Verwahrloste junge Katzen gesehen

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Dinobärin

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Bärenhöhle
Liebe Katzenfreunde,

Ich bin Briefzustellerin, und gestern fuhr ich auf einen Bauernhof, um dort Post abzugeben.

Dort fielen mir mehrere halbwüchsige Jungkatzen auf, die dort herumwieselten und alle in einem schlechten Zustand sind. Sie sind zum Skelett abgemagert, das Fell ist struppig, ganz grauselig und hat kahle Stellen. Bei einer Katze waren die Ohren verkrüppelt. Sie sehen alle krank aus. Sie sind alle ganz gleich, getigert, wahrscheinlich allles Inzucht. Das ganze Jahr über sind immer ganz viele solcher Katzen da. Dann ist da noch ein wild kläffender Spitz, und der Hof ist so dreckig, dass das Auto fast im Schlamm steckenbleibt.

Da die Leute eigentlich sehr freundlich sind, hatte ich die Idee, unter dem Vorwand" Können Sie uns vielleicht eine Katze überlassen?" zwei dort herauszuholen und aufzupäppeln, und zum Tierarzt zu bringen. Mein Sohn würde sich auch gern kümmern. Aber wir haben schon drei Katzen. Mein Kater Dinobär ist eben kastriert worden, er ist extrem schmusig mir gegenüber und läuft immer hinter mir her. Eine der beiden anderen Katzen ist eine Fundkatze und hat Fiv.

Hat es wohl Sinn, zwei zu nehmen, und wenn sie sich nicht mit unseren Vorhandenen vertragen, sie zu einem Tierschutzverein zu geben, aber was wird aus den ganzen anderen Katzen? Wir können ja nicht alle nehmen, außerdem gehören sie ja den Leuten. Aber ich war so erschrocken und immer wegsehen, möchte ich nicht.

Aber es geht auch anders: Eine Bäuerin hat immer wieder junge Katzen, aber sie kümmert sich rührend, baut ihnen schöne Kuschelhöhlen, und zeigt mir immer wieder ihre Kleinen, die gut genährt sind...


Habt ihr wohl einen Rat?
Gruß Ulrike
 
A

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BITTE wende dich an die örtlichen Tierschutzvereine bzw. am besten an den "Offiziellen Tierschutzverein" deiner Gegend. Denn ich fürchte: So wie du das Ganze beschrieben hast, scheint es doch "eine Nummer" zu groß für dich zu sein. Da sollten Profis ran. Ich persönlich würde auf Nummer sicher gehen und den örtlichen Tierschutzverein UND das zuständige Veterinäramt verständigen.

- Such die jeweiligen Telefonnummern im Internet raus.
- Rufe dort an und frag ERST, ob die überhaupt für die Gegend zuständig sind.
- Lass dir UMBEDINGT den Namen deines Gesprächspartners (beim Tierschutzverein & Veterinäramt) geben & notiere dir diesen! Sag, du willst wissen wer für den Fall zuständig ist und bei wem du in gegebener Zeit über den Stand des Falles nachfragen kann.
- Bestehe darauf, dass dein Name nicht herausgegeben wird an Dritte.
- Bleib stets ruhig und sachlich! Bleib immer höflich!

Ich weiss, nicht ganz stressfrei. Aber ich habe so etwas schon einige male mitgemacht und glaube mir, dass "gute Gefühl" danach revanchiert für allen Stress und Ärger.

Es mag sein, dass die Leute auf dem betreffenden Bauernhof "nett" sind, aber auch nette Leute sind manchmal Tierquäler, sei es aus Bosheit, Arroganz, Sturheit, Ignoranz oder einfach Dummheit. 🙁

Und selbst wenn du zwei Tierchen von dort rettest: Was passiert mit den anderen Tieren? Und was passiert in der Zukunft mit anderen Tieren? Selbst wenn du es hinbekommst die ganze Generation zu retten, was wird in einigen Monaten sein, wenn die Kätzin wieder tragend ist bzw. eine andere Kätzin tragend ist? Die Menschen dort auf dem Hof müssen grundsätzlich aufhören Tiere schlecht zu behandeln und das wirst du nicht hinbekommen fürchte ich. 🙁

Grundsätzlich gilt: Beeile dich! Das hört sich nicht gut an was du da beschrieben hast und wenn alles dumm läuft, kann es sein, dass es für die eine oder andere arme Maus schon zu spät ist.


Liebe sonnige Grüße an dich *knuff* 🙂

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, genau DAS wollte ich auch gerade schreiben.
Das ist auf JEDEN FALL das beste für die Katzen.
 
Ich finde es ganz toll das Du nicht weg siehst!:pink-heart:
Bitte mache es so wie Neol beschrieben hat!
 
ja, das ist der beste Rat, den Du bekommen kannst ! mach es doch bitte so !
 
Ich finde es toll, dass du nicht wegsiehst. Die Vorgehensweise, die Neol beschrieben hat, ist für mich genau richtig.

Es wäre sicher schön, wenn man zwei Katzenleben retten würde. Aber ich fürchte, dass das gar nicht so einfach ist. So wie du es beschrieben hast, ist es mit dem aufpäppeln sicher nicht getan. Ich fürchte, dass die armen Tierchen wahrscheinlich (ich glaube auch an Inzucht) noch weitere Krankheiten und Probleme haben - kannst du das wirklich stemmen? Es sind neben Zeit, Arbeit und Herzensblut auch sicher hohe Kosten damit verbunden.
Das soll nicht hartherzig klingen, aber du solltest dir da über alle Konsequenzen bewusst sein.

Ausserdem wäre damit das Leid der anderen Tiere nicht beendet.
So ein Übel muss man sprichwörtlich bei der Wurzel packen und das kann man am besten mit professioneller Hilfe. Mit dem örtlichen Veterinäramt haben wir da eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht. Die geben auch den Namen nicht heraus - Ist also kein Hinderungsgrund, wenn du evtl. auch berufliche Schwierigkeiten bekommen könntest. Nur anonymen Anzeigen stehen solche Instituionen meist sehr skeptisch gegenüber und ich glaube, dann müssen die gar nicht erst aktiv werden.

Dass auf den Bauernhöfen solche Dinge aus Bosheit geschehen, glaube ich gar nicht. Das ist einfach Unkenntnis und Gleichgültigkeit. Wobei ich das damit nicht entschuldigen will. Hier sieht man auch oft so etwas und viele Bauern entledigen sich des Katzennachwuchses auch jedes Jahr auf grausame Art und Weise (erschlagen, ertränken..). Man kämpft gegen Windmühlen, weil es sich in den Köpfen nicht ändert.

Wobei ich auch nicht alle über einen Kamm scheren will: Es gibt auch Bauern, die ihre Hofkatzen kastrieren und vernünftig versorgen.
 
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