kratzbäume so stellen, dass sie möglichst aus dem Fenster schauen können und nicht irgendwo im Flur. Es geht aber darum, dass er einen völlig abgeschirmten Platz von dem Streuner hat (der Flur ist fensterlos). Ich weiß natürlich nicht, ob das so viel bringt. Aber ich schrecke ja auch fast jeden Morgen um fünf Uhr aus dem Schlaf, weil es an der Klappe scheppert. Und ich habe im Gegensatz zu Zoppo keine Angst vor dem Kater. Ich kann mir also schon vorstellen, dass das für ihn ein aktuer Stressmoment ist.

Neues Streu kommt morgen ins Haus. Er war heute noch nicht auf dem Katzenklo, aber er war draußen (ein paar seiner Stellen kenne ich). Drinnen ist jetzt nichts passiert. Diese Häufung am Wochenende wird wohl tatsächlich auch auf einen Infekt zurückgehen, aber eben nicht die Gesamtsituation.

Mir fiel da noch was ein, ist aber schon eine Weile her (letztes Jahr im Sommer): Zoppo wurde beim Verrichten seines großen Geschäftes draußen zwei Mal von dem anderen Streuner, der nicht mehr lebt, gestört. Beide Mal rannte er schreiend zu uns, der ganze Kot hing ihm am Hintern, am Schwanz, zwischen den Beinen. (Wie gut, dass er sich von uns alles gefallen lässt und sich in so einem Fall sogar unter der Dusche abbrausen lässt; natürlich nicht mit voll aufgedrehtem Wasser.) Ich denke jetzt nicht, dass das nun die Erklärung für alles ist. Doch in jedem Fall wurde er von einem fremden Kater bereits zwei Mal durch einen Angriff gestört. Das war für seine Angst sicherlich nicht förderlich.

Auch das Türklingeln löst Panik bei ihm aus. Allerdings noch nicht immer. Hingegen ist er Besuch sehr aufgeschlossen. Er schaut sich das immer mal kurz aus der Distanz an und bald darauf kommt er und schnuppert und setzt sich in die Runde. Er geht nicht zu jedem, aber er ist dabei und völlig entspannt.

Hingegen ist er bei Gewitter recht cool und auch am 31. Dezember hält es sich in Grenzen. Toll findet er das nicht, aber er kann damit leben. Also es sind bei ihm nicht grundsätzlich alle Geräusche, sondern wirklich spezifische. Als er ca. sieben Monate alt war hatte er von einem auf den anderen Tag panische Angst vor einem Rattenspielzeug. Zuvor hatte er das geliebt und immer damit gespielt. Wir wissen nicht, ob er draußen eine unangenehme Begegnung hatte, aber wenn er diese Ratte irgendwo hat liegen sehen, ist er panisch geflüchtet. Also er ist echt ein Schisser 😉 Aber ein total lieber und süßer Kerl und wir werden alles tun, damit er zur Ruhe kommt.

Übrigens: Als er draußen war, haben meine Schwiegereltern (zu denen geht er auch sehr gerne) ihn im Nachbarsgarten gesehen. Er saß da ganz entspannt und dann kam der Streuner auf ihn zu gestürmt und ist ihm hinter her 🙁 Meine Schwiegereltern konnten den Kater nicht vertreiben, sie waren ja im Haus und wären gar nicht rechtzeitig draußen im Garten gewesen.

Und nochmal: DANKE 🙂 (auch von Zoppo)

Liebe Grüße!
 
Der weitere Kratzbaum ist sicher eine gute Idee.
Zoppo kann ja selber entscheiden ob ihm der Platz gefällt.

Wenn er ihn hauptsächlich zum Schlafen nutzt, ist es doch egal ob er am Fenster steht oder nicht.

Er scheint von Euch sehr viel Aufmerksamkeit und Zuwendung zu bekommen.
Ich denke viel mehr kann man für ihn nicht machen.

Er hat ein liebevolles zu Hause, Katzengesellschaft und wird bespasst...

Es gibt bei Katzen genau wie bei Menschen total unterschiedliche Charaktere und Zoppo ist wohl - genau wie mein Ricky - sehr sensibel und ängstlich.

Bin mal gespannt was der Tierarzt noch rausfindet.
 
Falls es uns gelingt, eine Urinprobe zu nehmen und diese untersucht worden ist, gebe ich über das Ergebis natürlich Rückmeldung.

Wie gesagt, unser Tierarzt möchte es vermeiden, die Blase zu punktieren oder einen Katheter zu legen: Wenn die Medikamente jetzt anschlagen, wissen wir auch so, dass er eine Harnwegsinfektion hatte. Und bislang (toitoitoi) war nichts. Weder in der Nacht von Montag auf Dienstag noch in der letzten Nacht. Heute geht er sogar noch mehr raus als gestern. Also es scheint tatsächlich ein akuter Infekt gewesen zu sein. Wofür ja auch die Druckempfindlichkeit in der Blasengegend spricht.

Wenn es nochmal vorkommt, gehen selbstverständlich direkt zum Tierarzt. Der wird dann erst schauen, ob er Harn abpressen kann und wenn das nicht geht, wird er eben doch anders Urin entnehmen.

Ich habe jetzt nochmal viel, viel gelesen. Offenbar sind Blasenentzündungen bei Katzen wirklich auch auf Stress und Angst zurückzuführen. Nun, ist ja eigentlich auch logisch: Stress beeinträchtigt das Immunsystem.
Insofern werden wir also wirklich alles dran setzen, dass Zoppo es in der Wohnung entspannt hat, damit der Auslöser weg ist. Denn eigentlich ist Zoppo ein richtig gesundes und fittes Katerchen.

Mit der Urinprobe ist es etwas schwierig: Er geht am liebsten draußen pinkeln. Ihn mit Spezialstreu und einem Katzenklo über Tag in einen Raum einzusperren, ist äußerst problematisch: Das bedeutet für ihn Stress und Panik pur. Und da er bislang nicht mehr auf den Boden gepinkelt hat, konnten wir da eben auch keine Probe vom Boden nehmen (wobei das auch primär dazu dienen soll, Kristalle auszuschließen; Bakterien werden dann ohnehin drin sein, wenn der Urin auf dem Boden ist).

Aber wie gesagt: Er ist mit Medikamenten ausreichend versorgt und es scheint auch so, dass diese helfen. Heute Morgen konnte er es kaum abwarten, raus zu gehen. Das war am Wochenende undenkbar, da blieb er liegen und wurde kaum aktiv.

Vielen lieben Dank für eure Unterstützung! Es ist sehr schön, wenn man mit den Sorgen ums Katerchen nicht alleine ist!

Liebe Grüße
 
Das ist doch eine gute Entwicklung!! 🙂

Ich wünsch Euch und vor allem dem Kater alles Gute.
 
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Dankeschön!

Kleine Meldung am späten Abend: Bislang ist alles trocken 😀
Und er geht auch, obwohl es bitter kalt geworden ist, wieder richtig viel und oft raus. Natürlich nicht ganz so häufig wie im Sommer, aber das ist nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich war am Wochenende ja, dass er gar nicht raus ist.

Medis geben ist bei ihm ja zum Glück auch ganz simpel: Tablette hin halten, dann frisst er sie von sich aus. (Mir hat das schon Gedanken gemacht, dass er echt alles voller Vertrauen und ohne Zögern aus unseren Händen frisst, und zwar wirklich alles (Entwurmungstabletten, unbekannte Leckereien, theoretisch auch Dinge, die er besser nicht fressen sollte, aber das bekommt er ja nicht); zum Glück macht er das nur bei meinem Mann und mir so; anderen Menschen gegenüber ist er skeptischer.)

Mit der Urinprobe hat es bislang nicht geklappt. Aber er reagiert nicht mehr schmerzempfindlich, wenn wir ihn am Bauch anfassen. Und unser kleiner Fenny (na ja, ihn kann man nicht mehr als klein bezeichnen, er ist knapp über sieben Monate und hat bereits 4,3 kg) hat heute Morgen den Streuner mal ganz deutlich verjagt. Der Streuner hat vor Fenny richtig Respekt. Ich hoffe ja, dass Fenny uns da bei der Revierverteidigung immer mehr unterstützt und es für Zoppo dann auch noch entspannter wird.

Aber jetzt lege ich mich mal ins Bett, sofern die drei Kater Platz machen :/

Liebe Grüße
und herzlichen Dank auch von Zoppo 🙂
 

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