Verhalten verstehen!

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Wilson08

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14. März 2019
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Hallo ihr lieben,

Es beschäftigt mich schon seit längerem eine Frage. Und zwar: unsere beiden Katzen 11 Jahre ( Mein Willi ist gestern leider von uns gegangen :reallysad: ) sind immer so bald mein 3. Jähriger Sohn den Raum betritt abgehauen. Die beiden konnten sich leider nie an ihn gewöhn. Wir haben viel Platz deswegen war das nie tun Problem. Wir unten Katzen oben. Aber wieso schläft mein Kater zb. Gerade bei meinem Sohn im Zimmer auf dem Stuhl wo er doch weiß Nils liegt da? Er hat Panik vor ihm lässt sich auch nicht anfassen. Solche ähnlichen Situation haben wir öfter. Mich wundert es halt.
 
A

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Grüß Dich. Kann es sein, dass Dein Kater genau weiß, dass Dein Sohn gerade friedlich ist und nix tut?
 
Ja das denk ich. Trotzdem wundert es mich immer. Ich meine ich finde es ja schön. Wenn man nur in die Köpfe schauen könnte 🙂
 
Ja, wenn man nur wüsste, was in den Katzen vor sich geht.🙂

Wenn er das weiß, vermute ich mal, dass der Stuhl ein besonders toller Schlafplatz ist. Entweder angenehme Temperaturen, ein tolles Polster, etwas zu Beobachen, Katz bekommt gut mit wenn ihr etwas tut,... gibt wohl eine große Menge Dinge, die da möglich sind.😉
 
Guten Morgen🙂

Bei uns hatte red immer Angst vor meinem jüngeren Sohn, weil er hektische Bewegungen macht und eine laute Stimme hat. Aber nachts saß er oft auf ihm oder neben ihm und betrachtete das schlafende Kind.
Wir haben immer gedacht, er betreibt Selbsttherapie😀
 
Katzen denken und handeln, glaube ich, situationsbezogen.

Mir ist das besonders an Pfötchen aufgefallen, meinem Dreirädchen. Sie fiel aus irgendwelchen Gründen als Kitten vom Kratzbaum (beim Züchter), brach sich das Bein, und das musste amputiert werden. Wir bekamen Pfötchen direkt nach der Amputation, und da war sie noch stark traumatisiert von dem Verlust des Beinchens und der ärztlichen Behandlung. Z. B. kommt sie auch nach mehr als sieben Jahren bei uns nie nimmer und gar nicht auf den Schoß. Ich vermute, dass sie immer auf den Schoß gesetzt und festgehalten wurde, wenn sie ihre Tabletten etc. bekam, nach dem Unfall.

Pfötchen war (für eine Stammbaumkatze) relativ scheu, als sie bei uns einzog. Wenn ich durch die Wohnung ging, flüchtete sie anfangs immer und brachte sich irgendwo in Sicherheit. Ich war noch nicht vertrauenswürdig in dieser Situation. Aber ich durfte Pfötchen streicheln, wenn sie auf meinem Bett chillte. Und sie kam gern auf den Esstisch und ließ sich dort streicheln. Am Esstisch war ich also offensichtlich harmlos und eine Quelle von Wohlbehagen.
Am Esstisch übte ich mit Pfötchen dann auch Codewörter, um sie überall anfassen und händeln zu können. Verlässlichkeit. Ich sagte beispielsweise "Nase" und untersuchte Pfötchens Nasenlöcher. Oder "Ohr" und zog die Ohrmuschel zurecht, um in den Gehörgang gucken zu können.
Wenn ich wieder vom Tisch aufstand, war ich wieder bäh, und Pfötchen brachte sich in Sicherheit.
Ich konnte Pfötchen auch nicht gut hochheben; sie strampelte sofort los und schrie wie am Spieß. Sie in den Kennel zu stopfen für einen Arztbesuch, war eine Plage.

Im Lauf der Zeit änderte sich das aber, und heute darf ich Pfötchen vom Fußboden aufheben, auf den Arm nehmen, auf den Tisch setzen, und sie rollt sich herum und präsentiert mir ihren Bauch, damit ich sie dort krabbeln soll. Am liebsten stundenlang, egal wie lahm mein Arm wird. *örks*
Sie läuft auch nicht mehr vor mir weg, auch nicht, wenn ich z. B. den Mantel anhabe (was auch lange Zeit absolut gruselig war), sondern läuft vor mir her, um zu überwachen, was für Futter ich aus dem Katzenregal nehme. 😉


Ich nehme an, dass dein Kater auch situativ handelt und verstanden hat, dass dein Sohn im Bett harmlos ist. Und das Kinderzimmer ist ruhig, wenn dein Sohn dort seinen Mittagsschlaf hält; sowas mögen Katzen häufig lieber als eine trubelige Umgebung.
Das macht das Kinderzimmer attraktiv, auch wenn dein "böser" Sohn dort ist ---- vorausgesetzt er verhält sich dort (im Bett) verlässlich ruhig.
Wenn dein Sohn älter ist und im Bett eher spielt, als seinen MIttagsschlaf zu halten, kann es gut sein, dass dein Kater das Kinderzimmer meidet und in euer Schlafzimmer umzieht. Oder auf die oberste Etage seines Kratzbaums, wo die Kurzen nicht rankommen.
Und auch Katzen können lernen, Menschen neu einzuschätzen! Es spricht nichts dagegen, dass dein Kater und dein Sohn später doch noch dicke Freunde werden, vor allem wenn dein Sohn es mit übernimmt, die Katzen zu füttern. 😉
Katzen wissen sehr genau, aus welcher Quelle das Futter kommt, und stellen sich mit dem Dosenöffner sehr schnell sehr gut...
 
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Ich denke nicht, dass er deinen Sohn grundsätzlich als „böse“ einsortiert, sondern dass ihm zB Angst macht, wenn dieser läuft (oä.). Vor allem Kinder sind anfangs in ihren Bewegungen ja noch etwas unkoordiniert und ruckartig. Ich habe auch einen Kater, der läuft weg, wenn Menschen aufrecht gehen. Geht die Person in die Hocke, dann läuft er mitunter sogar hin. Der Kater wird dieses Jahr ebenfalls 10 Jahre und wird dieses Verhalten wohl nicht ablegen.
Bei Katzen geht auch viel über den Geruch und dieser wird bei deinem Sohn schon ähnlich wie bei dir und deinem Mann sein - das assoziiert er wiederum positiv.
Ich denke insgesamt also überhaupt nicht, dass dein Kater deinem Sohn gegenüber ablehnend ist, sonst würde er Nähe auch um schlafenden Zustand meiden, sondern eben einfach nur schreckhaft ist.

Gerade für Katzen mit einem gewissen Alter und einer jahrelangen Routine -deine waren ja dann schon 9 Jahre- sind Kinder eine Herausforderung. Bei uns wäre es nicht anders, wir sind ein sehr ruhiger Haushalt, ein Säugling/Kleinkind würde selbst im Idealfall (relativ ruhig usw.) eine massive Veränderung darstellen und ich denke für meine beiden Kater wäre das überhaupt nichts, dir Katze fänd es sicherlich spannend (sie ist sehr neugierig und unerschrocken).
 
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