Verhalten bei Frustration

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Checky

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Eine typische Situation, die bei Claire Frustration hervorruft:
Ich sitze am Tisch und esse ein Schinkenbrot. Claire hätte gerne den Schinken und bettelt. Natürlich bekommt sie den Schinken nicht und ich ignoriere sie.
Daraufhin marschiert Claire schnurstracks in Richtung Checky und faucht ihn an.
Checky beeindruckt das allerdings nicht sonderlich und nach einigen erfolglosen "Fauchversuchen" muss meistens eine Fellmaus zum Frustabbau herhalten.
Dieses Verhalten kenne ich von Checky nicht, er geht einfach seines Weges, wenn er etwas nicht bekommt.
Claire kommt mir oft vor wie ein kleines Kind, das trotzig wird, wenn es nicht das bekommt, was es will.
Da Checky nicht darunter leidet, ignoriere ich ihr Verhalten.
Sollte ich etwas dagegen unternehmen? Wenn ja was?
 
A

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Halt's wie deine zweite Katze: Nicht beeindrucken lassen und weiter ignorieren 😉
 
Wie lange war Claire bei ihrer Mama?
 
Wie lange war Claire bei ihrer Mama?

Das weiß ich nicht. Ich habe sie nicht als Kitten bekommen.
Aber vermutlich zu kurz.

Dann werde ich weitermachen wie bisher und den alten Grantscherben zwider sein lassen.
(Irgendwie ists ja auch ganz lustig anzusehen, wie wenig ernst Checky sie nimmt😀)
 
Katzen, die nicht lange genug bei ihrer Mutter gewesen sind, haben oft Probleme Frust angemessen zu verarbeiten, weil sie einen angemessenen Umgang nicht von der Mutter lernen konnten.

Ich würde das nicht so lassen wie es ist, denn es steckt ein gewisses Maß Stress hinter jeder frustrierenden Situation, der unnötig ist und vermieden werden kann.

Den Umgang mit Frust können Katzen lernen, indem sie (ja, tasächlich!) Selbstsicherheitstraining bekommen, durch Erfolg und durch das Wissen um die Wirksamkeit des eigenen Handelns.

Selbstsicherheitstraining kann mit Clickertraining und /oder Fummelbrettern gestaltet, werden, weil jeder Erfolg ein gutes Gefühl erzeugt. Zudem gib jeder Erfolg Sicherheit in die eigenen Fähigkeiten und sorgt so für mehr Ausgeglichenheit.

Die Aufgaben sowohl beim Fummelbrett, als auch beim Clickertraining müssen zu Beginn extrem leicht sein, sodass in kürzester Zeit so viele Erfolge wie möglich erzielt werden können!!

Zum Thema "Wirksamkeit des eigenen Handelns" empfehle ich dringend das Buch "Katzenhaltung mit Köpfchen" von Ch. Hauschild.
Dort ist sehr gut erklärt was damit gemeint ist und wie man daran arbeiten kann.

Weitere Erfolge und damit Selbstsicherheit und die Möglichkeit besser mit Frust umzugehen, können durch Futterwerf- und Futtersuchspiele erzeugt werden.
Hier gilt genauso, dass die Aufgaben zu Beginn so leicht wie möglich sein müssen, damit "der Schuss nicht nach hinten los geht" und das Tier von scheinbar unerfüllbaren Aufgaben und Misserfolgen nicht zusätzlich demotiviert und verunsichert wird.
 
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@AnBiMi

Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass es Claire an Selbstsicherheit fehlt. Bei der Zusammenführung ist sie aus der Transportbox spaziert, hat einen Wohnungsrundgang gemacht und sich dann aufs Bett gesetzt und sich geputzt, als wär sie immer schon hier zuhause gewesen.

Ich clicker zwar nicht mit den beiden, aber ich bringe ihnen mir der klassischen Leckerli-Methode Tricks bei. Claire ist da auch recht talentiert und motiviert, sie hat viele Tricks nur durchs Abschauen von Checky gelernt.
Fummelbretter sind nicht so ihres, da gibt sie schnell auf, ohne aber oben genanntes Verhalten zu zeigen.
Futterwurfspiele mag sie gerne, Futtersuchspiele müssen immer auf dem leichtesten Niveau bleiben, um interessant zu sein.
 
@AnBiMi

Ich habe eigentlich nicht das Gefühl, dass es Claire an Selbstsicherheit fehlt. Bei der Zusammenführung ist sie aus der Transportbox spaziert, hat einen Wohnungsrundgang gemacht und sich dann aufs Bett gesetzt und sich geputzt, als wär sie immer schon hier zuhause gewesen.

Ich clicker zwar nicht mit den beiden, aber ich bringe ihnen mir der klassischen Leckerli-Methode Tricks bei. Claire ist da auch recht talentiert und motiviert, sie hat viele Tricks nur durchs Abschauen von Checky gelernt.
Fummelbretter sind nicht so ihres, da gibt sie schnell auf, ohne aber oben genanntes Verhalten zu zeigen.
Futterwurfspiele mag sie gerne, Futtersuchspiele müssen immer auf dem leichtesten Niveau bleiben, um interessant zu sein.
Na, wenn das so ist, wird sie ja schon gut "behandelt" 🙂

Dass sie bei Fummelbrettern leicht aufgibt KÖNNTE daran liegen, dass ihr die Aufgabe zu schwer ist bzw. sie sich nicht zutraut Erfolg zu haben.
Vielleicht versuchst Du es hier einfach mal mit leichteren Brettern?

Ch. Hauschilds Buch, dass ich empfohlen hatte, ist aber auch mit viel Katzenverstand und -gefühl eine lesenswerte Lektüre! 😉
 
na wenns danach geht müsste man jedem tier/mensch irgendwas trainieren, damit die frustration abgebaut wird etc. pp. 🙄

über manche dinge sollte man sich nicht so einen dollen kopf machen 😉
 
na wenns danach geht müsste man jedem tier/mensch irgendwas trainieren, damit die frustration abgebaut wird etc. pp. 🙄

über manche dinge sollte man sich nicht so einen dollen kopf machen 😉

Wenn Artgenossen unter Umständen leiden (hier noch nicht der Fall, theoretisch aber durchaus möglich), weil ein frustriertes Tier mit seinem Frust nicht angemessen ungehen kann, weil es nicht lernen durfte, wie das geht, sollte man sich meiner Auffassung nach durchaus Gedanken dazu machen.

Menschen sind für ihren Umgang mit Frust selbst verantwortlich. Menschen können sich in der Regel auch deutlich leichter aus dem Weg gehen, wenn Frust in der Luft liegt.

Katzen, insbesondere die in Wohnungshaltung, können das nicht so problemlos.
Für die Harmonie in einem Mehrkatzenhaushalt ist der Halter verantwortlich.
Ebenso, wie es Eltern wären, die bei Zoff zwischen Kindern schlichten müssen.

Was getan werden kann, damit es allen möglichst gut geht, sollte getan werden!
Meine Meinung.
 
wenns verhaltensauffälligkeiten gibt - ja, stimme ich dir zu.
aber nicht wegen jedem "pups" - meine meinung 😉
 
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wenns verhaltensauffälligkeiten gibt - ja, stimme ich dir zu
Dagegen kann man auch präventiv vorgehen und es gar nicht so weit kommen lassen
- meine Meinung 😀 😉

EDIT:
...mal abgesehen davon, dass Fummelbretter, Clickertraining, Futterwerf- und Futtersuchspiele usw auch einfach so das Leben der Katze bereichern können.
Ganz ohne, dass diese Dinge "Therapiemaßnahmen" sind ;o)
 
kann man aber oft nicht im vorfeld ausschließen 😉

Ich muß nicht mit jeder katze clickern, es gibt auch tiere die sind ganz ohne sehr glücklich 😉

hat halt jeder seine Meinung 🙂
 
Hallo!

Das Verhalten deiner Claire erinnert mich total an meinen Tiger. Nur dass unser anderer Kater Diego sich nicht so wehrt wie deine Checky.

Claire kommt mir oft vor wie ein kleines Kind, das trotzig wird, wenn es nicht das bekommt, was es will.
Genauso ist es bei uns auch.

Allerdings sieht die Situation so aus, dass Tiger auch irgendwas nicht bekommt was er möchte, sei es Aufmerksamkeit oder Futter. Irgendwann geht er dann auf den armen Diego los, der meist friedlich irgendwo schläft. Der wird dann verkloppt oder einfach nur von seinem Platz gescheucht.
Ich muss gestehen, dass ich sogar manchmal schon eingegriffen hab. Also habe versucht es zu unterbinden, dass Tiger auf Diego los geht.
Ich weiss das soll man nicht, aber der doofe Diego wehrt sich ja auch nicht.

Trotzdem glaube ich, dass Diego der "Chef" ist. Wenn ich mit Tiger spiele und Diego kommt dazu, zieht sich Tiger meist sofort zurück und beobachtet nur noch. Und er überlässt Diego seinen Napf kampflos. (Deshalb füttern wir die beiden auch getrennt.)

Dass Tiger zu früh von seiner Mutter weg kam, kann ich mir nicht vorstellen, er ist von einer Züchterin. Trotzdem hab ich manchmal das Gefühl, dass er "normales" Katzenverhalten nie gelernt hat. Er streicht einem nie um die Beine. Und er markiert auch keine Gegenstände. Also mit seinem Körper oder Schwanz (kastriert ist er natürlich). Wenn Diego an ihm schnuppern möchte (oder wir selbst, auch schon ausprobiert) maunzt er und schlägt um sich.
Das ist doch nicht "normal", oder?

Achja, und was bei ihm auch noch sehr häufig zu beobachten ist, ist dass er mit dem Fell zuckt. Muss ich mir da Sorgen machen?
Das ist doch auch ein Zeichen von Stress oder Nervosität 😕

Wir hatten auch schon mal über Bachblüten nachgedacht, einfach damit er mal zur ruhe kommt. Man hat das gefühl, er weiss oft nichts mit sich anzufangen.
Bitte nicht falsch verstehen, wir spielen und kuscheln mit ihm und er darf raus. Fummelbrett usw. hab ich auch schon ausprobiert, da macht er aber nicht lange mit.
Den Gedanken mit den Bachblüten haben wir dann aber wieder verworfen, weil wir uns dachten, dass das vielleicht eine Charakterfrage ist. Vielleicht ist unser Tiger einfach so und ich möchte ja nicht seine Persönlichkeit verändern.

Und zu guter letzt haben wir auch über eine dritte Katze nachgedacht. Damit Tiger jemanden zum Raufen hat und Diego seine Ruhe. Allerdings könnte der Schuss genauso gut nach hinten los gehen und Diego wird dann von zwei "gemobbt".

Huiiii! Ganz schön viel Text geworden. Ich hoffe, dass sich jemand die Mühe macht und das hier liest und vielleicht auch noch ein paar Tipps hat.

Liebe Grüße
 
Hm, wir haben ja die konstellation mit 3 katzen; 2 jungs, 1 mädel - jungs sing gut 1,5 jahre älter als das mädel.

bei uns ist eher sally die zicke, wenn ihr was nicht paßt das sie schlechte laune kriegt und rummautzt oder die jungs anmacht ^^ wäre sie ein kleines kind würde sie wahrscheinlich schmollen und sagen "kann dich nicht leiden" 😉

bei uns denke ich das cookie der boss ist (der schwarze) obwohl kalli auch ganz schön zugelegt hat und es wohl auch ab und an versucht den boss raushängen zu lassen, aber da gibts von cookie ne "breitseite" und dann ist das thema wieder erledigt.

es ist schwer zu einer 3. katze zu raten, du weisst am besten wie deine beiden sind, wie du selbst geschrieben hast, kann auch nach hinten losgehen....

das mit dem fell zucken kenne ich nicht, aber evtl. jemand anderes.
 

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